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Der kleine blinde Pekinese Leon erzählt Erlebnisse aus seinem täglichen Leben

 

                                                 

Mein Tagebuch ...

X. Teil - April 2004

 

 

1. April  2004

 

Endlich konnten wir mal wieder ausschlafen. Herrchen übertrieb es natürlich, denn er kam erst auf die Beine, nachdem Frauchen das Haus verließ um Brötchen zu kaufen. Und dann frühstückten die beiden endlos lang und danach entschwand Frauchen ... - wohin auch immer.

 

Irgendwann, nachdem Herrchen eine Weile mit uns im Garten verbrachte, ließ auch er uns alleine zurück. Die beiden kamen zusammen heim und wie ich erschnuppern konnte, nachdem uns Frauchen in den Garten schickte, hatten sie anscheinend Blümchen gekauft. Frauchen eröffnete, wie sie sagte, die "Pavillon-Saison". Klasse, für uns standen diverse Liegemöglichkeiten zur Verfügung und Herrchen und Frauchen brachten ihre Sitzgarnitur in Stellung. Sogleich umgab mich Kaffeeduft, was mich darauf schließen ließ, Herrchen und Frauchen hatten es sich im Pavillon gemütlich gemacht.

 

Obwohl heute doch nur "Garten" anstand, bin ich hundemüde. Wahrscheinlich hat mich die Frühjahrsmüdigkeit erwischt. Na denn ... - Gute Nacht liebes Tagebuch!

 

2. April 2004

 

Eigentlich fing der Tag gut an ... Doch dann landeten wir in der Tierklinik zur alljährlichen Impfung. Nicht nur, dass ich gepiekst wurde, nein ..., man träufelte auch noch irgendetwas Ekeliges in meine Nase, damit ich keinen Husten bekomme. Igittigittigitt - bäh, war das fies! Natürlich durften wir daraufhin keinen langen Spaziergang machen, sondern sollten uns schonen. Deshalb fuhren Frauchen und Herrchen mit uns auf die große Wiese, wo wir nur mal schnuppern und das Allernötigste erledigen durften. Auf der Rückfahrt nach Hause stellte Frauchen mit Hilfe von Herrchens autotechnischem Verstand (dass ich nicht lache ...) fest, ihre Kupplung - nein, nicht ihre, sondern die vom Auto - ist kaputt. Weil der Chef der Autowerkstatt ebenfalls einen Hund hat, scheint unser "Hundeauto" bei ihm einen Stein im Brett zu haben, denn obwohl Freitag ist, durfte Frauchen ihr Auto dort lassen, damit es so schnell wie möglich repariert werden kann.

 

Mittags holten Herrchen und Frauchen erst einmal ihr Frühstück im Garten nach. Prompt blieb Frauchen gleich draußen hängen und wuselte von einer Ecke zur anderen und wir hinterdrein.

 

Den ganzen Tag über war nicht viel mit mir anzufangen, da mir die Impfungen von heute Morgen in den Knochen steckte. Deshalb geh ich schlafen, um frisch und munter für den kommenden Tag zu sein.

 

3. April 2004

 

Früh aufstehen wegen Hundeschule stand auf dem Programm. Frauchen und ich kamen pünktlich am Treffpunkt "Hundewiese" an. Unser Trainer quäkte uns ein ziemlich verschnupftes "Hallo" entgegen und bekundete gleich, wie krank er sei. Die arme Socke leidet doch tatsächlich unter einer Pollenflug-Allergie. Wie gut, dass ich so etwas nicht kenne. Das Training war für mich recht anstrengend, denn eigentlich wollte ich lieber spielen. Na ja, ich habe die Stunde durchgehalten und danach durfte ich dann wirklich mit den anderen Hunden noch rumtoben. Ein neuer war dabei, der mich wohl für ein Mädchen hielt. Gott war der Typ aufdringlich; was ich ihm unverblümt zu verstehen gab. Es half nichts, er musste von mir ferngehalten werden. Was mich wiederum veranlasste ein paar mal bei ihm in unmittelbarer Nähe vorbeizugehen, in dem Bewusstsein, der kommt nicht an mich ran.

 

Nach der Hundeschule besuchten wir Frauchens Mutti im Altenpflegeheim. Das war sehr langweilig und ich war recht froh, als wir endlich nach Hause fuhren.

 

4. April 2004

 

Sonntag! Und draußen ist schlechtes Wetter.  Nach dem Frühstück zog Frauchen mit mir alleine los, weil unser Auto  ja seit Freitag in der Werkstatt steht, und für alle Hunde der Wagen von Herrchen ein bisschen klein ist. Wir fuhren in den Wald, ganz in unserer Nähe, denn die Fahrt dauerte nur kurz. Dort war ich noch nie. Der Spaziergang, mittlerweile selbstverständlich ohne Leine, hat mir großen Spaß gemacht, ich durfte frei nach Schnauze durch die Gegend wetzen. Allerdings musste ich auf die Bäume aufpassen, damit sie mir nicht in die Quere kamen. Sogar eine dicke Schnecke hat mir Frauchen unter die Nase gehalten und ich durfte sie vorsichtig untersuchen.

 

Herrchen ist ganz traurig, weil heute sein letzter Urlaubstag ist und er morgen wieder für uns Geld verdienen muss.

 

5. April 2004

 

In der Tat, Herrchen verließ uns am Morgen um ins Büro zu fahren. Er nahm Frauchen und mich bis zur nächsten Ecke mit und setzte uns beide aus. Wir sind dann wieder alleine gegangen, diesmal durch die Felder und später auch noch durch den Wald. Zum Abschluss schleppte Frauchen mich noch mit in die Bank, wo sie etwas zu erledigen hatte. Weil ich so viel gelaufen bin, war ich auf dem Rückweg völlig geschafft und froh, als wir zu Hause waren.

 

Schade, es hat geregnet, deshalb konnten wir wieder nicht in den Garten.

 

6. April 2004

 

Es regnet und regnet und regnet .... Mit großartig Spazierengehen war nichts, denn mal ganz abgesehen von dem Regen, wir haben immer noch unser Auto nicht wieder. Frauchen wartet schon den ganzen Tag auf den Anruf, ihr Auto abholen zu können.

 

7. April 2004

 

Mein Schädel brrrrrummt wie ein Bär ...

 

Nachdem Frauchen das Auto abgeholt hatte, kam sie zurück und holte uns Hunde zum Gassigehen ab. Wie immer stieg am Ziel zuerst Lissy aus dem Wagen und normalerweise wären dann Pici und Cosima dran gewesen und anschließend ich. Heute dauerte das und dauerte ... Ich hörte Frauchen aber mit jemandem reden und Lissy lautstark herumzicken, was mich darauf schließen ließ, Frauchen laberte während Lissy sich eines Rüden erwehrte. Nachdem wir anderen bereits ziemlich unruhig auf unser Herausgelassenwerden warteten, kam Frauchen endlich in die Hufe. Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie schien ich ziemlich aufgedreht diesen Morgen. Auf der großen Wiese war das ja nicht weiter schlimm, nur später auf dem Weg kam mir auch alles in die Quere und dann rammte mich ein Baum. Ich hörte Frauchen noch panisch "HALT" brüllen und schon war es passiert. Sofort nahm sie mich an die Leine und guckte ständig, ob auch alles mit mir in Ordnung war. Na ja, so ein bisschen tat es doch weh.

 

Und nun brummelt es halt so'n bisschen ...

 

Frauchen beruhigte sich erst wieder, nachdem ich nachmittags mein Fressen intus hatte. Sie meinte, so lange mir nicht der Appetit vergangen ist, kann es nicht so schlimm sein. Bis zum Schlafengehen war ich auch längst o.k. Morgen passe ich besser auf.

 

8. April 2004

 

Als ob jemand für uns Regen und Hagel bestellt hätte, pünktlich beim Aussteigen aus dem Auto prasselte es auf uns nieder. Es erwischte uns so richtig. Pici stopfte Frauchen natürlich sofort in die Pici-Tasche, die durch den von Frauchen gehaltenen Schirm Schutz gegen dieses ekelige Wetter bot. Unsereins konnte ja ruhig durch dieses Unwetter latschen. Zum Glück legte Frauchen bei dieser Nässe keinen Wert auf einen großen Rundgang und erbarmtes sich unserer (wahrscheinlich auch sich selbst). Mittlerweile sind schon einige Stunden vergangen, wir Hunde sind trotzdem noch recht feucht. Zu Cosimas Fell meinte Frauchen, Cosi habe ja Locken bekommen und sie trüge jetzt einen Nasslook. Haha, freue mich schon auf Frauchens nächsten Nasslook, wenn sie im Regen steht.

 

Herrchen gab mir am Abend einen Hundekuchen, der mir blödsinniger Weise im Hals stecken blieb. Das auf mein Husten hin eiligst herbeigeholte Frauchen schob mir den Finger in den Hals und meinte, da steckt was. Bevor ich mich versah hing ich mit dem Kopf nach unten in der Luft und wurde von Frauchen geschüttelt. Dann fütterten sie mich mit Brot ab und Frauchen schob mir noch eine Spritze ins Maul und spritze mir Wasser in den Hals, damit der Hundekuchen sich auflöst. Die beiden haben aber auch überhaupt keine Nerven. Das Ding war längst runtergerutscht und ich hätte gerne noch eins gehabt.

 

9. April 2004

 

Heute ist K-Freitag, deshalb konnten wir mal wieder so richtig lange ausschlafen. Uff, das tat gut. Nach dem Frühstück machten wir eine Runde im Neandertal. Auf dem Rückweg zum Auto bekamen wir Zuwachs von einem Hund, der angeblich supertoll aussah und ein braunes und ein blaues Auge hatte. Lissy war begeistert, Frauchen fragte sich, ob der Besitzer wohl mal nach seinen Hund rufen oder pfeifen würde. Den hatte sie nämlich in weiter Ferne wahrgenommen, bevor der Hund auf uns zukam und uns kurz vor unserem Auto einholte. Wir beschäftigten uns eine Weile mit ihm und Frauchen steckte ihm so nebenbei, er möge doch mal zu seinem Herrchen zurückgehen. Doch unser neu gewonnener Freund dachte gar nicht daran. Sein Herrchen schien es nicht weiter zu kümmern, dass er nicht zurückkam. Mittlerweile erreichten wir das Auto und vom Besitzer weiterhin keine Spur. Pici bekam einen Wutanfall nach dem anderen und platze fast vor Zorn, denn er will auf keinen Fall, dass noch einer bei uns einzieht. Jedenfalls schnappte sich Frauchen den Hund, hakte die Leine ein und zog mit ihm in die Richtung, aus der wir gekommen waren davon. Lissy, Cosima und Pici saßen bereits im Wagen, während ich mit Herrchen vor dem Auto die Stellung hielt.

 

Ca. sieben Minuten später kam der fremde Hund alleine zum Auto zurück. Frauchen hörte ich plötzlich in weiter Ferne brüllen "hier ist der Hund - hiiiiiiier!". Aha, sie schien fündig geworden und den Besitzer, der wohl in weiter Ferne von ihr stand, aufgespürt zu haben. Nun rief sie den Hundejüngling zu sich, der das tatsächlich tat. Mittlerweile konnte ich das Rufen und Pfeifen des Besitzer auch hören - nur unser neuer Freund anscheinend nicht. Frauchen riss dann allerdings der Geduldsfaden, denn das Herrchen dieses Ausreißers rührte sich nicht vom Fleck und tat außer rufen und pfeifen gar nichts, damit sein Hund zu ihm kommt. Stattdessen lief Frauchen kreuz und quer durch die Gegend, um ihn zu  suchen, damit seinem Hund an der Straße, an der unser Auto stand, nichts passierte. Also stiefelte sie, begleitet vom Hund, zurück zu uns, setzte sich ins Auto und nahm zähneknirschend wahr, dass der Ausreißer unser Auto mit seinen Pfoten bearbeitete. Wir fuhren los, er hinter unserem Auto her ... Frauchen wollte bis zur nächsten Ecke fahren, an der sie hoffte auf den Besitzer zu stoßen. Das hat dann auch geklappt, andernfalls hätten wir ihn wohl mitnehmen müssen, denn Frauchen hätte nicht riskiert, dass er auf die Hauptstraße läuft.

 

Herrchen und Frauchen fragten sich allerdings, was das für Leute sind, die ihre Hunde einfach mal so in der Gegend rumlaufen lassen und denken, der kommt schon wieder oder irgendwer kümmert sich schon. Tatsächlich, sagt Frauchen, findet sich ja auch meistens ein Blöder, der das tut und diesen verantwortungslosen Hundehaltern damit noch recht gibt. Aber wie oft geht das in die Hose und so ein armer Wichtel läuft auf die Straße und überlebt das nicht. Krrrrrrrrrrrrrrr, meinte Frauchen, so Leute könne sie in den Allerwertesten treten. He Frauchen, ich weiß was besseres .... - warum beißt Du so einem nicht da rein!?

 

10. April 2004

 

Boh, was für ein Tag ...

 

Frauchen stand ganz früh auf, kam aber irgendwie nicht richtig in die Gänge und moserte vor sich hin. Nachdem sie endlich gewaschen und hergerichtet war und wir dachten, nun gibt es etwas zu beißen, fuhr sie erst einmal einkaufen. Wieder zurück, waren wir denn endlich dran und bekamen unser Frühstück und Pici wurde, unter Protest, gekämmt.  Herrchen und Frauchen frühstückten. Nachdem Frauchen das Frühstück beendete, stand ich bereits in den Startlöchern, denn ich wusste ja, heute ist Samstag und deshalb gehen wir zur Hundeschule. Endlich fuhren wir los, natürlich auf den letzten Stipp ... Meine Überraschung war groß, als ich feststellte, heute ist kein Training sondern "Spaß pur" angesagt. Und es war suuuuper ...!!!

 

Sorry, your browser doesn't support Java(tm). Zuerst ärgerte mich Ricky, irgendetwas in meiner Größe, was mit Hor-Pa und seinen Leuten gekommen war. Dem gab ich direkt mal Saures, weil der mir sofort auf die Pelle rückte. Dieser Ricky ließ nicht locker und säuselte mir etwas von "wow - ich steh auf Dich" ins Ohr. Das fand ich gar nicht prickelnd, eher peinlich.  Nachdem mich Frauchen allerdings von der Leine ließ, arrangierte ich mich mit ihm und er war denn doch ganz nett. Hor-Pa und er pappten den ganzen langen Spaziergang an mir. Frauchen trug mich denn auch mal ein Stück, weil sie meinte, mit meinen kurzen Beinen könne ich nicht so weit laufen. Insgeheim machte ich mich darüber lustig, genoss es jedoch andererseits, gemütlich von ihr geschaukelt zu werden.

 

Am Ende gab es für uns Wasser und für unsere Menschen Kaffee und sogar Kuchen. Alle standen noch eine Weile herum und mich forderte ständig einer der anderen Hunde auf, mit ihm zu spielen. Obwohl völlig groggi, ließ ich mir diesen Spaß nicht entgehen. Eigentlich könnten die Hundeschultage immer so aussehen.

 

Einen kleinen Wermutstropfen offenbarte dieser Tag doch, denn den von mir eigens aufgetragenen Schafskotgestank wusch mir Frauchen wieder von meinem Fell ab, denn sie meinte, ich stinke wie eine Sau. Wieso Sau? Doch wohl höchstens wie ein Schaf - oder!? Menschen haben einfach kein Feeling für einen richtig guten Geruch, stattdessen tragen sie selbst einen Gestank auf, den wir Hunde manchmal kaum ertragen können. So mancher Vierbeiner würde sein Herrchen oder Frauchen ebenfalls gerne einseifen und abduschen, leider ist uns das nun mal nicht möglich.

 

11. April 2004

 

 

Nach dem gestrigen Tag und weil Ostern ist hatte ich es mir verdient richtig lange auszuschlafen, was ich auch tat. Nach dem Frühstück ging es ab ins Neandertal, wo wir eine Runde drehten. Das Wetter war österlich schön und entsprach genau meiner Lieblingstemperatur, die +18° nicht überschreiten sollte. Jedenfalls war alles super und dann kam die Bank! Es muss in etwa genau dort passiert sein, wo mir letztens der Baum in die Quere kam. Herrchen und Frauchen haben beide nicht aufgepasst, wo ich hinlaufe und peng ..... Oh Hund, das tat weh und ich habe vor Schreck laut aufgejault. Frauchen nahm mich sofort auf den Arm und tröstete mich und Herrchen machte sich Vorwürfe, weil er nicht aufgepasst hat. In den letzten Tagen bekomme ich es aber wirklich dicke, denn ständig passiert mir etwas.

 

Auf jeden Fall, sagt Frauchen, habe sie noch ein schönes Bild von mir geschossen. Ich würde doch zu gerne einmal sehen, was Frauchen da so fabriziert. Herrchen kriegt jedenfalls immer eine Krise, wenn Frauchen mit ihrer Kamera - an manchen Tagen sogar mit beiden Kameras - daher kommt. Ich höre ihn dann schon immer "neeiin, neeiin!!! - hast Du schon wieder die Kamera mit ...?" sagen. Na ja, es kann schon nerven, wenn Frauchen an jeder Ecke rumschnüffelt, ob sie eventuell etwas vor die Linse bekommt. Und wenn ich dann stundenlang "Sitz" oder "Platz" machen muss, bis sie endlich ihre Bilder geknipst hat.

 

Den Nachmittag über habe ich relaxt und auf mein Futter gewartet. Jetzt werde ich bald schlafen und davon träumen, was ich die letzten Tage erlebt habe. Irgendwie finde ich Ostern gut.

 

12. April 2004

 

 

Lissy schmiss Frauchen aus dem Bett und machte es sich selbst daraufhin wieder gemütlich auf der Couch. Zumindest hörte ich Frauchens entsprechenden Kommentar dazu, das nämlich dachte, Lissy müsse mal. Stattdessen musste aber Pici, der sich einen Durchfall, nach Aussage von Frauchen, eingefangen hat.

 

Zum Spazierengehen war es schon viel zu warm und deshalb ließen Herrchen und Frauchen uns auf der Wiese im Neandertal herumwuseln. Frauchen meinte denn auch, es seien so entsetzlich viele Leute unterwegs und es würde ein Spießrutenlauf mit uns vier Hunden. Och, eigentlich finde ich das ganz lustig, wenn ich Leute begrüßen kann. Schade, vielleicht hätte ich ja heute zu Ostern etwas geschenkt bekommen ....

 

Kaffee tranken Herrchen und Frauchen dann bei uns im Garten; das war prima, denn nun konnte ich ein bisschen durch den Garten wuseln. Eigentlich dürfte ich das auch, wenn Herrchen und Frauchen nicht dort sind, nur dann macht es mir und den anderen überhaupt gar keinen Spaß im Garten zu sein - entweder alle oder keiner.

 

13. April 2004

 

Weil Ostern vorbei ist ging Herrchen heute wieder arbeiten und wir mussten mit Frauchen alleine spazierengehen. Lissy traf ihren Lieblings-Setter und Frauchen meinte, nun sei der Tag für Lissy gut gelaufen. Ich tobte mich auf der großen Wiese mal richtig aus und raste hin und her, bis ich mich leicht erschöpft fühlte. Wir liefen noch eine große Runde und fuhren dann heim.

 

Nachmittags verließ uns Frauchen eine Weile, kam dafür aber mit Futter und Leckerlis und einer Neuigkeit zurück ... Kaum stand sie in der Wohnung, hörte ich sie mit jemandem telefonieren, der anscheinend eine "Tagesmutter" für sein Hündchen  sucht. Ich fing Brocken wie "ich suche einen Spielkameraden für meinen kleinen Pekinesen ..." und "... er müsste schon verträglich sein und sich möglichst mit Katzen vertragen." Ich glaube es nicht, sie sucht allen ernstes einen Kumpel für mich, damit ich was zum spielen habe. Boh, find' ich echt bombenstark. Na, da bin ich aber mal gespannt, ob der kleine Hund, der so was wie Pici sein soll, Durchhaltevermögen hat und meinen Ansprüchen gerecht wird. Entweder wollte der Zwerg heute noch oder aber morgen vorbeischauen. Pici gab noch gar keinen Kommentar dazu ab, wahrscheinlich hat er das Gespräch nicht verfolgt und ahnt noch nichts.

 

Das erste was Herrchen fragt, als er eben nach Hause kam: "War der Kleine schon da?" Nee, war er noch nicht. Wird wohl doch erst morgen werden. - Nein, er ist tatsächlich noch mit seinem Frauchen vorbeigekommen. Wir waren natürlich alle sehr neugierig, als wir Frauchen die Treppe zur Haustüre runterflitzen und sagen hörten "Ohhhh, ist der süüüüüüß!". Wir versuchten alle ihn schon auf der Treppe zu begrüßen, doch der Zwerg, der noch kleiner als Pici ist, bekam Angst vor uns und quiekte wie ein Schweinchen. Nachdem wir uns alle ein wenig beruhigt hatten, durften wir zwei uns näher kommen. Zuerst ließ ich mal den großen Zampalo raushängen und nahm den Kleinen zwischen die Pfoten. Das mochte der aber gar nicht und quietschte wieder und versuchte mir zu entkommen. Irgendwann fanden wir dann Spaß aneinander, wobei er mich mal wieder für ein Mädchen zu halten schien. Wir haben ein bisschen gespielt und geknutscht. Pici musste allerdings entfernt werden, weil er seine große Klappe nicht halten konnte.  Cosi und Lissy interessierten sich nicht weiter für Jacky.

 

Frauchen besprach dann mit Jackys Frauchen, dass sie uns in der nächsten Zeit mal mit ihm besuchen will, damit wir uns alle aneinander gewöhnen und Jacky dann vielleicht öfter mal bei uns reinschaut. Find ich prima.

 

14. April 2004

 

Auf der Wiese trafen wir "Luna", eine junge Labrador-Hündin, wie Frauchen sagt, mit der ich nach unserer Runde gespielt habe. Sogar Cosima kam mir in die Quere und forderte die Hündin zum Spielen auf. Frauchen war ganz erstaunt, bis sie erfuhr, Luna ist heiß. Das meinte Frauchen, habe Cosimas Interesse geweckt. Heiß??? Also ich fand, sie war überhaupt nicht heiß, im Gegenteil, sie schien ganz nass von der feuchten Wiese.

 

Eigentlich hatte Frauchen heute soooo viel vor .... Unter anderem wollten wir in den Garten, um ein paar Löcher zu buddeln. Nix ... - nix hat sie geschafft und wir mussten in der Bude hocken.

 

Als Herrchen eben nach Hause kam, hörte ich Frauchen sagen "Na, wie ist denn das neue Auto?". Aha, wir haben ein neues Auto!? Da bin ich ja mal gespannt. Es soll sogar ein Navigationssystem haben, womit Frauchen sich dann nie wieder verfahren kann. Da kennt das Navigationssystem aber mein Frauchen nicht ...

 

15. April 2004

 

Frauchen konnte nichts davon abhalten in aller Frühe in den Garten zu gehen und fleißig zu buddeln. Wir wurden nicht gefragt, was uns lieber sei, spazieren zu gehen oder den ganzen Vormittag durch den Garten zu wuseln. Also, ich hätte mich eventuell doch eher für eine Runde im Neandertal entschieden, ich weiß aber, dass die anderen glücklich waren mit Frauchen im Garten zu sein. Außerdem schleppte Frauchen eigens für mich jede Menge Spielzeug mit und so hatte ich durchaus meinen Spaß. Nebenbei gönnten wir uns noch einen Bellwechsel mit dem Nachbarshund, aus dem wir eindeutig als Gewinner hervorgingen, weil wir in der Überzahl waren. Später dösten Pici, Cosima und ich noch gemeinsam auf der Decke, während Lissy in ihrem Korb vor der Hoftüre döste.

 

Die viele frische Luft macht mich schläfrig, deshalb werde ich mich gleich mal für eine Weile in meine Schlafecke zurückziehen und ein Pöfchen halten.

 

16. April 2004

 

Boh, war das heute Morgen auf unserem Spaziergang schon warm. Aber nicht nur ich hatte die Zunge aus dem Hals hängen, Frauchen ächzte und stöhnte ebenfalls, weil sie viel zu warm angezogen daher kam.

 

Seit Tagen redet Frauchen davon, Pici die Haare zu schneiden, scheinbar bekommt sie aber nicht die Kurve, denn Pici´s Haare flattern mir immer noch ums Ohr, wenn er an mir vorbeigeht. Verstehen kann ich Frauchen schon, denn Pici veranstaltet dabei einen Höllenlärm und außerdem ist er wirklich frech zu Frauchen. Es lässt sich zwar nichts gefallen, trotzdem ist das eine stressige Angelegenheit - auch für uns Hunde, denn wir müssen uns seine Flüche schließlich mit anhören.

 

Frauchen schob uns denn eine gute Stunde in den Garten ab und als sie wiederkam, tobte sie eine Runde mit dem Hüpfball mit mir rum.

 

Morgen habe ich Hundeschule, deshalb werde ich rechtzeitig in mein Bett hüpfen, denn ich will frisch und munter dort erscheinen. Mal sehen wer alles da ist ....

 

17. April 2004

 

Wir waren zum Hundeschulgruppentraining und trotz der Hitze musste ich meinen Hund stehen. Obwohl Frauchen nicht immer mit meinem Tun einverstanden war, denke ich, ich habe mich tapfer geschlagen. Und dann war da dieses wundervolle Mädel ... Oh je, ich glaube, ich habe mich verliebt.

 

Nach der Hundeschule sind wir mit Herrchen und Frauchen in den Garten gegangen. Während die beiden Kaffee tranken, träumte ich noch ein bisschen vor mich hin und schwups war der Tag schon rum.

 

18. April 2004

 

Herrlich - wir konnten ausschlafen, bis Cosima Frauchen weckte. Nach dem Frühstück fuhren wir endlich mal wieder woanders spazieren als nur immer im Neandertal. Da wir an mehreren Teichen vorbei kamen, musste ich allerdings zwischendurch mal angeseilt werden, damit ich nicht ins Wasser plumpse.

 

Apropos plumpsen ... Nachdem wir von unserem Spaziergang nach Hause kamen und Frauchen die hintere Tür öffnete, um Lissy aussteigen zu lassen, hörte ich nur noch "Platsch" und Frauchen aufheulen "Um Gottes Willen Lissy, wieso fällst Du aus dem Auto!?" Es war nämlich so: Während Frauchen die Autotüre für Lissy öffnete unterhielt sie sich mit Herrchen, der auf der anderen Seite des Wagens stand und deshalb guckte sie nicht, ob Lissy Hilfe braucht. Im Allgemeinen benötigt sie das auch nicht, nur heute wäre es wohl angebracht gewesen. Lissy ist aber nichts passiert, sie ist, laut Frauchens Aussage, aufgestanden und davon gewankt. 

 

Für den Nachmittag plante Frauchen den Aufenthalt in unserem Garten, mit Kaffeetrinken und allem Drum und Dran. Daraus wurde nix, denn es goss in Strömen vom Himmel hoch. Auch gut, habe ich den Tag genutzt, um mal wieder so richtig abzuschalten und zu entspannen.

 

19. April 2004

 

Montag ... - das übliche Programm! Nicht ausschlafen, Herrchen geht statt mit uns Gassi zur Arbeit, Frauchen beseitigt das Chaos vom Wochenende und es dauert noch soooo lange, bis wieder Wochenende ist.

 

Nachmittags  hat sich Herrchen ins Haus geschlichen, ohne dass es einer von uns oder Frauchen mitbekommen hätte. Plötzlich war er da und tat so, als ob er gar nicht weg gewesen wäre. Es ist ja schon eine schlechte Leistung von Cosima, Pici, Frauchen und leider auch von mir, nichts gehört zu haben, aber Lissy war schließlich Ketten- und Wachhund in Ungarn, wenn auch jetzt nur noch Wachhund in Rente. Aber, was heißt eigentlich schon "Wachhund"? Ist Wachhund das Gegenteil von Müdhund (wie ich angeblich einer bin)? Oder heißt Wachhund ein Hund, der nicht schlafen kann und deshalb wach ist? Vielleicht ist es aber auch ein intelligenter Hund, der wach im Sinne von helle ist? Ich finde, es sollte "Aufpasshund" heißen oder vielleicht etwas moderner "Attenddogmanager". Ja, das macht doch was her!

 

20. April 2004

 

Leider reichte Frauchens Zeit heute nur für einen kurzen Spaziergang, denn sie hatte irgendwelche Termine. An dem zweiten war sogar Herrchen beteiligt, der kam nämlich früher nach Hause und holte Frauchen ab. Die Zwei kamen jedoch relativ rasch zurück und wir wurden für das alleine Bleiben mit Leckerlis belohnt.

 

Abends schlief Frauchen, wie immer in den letzten Tage, vor dem Fernseher ein ... - ich auch.

 

21. April 2004

 

Die Runde im Neandertal verlief einen anderen Weg entlang. Den geht Frauchen angeblich nicht so gerne, weil einmal der Weg meistens völlig vermatscht ist, wir also tierisch dreckelig werden und zum anderen unsäglich viele Pferdeäpfel den Pfad säumen, außerdem, nicht zu vergessen, massig Kletten dort auf uns Hunde lauern, um uns bösartig anzuspringen und sich in unseren Haaren zu verfangen.

 

Irgendwann auf dem Spaziergang bemerkte Frauchen, Lissy humpelt. Zum Glück konnte Frauchen Lissy sofort helfen, denn zwischen ihren Pfotenballen steckte eine Bucheckernschale aus dem letzten Herbst, die Frauchen herauspusselte.

 

Nachmittags arbeitete Frauchen im Garten. Zu gerne hätte ich ebenfalls ein bisschen in der Erde gewühlt ... NEIN! Darf ich nicht. Überhaupt flucht Frauchen ständig über meine sorgfältig im Garten verteilt angelegten Löcher, weil es in diese hineinstolpert. Es hat doch Augen im Kopf oder? Das geht schon genauso wieder los, wie im letzten Sommer, Frauchen darf überall buddeln, ich nicht.

 

Bin müde und werde bestimmt nicht alt heute.

 

22. April 2004

 

Nun wissen wir es, Pici ist schuld ...

 

Als wir heute Morgen im Neandertal spazieren gingen, begegneten wir, nach Frauchens Worten, einem wild gewordenen Schäferhund-Prol, der uns Hunde gerne niedergemacht oder am besten gleich dahingestreckt hätte. Das Frauchen von diesem Polterer verkrümelte sich mit selbigem ins Gebüsch, ab vom Weg, auf dem wir daher kamen und von Frauchen schnellstens an die Leine genommen wurden, damit uns nichts geschieht. Klar, dass Pici und ich ihm ein paar originelle Beller mit auf den Weg gaben. Wir setzten unseren Weg friedlich wie immer fort, bis Frauchen wieder Kommando Halt gab, uns  anseilte und uns ins Gebüsch zog. Da standen wir nun und hörten schon, unser "Freund" der Prol kam uns auf dem Rundweg noch einmal entgegen. Frauchen schien verbissen am anderen Ende der Leinen zu stehen und darauf zu hoffen, dieser Hund und seine Begleiterin zögen von dannen. Stattdessen nahm sich die gute Frau alle Zeit dieser Welt, um ihren Hund unter Kontrolle zu bekommen, was ihr aber anscheinend nicht gelang, denn ich hörte, wie er sich dagegen verwehrte und sein Frauchen durch wildes Ziehen in Bedrängnis brachte. Mein Frauchen hörte ich allerdings auch leise vor sich hinmurmeln, ob dieses liebreizende Gespann nun endlich an uns vorbei zöge, während Pici in seinem Sack tobte ... Stattdessen meinte die gute Frau, Frauchen solle doch mit uns allen an ihr und ihrem Gift und Galle spukenden Liebling vorbeigehen. Habe mich gewundert, wieso Frauchen sie nicht gefragt hat, ob sie einen an der Waffel habe. Stattdessen sagte ihr Frauchen, ihr sei dies mit vier Hunden nicht möglich. Daraufhin hörten wir raschel, raschel, was wohl bedeutete, Frau und Hund, der allerdings nur unter Protest, zogen sich ins Unterholz zurück, während uns die Frau allerdings noch wissen ließ, ihr Hund sei nur böse, weil der Kleine (Pici) so laut belle. Frauchen schnappte uns und nichts wie weg von diesem Ungeheuer mit seinem anscheinend geistig umnachteten Frauchen.

 

Nach ein paar Metern des Weges hörte ich Frauchen sagen "Sieh'ste Pici, Du bist es schuld, weil diese arme Frau mit ihrem lieblichen Hund nicht in der Lage ist, diesen einen Hund unter Kontrolle zu bekommen, denn Du kleiner Wurm hast zu viel und zu laut gebellt!!!". Was Frauchen noch sagte, verkneife ich mir hier niederzuschreiben ...

 

Wir kamen denn trotzdem und zum Glück heil zum Auto zurück. Allerdings muss Frauchen da etwas beim Hochheben von Cosima an deren Bauch bemerkt haben, denn wir fuhren schnurstracks zur Tierklinik. Dort dauerte es eine Weile, bis die beiden aus der Klinik zurückkamen und ins Auto einstiegen. Später erfuhr ich, Cosi hat wohl einen Pickel am Bauch, der sich ein wenig entzündet hat.

 

Abends ließen uns Herrchen und Frauchen doch tatsächlich alleine zu Hause, weil sie zu einer Versammlung mussten. Dafür bekamen wir allerdings bei ihrer Rückkehr eine Extra-Portion Leckerchen.

 

23. April 2004

 

Frauchen stand mit einem dicken Auge auf. Sie erledigte zwar alles, was zu unserem und Herrchens Wohle nötig ist, verkroch sich danach aber noch mal für ein gutes Stündchen ins Bett, nachdem sie ihr Auge einer gründlichen Behandlung unterzogen hatte. Eine weitere Runde schlafen, auch nicht schlecht, also gab ich mich meinen abgebrochenen Träumen nochmals hin.

 

 

Leider konnten wir auch nicht spazieren gehen, weil Frauchen ihrer Aussage nach ausgesprochen lichtempfindlich war und das Sonnenlicht scheute. Nachdem sich ihr Auge erholt hatte, tobte sie zusammen mit mir eine Runde mit dem Hüpfball durch unseren Garten. Weil ich nicht genug davon bekommen konnte, nahmen wir den Ball einfach mit in die Wohnung und machten dort weiter.

 

Hoffentlich ist morgen wieder mehr los. Da das Hundeschultreffen neuerdings am letzten Samstag im Monat ausfällt, steht uns der ganze Tag uneingeschränkt zur Verfügung.

 

24. April 2004

 

Nicht ein einziges Loch durfte ich heute im Garten buddeln. Wir haben nämlich den Großteil des Tages zuerst mit Frauchen und dann auch noch Herrchen dort verbracht. Frauchen krabbelte zwischen den Sträuchern rum und wirkte sehr emsig. Was genau sie gemacht hat, entzieht sich meiner Kenntnis, denn sehen kann ich es ja nun mal nicht. Bei Herrchen war das etwas einfacher festzustellen, denn dem Geräusch nach mähte er den Rasen.

 

Der Tag im Garten hat mich ganz schön geschlaucht, deshalb ruhe ich mich ein bisschen aus, damit ich nicht womöglich wie Frauchen vor dem Fernseher einschlafe.

 

25. April 2004

 

Unser Spaziergang war so super, dass ich jetzt noch ganz erschöpft bin. Frauchen knipste was das Zeug hielt und ich raste von einer Ecke in die andere ....

 

 

 

Am Abend hatte ich mich dann doch schon wieder recht gut erholt. Trotzdem gelüstete es mich nach einem Schläfchen auf Frauchens Schoß und dann ging es ab in die Falle ...

 

26. April 2004

 

Auch heute hatten wir auf unserem Spaziergang tolles Wetter und ich wäre gerne noch endlos gelaufen. Frauchen meinte jedoch, sie habe noch so einiges zu erledigen und deshalb sah sie für uns das "Garten-Programm" vor. Mögen wir nicht so gerne, weil sie dann meistens nicht dabei ist. Und so war es dann auch. Allerdings ging Frauchen am Abend noch einmal mit mir alleine in den Garten und versteckte sich zwischen den Sträuchern. Irgendwas tat sie dort auch, ich habe aber keine Ahnung was. Als sie damit fertig war, ließ sie eine Schale in die Erde ein, in dem die Vögel baden können. Und wo hat sie die Schale hingesetzt?!!! In mein zuletzt ausgehobenes Loch! Jetzt soll noch mal einer sagen, meine Löcher seien nutzlos, unsinnig und gefährlich ....

 

Herrchen veranlasste Frauchen auf ein Gläschen in den Garten zu kommen, sie nahm uns gleich alle mit. Wir machten es uns gemütlich, Pici bei Herrchen auf dem Schoß, ich auf Frauchens und Cosima legte sich in die Mitte der Bank, auf der wir saßen. Lissy passte leider nicht mehr auf die Bank und legte sich auf das Deckchen davor. Frauchen führte plötzlich einen Freudentanz auf, weil über uns eine Fledermaus kurvte. Sie vermutete ja schon im vergangenen Sommer, dass sich in unserem Garten Fledermäuse aufhalten und nun erhielt sie den Beweis. Warum sie so aus dem Häuschen deswegen geriet, verstehe ich allerdings nicht, zumal ich mal gehört habe, diese "Mäuse" seien unheimlich. Hier schien jedoch nur Frauchens Begeisterung "unheimlich" zu sein. Nach diesem freudigen Ereignis verschwand Frauchen und ließ uns mit Herrchen alleine zurück. Cosima und ich kuschelten uns neben Herrchen, der uns in seine Decke einhüllte. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr ins Haus, so schön war es. Danach ging es für mich auch gleich ab ins Bett.

 

27. April 2004

 

Nach diesem langen Abend im Garten schlief ich durch, bis der Wecker mich aus meinen Träumen riss. Leider stand Frauchen diesen Morgen erneut mit einem ramponierten Auge auf und deshalb konnten wir nicht gassigehen. Weil das Wetter mal wieder traumhaft war, schickte sie uns eine ganze Weile in den Garten. Die Löcher, die ich anlegte, hat sie noch gar nicht gesehen .... Bin mal gespannt, ob Frauchen nun überall dort einen Swimmingpool für Vögel anlegt.

 

Herrchen überraschte uns am Nachmittag mit seiner Anwesenheit, denn er kam früher aus dem Büro nach Hause und bewunderte ausgiebig Pici, dem Frauchen einen neuen Haarschnitt verpasst hatte. Gottlob befand ich mich zum Zeitpunkt des "Friseur-Termins" von Pici im Garten, denn das Geschrei, was er bestimmt von sich gegeben hat, möchte ich nicht erlebt haben. Ich kenne doch Pici, der ist eine kleine Wildsau, wenn es ums Haareschneiden geht.

 

Gerade ist Frauchen zum Computer gekommen, ich glaube, sie kann wieder besser gucken, denn sie stolperte weder über Pici, der auf der Treppe sitzt, noch über mich.

 

28. April 2004

 

Seit langem gingen wir am Morgen mal wieder im Stadtwald spazieren. Herrchen ging mit uns, denn er nahm sich für den Vormittag im Büro frei. Später fuhren Herrchen und Frauchen noch mal weg und ließen uns alleine. Nachdem sie endlich nach Hause kamen, packte Herrchen seine Sachen, denn er bleibt beruflich einen Tag über Nacht weg.  Das gefiel Pici natürlich überhaupt nicht und deshalb saß er eine ganze Weile traurig, wie Frauchen sagt, auf der Treppe.

 

Gegen Abend gab es dann ein deftiges Gewitter und Frauchen hatte nichts anderes zu tun, als uns ausgerechnet dann in den Garten zu schicken. Natürlich brachte ich mich sofort im Pavillon in Sicherheit. Zum Glück trug sie mich, geschützt durch etwas, was den Regen abhielt, zurück ins Haus.

 

Den Rest des Abends werde ich es mir ausgesprochen gemütlich machen, denn ich bin von dem Spaziergang am Vormittag noch recht geschafft. Das war heute ein komisches warmes Wetter, überhaupt nicht nach meinem Geschmack.

 

29. April 2004

 

Erst heute erfuhr ich durch Frauchen, meine Geschichte, nämlich wann ich hier eingezogen bin, wie ich anfangs ein ungestümer Wildfang war, meine Entwicklung und was für ein toller Kerl ich jetzt bin, wird in einem Buch herausgegeben. All' das veröffentlicht jemand in einem Buch, in dem es  sich nur um behinderte Tiere dreht. Darin geht es darum, zu zeigen, was es für einen Spaß macht, einem behinderten Tier eine Chance zu geben und was für eine Lebensfreude auch Tiere mit Handicap besitzen. Ja, da bin ich platt - vielleicht werde ich berühmt, so wie Harry Potter oder Lassie oder ..... Keine Sorge, ich werde schon nicht größenwahnsinnig, aber ich freue mich und bin ein bisschen stolz. Frauchen übrigens auch, denn dieser Traumhund (Aussage von Frauchen!) gehört schließlich ihr!!!

 

Sonst war heute nicht groß was los. Frauchen arbeitete im Garten, Pici und ich beglückten sie mit unserer Anwesenheit, während Lissy und Cosima lieber zurück ins Haus auf die Couch wollten.

 

Abends kam Herrchen zurück und wir begrüßten ihn standesgemäß - schließlich werden wir mit Leckerchen dafür entlohnt.

 

30. April 2004

 

Bei Bombenwetter machten wir einen schönen Spaziergang, dabei befürchtete ich bereits, Frauchen könne uns nur mit in den Garten nehmen, denn es gibt angeblich soooo viel zu tun. Zum Schluss kam sogar noch Lissys Lieblingssetter, der sich gar nicht um sie zu kümmern schien, denn Frauchen meinte zu dessen Frauchen "och, die arme Lissy, er beachtet sie überhaupt nicht". 

 

Als Herrchen nach Hause kam, gingen er und Frauchen in den Garten und wir mussten mit, obwohl wir gar keine Lust hatten. Frauchen wurde richtig ärgerlich, weil keiner von uns mit runter gehen wollte und sie bitten und betteln musste, bevor sich einer von uns in Bewegung setzte. Pici äußerste sogar seinen Unmut über die Zumutung, den Garten aufsuchen zu müssen, sehr aggressiv und legte sich mit Frauchen an. Das pfiff ihm jedoch etwas und steckte sich den Pici wohl unter den Arm und transportierte ihn so die Treppe runter. Kaum unten begannen beide, Herrchen und Frauchen, Löcher über Löcher zu buddeln. Also buddelte ich mit ... - bis Frauchen das entdeckte. Es sagte doch tatsächlich "Leon wenn Du das Löcherbuddeln nicht sein lässt, bring' ich Dich ins Tierheim". Ha, ha, das glaube ich nicht, niiiiemals täte es das.

 

Nun noch ein bisschen Fernsehen hören und dann ab in die Falle, denn morgen habe ich Hundeschule.

 

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