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Der kleine blinde Pekinese Leon erzählt Erlebnisse aus seinem täglichen Leben

 

                                                 

Mein Tagebuch ...

VII. Teil - Januar 2004

 

 

1. Januar  2004

 

Wir haben es tatsächlich geschafft ... Wir sind drin, im Neuen Jahr! Und es war genauso, wie ich es prophezeit habe, es wurde eine lange Nacht.  Nun sind wir alle, wie Frauchen so schön sagen würde, im A.... - nein Eimer.

 

Mit groß Gassigehen war nichts, denn keiner von uns wollte wirklich raus.  Also wurde mal wieder ein bisschen geschludert und stattdessen im Garten getobt. Lissy mausert sich zu einem richtigen Reißer, wenn es darum geht, Frauchen und deren Klamotten auseinanderzunehmen. Während ich nur zart zubeiße und größtenteils  Stoff zwischen den Zähnen halte, hängt bei Lissy meistens noch ein Stück Frauchen an dem Stoff.

 

Und lausig kalt war es heute. Das bemerkte ich schon in der Nacht, so dass ich mir ein warmes Plätzchen schaffte. Fatima sucht jetzt auch meine und Cosima's Nähe oder legt sich am besten gleich auf Frauchen drauf. Frauchen hält das Gewicht von Fatima nur kurzweilig aus und versucht sich bald aus deren Fängen zu winden.

 

Also, wenn ich es mir recht überlege, so fand ich Weihnachten schöner als Silvester. Zu Weihnachten bekamen wir alles etwas geschenkt, zu Silvester nicht. Jetzt bin ich mal gespannt, was ich 2004 alles erlebe. Hoffentlich werden es nur schöne Erlebnisse sein.

 

Bis ich ins Bett schlafen gehe, halte ich schon mal ein ausgiebiges Nickerchen.

 

2. Januar 2004

 

Natürlich mussten wir alle wieder wegen Herrchen früh aufstehen. Belohnt wurden wir mit einem tollen Spaziergang im Hildener Stadtwald. Danach besuchten wir Frauchens Mutti, bei der wir uns von der großen Runde ausruhten und erholten. Wir blieben über Mittag, fuhren dann aber wieder heim und machten es uns zu Hause bequem, während Frauchen Ordnung in unser häusliches Chaos schaffte.

 

Gegen Abend verließ uns Frauchen noch einmal und blieb eine ganze Weile weg. Ich habe gar nicht mitbekommen, warum sie noch mal fort musste. Eigentlich war sie ja mit Herrchen zusammen auf einem Geburtstag eingeladen, dort sind sie aber dann nicht mehr hingegangen, sondern zu Hause geblieben.

 

Es wird jeden Abend später, bevor ich endlich ins Bett komme. Keine Ahnung, was die anderen machen, ich jedenfalls hau' mich jetzt in mein Bettchen.

 

3. Januar 2004

 

Sorry, your browser doesn't support Java(tm). Nachdem wir alle gut ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, machten wir, zusammen mit Herrchen und Frauchen, eine Wanderung durch das Neandertal. Bevor es aber richtig los ging, hörte ich, wie Cosima und Pici in ihre Mäntel gepfropft wurden - dem Himmel sei Dank, ich brauche so ein Stoff-Utensil nicht. Herrchen meinte, Frauchen solle bedenken, wir würden nicht nach Alaska fahren, denn sie selbst schien sich ebenfalls für arktische Verhältnisse vorbereitet zu haben. Frauchen meinte natürlich sofort, Herrchen solle sich um sein eigenes Outfit kümmern, und überhaupt, er habe ja viel mehr Fett auf den Rippen als sie und fröre deshalb weniger schnell. Na, das war etwas für Herrchen ... FETT! Er habe doch kein Fett am Körper ... Weitere Details erspare ich Dir, liebes Tagebuch.

 

Jedenfalls war es ein toller Ausflug, bei dem wir wieder viele andere Hunde trafen. Lissy und ich liefen jeden einzelnen Meter des Weges, Pici und Cosima ließen sich zwischendurch tragen. Übrigens ... Herrchen zog die Zweit-Pici-Tasche für Cosima ohne Kommentar oder Protest an.  Nachdem wir zum Auto zurückkamen und mich Herrchen auf den Schoß nahm, bin ich gleich eingeschlafen. Noch vor ein paar Monaten lachte Frauchen über die Bemerkung unseres Hundetrainers, ich sei ein lebhafter Hund. Mittlerweile ist ihr das Lachen vergangen, denn ich bin auf unseren Spaziergängen nicht mehr "kaputt" zu kriegen. Nach dem Motto "wo ich bin, ist vorne" düse ich durch die Landschaft.

 

Für heute reicht es mir. Es war ein supertoller Tag mit Spiel, Spaß und Spannung.

 

4. Januar 2004

 

Was für eine Überraschung ... Es hat geschneit. Irgendwann in der Nacht gegen 6.00 Uhr guckte Herrchen aus dem Fenster und verkündete die Neuigkeit. Am Morgen durchquerten Frauchen, Pici, Cosima und ich den verschneiten Garten. Pici und ich fanden es super, Cosima konnte nicht schnell genug wieder ins Haus kommen. Später ging Lissy zusammen mit Herrchen in den Garten, damit sie ihr erstes Geschäft  erledigt ... Fehlanzeige - nichts. Eine Stunde später .... Frauchen braucht fünf Minuten, um Lissy dazu zu bewegen mit ihr in den Garten zu gehen. Wieder nichts. Lissy weigert sich ihre Notdurft im Schnee zu verrichten. Erst als Herrchen zwei Stunden später Lissy ihr Geschirr und ihre Leine anzieht und mit ihr abermals in den Garten geht, funktioniert alles.

 

Weil es mit dem Gassigehen bei Schnee mit uns Kleinen nicht so recht funktioniert und Lissy sich weigert mitzukommen, beschlossen Herrchen und Frauchen mit uns in den Garten zu gehen. Herrchen bekam Glühwein und Frauchen dachte, sie tränke Kinderpunsch. Als wir unten im Garten ankamen, meinten Lissy und Cosima sofort, sie wollen wieder in die warme Wohnung zurück. Also ließ Frauchen die beiden nach oben in die Wohnung, kam zurück und spielte mit mir mit dem Hüpfball, den wir seit dem Sommer gar nicht mehr beachtet hatten. Super, Frauchen sprintete mit mir quer durch den Garten, während Pici alle Ecken inspizierte. Herrchen trank seinen Glühwein und Frauchen ihren "Kinderpunsch". Irgendwann meinte sie dann "komisch, ich habe das Gefühl, der Punsch haut mich um ... Aber, kann ja gar nicht sein, ist doch Kinderpunsch".

 

Nachdem ich mit Frauchen kreuz und quer mit dem Hüpfball durch unseren Garten gewetzt bin, war ich müde, und weil ich mich in den Schnee legte, hob mich Frauchen hoch und setzte mich in den Einkaufskorb, damit ich keinen kalten Bauch bekomme. Frauchen meinte dann erneut "Mensch, komisch, ich könnte schwören, in dem Punsch muss Alkohol sein". Wir standen dann noch eine Weile im Pavillon, den wir in der Zwischenzeit aufsuchten, weil es heftig schneite, bevor wir, Pici, Herrchen, Frauchen und ich, wieder zurück ins Haus gingen. In der Küche griff sich Frauchen sogleich die Flasche mit dem Punsch und stellte fest "Ups, ist ja gar kein Kinderpunsch und hat 9,5 %". Sie wankte dann mit der Digi nach oben zum Computer, um die geschossenen Fotos auszuwerten. Wir anderen machten es uns, zusammen mit Herrchen, im Wohnzimmer bequem.

 

5 Januar 2004

 

Brrrrrrr .... War das heute ein ekelhaftes Wetter. Schon der erste Gang in den Garten nach dem Aufstehen ließ mich erschaudern. Frauchen schlidderte über die teilweise gefrorene und unter Wasser liegende Wiese und wir patschten hintendrein, während Lissy noch träumend in ihrem Korb döste.

 

Nach dem Frühstück nahm Frauchen nur Lissy und mich mit, um eine kleine Runde mit uns zu drehen und im Anschluss daran bei der Bank vorbeizuschauen. Ich hatte den Eindruck, es lief nicht alles so, wie es sollte, denn zuerst vergaß Frauchen die Leine für Lissy mitzunehmen und wir mussten zurück zum Auto gehen. Als wir vor dem Auto standen und Frauchen verzweifelt nach Lissy rief, die nicht zurückgehen wollte, klingelte das Handy. Frauchen fluchte leise vor sich hin, weil sie das Handy nicht aus der Tasche fingern konnte, da die Hände zu kalt waren, ich an der Leine zog und ihr der Schirm auf den Kopf donnerte. Dann hört ich sie mit Herrchen sprechen, der fragte, ob wir denn rausgegangen seien. Ja leider, denn es nieselte, so, dass ich von allen Seiten nass wurde. Das Gespräch dauerte nicht lang und in der Zwischenzeit trudelte Lissy auch ein. Frauchen schaffte es nun auch noch den (Originalton Frauchen: "Wo habe ich denn wieder den verdammten Autoschlüssel hingetan????) Schlüssel in einer ihrer Taschen zu finden und holte die Leine aus dem Wagen.

 

2. Versuch eine kleine Runde zu drehen und in die Bank zu kommen ... Tatsächlich, wir schafften es bis vor die Bank, wo Frauchen Lissy an die Leine nahm. Wir mussten, um in die Bank zu gelangen, einige Stufen erklimmen und Frauchen gab mir entsprechende Anweisungen. Es standen aber einige Leute auf der Treppe im Weg und wie ich es mitbekam, wollte Lissy unbedingt links von Frauchen laufen, also auf der Seite, auf der ich bereits die Treppe hochstolperte. Frauchen wehrte sich aber vehement dagegen und so kamen die zwei auch noch ins Trudeln. Dann bedankte sich Frauchen bei einem Menschen, der netterweise die Türe aufhielt und so drangen wir doch noch in die Bank ein. Drinnen hörte ich Frauchen zu jemandem sagen "ich kann überhaupt nichts mehr sehen, meine Brille ist beschlagen" Ich zog ein bisschen an der Leine, weil so viele Leute da waren, die ich gerne begrüßt hätte. Aber nein, schon kam das Kommando "Sitz" und nicht gerade freundlich. Lissy schien sich, im Gegensatz zu mir, überhaupt nicht um diese Anweisung zu kümmern und zerrte fleißig weiter an ihrer Leine. Frauchen wiederum sollte etwas unterschreiben und fand anscheinend den dafür vorgesehenen Schreiberling nicht, was ich daran bemerkte, weil sie jemanden fragte, wo denn bloß der Kuli stünde. Als sie ihn endlich fand und -immer noch blind- unterschreiben wollte, bat sie erneut Lissy, nicht so an der Leine zu ziehen, da sie nicht in der Lage sei, ihre Unterschrift zu Papier zu bringen. Aber, Lissy kümmerte sich nicht darum und zog kräftig weiter. Irgendwie schaffte es Frauchen wohl doch und der Jemand, der mit Frauchen sprach, zählte ihr etwas vor, was Frauchen dann auch entgegennahm und in die Tasche steckte. Wir kamen so aus der Bank raus, wie wir reingekommen sind ... blind und stolpernd.

Kaum befanden wir uns im Freien kam ein Hund angelaufen. Mensch, den kenne ich doch, dachte ich. Klar, das war das Hundemädchen aus der Hundeschule, was Frauchen im Sommer zusammen mit ihrem Frauchen mit nach Hause genommen hatte. Wir begrüßten uns kurz und schon war sie weg und anscheinend zu Lissy gelaufen und stänkerte rum. Ihr Frauchen rief sie, doch sie hörte überhaupt nicht, denn sie legte sich doch tatsächlich weiterhin mit Lissy an. Lissy sagte ihr kurz, sie solle sehen, dass sie Land gewinnt - aber ohne jeglichen Erfolg. Frauchen mischte sich nicht in den Streit ein und ging mit mir weiter. Also, ich fand Lissy hätte einen Orden verdient, weil sie dieser frechen Göre nicht eins verpasst hat. Und genau das sagte später Frauchen zu Herrchen, als sie ihm die Geschichte erzählte. Sie fand im übrigen, Lissy habe sich vorzüglich benommen, denn obwohl sie heftig attackiert wurde, ist sie nicht böse auf die Hündin losgegangen. 

 

Wieder Zuhause machte ich es mir gemütlich und bequem. Hoffentlich ist morgen ein besserer Tag, obwohl, ich glaube es gibt keinen großen Spaziergang, denn Frauchen muss zum Arzt, weil ihre vordere linke Pfote bzw. Hand irgendwie funktionsuntüchtig ist.

 

6. Januar 2004

 

Oh Gott, was für ein Wetter. Nee, da bekommen mich keine zehn Pferde raus, dachte ich und stand schon im Garten. Frauchen ist da gnadenlos, ob es regnet oder schneit, wir müssen morgens nach dem Aufstehen in den Garten zum Erleichtern, wie sie es so schön formuliert. Also, ich fände es leichter, im Bett liegen zu bleiben, als mich den Ungemachen der Witterungsverhältnisse auszusetzen. Zum Glück brauchten Lissy und ich nicht weit gassigehen, da es ohne Ende goss und Frauchen ja außerdem einen Arzttermin einhalten musste. Cosima ist erneut erkältet und sollte bei dem Wetter nicht aus dem Haus und Pici ist eine Frierhippe, ergo brauchen die Zwei nicht mitzugehen.

 

Frauchen nahm dann ihren Termin wahr und wir blieben alleine zu Hause. Wenn Frauchen weg ist, warte ich immer im Treppenhaus am Hundetrenngitter auf sie. Es dauerte eine ganze Zeit, bis sie wieder heim kam. Was ist denn nun mit Deiner Linken dachte ich, musste aber auf eine Antwort warten, bis Frauchen Herrchen per Telefon erreichte. So richtig verstehen konnte ich es nicht; ist wohl etwas kaputt, was nicht zu reparieren ist und darüber scheint Frauchen nicht sehr glücklich zu sein.  Jedenfalls stinkt die Hand entsetzlich nach Tierarzt und ist verbunden.

 

7. Januar 2004

 

Endlich regnete es mal nicht, als wir aufstanden. Frauchen ging dann den Rundweg, der an der großen Wiese im Neandertal vorbeiführt mit uns. Beim Geschirr anziehen hörte ich schon, wie Pici und Cosima in ihre Mäntel gepackt wurden, damit sie auch ja bloß kein Tröpfchen Regen trifft, wenn denn eins runterfällt. Ich freue mich jetzt immer sehr auf unsere Spaziergänge. Bei Lissy und Cosima hält sich die Begeisterung, glaube ich, in Grenzen. Ja und Pici randaliert sowieso, ob nun, weil jemand kommt, weil ein anderer Hund in der Nachbarschaft bellt, weil es im Fernstehen klingelt oder eben halt, weil wir spazieren gehen. Wenn ich das heute richtig registriert habe, so ließ er sich mal wieder ziemlich lange transportieren.

 

 

Später musste Frauchen noch mal weg, kam dann mit tausend Dingen, die sie einkaufte, zurück. Klar, bekommen wir dann zur Begrüßung ein Leckerchen. Jetzt im Augenblick warten wir auf die Rückkehr von Herrchen aus dem Büro, denn dann gibt es natürlich ebenfalls einen kleinen Hundekuchen.

 

Herrchen ist Zwischenzeitlich nach Hause gekommen, wir bekamen unser Leckerli und nun geht es zum gemütlichen Teil des Abends über, bis ich nach einem schönen Tag in mein Bett falle.

 

8. Januar 2004

 

Eigentlich wollte Herrchen heute früher aufstehen, als es dann aber so weit war, konnte er sich nicht überwinden und wir schliefen noch ein bisschen weiter. Klasse!

 

Der Spaziergang am Morgen mit Frauchen erwies sich als ausgesprochen kühl und windig. Frauchen jammerte schon, als wir zu Hause aus der Haustüre traten, es sei ihr zu kalt und das Wetter wäre so ekelig und sie habe Pici und Cosima nicht die richtigen Mäntel für dieses Sauwetter angezogen. Wir fuhren trotzdem los und das Jammern von Frauchen setzte sich an der großen Wiese, die wir aufsuchten, fort. Deshalb liefen wir nur eine kleine Runde und ich wurde, nachdem Cosima, Lissy und Pici ins Auto verfrachtet waren, auf der Wiese mit dem Ball an der Flexileine von Frauchen beschäftigt, natürlich, um mich "kaputt" zu kriegen. Aber, mich bekommt man so schnell nicht mehr "kaputt". Meine Kondition hat sich wesentlich verbessert und so hielt ich eine ganze Weile durch und jagte den Ball, den Frauchen über die Wiese zog.

 

Der Tag verlief recht eintönig und ich beschäftigte mich ein wenig damit, die Bürokiste von Pici, oben im Büro, etwas auseinanderzunehmen oder mein Spielzeug zu sortieren. Später kuschelte ich zusammen mit Cosima auf der Couch; irgendwann gesellten sich noch Pici und Frauchen dazu. Herrchen teilte mit Lissy das andere Sofa und so wurde es ein gemütlicher Abend.

 

9. Januar 2004

 

Unser Tagesablauf verlief anders, weil Frauchen schon früh wegen ihrer Hand zum Arzt musste. Als sie wieder nach Hause kam, aß sie erst etwas, bevor wir zum Gassigehen losfuhren. Unsere Runde fiel nicht groß aus, weil es zu regnen begann. Keiner von uns Hunden mag Regen, Frauchen im übrigen auch nicht. Daran anschließend stand der Besuch bei Frauchens Mutti auf der Tagesordnung. Dort herrschte eine Wahnsinnshitze, weil Frauchens Mutti immer so friert. Nur, weder Frauchen noch wir konnten das aushalten und daher waren wir alle froh, als wir wieder ins Freie kamen und nach Hause fuhren.

 

Bei uns zu Hause stimmt etwas mit der Hoftüre nicht und deshalb latschen wir jetzt immer durch die Eingangstüre und durch die Gartentüre in den Garten. Tierisch umständlich, und weil wir immer denken, wir gingen spazieren, dauert es eine kleine Ewigkeit, bis uns Frauchen wirklich im Garten hat. Das ist aber nicht unser einziges Schlossproblem ... Auch das Schloss an unserem Auto ist kaputt.

 

Der Tag hat mich geschafft, heute gehe ich bestimmt ganz früh schlafen .... - sagt Herrchen auch immer und tut's dann nicht.

 

10. Januar 2004

 

Frauchen weckte uns zu einer angenehmen Aufstehzeit und nachdem Herrchen seinen Kaffee getrunken, wir unser Fressen gefuttert und alle gewaschen und gestriegelt waren, fuhren wir zum Einkaufen und Gassigehen. Obwohl uns der Wetterbericht von gestern Regen in Aussicht stellte, benahm sich das Wetter sehr manierlich und wir wanderten eine Runde im Neandertal - ohne besondere Vorkommnisse.

 

Mittags wurden wir schon wieder alleine gelassen, weil Frauchen Herrchen überredete, mit ihr einkaufen zu fahren. Wenn das so weiter geht, sollten wir uns vielleicht beim Tierschutzbund beschweren, wegen unterlassener Aufsichtspflicht von Herrchen und Frauchen uns gegenüber. Na ja, ich will mal nicht so sein, eigentlich müssen wir wirklich nicht viel alleine bleiben und es ist meistens einer bei uns.

 

Weil Lissy seit ein paar Tagen Milben in den Ohren hat, wird sie regelmäßig, nach Meinung von Lissy, gequält, denn es muss ihr etwas Sorry, your browser doesn't support Java(tm). ins Ohr getröpfelt oder geschüttet werden. Frauchen meint, Lissy wäre ihr gegenüber mittlerweile ganz misstrauisch und nach der Prozedur gewaltig beleidigt.

 

Gegen Abend bekamen wir alle ein Natschstäbchen bis auf Pici, der davon Durchfall bekommt, wie Frauchen sagt. Also gab es ein anderes Leckerli für Picili. Ich liebe diese Dinger. Man ist mit ihnen stundenlang beschäftigt, entweder beim Natschen oder beim Verstecken. Blöd ist nur, irgendwer findet sie und nimmt sie mir weg und ich suche mich dann dumm und dämlich.

 

Jetzt grab ich erst mal mein Natschstäbchen von eben wieder aus und mach mir noch einen schönen Fernsehabend.

 

11. Januar 2004

 

Was für ein Wetter!? Frauchen teilte es uns sofort nach dem Aufstehen mit, denn sie schaute als erstes aus dem Fenster und sagte nur "Oh Gott, es ist pitschenass draußen". Keiner von uns Hunden wollte das Haus verlassen, daher  heute nur kleines Programm.

 

Weil ich mittlerweile zu den Hunden zähle, die nicht nur müde in ihrem Körbchen herumliegen (ich kenne da drei Stück), gibt es ein "Leon-Not-Programm". Das beinhaltet in etwa den Spielplan "Das Haus abreißen". Gut, Frauchen und ich gaben uns alle Mühe und konnten ein gutes Resultat vorweisen .... Das Schlafzimmer hinterließen wir als Schlachtfeld. Danach war ich geschafft, versuchte aber trotzdem noch Fatima zu einem Spielchen zu bewegen. Ich glaube, die Mieze mag mich, jedenfalls hat sie mir heute zwar eine ohne Krallen geballert, mir später aber ihre kleine Nase auf meine Schnute gedrückt. Außerdem kuschelt sie sich in der Nacht ganz feste an mich.

 

Irgendwie habe ich diesen Tag auch umbekommen und nun fühle ich mich ziemlich geschafft. So ein verregneter Sonntag kann ganz schön anstrengend sein.

 

Hatte ich gedacht, zum gemütlichen Teil des Abends übergehen zu können, stellte sich dies als Trugschluss heraus ... Nach unserem letzten Hinausgelassenwerden in den Garten, dröhnten Sirenen um unser Haus. Frauchen schaute wohl beim wieder Hinaufgehen aus dem Treppenhausfenster und rief dann ganz aufgeregt zu Herrchen "Mein Gott, es brennt auf dem Dach des Nachbarhauses". Herrchen kam dann auch gucken und meinte, es handele sich sicher um einen Kaminbrand. Erst jetzt, etwa zwei Stunden später, können wir endlich schlafen gehen, denn die Feuerwehr hat ganz schön krach gemacht und Frauchen sagte, es würden sich ständig blaue Lichter, die sinnigerweise Blaulicht heißen, drehen, die ins Schlafzimmer scheinen.

 

Herrchen und Frauchen erinnerten sich, zweimal beinahe das Haus in Brand gesteckt zu haben. Frauchen meinte, es sei ihr heute noch schlecht, wenn sie daran dächte. Bei der Gelegenheit hätten sie eine ganze Armee von Schutzengeln verbraucht. Was sind jetzt wieder Schutzengel? Anscheinend eine prima Sache. Vielleicht kann ich mir einen oder zwei Schutzengel zum Jahrestag am 1. Februar wünschen. Obwohl, ich glaube, ich habe in Ungarn auch schon ein paar davon verbraucht.

 

Boh, war das eine Aufregung, jetzt bin ich aber geschafft und reif für's Bett.

 

12. Januar 2004

 

Nach dem Aufstehen stellte sich schnell heraus, das Wetter spielt mit, so dass wir einen schönen, großen Spaziergang im Wald machen können, was wir dann auch taten. Auf dem Weg trafen wir unzählige andere Hunde, deren Herrchen und Frauchen die gleiche gute Idee hatten. Cosima und Pici wechselten sich mal wieder bei der Belegung der Pici-Tasche ab. Das hat richtig Spaß gemacht; hoffentlich klappt es morgen wieder.

 

Beim Nachhausekommen empfing uns das Tantchen, was uns erzählte, dass es sich bei dem Brand von gestern tatsächlich um einen Kaminbrand handelte. Frauchen meinte, zum Glück sei ja alles noch mal gut abgegangen.

 

Während wir mit der Tante plauschten, erschien der Nachbarshund in seinem Garten. Pici und ich liefen zu ihm an den Zaun, der unsere Grundstücke trennt. Pici stänkerte natürlich wieder, was das Zeug hält. Der Kumpel, der im übrigen "Balduin" genannt wird, ist echt cool und gut drauf. Keine blöden Bemerkungen oder Anmache, sogar als Lissy kam und ihm Unfreundlichkeiten an die Backe warf, blieb dieser Typ völlig gelassen und freundlich.

 

Dann packte Frauchen die Aufräumwut und sie machte sich über den Speicher her. Gerne hätte ich auch ein bisschen gewütet, ging nicht, denn der ganze Speicher war für mich unbegehbar, weil überall etwas herumstand. Bald gab ich auf und verdrückte mich nach unten in die Wohnung, wo ich erst einmal eine kreative Schaffenspause abhielt.

 

13. Januar 2004

 

Hört das in Deutschland nicht mehr auf zu regnen? Als der Radiowecker losträllerte und ich erwachte, hörte ich sofort ..., draußen regnet es. Also drehte ich mich noch einmal um und schlummerte eine Runde, bis uns Frauchen endgültig weckte.  Wir drei Kleinen wurden in den Garten gesetzt und Frauchen beseitigte als erstes das Regenwasser, welches sich auf dem Pavillonzeltdach gesammelt hatte. Wenn Frauchen dieser Aufgabe nachgeht, sollte sich möglichst keiner von uns in ihre Nähe begeben, denn ehe man/hund sich versieht, schüttet sich der ganze Inhalt auf einen nieder. Die arme Cosima musste diese bittere Erfahrung schon machen, seitdem bringt sie nichts und niemand in die Nähe des Pavillons, wenn es geregnet hat.

 

Wir fuhren nur zu einem kleinen Spaziergang und anschließend zu Frauchens Mutti, bei der wieder tropische Hitze herrschte. Frauchen sorgte jedoch gleich für Abkühlung, denn nach ihrer Aussage herrschten im Esszimmer 29 Grad plus! Dafür erhielten wir eine nasse Abkühlung bevor wir wieder ins Auto stiegen, um nach Hause zu fahren, denn es regnete so stark, dass wir alle vom Haus bis zum Auto richtig nass wurden.

 

14. Januar 2004

 

Nachdem Frauchen uns gleich nach dem Aufstehen verkündete, es sei "ordentliches" Wetter und wir würden später im Wald spazierengehen, kam ich voller Vorfreude schnell aus den Federn. Wir haben eine schöne, große Runde gedreht und ich konnte mich austoben.

 

Lissy ist immer noch misstrauisch gegenüber Frauchen und bringt diese auf die Palme mit ihrem Verhalten, weil sie sich ins Treppenhaus verkriecht, nur damit Frauchen ihr bloß nicht wieder an die Ohren geht. Ich weiß, Tropfen oder Salbe ins Ohr zu bekommen, ist ekelig. Andererseits bereiten einem Ohrenschmerzen oder Juckreiz auch nicht gerade die große Freude, da ist Frauchens Behandlung doch wohl eher das kleinere Übel. Und!!! - ... schließlich gibt es ein Leckerchen als  "Prozedurentschädigung".

 

Nachmittags kam jemand, der das Schloss in der Hoftüre reparierte, den ich leider nicht begrüßen durfte. Kaum war der weg, kam wieder jemand. Diesmal eine Frau, die nach Hund roch, und irgendwie an Frauchen rumfummelte. Ich glaube, Frauchen ist getrimmt worden oder so ... Die blieb eine ganze Weile und ging erst, als Herrchen nach Hause kam.

 

Wenn es nach mir ginge, so könnten jeden Tag Heerscharen von netten Leuten bei uns aus- und eingehen. Find ich echt klasse, und wenn die dann alle auch noch was zum Knabbern mitbrächten ... Wow- das wär'ne Wucht.

 

Wir blieben lange auf, denn bei Herrchen und Frauchen wird es auch immer später ...

 

15. Januar 2004

Spät rein und früh raus .... Och, ich wäre so gerne noch länger im Bett geblieben. Und das Wetter ist laut Aussage von Frauchen "unter aller Sau" ...

 

Der Gassigang fiel nicht so groß wie gestern aus. Wir hatten aber Glück, es regnete nicht.

 

Den Tag vertrödelte ich mit schlafen, spielen, fressen, schlafen, auf Frauchen warten, die das Haus mittags verlies, weiter schlafen, mit Frauchen, die irgendwann zurückkam, kuscheln, spielen, fressen ...

 

Hoffentlich ist morgen wieder mehr los, es ist sooooooo langweilig ....

 

16. Januar 2004

 

Als ich wach wurde, klatschte schon der Regen an unsere Fenster. Klar, unter diesen nassen Umständen kam ein längerer Spaziergang nicht infrage, denn wer schickt da schon seinen Hund vor die Türe ...

 

Stattdessen durfte ich die Tierklinik besuchen und wurde dort auch, wie es sich gehört, ordentlich von einem der Mädels an der Rezeption durchgeknuddelt. Das war der Besuch, der kürzlich bei uns Zuhause war und den ich nach Herzenslust knutschen und auf dem ich rumtapsen durfte. Hat schon was, wenn man/hund beliebt ist und gute Connection hat. Was der behandelnde Tierarzt dann mit mir machte, fand ich nicht so doll und zeigte es ihm deutlich, indem ich sein Bestechungsleckerchen ablehnte. Stattdessen bekam Frauchen dann ein paar von den Appetithappen, die sie in ihre Manteltasche stecke. Daraus stibitzte ich sie mir dann bei Frauchens Mutti, die wir im Anschluss an den Tierarztbesuch aufsuchten.

 

Frauchens Mutti war sehr müde und schlief während unseres Besuchs fast ein. Deshalb fuhren wir früher als geplant nach Hause. Ich mache es mir jetzt erst mal so richtig gemütlich und kuschel mich ein bisschen in Pici's Poofbeutel.

 

Nachmittags kam wieder der Mensch, der das Türschloss an der Hoftüre eingebaut hat. Nachdem, was Frauchen sagt, wird nun unser ganzes Haus verbarrikadiert, damit uns keiner mehr klauen kann. Leider durfte ich auch heute den Typ nicht kennenlernen, dabei hätte der sich sicherlich gefreut, meine Bekanntschaft zu machen, denn er soll selbst einmal Hundebesitzer gewesen sein. Er kommt morgen wieder, mal sehen, ob ich ihn dann begrüßen darf.

 

Zwischenzeitlich trudelte auch Herrchen ein und nun beginnt das Wochenende ...

 

17. Januar 2004

 

War mal wieder nichts mit dem Ausschlafen, denn Frauchen stand relativ früh auf, weil sie mit Lissy zur Tierklinik wollte. Schon gestern sprachen Herrchen und Frauchen davon, dass es Lissy wohl nicht so richtig gut gehe und deshalb solle ein Gesundheits-Check bei ihr gemacht werden. Frauchen fuhr gleich nach dem Frühstück los und es dauerte schon einige Zeit, bis die beiden zurückkamen.

 

Der Tierarzt stellte fest, erzählte Frauchen, Lissy habe einen Grummelbauch, was soviel bedeutet wie, Lissy leidet an einer Magen- und Darminfektion, die momentan ihre Runde macht. Damit sich aber nicht noch eine andere Krankheit hinter diesen Symptomen verbirgt, ließ Frauchen Lissy Blut abnehmen und untersuchen. Die Werte befanden sich alle im normalen Bereich, bis auf die Leberwerte, die waren ein wenig erhöht. Wahrscheinlich säuft Lissy zu viel, meinte sinnigerweise Herrchen ... Was das nun wieder heißt? Jedenfalls sollen die Leberwerte in Kürze erneut kontrolliert werden.

 

Lissy war wirklich in den letzten Tagen ein bisschen still, aber es kann ja nicht jeder so eine    Stimmungskanone wie ich sein.

 

Mittags ließen uns Herrchen und Frauchen mal wieder alleine und während dieser Zeit kam dann der Mensch, der unser Häuschen ein- und ausbruchsicher macht. Später, nachdem Herrchen und Frauchen zurück waren, durften wir endlich diesen Jemand kennenlernen, der sehr freundlich und nett zu uns Hunden war.

 

Im Garten kam heute der Hüpfball zum Einsatz. Frauchen und ich sprinteten quer durch die winterlichen Rabatten und hinterließen wohl so einige "Eindrücke".

 

Nun gehen wir zum ruhigen Teil des Tages über und genießen die Abendstunden. Ich werde mir jetzt erst mal den Schoß von Frauchen sichern, damit ich ordentlich relaxen und den Tag Revue passieren lassen kann.

 

18. Januar 2004

 

Endlich konnten wir alle ausschlafen. Selbst Frauchen wurde von Cosima geweckt, weil sie einfach nicht wach wurde. Am längsten schliefen allerdings Herrchen und Pici, die überhaupt nicht mehr zu schnarchen aufhörten.

 

Nachdem wir dann aber alle gefrühstückt hatten, ging es ab ins Neandertal zu einer Gassirunde. Weil es angeblich doch viel kälter war, als Frauchen dachte, durfte Pici bald seine Funktion als "Bauchwärmer" bei Frauchen in der Pici-Tasche einnehmen. Ich glaube, nicht Pici will immer in die Tasche, sondern Frauchen genießt die Wärme seines Körpers und das Gefühl von Geborgenheit, das Pici wohl zum ständigen "Einsitzen" veranlasst,  überträgt sich auf sie. Ich jedenfalls genoss den Spaziergang in vollen Zügen und freute mich, auf dem letzten Stück der großen Wiese, frei laufen zu dürfen.

 

Ich nehme an, Cosima bekommt einen neuen Mantel, denn die Nähmaschine von Frauchen ratterte heute unentwegt. Ansonsten passierte nicht viel und ich vertrieb mir den Tag mit meiner Lieblingsbeschäftigung, nämlich dösen und träumen.

 

Gähn - es ist bereits sehr spät und ich brauche meinen Schönheitsschlaf dringend.

 

19. Januar 2004

 

Frauchen schlich sich aus ihrem Bett und ließ uns alle noch weiterschlafen. Nachdem auch wir Hunde und Herrchen aufgestanden waren, bestand Frauchen auf den ersten Gang in den Garten. Da ich das Wetter draußen schon akustisch wahrgenommen hatte, weigerte ich mich, das Haus zu verlassen. Nur Cosi und Pici gingen mit Frauchen - Cosima ging freiwillig, Pici konnte nicht anders, denn den schleppte Frauchen eigenhändig hinaus in das nasse Grauen ... Die Drei kamen ziemlich nass, wie ich feststellen konnte, aus dem Garten zurück. Später wurden Lissy und ich trotz heftigster Proteste ebenfalls in den Garten verwiesen. Wir erledigten alles in Rekordzeit, um im Schweinsgalopp wieder in das Haus zurückzukehren.

 

Oben angekommen ermunterte ich Frauchen zu einem wilden Spielchen. Wir tobten durch die Wohnung, bis wir beide am Boden lagen, wo die "Schein"schlacht weiterging. Sorry, your browser doesn't support Java(tm). Dann musste Frauchen hoch ins Büro an den Computer, um so etwas wie ein Buch herzustellen. Das soll nämlich ein Geschenk werden, hat mir Frauchen verraten, und ich habe auch etwas damit zu tun.

 

Irgendwann kam Frauchen auf die Idee, uns allen einen Hut zu verpassen. Klar, hat sie es sich nicht nehmen lassen, uns bei diesem albernen Spiel zu fotografieren. Halbtot lachte sie sich dabei. Ja, ja, so sind sie, die Menschen ... Machen uns zum Affen und lachen sich schibbelig. Egal, Frauchen machte es so viel Spaß und deshalb fand ich es ja selbst sehr lustig.

 

Im Fernsehen läuft seit ein paar Tagen etwas mit Urwald, in dem ekelige Spielchen getrieben werden. Deswegen kommen wir Hunde immer erst spät ins Bett, denn Herrchen und Frauchen sehen sich diesen Schwachsinn tatsächlich an. Eigentlich hätte ich den beiden mehr Niveau zugetraut; da kann man/hund mal wieder sehen, auch Menschen neigen zu merkwürdigen Verhaltensweisen. Ich bin jetzt jedenfalls im Bett, Urwald hin, Urwald her.

20. Januar 2004

 

Oh Wunder .... Wir haben richtig tolles Wetter und das erste Mal seit Tagen bekam ich nicht gleich nach den ersten drei gelaufenen Metern nasse Pfoten.  Deshalb fuhr Frauchen mit uns in den Stadtwald, in dem wir eine große Runde drehten. Am Schluss waren wir allerdings alle etwas eingesaut und nass. Der Teppich von Frauchens Mutti, die wir anschließend besuchten, sah, nachdem wir wieder gingen, bestimmt nicht mehr so gut aus, als wie wir gekommen sind, denke ich mal.

 

Nachdem wir wieder zu Hause ankamen, begab sich Frauchen an die Nähmaschine und bastelte an Cosima's Mantel weiter. Ich glaube, es lief nicht alles, wie es sollte, anscheinend wurde der Mantel beim Nähen immer kleiner, so dass jetzt Pici reinpasst. Hauptsache, er wird nicht größer, sonst kommt Frauchen noch auf die Idee, ich könne ihn tragen.

Herrchen ist doch tatsächlich früh schlafen gegangen und hat nicht das große Dschungel-Finale im TV angesehen. Nicht so Frauchen, die hielt aus bis zum bitteren Ende. Allerdings schlief sie irgendwann ein, was ich an den leise vor sich hinblubbernden Schnarchgeräuschen wahrnahm. Anscheinend wurde sie kurz vor Ende des Fernsehspektakels wach, denn sie meckerte, dass sie nun die zuletzt gestellte Aufgabe nicht mitbekommen habe. Eine der Aufgaben soll darin bestanden haben, lebende Insekten zu essen, was Herrchen veranlasste, die Sendung gar nicht erst zu gucken. Frauchen fand das auch ganz schlimm, aber weniger aus Ekel, sondern weil ihr die Tiere leid taten, wie sie sagt. Na und???? Ich fresse ganz andere Sachen, und wenn es noch ein bisschen lebt, umso besser (hoffentlich liest Frauchen das nicht).

21. Januar 2004

 

Oh Gott, war ich beim Aufstehen noch müde, schließlich harrten wir gestern Abend bei Frauchen vor dem Fernseher aus. Frauchens Tag begann nicht sehr erfreulich, denn als erstes stellte sie fest, ein Nippel ihrer Brille hatte sich verdünnisiert und nun rutschte die Brille ihr von der Nase. Außerdem jammerte sie, weil ein Haar von uns in ihrem Auge festsaß und nicht raus wollte. Als Frauchen das Fenster öffnete, um zu fühlen, ob es kalt ist, stieß sie sich beim Schließen des Fensters den Ellebogen, was sie durch lautes Aufheulen kundtat. Beim Einsteigen ins Auto stellte sie sich so ungeschickt an, dass ihr die Autotüre gegen das -noch nicht eingestiegene- Bein knallte, was wiederum zu lautem Wehgeschrei von Frauchen führte.

 

Auf unserer Runde im Neandertal stießen wir auf einen Hundehalter und einen mit der Absicht, sich auf uns zu stürzenden, sich wildgebärdenden Schäferhund. Frauchen hielt uns mittlerweile alle an der Leine und drückte sich bereits ins Gebüsch, um Hund und Herrchen auszuweichen. Der Hundehalter nervte Frauchen, indem er nun unmittelbar vor uns stehen blieb und verharrte. Sein Hund beschimpfte uns ohne Ende und das Herrchen drängte Frauchen ein Gespräch auf, was Frauchen aber durch das Gebell und ihre schlechten Ohren nicht verstand. Sie schoss dem Typen dann eins vor den Bug, indem sie ihn aufforderte endlich weiterzugehen, da wir auch noch einmal vorwärts kommen wollten. Anschließend regte sie sich ganz schön darüber auf, dass die meisten Leute es nicht schaffen, einen einzigen Hund auch nur halbwegs zu einem vernünftigen Hund zu erziehen. Huiiii, war Frauchen gut drauf ...

 

Wieder zu Hause vor der Haustüre höre ich Frauchen Cosima fragen, was nun schon wieder los sei und warum sie sich das Hinterpfötchen so hektisch lecke. In der Wohnung sah Frauchen natürlich sofort nach, aber Cosima wollte sie nicht ranlassen. Daraufhin hörte ich Frauchen mit der Schere hantieren und Cosima protestieren. Beide schienen nicht weiterzukommen, Cosi beim Protestieren und Frauchen beim Gucken, deshalb rief Frauchen in der Tierklinik an und meldete Cosima für nachmittags zur Untersuchung an.

 

Bevor Frauchen aber mit Cosima zur Tierklinik fuhr, musste sie sich ihre Brille in Ordnung bringen lassen, denn mit der Ersatzbrille sagt Frauchen, kann sie nicht viel anfangen. Also blieben wir schon wieder alleine zu Hause. Kaum war sie wieder da, fuhr sie auch schon mit Cosima zur Klinik. Nach einer Stunde kamen beide wieder und Frauchen erklärte Herrchen am Telefon, dass der Arzt bei Cosi nichts feststellen konnte und es vielleicht, wie Herrchen bereits vermutete, Phantomschmerzen seien, da Cosima an dieser Stelle im vorigen Jahr eine Zehe abgenommen wurde. Eventuell habe Cosi jedoch eine Ameise gebissen, was ebenfalls nicht auszuschließen sei.

 

Frauchen meint, so einen Tag brauche sie nicht unbedingt in der nächsten Zeit wieder. Für heute reiche es ihr und man möge dafür Sorge tragen, ihr einen ruhigen, gemütlichen Abend zu bescheren. Gut Frauchen, wir werden uns Mühe geben ...

 

22. Januar 2004

 

Es ist kalt geworden. Schon als ich heute Morgen die Nase aus meiner Bettdecke steckte, bemerkte ich die Kälte, die bei uns im Schlafzimmer herrscht, denn im Schlafzimmer wird nicht geheizt und die Fenster sind geöffnet. Bei unserem Spaziergang im Stadtwald umgab mich eine klare, kühle Luft, die alle meine Lebensgeister weckte. Ich liebe diese Temperaturen und könnte endlos laufen, laufen, laufen - wenn bloß die anderen nicht so lahmarschig wären.

 

Jedenfalls machte die Runde im Wald richtig Spaß und beinahe hätten wir sogar das alte Ehepaar getroffen, das so gerne anderer Leute Hunde füttert. Ich hörte die beiden auf Frauchens Gruß antworten und dann raste Frauchen auch schon mit uns in eine andere Richtung. Junge, Junge, bekam Frauchen, bei der Cosima in der Pici-Tasche saß, einen Zacken drauf ... Ich glaube, Frauchen wollte unbedingt eine Fütterung von Leckerchen an uns durch die beiden vermeiden. Also, das find ich aber gar nicht nett von Frauchen. Wahrscheinlich hängt es damit zusammen, weil Cosima beim letzten Treffen nicht mehr von der Seite des Pärchens wich und Lissy die Leute fast umgestoßen und ihnen in die Finger gebissen hätte.

 

Der restliche Tag plätscherte so vor sich hin und es passierte nichts Erwähnenswertes mehr. Herrchen kam recht zeitig nach Hause und nun genießen wir gemeinsam mit ihm den Feierabend.

 

23. Januar 2004

 

Es ist auch weiterhin sehr kalt und Frauchen steckte Pici und Cosima zum Spazierengehen in ihre Mäntel. Wir suchten heute erneut den Stadtwald auf, schienen Frauchen während der gesamten Runde aber tierisch auf den Geist zu gehen, denn sie meinte am Ende zu einem Menschen, der mit seinem Hund an uns vorbeilief, wenn jeder Tag mit den Hunden so chaotisch wäre, würde sie sich nie wieder einen Hund anschaffen. Gut, ich gebe zu, sie sagte dies erst, nachdem ich diesen Menschen beinahe zu Fall brachte, weil ich ihm plötzlich vor die Füße lief und er fast über die Leine gestolpert wäre. Frauchen ließ mich aber los und sofort düste ich hinter dem Hund her, während sie lauthals um Hilfe bat, der Mensch möge mich einfangen, da ich blind sei. Der tat dies auch sofort und gab mich an Frauchen zurück. Dummerweise lief ich nun um die zwei herum und ups... - verfingen sich beide in der Leine.

 

Vorher brachte Lissy Frauchen zur Verzweiflung, weil sie unbedingt hinter einer ganzen Horde von Leuten herlief und nicht zurückkam, obwohl Frauchen sich die Seele aus dem Leib schrie. Das gab lange Ohren für Lissy, denn Frauchen wurde echt sauer. Zur Strafe durfte Lissy dann einige Gehorsamübungen absolvieren und ich bin sicher, Frauchen lässt das nicht auf sich beruhen, da Lissy sich diese Freiheiten seit einiger Zeit rausnimmt.

 

Cosima trödelte schon zu Beginn unseres Spaziergangs so, dass Frauchen sie in die Pici-Tasche setzte und mindestens die Hälfte des Weges trug. Auch Pici schien sich ständig quer zu stellen, denn ich hörte Frauchen ihn wiederholt ermahnen, er solle weitergehen. An mir meckerte sie ebenfalls rum, weil ich angeblich jeden Baum begutachtete und Picilein über den Haufen lief.

 

Zur Krönung trafen wir das alte Ehepaar und ich freute mich schon auf die Hundeleckerlis ... Bevor die beiden auch nur in unsere Nähe kamen, trällerte Frauchen schon los ... "Keine Leckerchen, das geht nicht mehr ... - blah, blah, blah." Frauchen ist ja soooo gemein.

 

Nachdem wir aus dem Wald kamen, fuhren wir zu Frauchens Mutti. Endlich mal einer, der uns gut gesonnen ist und mit Leckerchen nicht knausert.

 

Zur Entschädigung für die entgangenen Hundekuchen im Wald, gab uns Frauchen, nachdem wir wieder Zuhause waren, jedem ein Natschstäbchen. Na ja, wenigstens hat sie ihren guten Willen gezeigt.

 

24. Januar 2004

 

Bereits beim Aufstehen bibberte Frauchen vor Kälte. Als wir, Frauchen, Cosima, Pici, Lissy und ich, unten im Garten standen, bemerkte ich es auch, es ist kalt geworden in Deutschland. Egal, mein Fell ist dicht, ich bin jung, dynamisch und wetterfest - jedenfalls solange ich nicht nass werde. Unser heutiger Rundweg führte uns ins Neandertal, wo es wirklich immer wieder schön ist, denn ich darf fast immer über die große Wiese laufen und es gibt so viel zu schnuppern. Lissy nahm sich erneut unerlaubte Freiheiten heraus und begrüßte einen anderen Hund, der ein gutes Stück von uns entfernt mit seinem Herrchen unterwegs war. Ich hätte es gar nicht bemerkt, wenn nicht plötzlich Herrchen zu Frauchen sagte "guck mal, was Lissy da macht". Frauchen meinte, Lissy schäkert mit einem Schäferhund und setzte sich in Bewegung sie zurückzuholen. Ich hätte den Hund auch so gerne begrüßt, denn ein wenig später kam er mit seinem Herrchen hinter uns her und überholte uns. Herrchen hielt mich jedoch ganz feste an der Leine und das Herrchen des Schäferhundes meinte, sein Hund vertrüge sich vielleicht nicht mit mir.

 

Nachdem wir nach Hause zurückkamen, frühstückten Herrchen und Frauchen erst mal groß und ich machte es mir gemütlich neben Frauchen auf der Bank. Später wechselte ich ins Wohnzimmer und döste dort zusammen mit Fatima auf der Couch. Eigentlich habe ich so den Rest des Tages verbracht.

 

25. Januar 2004

 

Also, wenn das so weiter geht, dann stehen wir irgendwann erst gegen Mittag auf. Es liegt aber auch daran, dass wir immer später abends ins Bett kommen. Der einzige, der von uns früh schlafen gehen will, ist Pici. Gegen 23.00 Uhr wird Pici unruhig und Frauchen bringt ihn in sein Bettchen. Manchmal gehe ich mit und höre, wie sie ihn einlullt und über seinen Poofbeutel Decken legt, damit es ihm nur ja nicht kalt wird in der Nacht. So verwöhnt, wie Pici bin ich ganz bestimmt nicht, vielleicht liegt es daran, weil ich durch die harte Schule des Lebens gegangen bin, bevor ich hier mein Zuhause fand. Von Frauchen und Herrchen weiß ich, Pici wurde bereits in Ungarn von seinen ersten Menschen sehr verwöhnt, er kennt es demnach halt nicht anders und erwartet es dementsprechend.

 

Wir kamen erst am Vormittag aus dem Haus, um spazieren zu fahren. Eigentlich sollte es eine größere Runde werden, denn ich bekam mit, Herrchen schlug Frauchen vor, für unsere Tour Kaffee aufzuschütten. Leider endete unser großer Ausflug an der nächsten Tankstelle, zwei Ecken weiter ... Frauchen hat nämlich immer noch nicht die Schlosselektronik unseres Autos reparieren, das heißt, wenn es der Elektronik gefällt, lassen sich die Türen mit einem Mal aufschließen.  Heute gefiel es der Elektronik keinesfalls und daher ließ sich der Tankverschluss ebenfalls nicht öffnen. Der zur Hilfe herbeigeholte Tankwart konnte auch nicht helfen, weil er im Auto keine Vorrichtung zum Öffnen von Hand fand, die schien nämlich abgebrochen zu sein. Damit war es vorbei mit der geplanten Route, denn bis dorthin hätten wir wohl noch ein wenig mehr Benzin benötigt. Also nur die übliche Runde ins Neandertal, denn bis dorthin und zurück reichte der Sprit.

 

Der Spaziergang wurde dann doch sehr lustig, denn Frauchen trug zur allgemeinen Erheiterung bei ... Sie entdeckte wohl im Gestrüpp ein Loch, das sie sich unbedingt näher anschauen musste und rief plötzlich "he, hier ist ja noch eine tolle Wiese ..." Bekam jedoch sofort einen Lachanfall, weil sie statt einer neuen, unsere schöne, alte Wiese neu entdeckt hatte. Herrchen meinte nur, er enthalte sich jeden Kommentars und hätte Frauchen trotzdem gern. Oh, oh, das zum Thema Orientierung und Frauchen ... - ich habe sie auch trotzdem lieb, kann ja jedem mal passieren.

 

Herrchen erzählte dann nachmittags, Frauchen solle mal gucken, es wäre ein Eintrag in mein Gästebuch gekommen. Frauchen und ich sind dann gleich hoch ins Büro und Frauchen hat nachgesehen und vorgelesen. Ehrlich, so einen schönen Eintrag haben wir noch nie bekommen, und wir waren beide hin und weg. Es wäre ja so schön, wenn ich öfters mal Post bekäme. Natürlich würde ich darauf antworten oder es Frauchen für mich erledigen lassen.

 

Außerdem gibt es noch einen Grund zur Freude, denn heute hat mein Tagebuch den 1.000sten Besucher! Deshalb gibt es jetzt was zum Feiern und ich muss aufhören zu schreiben.

 

26. Januar 2004

 

Herrchen stand schon gegen 5.00 Uhr auf, während wir alle weiterschlafen durften. Erst als er ging, weckte er Frauchen und uns auf. Nach dem Frühstück brachten Frauchen und ich den Wagen zur Tankstelle, damit er repariert wird. Wir zwei gingen dann von der Tankstelle aus spazieren und es wurde ein richtig schöner Spaziergang, denn ich durfte einen großen Teil der Strecke ohne Leine laufen. Frauchen ließ mich einige Gehorsamsübungen machen, weil sie wohl glaubte, ich hätte in der Zwischenzeit alles vergessen. Nein.. habe ich nicht und ich war richtig gut.

 

Den Nachmittag über arbeitete Frauchen am Computer und kam erst wieder runter in die Wohnung, als es Fressenszeit für uns wurde. Herrchen trudelte auch zu recht früher Zeit wieder zu Hause ein und deshalb gab es kurz nach dem Fressen erneut ein Nachhausekommen-Leckerchen. Wenn es nach mir und Cosima ginge, so könnten Herrchen und Frauchen alle fünf Minuten wieder nach Hause kommen - na ja, würde uns figürlich wohl nicht so gut tun, aber träumen darf man ja noch ...

 

27. Januar 2004

 

Frauchen kam heute nicht aus dem Bett, weil sie schon in der Nacht und auch noch beim Aufwachen einen Brummschädel hatte.  Deshalb durften wir auf "Anweisung" von Herrchen weiterschlafen. Und als Frauchen zum zweiten Mal aufwachte, fühlte sie sich besser, wie sie sagte. Es dauerte dann eine Weile bis alles in die Gänge kam und Frauchen, Pici und ich von Herrchen zum Spazierengehen mitgenommen und abgesetzt wurden, denn das Auto konnte gestern nicht mehr repariert werden. Es war der gleiche Weg, den Frauchen und ich am Vortag gegangen sind. Wieder durfte ich eine lange Strecke frei laufen, was mir wahnsinnigen Spaß bereitete. Pici versuchte nach ein paar Metern laufen sofort Frauchens Herz zu erweichen, damit sie ihn hochnimmt und in seine Tasche setzt. Frauchen sagt zwar immer "nein" zu Pici, jedoch hält sie nie lange durch und Pici bekommt seinen Willen.

 

Cosima und Lissy begrüßten uns, als wir nach Hause kamen. Eigentlich wollten beide mit Gassigehen, Frauchen meinte aber, es sei ihr zu viel mit uns allen erst einmal über die Straße laufen zu müssen, bis wir im Wald oder auf dem Feldweg sind. Außerdem ist es sehr kalt geworden und Cosima ist sowieso schon erkältet.

 

Mittags kam der Anruf, das reparierte Auto könne abgeholt werden. Super, dann haben wir Morgen endlich wieder eine Fahrgelegenheit und können alle zusammen irgendwo hinfahren. Hoffentlich beginnt es nicht zu schneien, denn Frauchen fährt keinen Meter im Schnee und dann sind wir auch nicht weiter als heute ... 

 

28. Januar 2004

 

Das erste was Frauchen nach dem Aufstehen verkündete, es hat geschneit. Und richtig, es lag eine ganze Menge Schnee im Garten. Natürlich war mir direkt klar, aus unserem Ausflug wird nichts. Dafür tobte Frauchen mit uns im Garten - das heißt, der einzige der mit ihr toben wollte, war ich. Bis zum Umfallen rasten wir mit unserem Hüpfball von einer Ecke des Gartens in die andere. Danach ging es im Haus weiter rund, bis sich die Balken bogen.

 

Nachmittags kam Herrchen vorzeitig nach Hause, denn er wollte mit Frauchen nach Düsseldorf, um neue Sitzmöbel für die Küche zu kaufen. Die zwei kamen aber überhaupt nicht in die Gänge, denn Herrchen war müde und Frauchen quengelte, weil es draußen schneite oder regnete und sie bei dem Wetter nicht mehr raus wollte. Plötzlich entschieden sie sich dann doch noch zu fahren und verschwanden ruckzuck.

 

Sie kamen etwa zwei Stunden später zurück und es war ganz offensichtlich, sie schienen genau das richtige gefunden  und gleich bestellt zu haben. Wir bekommen jetzt nämlich unter anderem eine Bank, auf der nicht nur Pici in seinem Korb gut drauf passt, sondern Cosi und ich werden in Zukunft wohl nicht mehr runterrutschen, weil die Bank zu klein ist. Die Möbel müssen aber erst noch angefertigt werden, deshalb haben wir ein bisschen Zeit, uns auf alles zu freuen.

 

Jetzt gehe ich erst einmal eine Runde auf der Couch mit Frauchen kuscheln; mal sehen, was der Abend noch so bringt.

 

29. Januar 2004

 

Wir haben verschlafen ..., und Frauchen ist schuld, denn sie hat den Wecker, den sie gestern um eine halbe Stunde nachstellte, vergessen wieder zurückzustellen. Da es in der Nacht ordentlich schneite, sprang Herrchen, wie von der Tarantel gestochen, aus dem Bett, denn der Gehweg musste vom Schnee befreit werden.  Das wollte Herrchen unbedingt erledigen, erklärte er, bevor irgendwer mit seinen Füssen über den Schnee am Boden latscht und ihn festtritt, so dass Herrchen sich beim Schneeschippen ernsthaft anstrengen müsste.

 

Für uns hieß das, wir kommen wieder nicht zum Gassigehen, denn schnell stellte sich heraus, der Schnee blieb bei uns Kleinen sofort am Fell pappen und bildete große Klumpen. Auch Lissy's Pfoten wurden nicht verschont, denn nachdem sie mit Frauchen durch den Garten gewetzt war, knubbelte es sich unter ihren Füssen. Lissy und Cosima verlangten denn auch schnell wieder ins Haus gelassen zu werden und waren nicht mehr gesehen oder gehört. Pici hielt noch eine ganze Zeit durch, bevor auch er nach oben wollte. Ich  spielte mit Frauchen, bis auch ich völlig voller Eisklumpen hing.

 

 

 

Das Spielen im Schnee ist eine Mordsgaudi und deshalb ist es gar nicht so schlimm, wenn ich mal nicht spazierengehen kann. Herrchen sagt, es sei sowieso bald mit dem Schnee vorbei und dann gehen wir selbstverständlich, wie Frauchen sagt, wieder alle zusammen gassi.

 

30. Januar 2004

 

Frauchen schaute nach dem Aufstehen sofort aus dem Fenster und meinte nur "Iiiiiiih, die Straße ist völlig überfroren". Was immer dies hieß, ich drehte mich noch einmal auf die andere Seite und schlief wieder ein.

 

Als wir endlich bereit zu unserer Gassirunde waren, verkündete Frauchen, Cosi und Pici müssen zu Hause bleiben, weil sie das Auto bei Eis und Schnee nicht benutzt und es ihr zu glatt ist, um mit vier Hunden die Straße bis zum See hinunterzulaufen. O.k., immerhin waren Lissy und ich mit von der Partie. Auf der Straße vor unserem Haus fiel Frauchen fast auf die Nase, so glatt war es. Weil ich an dem Malheur beinahe Schuld gewesen wäre, musste ich die Straße "bei Fuß" überqueren, was ich sofort tat, denn schließlich wollte ich nicht zum Sündenbock gemacht werden, falls Frauchen sich die Haxen bricht.

 

Am See trafen wir als erstes einen weißen, blinden Tibeter, wie ich aus dem Gespräch zwischen Frauchen und der Begleitperson des anderen Hundes entnahm, der Frauchen in Entzückung versetzte. Bevor sie jedoch ihre Begeisterung kundtat, hob sie mich auf den Arm, weil "Freddy", so hieß dieser angebliche Schönling, gegen Rüden etwas habe. Es stellte sich jedoch raus, er hat nur was gegen große Rüden und im ersten Augenblick wurde Lissy von der Begleiterin für einen Rüden gehalten. Nachdem dies geklärt war, durfte ich runter und dem Typen auf die Pelle rücken. Währenddessen unterhielt sich Frauchen mit der Dame, die sie wohl schon von früher her kannte und bewunderte diesen Freddy (Gott - was für ein Name!??). Mir ging Frauchens Gesülze auf den Geist, also zupfte ich dem Tibbi mal ein bisschen am Bart und knurrte rum. Statt nun auf mich sauer zu werden, fing er an, mich mit Freundlichkeiten einlullen zu wollen. Aber nicht mit mir - soll diese Töle doch hingehen, wo der Pfeffer wächst ... Prompt höre ich von Frauchen "Ja so etwas, das hat der Leon aber noch nie gemacht, er ist doch sonst so ein freundlicher Hund". Ja, liebes Frauchen, bin ich - aber, was zu viel ist, ist zu viel, schließlich bin ich auch noch da. Als wir endlich weitergingen, raste Freddy hinter uns her und wollte mit. Um Gottes Willen, dachte ich, Frauchen bringt es fertig und adoptiert diesen Hund. Zum Glück entfernte er sich dann und wir gingen ungestört weiter, bis zum nächsten Hund.

 

Bis wir endlich um den See waren, trafen wir eine Menge Leute, die Frauchen alle von der Zeit mit Janosch, Billy und Wanda, dem Dream-Team, wie sie immer von den Dreien sagt, kannten und die sich zu freuen schienen, Frauchen nach langer Zeit wiederzusehen.

 

Als Herrchen nach Hause kam, war Frauchen bereits ausgehfein, denn sie war mit meinem Hundeschultrainer und einigen anderen Leuten von der Samstags-Gruppentrainings-Stunde zu einem gemütlichen Abend verabredet. Warum ich nicht mitgehen durfte, bleibt mir ein Rätsel, denn ich bin hier ja wohl die Hauptperson. Allerdings durfte ich meinen Trainer kurz begrüßen, als wir, Herrchen und ich, Frauchen von dem Treffen gegen Mitternacht abholten.

 

Endlich hatte ich mein Frauchen wieder, denn ich bin immer sehr traurig, wenn sie ohne mich weggeht. Zum Glück tut sie das selten. Herrchen hat versucht, mich während ihrer Abwesenheit zu trösten, half jedoch nicht viel, obwohl er sich redlich Mühe gab. Statt wir nun endlich ins Bett gingen, nachdem Frauchen zurück war - nein, jetzt guckten die Zwei tatsächlich noch Fernsehen. Ich bin so müde ....

 

31. Januar 2004

 

Weil wir erst gegen 1.30 h endlich ins Bett kamen, schliefen wir am Morgen etwas länger als sonst. Nach dem Frühstück und dem Einkaufen zusammen mit Herrchen und Frauchen, ging es ab auf die große Wiese ins Neandertal. Frauchen raste mit mir über die Wiese. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie mich müde laufen wollte, damit wir nicht lange spazieren gehen mussten. Ich tat ihr den Gefallen, denn ich bin immer noch ziemlich groggi nach dieser Nacht.

 

Den Tag habe ich dösend verbracht und ein bisschen Fernsehen gehört. Frauchen kam nicht vom Computer weg und Herrchen fuhr noch in die Stadt, um etwas zu kaufen. Schon war der Tag um. Heute gehe ich rechtzeitig in mein Bett, komme da, was wolle ...

 

Da fällt mir gerade ein, morgen ist ja mein Jahrestag. Bin gespannt, was sich Herrchen und Frauchen für mich haben einfallen lassen ...

 

 

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