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Der kleine blinde Pekinese Leon erzählt Erlebnisse aus seinem täglichen Leben

 

                                                 

Mein Tagebuch ...

XIII. Teil - Juni 2004

 

 

1. Juni 2004

 

 

Kaum kamen wir aus dem Bett, klingelte es auch schon an der Haustüre ... Frauchen raste die Treppen hinunter und wir hinterher. Es war der Gärtner, den Frauchen anscheinend völlig vergessen bzw. mit dem es gar nicht gerechnet hatte. Und da Frauchen ohne jeglichen Erfolg versuchte Bruno einzufangen, weil beim Tantchen der Malermeister angesagt war, gab es schon richtig Stimmung in der Bude. Ende vom Lied, Bruno ließ sich nicht dazu bewegen nach oben in die Wohnung zu gehen, der Maler kam gar nicht erst und der Gärtner hat ein bisschen gearbeitet und dann haben Frauchen, Pici und ich gemütlich mit ihm Kaffee getrunken - und weg war er auch schon wieder.

 

Hoffentlich kommt dieser Gärtner bald mal wieder vorbei, der ist nämlich echt gut, er spielt mit mir und kriecht zusammen mit mir unten den Sträuchern durch, das macht nicht einmal Frauchen mit mir.

 

Den Nachmittag verbrachten wir im Garten bis es Futter gab. Danach kam Herrchen schon nach Hause und wieder gab es was Leckeres. Von der frischen Luft im Garten war ich müde und dröselte den Rest des Abends vor mich hin.

 

2. Juni 2004

 

Unser Spaziergang führte zum See - zuerst aber einmal gegen meinen Dickschädel, denn ich stieg aus dem Auto, lief einen Bogen und landete mit meiner Rübe vor dem Wagen. Ja, ja ... Frauchen hatte mich gewarnt - zu spät. Wir trafen eine Menge Leute und Hunde, obwohl wir gar nicht so weit gingen, denn es war warm und wir Hunde 100 Meter vom PKW entfernt bereits geschafft. Frauchen hielt uns jedoch auf Trab und munterte uns mit Jägerlatein wieder auf. So tat es plötzlich ganz erstaunt, denn angeblich kreuzte ein Fuchs den Weg so nahe bei uns, dass er zumindest mich fast gerammt haben soll. Weder Pici, Lissy, Cosima noch ich bekamen davon etwas mit. Nur Frauchen konnte sich nicht beruhigen, weil der Fuchs soooo groß war und viel eher wie ein Wolf ausgesehen habe. Mhm Frauchen, ja, ja ... - wir glauben dir ja.

 

Frauchen beschwerte sich, weil es einfach nicht regnen wollte und es die Blümchen in unserem Garten selbst gießen musste. Wir Hunde machten uns dünne, denn nass werden will von uns keiner und wer weiß, wenn Frauchen da mit Wasser rumfuhrwerkt, ob es nicht ganz unbeabsichtigt einen von uns trifft.

 

3. Juni 2004

 

Herrchen stand viel früher auf als sonst, Frauchen und wir schliefen noch weiter und dann hat sich Herrchen verabschiedet und gemeint, er komme erst Freitagabend nach Hause. Wir hielten es dann alle nicht mehr lange im Bett aus und Frauchen fuhr mit uns in den Stadtwald. Auf dem Rückweg zum Auto trafen wir auf eine Horde Hunde, von denen einer, ein Riesenschnauzer wie Frauchen sagte, zu uns gelaufen kam. Im nächsten Augenblick ging ein wildes Geschrei vom Frauchen dieses Schnauzers los und mir fiel vor Schreck fast das Herz in die Hose (würde ich eine tragen). Auch Frauchen dachte, wie sie uns später erzählte, der Hund sei tierisch gefährlich und würde uns nun anfallen, beißen und vielleicht noch sonst etwas mit uns tun ... NEIN! Der Hund ist gaaaaanz lieb, wie uns sein Frauli auf Anfrage von Frauchen versicherte, es habe nur befürchtet, er käme nicht zurück zu ihm und er sei fort, weil er sich uns anschließe. Ja mei ... - was denkt die gute  Frau???? Frauchen steckt sich ihren Riesenschnauzer in die Tasche und macht sich davon? Also, zwischen Hund und Frauchen kann da ja wohl ne' ganze Menge nicht stimmen - oder? Ich würde mein Frauchen nie verlassen. O.k. - mal nicht hören, aber das ist es dann schon.

 

Frauchen erwähnte heute, Lissy habe morgen ihren Jahrestag und sie sei nun auch schon zwei Jahre bei Herrchen, Frauchen und Co. Hatte Frauchen anfangs mit ihr so seine Schwierigkeiten, könne es sich Lissy nun nicht mehr weg denken, denn die dicke Maus habe sich wirklich nur zu ihrem Vorteil verändert.

 

4. Juni 2004

 

Ausgerechnet heute an Lissys Jahrestag war so ein langweiliger Tag ... Nach dem Aufstehen fuhren wir zuerst zur Tierklinik um Futtermittel und Medikamente abzuholen, zum Glück brauchte keiner von uns mit hineingehen. Anschließend fuhr Frauchen mit uns ins Neandertal. Kaum stiegen wir aus dem Auto, begann es zu regnen. Pici brauchte nur drei Meter, auf denen er alles "Wichtige" erledigte, zu laufen und durfte in seine Pici-Tasche, in der er zusätzlich  durch Frauchens aufgespanntem Schirm geschützt vor Nässe ist.  "Picilein" darf nämlich nicht nass werden, weil sein Fell dann verfilzt und Frauchen mit Picileins Beisserchen Probleme beim Kämmen bekommt. Wir konnten natürlich durch den Regen latschen. Allerdings verlangte Frauchen von uns, keinen weiten Weg  zu laufen, denn bekanntlich hasst Frauchen es ebenso wie wir im Regen zu stehen. Leider kamen wir daher auch nicht in den Garten. Ich glaube, ich werde Frauchen mal auf ein Spielchen rausfordern, damit ich heute wenigstens ein bisschen was getan habe.

 

Am Spätnachmittag gab es zusätzlich zum Fressen zu Ehren Lissys für jeden von uns einen Hundekuchen. Mampf ... - lecker. Wenn Herrchen gleich zu Hause eintrudelt gibt es sicherlich noch mal etwas.

5. Juni 2004

 

Es ist, ganz nach meinem Geschmack, für diese Jahreszeit angenehm kühl. Ich erinnere mich daran, im vergangenen Jahr war es Anfang Juni richtig fies heiß. Ich hätte heute also in der Hundeschule gut drauf sein können ... - war ich auch, nur ich hatte keine Lust zu üben, sondern machte lieber Spökes, wie Frauchen auf düsseldorferisch zu sagen pflegt. Bruno verfolgte mich auch wieder mit seinen Zudringlichkeiten und da sollte ich mich noch konzentrieren können. Am Ende des Trainings durften wir Hunde uns dann austoben und bei der Gelegenheit habe ich Bruno mal gesagt, was ich von seiner Anmache halte. Der liebt mich aber trotzdem und gibt nicht auf. Es war ein super Vormittag, ich kam beim Spielen voll auf meine Kosten und ich muss mich jetzt, am Abend, immer noch erholen. Frauchen bedauert, dass ich nicht öfters einen Hund zum Spielen finde - ich auch. Wie wäre es, Herrchen und Frauchen, wir könnten mir doch einen Spielgefährten zulegen, er bräuchte ja auch nicht groß zu sein. Ich nehme auch eine Katze, wenn die mit mir spielt.

 

 

6. Juni 2004

 

Nachdem Cosimas erster Versuch, Frauchen aus dem Bett schmeissen, scheiterte, funktionierte es jedoch beim  zweiten bestens. Schnell brachte Frauchen uns alle auf Vordermann und dann ging es ab zum Spaziergang. Es war zwar schon warm, aber ich schaffte doch den Rundweg und machte erst kurz vor dem Auto schlapp. Frauchen nahm mich hoch und wollte mich tragen; das fand ich aber etwas übertrieben und zappelte so lange, bis ich wieder Boden unter meinen Pfoten spürte.

 

In nullkommanix ging dieser Tag vorüber und nun ist schon wieder Abend und das Wochenende fast vorbei. Bin gespannt, was die kommende Woche so bringt .... - auf jeden Fall soll es warm werden.

 

7. Juni 2004

 

Der Sommer ist ausgebrochen und es ist mir jetzt schon viel zu warm. Die Gassirunde fiel dementsprechend kurz aus, wofür ich Frauchen ausgesprochen dankbar war; die anderen im übrigen auch. Im Garten hielten wir es ebenfalls nicht lange aus und veranlassten Frauchen uns schnellstens wieder ins Haus, in dem es noch schön kühl ist, zu holen.

 

Abends saßen wir noch mit Herrchen und Frauchen im Pavillon. Mein Lieblingsloch zwischen den Tannen, neben dem Pavillon leistet mir auch dieses Jahr gute Dienste und am liebsten würde ich sogar die Nacht darin verbringen. Vielleicht passiert das ja irgendwann, denn Herrchen und Frauchen bestellten letzte Woche ein großes Moskitonetz, unter dem sie dann im Pavillon schlafen wollen, wenn es in der Wohnung vor Hitze unerträglich wird. Klasse, da freue ich mich schon drauf.

 

8. Juni 2004

 

Frauchen schleppte uns ins Neandertal, wo wir aber nur einen kleinen Weg machten, der durch das vom Bauern am Wiesenrand gemähte Gras führte. Weil es schön schattig war, ließ es sich gut laufen. Auf dem Rückweg erwischte uns zwar kurz die Sonne, doch wir erreichten das Auto recht schnell.

 

Später schickte uns Frauchen für ein halbes Stündchen in den Garten, in dem es in der Sonne kaum auszuhalten war. Anschließend legte es sich kurzweilig ins Bett, weil ihm wetterbedingt der Schädel dröhnte.

 

Frauchen erholte sich zwischenzeitlich und Herrchen kam von der Arbeit nach Hause. Wahrscheinlich verbringen wir den Abend im Garten.

 

9. Juni 2004

 

Es ist sooooo heiß! Mir fiel der erste Schritt am Morgen vor die Hoftüre schon schwer und deshalb sank ich auch gleich auf der Stelle in mich zusammen und rührte mich nicht mehr vom Fleck, bis mich Frauchen hoch nahm und zurück ins Haus trug. Selbst mein Frühstück schmeckte bei der Hitze nicht und Frauchen konnte es gerade noch vor Cosima retten, die die Situation sofort erkannte und sich ein "Zubrot" ergaunern wollte. Herrchen und Frauchen frühstückten im Pavillon und dann düste Herrchen ab zur Arbeit.

 

Der Spaziergang  war zum Glück kurz, worüber sich Frauchen wieder beklagte, und ich war froh, als ich mich danach im Garten kurzweilig in mein Loch unter den Tannen legen konnte. Allerdings hielt ich es dort nicht lange aus und begrüßte es, von Frauchen nach einiger Zeit, zusammen mit den anderen, ins Haus geholt zu werden.

 

Herrchen und Frauchen kündigten es schon an, heute Abend setzen sie sich noch ein bisschen in den Pavillon und genießen den lauen  Sommerabend. Abends, wenn es kühler geworden ist, lässt es sich ja auch aushalten und es macht Spaß noch so ein bisschen durch den Garten zu wuseln.

 

Morgen Vormittag steht für Herrchen und Frauchen an, einen Hund am Flughafen abzuholen und in die Pflegestelle zu bringen. Die beiden verguckten sich vor ein paar Tagen in "Tequilla", so heißt der Hund, der in einem Tierheim in Mallorca sitzt und im Internet zur Vermittlung vorgestellt wurde. Klar, kein Wunder, sieht er angeblich "Janosch" aus dem Gesicht geschnitten ähnlich. Ich glaube, am liebsten behielten sie ihn ... - geht aber nicht, wie beide sagen. Für mich könnte das ja eine Bereicherung sein, denn ich wünsche mir immer noch einen Spielkameraden. Allerdings hat das auch Zeit bis im Herbst, denn jetzt ist es sowieso zu warm zum Spielen und zum Kuscheln habe ich Cosima und natürlich Herrchen und Frauchen.

 

Eigentlich wollen wir den Abend zusammen mit Herrchen und Frauchen im Garten verbringen. Nur ein Stündchen hielt es Frauchen draußen aus, dann flüchtete es vor der Hitze ins noch halbwegs kühle Haus.

 

10. Juni 2004

 

Wir mussten alle früh aufstehen, denn Herrchen und Frauchen wollten ja zum Flughafen. Also klingelte der Wecker wie jeden Werktag um 6:30 Uhr und Frauchen sprang als erstes aus dem Bett. Nach und nach wachten wir Hunde ebenfalls auf und dann gab es auch schon Frühstück für alle. Spazierengegangen sind wir im Neandertal, in der flachgelegten Wiese und dann ging es ab nach Hause, weil Herrchen und Frauchen losfahren mussten.

 

 

Dreieinhalb Stunden später kehrten sie heim und schienen glücklich, einem armen, aus der Todeskammer geretteten Hund, hoffentlich zu einem neuen und schönen Start ins Leben verholfen zu haben.

 

Glücklicherweise ist es heute nicht so schrecklich heiß gewesen und deshalb hoffe ich, in der kommenden Nacht wieder besser schlafen zu können. Eigentlich könnte Frauchen morgen mal wieder mit uns in den Stadtwald fahren. Wenn es für Cosi den Hundewagen mitnimmt kommen wir vielleicht ein paar Meter, wobei ich dann gegebenenfalls, unter gewissen Umständen und nur vielleicht, auch mal im Wagen einsitze, um mich kurzweilig zu erholen.

 

11. Juni 2004

 

Ja, Frauchen hat es wahr gemacht ... - wir sind gleich nach dem Frühstück in den Stadtwald gefahren. Und damit nichts schief ging, nahm Frauchen den Hundewagen mit. Zuerst schien es ein paar Probleme bezüglich der Koordination von zwei blinden und zwei "tauben" Hunden zu haben, denn während Frauchen den Wagen schob, musste es gleichzeitig aufpassen, wohin wir auseinander drifteten. An manchen Stellen nahm es mich und Pici an die Leine, wenn für uns Absturzgefahr bestand. Irgendwann wurde Cosima müde und deshalb durfte sie sogleich in den Wagen einsteigen. Nur weil ich zwischendurch mal kurz den Bauch auflegte und die Beine ausstreckte, steckte mich Frauchen auch gleich in das Gefährt. Das war mir denn doch sehr peinlich, schließlich mag ich nicht als "Müdhund" gelten. Statt mich gemütlich neben Cosi niederzulegen, setzte ich mich auf meinen Po und stützte meine Ellenbogen auf. Frauchen meinte, ich sähe ausgesprochen elegant und windschnittig aus und bräuchte lediglich nur noch majestätisch mit der Pfote zu winken, wenn uns einer begegnet. Eigentlich war das recht gemütlich und ich hätte so noch stundenlang dahingleiten mögen, wenn ich mir nur nicht so albern vorgekommen wäre. Während auch Pici seine Ausruhphasen in der Pici-Tasche genießen konnte, musste die arme Lissy den ganzen Weg laufen - leider passt sie weder in die Pici-Tasche noch in den Hundewagen.

 

Morgen ist Samstag und ich habe keine Hundeschule, da das Training ausfällt, weil der Trainer sich ein schönes, geruhsames, verlängertes Wochenende, unterwegs mit einer Fahrradgang, gönnt. Tja, so gut möchte ich es auch einmal haben, ein angenehmes ausgedehntes Wochenende unterwegs mit Kumpels und jede Menge Halligalli.

                  

 

12. Juni 2004

 

Wir fuhren nach unserem Frühstück mit Herrchen und Frauchen einkaufen und zu einer Runde ins Neandertal. Wieder zu Hause legte sich Frauchen auf's Ohr, da ihm einmal mehr der Schädel zu zerspringen drohte. Also sollten wir eigentlich ganz ruhig sein, um es nicht zu stören, damit es schnell wieder auf die Beine kommt ... Pici schien das aber irgendwie falsch verstanden zu haben, denn er war der Meinung, nun müsse einer sich gezielt um den Schutz von Frauchen kümmern. Während also Cosima sich liebevoll Frauchen annahm, ich mich etwas zurück hielt, Lissy sich nur bei Frauchen sehen ließ, wenn Herrchen ihm etwas zu Futtern brachte, lärmte Pici sofort los, wenn sich im oder rund ums Haus etwas tat. Und es tat sich was, denn es tobte fast den ganzen Tag ein Gewitter.  Jedesmal veranstaltete "Picilein" einen Höllenlärm und ließ Frauchen verzweifelt aufheulen. Damals, als dieser besagte Janosch noch lebte, muss es ganz besonders schlimm gewesen sein, wenn Frauchen ausfiel, denn der ließ nichts und niemand mehr auch nur in die unmittelbare Nähe von Frauchen. Nicht wie Pici, der lautstark bellt und ein bisschen hin- und herhüpft, nein - Janosch drohte nicht nur, er biss auch zu. Frauchen erzählte mal, es sei entsetzlich gewesen, weil Janosch durch nichts zu beruhigen war und nur es ihn unter Kontrolle bekam, wozu Frauchen häufig jedoch gar nicht in der Lage war. Für Frauchen hätte Janosch alles getan, deshalb hat sie ihn wohl auch heute noch so lieb und vermisst ihn immer noch so sehr.

 

Na ja, der Tag ist gelaufen ohne Frauchen und nun hoffe ich, morgen ist wieder alles gut.

 

13. Juni 2004

 

Juhuuuu, Frauchen stieg am Morgen zwar noch etwas leicht belämmert aus dem Bett, jedoch schien es fast schon wieder das alte zu sein. Also machte es Frühstück für alle und anschließend ging es ab zu einer Runde ins Neandertal. Das hat alles bestens geklappt und auch jetzt, am frühen Nachmittag, scheint Frauchen immer noch wohl auf zu sein, denn es hängt schon wieder am Computer ab.

 

Wir bekamen den Tag rum und Frauchen hielt tapfer durch. Nun sind wir alle müde und ich bin auf jeden Fall gleich in meiner Falle verschwunden.

 

14. Juni 2004

 

Da man/hund bei Frauchen momentan nicht so genau wissen kann, horchte ich beim Aufstehen heute Morgen erst einmal, wie gut Frauchen aus dem Bett kommt. Es hörte sich sehr zufriedenstellend an und wurde durch die Tatsache bestätigt, dass wir etwas später in den Stadtwald zu einem ausgiebigen Spaziergang fuhren.

 

Irgendwie schien der ganze Wald gefüllt mit Joggern, Spaziergängern, Fahrradfahrern und Hunden zu sein, denn Frauchen geriet fast schon ins Routieren, weil es ständig auf uns achten musste, damit wir niemanden umliefen. Nach den ersten 100 Metern zog mir Frauchen ein Ohr lang, weil ich nicht hören wollte. Ja, war auch doof von mir, nur manchmal geht mir das "Leon hiiiiiiierher" auf den Keks. Danach bemühte ich mich wirklich, meine Übungen, nämlich bei jedem der vorbeikam, "Sitz" zu machen, ordnungsgemäß durchzuführen und schmeichelte mich so bei Frauchen wieder ein. Gegen Ende des Spaziergangs wurde es zum Glück leerer im Wald und wir kamen ziemlich ungehindert zurück zum Auto. Allerdings gaben Cosima und Pici irgendwann auf und wurden von Frauchen in den Hundewagen gesetzt. Ja, sogar Pici, der das aber gar nicht toll fand, denn er sitzt wohl lieber vor Frauchens Bauch in seiner Tasche. Frauchen sagte jedoch, es sei praktischer so und Pici solle sich einmal daran gewöhnen nun häufiger im Wagen einsitzen zu müssen. Selbstverständlich nehme es ihn auch zwischendurch noch mal gerne in die Pici-Tasche, jedoch schränke es das zukünftig ein wenig ein. Ich bin sicher, dem "Picili" gefällt das nicht, aber Frauchen kann tierisch stur sein und seinen Willen durchsetzen.

 

Mittags schickte Frauchen Cosima, Pici und mich mal kurz in den Garten ... Daraus wurden mindestens eineinhalb Stunden, denn es vergaß uns wieder reinzuholen. Tssss ... Frauchen! Erst nachdem sich Cosi die Seele aus dem Leib bellte, hörten wir Frauchen die Treppe im Treppenhaus hinunterrasen, die Hoftüre öffnen und sagen "Och, ihr armen Hunde, ich habe euch doch tatsächlich vergessen!". Also, ich glaube langsam, Frauchens "Birne" hat doch erheblich gelitten ...

15. Juni 2004

 

Weil der gestrige Spaziergang Frauchen ausgesprochen gut gefiel, fuhren wir nach dem Frühstück erneut in den Stadtwald. Allerdings lagen die Temperaturen höher und schwül war es. Wieder fanden wir einen völlig überfüllten Stadtwald vor; die Übungen von gestern halfen uns jedoch durch das Gemenge und es lief alles bestens. Und das war die Krönung: Frauchen freut sich, weil wir nun tatsächlich gut unsere zwei Stunden laufen und es die Natur so wie früher (mit dem Dream-Team - ich kann es bald nicht mehr hören) genießen kann. Gut, es sagt zwar, wir kämen mengenmäßig nicht an die gelaufenen Meter oder gar Kilometer heran, denn in der Zeit, die Lissy, Cosi, Pici und ich nun laufen, durchpflügte Frauchen mit "Janosch, Billy, Wanda und Pici" den Stadtwald von links nach rechts und von oben nach unten, dennoch mache ihm das so auch mit uns richtig Spaß. Und gequatscht hat es .... An jeder Ecke fand sich jemand, der uns ein Gespräch aufdrückte. Ich habe den Eindruck, wir fallen irgendwie ein bisschen aus dem Rahmen mit unserem Hundewagen und der Menge an Vierbeinern. Dabei hätten sie uns mit 6 erleben sollen ... - Ha! - was sind schon vier Hunde?

 

Auf dem Rückweg zum Wagen sorgte Frauchen für Abkühlung, denn es wählte einen Waldweg, an dem sich ein Bach schlängelt. An einer gut zugänglichen Stelle konnten wir ins Bachbett und ordentlich saufen und die Füße einnässen. Herrrrrrlich!!!! Pici und ich fielen jeder zwei mal ins Wasser, weil wir nicht auf Frauchen hörten, die uns warnte weiterzulaufen. Platsch machte es, und ich stand mit dem Bauch unter Wasser. Ein Mordsgaudi ... - jedenfalls für mich. Klein-Pici konnte sich bestimmt nicht so sehr dafür begeistern, plötzlich mit dem Bauch im kühlen Nass zu stehen. Klar, Pici machte ja auch nie sein Seepferdchen, so wie ich im vergangenen Jahr. Frauchen lachte sich über uns schibbelig und jagte mich gleich noch mal durch den Bach, was ich zu ihrer großen Freude denn auch mitmachte. Anschließend robbte ich durch den Sand und versuchte so mein Fell zu trocknen. Erstaunt war Frauchen über die Tatsache, dass Pici und ich gleichermaßen gerne im Wasser standen und uns sogar dort fortbewegten. Siehste Frauchen, du kannst mit uns beiden "Blindgängern" mehr anfangen, als du dachtest!!!

 

Nach dieser großen Gassirunde war ich wohl nicht der einzige, der nur noch schlafen wollte. Auch Lissy, Cosima und Pici hörte ich leise vor sich hinschnorcheln.  Hoffentlich machen wir das morgen wieder und treffen genauso viele Hunde wie heute.

 

16. Juni 2004

 

Wir fuhren tatsächlich mit Frauchen in den Stadtwald und weil das Wetter etwas abgekühlt ist und die Sonne nicht gerade schien, befanden sich kaum Leute im Wald. Allerdings wäre das auch nicht weiter schlimm gewesen, denn Frauchen meint, ich gehorche nun immer besser und so bekomme ich automatisch Übung. Kamen wir gestern erst nach über zwei Stunden wieder nach Hause, da Frauchen an jeder Ecke mit jemandem quasselte, so liefen wir am Morgen  tatsächlich die ganze Zeit,  ohne die ständigen Stopps für diverse Gespräche. Puh, das hat hingelangt .... Ein Reststück des Weges, kurz vor dem Auto, steckte mich Frauchen zu Cosima, die bereits zu laufen aufgegeben hatte, in den Hundewagen.

 

 

 

Nachmittags wunderte sich Frauchen wie schnell ich mich von diesem Spaziergang erholte. Tja, wenn wir das jetzt jeden Tag machen, dann bin ich bald nicht mehr "tot" zu kriegen ...

 

17. Juni 2004

 

Frauchen nahm kurz vor Mittag einen Termin wahr, deshalb gab es nur eine kleine Runde im Neandertal. Nicht so schlimm, denn morgen wollen wir alle unbedingt wieder in den Stadtwald und Frauchen hat's versprochen.

 

Herrchen düste nach Nürnberg ab und kommt erst Freitag wieder, also gibt es später kein Begrüßungsleckerli. Vielleicht lässt sich Frauchen ja zu einer "Extra-Wurst" breitschlagen. Lissy hat den Dreh raus, mittlerweile veranlasst sie Frauchen dazu, uns kurz nach dem Fressen, wenn wir wieder aus dem Garten hoch gekommen sind, eine weiche Kaustange auszuhändigen. Das hat seine Zeit gedauert, bis Lissy Frauchen so weit hatte, nun funktioniert das fast schon vollautomatisch.

 

18. Juni 2004

 

Lissy, Cosima und ich standen schon in unserem Treppenhaus einen Treppenabsatz tiefer in den Startlöchern, während Frauchen und Pici noch oben weilten, da Frauchen nicht in die Gänge kam. Ich hörte Frauchen bestimmt fünfmal zu Pici, der sich voller Tatendrang mal wieder um sich selbst drehte, sagen "Pic pass auf, Du fällst die Treppe hinunter", aber Pici  hörte nicht und drehte weiter seine Runden ... - und holterdipolter plumpste "Klein-Pidipuh" sechs Treppenstufen im Affentempo hinunter,  begleitet von einem lauten Schrei  seitens Frauchen "Piiiiiciiiii". Ich bekam einen Schrecken und dachte schon, er walzt mich nieder - nee, zum Glück rammte er lediglich Lissy und tat sich nichts bei dem Sturz. Frauchen kam fast zeitgleich mit Pici unten an und tröstete ihn, nachdem es ihn hochgehoben und auf Unversehrtheit überprüft hatte.

 

Endlich kamen wir los, nachdem sich Pici, ausgiebig betüddelt von Frauchen, beruhigt hatte. Und, wie versprochen, gingen wir im Stadtwald spazieren. Das Wetter war angenehm kühl, laut Frauchens Aussage 16° C (keine Ahnung woher es seine Weisheiten nahm), also klasse Wanderwetter. Auf Hälfte des Weges begann es zu regnen und Frauchen fluchte, weil es seinen Schirm im Auto vergaß. Dann wühlte Frauchen im Hundewagennetz nach etwas Brauchbarem um Cosima im Hundewagen gegen den Regen zu schützen und fand, wie es lautstark verkündete, eine gelbe Plastiktüte,  die eigentlich für Müll gedacht ist. Es riss die Tüte auseinander und verpackte Cosi darin, die sich das anscheinend bedingungslos gefallen ließ. Picilein durfte natürlich ebenfalls nicht nass werden und verschwand daher in seine Tasche vor Frauchens Bauch. Nur Lissy und ich konnten wieder sehen, wo wir blieben. Zu meiner großen Freude, hörte es bald auf zu regnen und wir kamen einigermaßen trocken zum Auto zurück.

 

Zu Hause war den Tag über nicht viel los und ich verschlief ihn einfach. Abends kam dann Herrchen heim und wir erhielten unsere Leckerchen für die zwei Tage, an denen er nicht hier war.

 

19. Juni 2004

 

Hei, die Hundeschule begann gleich richtig gut, als ich aus dem Auto stieg und von weitem schon Hor-Pa ankommen hörte. Frauchen konnte mich kaum halten, denn ich wollte unbedingt meinen Freund begrüßen. Auch Hor-Pa schien sich über mein Kommen tierisch zu freuen, denn er hüpfte um mich und Frauchen wild herum. Sein und mein Frauchen gingen dann gemeinsam mit uns noch ein wenig spazieren und auf einer großen Wiese konnten wir zwei uns austoben. Als wir zurück zum Treffpunkt "Hundeschule" kamen, begrüßte mich Bruno schon ganz aufgeregt und freudig mich zu sehen. Diesmal erschienen eine Menge Hunde zum Gruppentraining  und einige Neue waren auch dabei. Es gab nichts zu meckern, das Training lief gut und anschließend gab es wie immer Wasser und Kaffee. Außerdem steht nun ganz fest, dass Hor-Pa im Juli ein Wochenende bei uns bleibt und er uns zusammen mit seinen Leuten schon einmal vorab besuchen kommt. Yeepy!!!

 

Der Rest des Tages verging rasend schnell und nun kann ich schon bald ins Bett entschwinden und mich meinem Schönheitsschlaf hingeben. Bis morgen liebes Tagebuch.

 

20. Juni 2004

 

Sonntag morgens ist Cosimas Stunde ... Cosi lässt es sich seit Wochen nicht nehmen, höchstpersönlich Frauchen aus dem Bett zu schmeißen. Also auch heute, warum sollte sie eine Ausnahme machen? Jedenfalls bemühte sich Frauchen Cosima gnädig zu stimmen, damit sie noch ein bisschen vor sich hin dösen konnte. Wie es schien, trollte die sich noch mal für ca. 20 Minuten von dannen, um dann jedoch keine Kompromisse mehr gelten zu lassen, um Frauchen endgültig auf die Beine zu bringen.

 

Daran anschließend rollte die übliche Verrichtung ab, bis wir zusammen ins Neandertal fuhren und eine schöne Runde drehten. Einen Hund trafen wir und sonst nur noch ein paar Leute. Einer dieser Leute fürchtete sich vor Lissy und Frauchen entschuldigte sich, unsere "Lieselotte" nicht beiseite nehmen zu können, da das Herrchen abhanden gekommen sei und es nicht genug Hände habe, um uns auf dem kleinen Weg zur Seite zu schaffen. Zum Glück nahm dieser Mensch das Frauchen nicht übel und machte sich stattdessen über Cosima her, vor der er keine Angst hatte. Und schon kamen die nächsten Leute, die meinten "Du bist aber eine schöne", worauf Frauchen fragte, wer von uns Fünfen denn gemeint sei. Und dann trudelte Herrchen auch endlich wieder ein, der sich mit irgendwem verquatscht hatte, währenddessen wir weitergelaufen waren. Über das Wiedersehen mit Herrchen freute sich Lissy so sehr, dass sie wie verrückt herumsprang und drohte, uns alle niederzumachen. 

 

21. Juni 2004

 

Als erstes habe ich am Segelflughafen nach dem Aussteigen aus dem Auto Frauchens Nerven getestet ... 

 

Der Hundewagen war entsprechend präpariert und somit alles startklar und los ging's. In dem Moment kam ein Jogger mit Hund um die Ecke und ich setzte hinterher. Und hinter mir setzte Frauchen laut "halt - halt - halt" und nochmals "halt" brüllend her. Pici, Cosima und Lissy schien es zurückgelassen zu haben, denn andernfalls wäre es kaum so schnell auf Trab gekommen. Mir wurde es dann doch etwas brenzelig, denn Frauchen brüllte laut wie ein Löwe, was nichts Gutes verhieß, deshalb bremste ich ab und setzte mich schnell hin. Todsichere Methode keine "lange Ohren" oder "eins auf das kleine Füttchen", wie Frauchen meinen Allerwertesten manchmal zu nennen beliebt, zu kriegen. Klappte denn auch bestens, trotzdem musste ich mir anhören, wie gefährlich das war, was ich gemacht habe, weil ich hätte abstürzen und ins Wasser fallen können. Die nächsten fünf Minuten ließ es mich alle möglichen Gehorsamsübungen machen, wobei ich mir dann doch noch ein paar lange Ohren holte, denn es war gnadenlos und ließ nichts durchgehen. Zum Glück trafen wir Leute mir ihren Hunden und mit denen (den Hunden) tobte ich über die große, riesige Wiese und danach war mit mir sowieso nicht mehr groß etwas anzustellen. Frauchen lief noch eine schöne Runde mit uns, wobei Cosima und Pici einen Teil im Hundewagen verbrachten und Lissy hinter uns her trödelte. Regnen tat es zwischendurch ein bisschen, allerdings nicht viel und so kamen wir fast trocken zum Auto zurück.

 

Nachmittags erzählte mir Frauchen, es habe uns  jemand in das Gästebuch geschrieben, worüber wir uns immer freuen. Allerdings berichtete Frauchen, es habe auf die Website des Schreiberlings geschaut und zuerst eine nette Geschichte gelesen, in der dann etwas weiter fortgeschritten berichtet wird, dass zwar einerseits Tierschutz betrieben, andererseits aber lustig Hundebabys vom aufgenommenen Hund  produziert wurden. Da das aber so nett und spaßig war, durfte auch gleich der zweite neu angeschaffte Hund weitere Welpen in die Welt setzen. Natürlich wurden die alle gut vermittelt!!! - an Freunde, Bekannte und Verwandte. Ist diesem "lustigen" Menschen eigentlich nicht klar, dass es bereits genug Hunde auf dieser Welt gibt und es keiner weiteren bedarf??? Die Tierheime sind voll von verwaisten Hunden und sogenannten "Kinder der Liebe", weil verantwortungslose Menschen noch mehr Hunde in die Welt setzen, da das ja so niedlich ist und alle so gut vermittelt werden. Tut sich mir und Frauchen doch die Frage auf, wäre es nicht weitaus sinnvoller und tierschutzgerechter gewesen, all diese lieben Freunde, Bekannten und Verwandten davon zu überzeugen, sich eines Hundes aus dem Tierheim anzunehmen, statt gedankenlos süße Welpen zu fabrizieren.?!!! Krrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!!!

 

22. Juni 2004

 

Bei unserem Spaziergang im Stadtwald hing mir ständig etwas unter dem Bauch oder an den Beinen, so dass ich mich alle naselang hinschmiss. Irgendwann hatte Frauchen die Nummer satt und meinte wir gingen jetzt zum Auto zurück. Während Frauchen meinen Body nach Stöckchen und alten Blättern absuchte, stieß ein Pflegeherrchen mit Berner Sennenhündin auf uns und begleitete uns fast bis zum Wagen. Ich versuchte einen guten Eindruck vor der schnuckeligen Hundedame zu machen und stellte mich nicht mehr so zimperlich an und Frauchens Laune besserte sich auch zusehends. Wir hatten alle einen schönen Vormittag und kehrten zufrieden heim, zumal uns auch nur ein paar geringe Regentropfen trafen.

Zu Hause angekommen, trafen wir auf den Malermeister, der gerade seine "Zelte" bei Tantchen abbaute und uns mehr oder weniger den Weg ins Haus versperrte. Eine kam durch ... Cosima verschaffte sich Zugang und düste gleich durch bis in die Küche der Tante, wo es natürlich etwas für sie zu futtern gab. Wir durften nicht hinein, denn Frauchen versperrte uns gemeinerweise den Weg und sorgte dafür, uns schnellstmöglich die Treppe hinaufzubefördern. Danach raste es hinunter und holte Cosi, bevor die noch alle Vorräte der Tante vernichten konnte.

 

23. Juni 2004

 

Frauchen nahm vormittags einen Termin wahr, deshalb gab es nur eine kleine Runde im Neandertal. Dort steht mittlerweile das Gras so hoch  wie Lissy groß ist. Frauchen sagt, es sei sogar noch höher und es befürchtet ständig, Pici oder ich könnten verloren gehen. Im vergangenen Jahr mähte der Bauer im Sommer die Wiese irgendwann und wir konnten daraufhin wieder über sie weglaufen.

 

Momentan regnet es viel, heute gab es sogar noch eine ganze Portion Wind und ein kurzes Gewitter. Während es donnerte, legte ich mich in eine der Bürokisten. Natürlich lag ich in der falschen und Pici weigerte sich in die andere zu gehen. Der Junge ist aber auch empfindlich. Den -nach Frauchens Geschmack- schönen, neuen, großen, weichen Hundekorb will keiner von uns haben und nun steht er verwaist in der Ecke und Frauchen ist knatschig, wollte es uns doch eine Freude machen. Hm, ich glaube, soweit ich das beurteilen kann, das Ding ist so groß, da würde Frauchen selbst reinpassen. Warum nimmt es sich nicht das Körbchen, dann gäbe es abends kein Kompetenzgerangel wegen eines guten Platzes auf den Sofas mehr.

 

24. Juni 2004

 

Es wehte ein schönes Windchen, aus diesem Grund fuhr Frauchen mit uns zum Segelflugplatz. Auf der großen Wiese kann uns nichts passieren, meinte es, es sei denn, wir flögen weg. Aber wir flogen nicht weg sondern hatten viel Spaß. Zuerst aber meinte Frauchen mal wieder sich unbedingt bei mir durchsetzen zu müssen und schüttelte mich etwas aufgebracht, weil ich auf "hiiiiiieeeeerher" nicht reagierte. Und warum habe ich nicht reagiert? Weil ich wichtigeres zu tun hatte, nämlich mein Geschäft zu verrichten. Das kapierte es aber nicht und machte mich deshalb zur Schnecke. Vielleicht wäre ja noch genug Zeit gewesen, beides zu tun, also hören und meine Notdurft verrichten, ich sah das aber gar nicht ein. Wir vertrugen uns allerdings schnell wieder und dann ging der Spaß los .... Ich finde es tierisch geil über die Wiese zu düsen, so als ob ich gucken könnte, mir den Wind um die Nase  wehen zu lassen und das Gras am Bauch kitzeln zu spüren. Von allen Seiten kamen Hunde, die mit mir spielen wollten. Es war einfach super und ich vom vielen Laufen und Spielen völlig im Eimer. Lissy traf ihren kleinen Freund, einen Jack-Russel-Terrier, auf den sie echt abfährt und Cosima fand eine Tasche voller Leckerlis mit einem anderen Frauchen dran. Die Tasche mit Frauchen tat es ihr an und unser Frauchen musste sich schon sehr viel Mühe geben, Cosi davon zu überzeugen, dass sie zu uns und nicht zu dieser anderen Tasche gehört. Nur Pici kitzelten wohl die flatternden Grashalme am Boden zu sehr, deshalb verlangte er wehleidig in seine Tasche gesetzt zu werden. Dieser Bitte kam Frauchen nach, weil es ihm nicht möglich war, Pici am Boden zu halten. Und dann das .... Eine Premiere "Lissy tobte mit mir über die Wiese". Eigentlich wusste ich nicht recht, wie mir geschah, denn soviel Aufmerksamkeit von Lissy, Frauchens "dicke Maus", bin ich weiß Gott nicht gewöhnt. Könnte Lissy allerdings ruhig häufiger machen, finde ich toll.

Zu Hause habe ich erst einmal ein Schläfchen gehalten und mich von dem ganzen Spaß erholt. Hoffentlich fahren wir morgen auch zu der Wiese, denn da ist es so schön.

 

Jetzt gehe ich gleich schlafen, damit ich morgen fit und putzmunter bin für neue Abenteuer ...

 

25. Juni 2004

 

In der Tat fuhren wir am Morgen wieder zum Segelflugplatz. Alles fing wie gehabt an, ich lief erst einmal hinter einem anderen Hund, den ich begrüßen durfte, her und scherte mich einen feuchten Kehricht um das Geschrei von Frauchen, das immer wieder "Leon hiiiiiiieeeeerher" brüllte. Frauchen kam dann irgendwann angewetzt und brüllte kurz hinter meinen Ohren "Platz". Machte ich prompt und entging so planmäßig einer Strafe. Später trafen wir noch viel mehr Hunde als gestern und alle wuselten gleichzeitig um mich herum. Es waren so viele, dass mir sogar ein wenig mulmig wurde. Diesmal begleitete uns ebenfalls ein Rüde fast bis zum Auto zurück.

 

Den ganzen Nachmittag verbrachte Frauchen am Computer im Internet, auf der Suche nach einer neuen Digitalkamera; denn seine hat es Herrchen geschenkt, da es sich jedesmal ohne Ende geärgert hat, weil etwas nicht funktionierte. Wobei Frauchen durchaus einräumt, es könne ihm an den notwendigen Fähigkeiten mangeln, die Kamera ordnungsgemäß zu bedienen. Jetzt soll eine "idiotensichere" her, was immer das sein mag. Frauchen sagt, nachdem seine heißgeliebte uralt Digi ihren Geist aufgab, gibt es kaum noch Fotos für mein Tagebuch und das soll sich jetzt schnellstens ändern.

 

Es ist Freitag und das Wochenende steht vor der Tür ... Weil morgen der letzte Samstag im Monat ist, haben wir kein Hundeschulgruppentraining und könnten eigentlich schön lange ausschlafen. Aber ich glaube, Herrchen und Frauchen haben irgendetwas vor und deshalb muss ich mit dem Ausschlafen wohl noch bis Sonntag warten. Die Wetteraussichten für Samstag sind gut und deshalb will Herrchen eventuell den Grill anschmeißen. Da lach ich mich doch heute schon kaputt ... Ich habe das Grillzündeln im vergangenen Jahr seitens Herrchens noch nicht vergessen - das wird wohl wieder eine Mordsgaudi.  Na denn ....

 

26. Juni 2004

Weil Herrchen und Frauchen etwas vorhatten, fuhren wir nur ins Neandertal an die immer noch nicht gemähte Wiese. Im vergangenen Jahr konnten wir uns dort bereits tummeln. Wäre schön, wenn der Bauer mal langsam in die Hufe käme ... Cosima ließ sich von Frauchen tragen, weil sie wohl keine Lust zum Laufen hatte. Zur Abwechslung schien doch tatsächlich mal die Sonne und die knallte dann auch auf uns nieder. Zum Glück war es bisher noch nicht so heiß, wie voriges Jahr um diese Zeit. Weder wir Hunde noch Herrchen und Frauchen mögen Hitze,  anders Fatima und Bruno ... - die liegen immer da, wo ihnen die Sonne aufs Fell scheint und Frauchen meint, die genießen das im Gegensatz zu uns anderen.

 

Aus dem Grillen wurde heute nichts, Herrchen und Frauchen wollen es morgen vielleicht versuchen, wenn das Wetter nicht umschlägt und es regnet. Aber Herrchen war sehr fleißig, denn er mähte unseren Rasen, während wir Hunde ihm vor den Rasenmäher liefen, um ihn ein bisschen bei der Arbeit zu unterstützen.

 

Morgen, habe ich mitgekriegt, wollen Herrchen und Frauchen nachmittags wieder zum Flughafen fahren, um Hunde aus Mallorca in Empfang zu nehmen. Das heißt, wir müssen schon wieder alleine bleiben. Eigentlich könnte Frauchen mich "Doppelmopper" (sagt Frauchen immer zu mir, weil ich so groß und eigentlich zwei Pekinesen bin) doch als Begrüßungskomitee für die vierbeinigen Mallorcaner  mitnehmen. Mal sehen, vielleicht bekomme ich es ja noch rum ...

 

27. Juni 2004

 

Sonntag. Cosima weckt Frauchen wie gewohnt, obwohl das soooo gerne noch geschlafen hätte. Zum Spazierengehen fuhren wir nach Hubbelrath, und weil es so entsetzlich heiß und schwül war, liefen wir nicht allzu lang und fuhren bald heim.

 

Wie bereits angekündigt ließen uns Herrchen und Frauchen gegen Abend alleine und fuhren zum Flughafen nach Düsseldorf, um dort von aus Mallorca kommenden Flugpaten einen Rüden, eine Hündin und vier Welpen entgegenzunehmen. Beide kamen erst spät nach Hause zurück und erzählten, es habe alles gut geklappt und am liebsten würden sie gleich den Rüden (Frauchen am liebsten auch die Hündin) adoptieren.

 

28. Juni 2004

 

Die Handwerker kamen schon um 9:00 Uhr und deshalb gab es kein Gassigehen. Stattdessen ließ Frauchen die Handwerker werkeln und setzte sich mit uns in den Garten ab. Versuche, Frauchen beim sortieren der zu pflanzenden Blümchen zur Pfote zu gehen, wurden von diesem freundlich abgewehrt und so trollte ich mich von dannen. Später mussten wir Kleinen mit hoch ins  Büro zum Computer. Die Treppe wurde zugesetzt, damit wir nicht hinunter in die Wohnung konnten um uns über die Installateure herzumachen; dabei hätten Cosi und ich das nur allzu gerne getan.

 

29. Juni 2004

 

Ich erwachte das erste Mal als Frauchen gegen 5:00 Uhr in die Küche wankte und sich an der Schublade, in der seine Kopfwehtabletten liegen, zu schaffen machte. Dann schlief ich wieder ein und kam erst zu mir, als Pici jammerte, er müsse mal und Frauchen solle sofort kommen und ihn holen. Das tat Frauchen auch, schnappte sich außerdem Cosima und entschwand nach unten, um in den Garten zu gelangen. Nach dem Frühstück fuhren wir auf die große Segelflughafenwiese, auf der ich gleich mehrere große Hunde antraf, die mit mir herumtollten. Frauchen begann auch keinen Streit mit mir, alles war bestens. Zurück fuhren wir noch beim Tierarzt vorbei, Medikamente für Lissy abholen und daran anschließend zur Tankstelle, an der Frauchen ausstieg und nach ein paar Minuten mit einem Mann zurückkehrte, der sich ins Auto setze und mich freundlich begrüßte. Der Typ fummelte ein bisschen am Armaturenbrett herum und erzählte Frauchen etwas, das mit dem hinteren Fenster im Auto zu tun hatte. Ab ging es nach Hause, wo uns das Tantchen mal wieder entgegenkam, als Frauchen die Haustüre öffnete. Statt uns nun unseren obligatorischen Wieder-nach-Hause-kommen-Hundekuchen zu überreichen, ging Frauchen nach oben ins Büro und vergaß uns wohl mal einfach so ...

 

Als sich Frauchen endlich unserer besann, kam es runter und wollte uns unseren Hundekuchen geben .... Dabei stellte es fest, Cosi ist nicht da. Wo bloß war Cosima? Keiner hatte sie ins Haus gehen sehen, auch die Tante nicht. Frauchen raste also quer durch die Wohnung auf der Suche nach Cosi. Nichts, auch nicht unten im Keller, nicht bei der Tante und nicht im Büro. Nach unserer Rückkehr war der Briefträger erschienen, der das Tor zur Straße öffnete und nach seinem Weggang nicht wieder schloss. Frauchen befürchtete das Schlimmste, nämlich dass Cosima sich verselbstständigt hatte und nun auf der Straße herumlief. Schnell rannte es aus dem Haus und war für einige Zeit verschwunden. Cosi, die sich zwischenzeitlich zu mir gesellte, fragte sich, was Frauchen für einen Aufstand betreibe. Diese Frage konnte ich ihr nicht beantworten, hoffte jedoch auf eine baldige Rückkehr Frauchens. Das kam umgehend die Haustüre hereingestürmt, die Treppe hochgewetzt und sah Cosima .... Ich vernahm das Plumpsen des dicken Steins, der Frauchen beim Anblick von Cosi-Maus vom Herzen fiel!

 

Nach diesem Theater hörte ich Frauchen mit Herrchen, den es anscheinend bereits mobilisierte hatte, am Telefon sprechen und ihm unter anderem den bisherigen Tagesverlauf schildern, demnach sah der so aus ...

 

05:00 Uhr     Wachwerden und feststellen, autsch - der Kopf tut weh ...

                    Pillen gegen Kopfschmerzen einwerfen und wieder schlafengehen

 

06:30 Uhr    Erneutes Erwachen und feststellen, Kopfweh ist weg,

                   dafür ist es ihm von den Pillen schlecht

 

08:30 Uhr    Pici zwackt Frauchen beim Haare kämmen in den Finger,

                   der sogar zu bluten beginnt

 

08:50 Uhr    Frauchen will "Tiere suchen ein Zuhause" auf Video aufnehmen,

                   das funktioniert aber nicht

 

09:00 Uhr    Es stellt ärgerlich fest, die Scheibe an der rechten hinteren Beifahrertüre

                   lässt sich nicht herunterfahren, obwohl erst kürzlich repariert

 

09:10 Uhr     Es knallt etwas gegen die Windschutzscheibe, die hat daraufhin ein Loch

 

09:20 Uhr    Auf der Wiese angekommen beißt Pici Frauchen in den Oberarm, weil

                   sich uns ein anderer Hund nähert

 

09:25 Uhr    Cosima ist beim Geschäftverrichten ein kleines Malheur passiert und

                   Frauchen packt hinein

 

10:30 Uhr    Bei der Tankstelle sagt der Monteur schon einmal vorsorglich, es müsse

                   sich nicht zwangsläufig um eine Reklamation handeln, weil das kürzlich

                   reparierte Fenster nicht funktioniert

 

11:30 Uhr    Die Krönung ...! Cosi ist weg

 

 

Na ja, ich gebe zu, das war nicht unbedingt Frauchens bester Tag. Danach kam dann noch der Monteur für die seit Donnerstag kaputte Spülmaschine, der meinte "wieso, die Maschine funktioniert doch". Es stellte sich aber heraus, es gab doch ein kleines Problem, nun läuft die Maschine wieder, aber eine neue muss bald her.

 

Inzwischen ist Nachmittag geworden und nichts Außergewöhnliches mehr passiert. Frauchen wirkt etwas erholt, sollte für heute aber möglichst nicht mehr strapaziert werden. Mal sehen, ob wir das hinkriegen ...

 

Es hat funktioniert, Frauchen verbrachte einen ruhigen Nachmittag und Abend. Jetzt ist es schon spät und wir gehen alle schlafen.

 

30. Juni 2004

 

Zum Glück begann der Tag für Frauchen heute besser und es lief alles reibungslos. Zum Gassigehen fuhren wir zum Segelflughafen auf dem mir auch sofort einige Hunde entgegenkamen, mit denen ich mich nach Herzenslust amüsieren konnte.

 

Nachmittags rief dann Herrchen an und teilte sein frühzeitiges Erscheinen mit und bat Frauchen mit ihm einkaufen zu fahren. Das taten die beiden, nachdem Herrchen hier angefahren kam, um Frauchen abzuholen. Es dauerte und dauerte und unsere Fressenszeit war längst überschritten, da kehrten die Zwei über und über mit Gegenständen beladen heim. Nachdem wir unser Futter gefressen hatten, legte Frauchen so richtig los und nahm das Badezimmer auseinander. Dann kam Herrchen in Fahrt ... Das montierte mit Frauchen die laut scheppernden Metallregalteile zusammen. Die beiden verursachten einen Höllenlärm, waren nach getaner Arbeit aber tierisch stolz auf das Ergebnis. Angeblich ist das Badezimmer nun doppelt so groß wie bisher ... - muss sich wohl eher um eine optische Größe handeln, denn ich ecke nach wie vor in der gleichen Entfernung gegen die Wände.

 

Das war ein langer, arbeitsreicher Tag - jedenfalls für unsere Leute.

 

 

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