<%@ Language=JavaScript %> fliegender text Leon

Archiv

 

 fliegender text

Der kleine blinde Pekinese Leon erzählt Erlebnisse aus seinem täglichen Leben

 

                                                 

Mein Tagebuch ...

XVI. Teil - September 2004

 

 

1. September 2004 

 

 

Frauchen ist, wie versprochen, mit Pici und mir an den See gefahren. Da wir das selten tun, war es einmal eine willkommene Abwechslung für mich. Eigentlich wollten wir ganz um den See laufen, nachdem uns aber auf den ersten 500 Metern bereits Läufer entgegenkamen, die uns  am liebsten gefressen hätten, wie Frauchen sagt, weil ich einem davon vor die Füße lief. Obwohl sich Frauchen für mich entschuldigte, müssen die bitterböse geguckt haben, was Frauchen veranlasste ihnen zu sagen, dass es ihm schon klar sei, dass wir nun nicht mehr in den Himmel kommen. Keine Minute verging ohne das Erscheinen eines Fahrradfahrers, Läufers oder Spaziergängers von vorne oder hinten, und deshalb beschloss Frauchen nach ca. einem Viertel des Weges, den wir ursprünglich laufen wollten, wir kehren um und sehen zu, schnell nach Hause zu kommen. Ein paar Bildchen von uns zu schießen, konnte es sich allerdings nicht verkneifen und ein paar Schnecken mussten ebenfalls dran glauben.

 

 

   

 

 

2. September 2004

 

Gassigehen wollten wir im Neandertal und eine große Runde laufen, gegangen sind wir dann vom Auto wieder zurück in den Garten, denn wir kamen gar nicht erst von zu Hause weg. Nachdem uns Frauchen ins Auto verfrachtet hatte, ließ sich das nicht starten und das war es dann mit unserem Ausflug. Dabei war das Wetter traumhaft, sogar für meine Verhältnisse. Zur Entschädigung raste Frauchen solange mit mir und dem Hüpfball durch den Garten, bis ich völlig erschöpft in die Wiese sank (die übrigens immer noch nicht gemäht ist). Kaum lag ich da, hörte ich die Haustürklingel und Frauchen düste zur Türe. Ich vernahm diesen Menschen und Frauchen draußen am Auto vor dem Haus reden. So wie es aussah, hatte sich die Heckklappe nach dem letzten Öffnen nicht geschlossen und es brannte ohne Ende eine kleine Lampe im Heck des Wagens. Die Batterie sei leer, hörte ich das herbeigeholte Helferlein sagen, aber im nächsten Moment ratterte unser Auto schon wieder los. Statt uns nun erneut einzuladen, holte uns Frauchen aus dem Garten ins Haus und fuhr alleine weg, denn das Auto sollte bewegt werden, damit sich die Batterie wieder auflädt. Es dauert und dauert, bis Frauchen endlich heim kam. Hoffentlich hat es nicht wieder vergessen eine Türe zuzumachen ...

 

 

3. September 2004

 

Das Auto funktionierte heute Morgen wieder, und so kamen wir ohne Komplikationen ins Neandertal und liefen eine große Runde. Auf dem Rückweg zum Auto knallte ganz schön die Sonne auf meinen Pelz und ich war ziemlich erschossen und froh, mich ins Auto plumpsen zu lassen.

 

Später verbrachten wir alle noch ein wenig Zeit im Garten. Dort hausen dieses Jahr verdammt viele Spinnen, sagt Frauchen und deshalb versucht es sich -rein therapiemäßig- mit ihnen "anzufreunden", indem es ihnen als allererstes mal einen Namen verpasst. So leben offiziell in unserem Garten neben Fridolin nun auch noch Elsa und Adam. Mit Elsa spielte Frauchen sogar, in dem es ihr ein höchstens 5 cm langes Stöckchen an die Spinnenbeine hielt. Erstaunt war Frauchen über die Kraft, die Elsa beim Festhalten des Stöckchens entwickelte. Gesehen habe ich das Schauspiel leider nicht, denn dass sich das Frauchen traut, grenzt geradezu an eine Sensation. Frauchen erzählte es natürlich anschließend gleich Herrchen am Telefon und schien dabei stolz wie Oskar zu sein. Was mich allerdings stutzig macht ist die Tatsache, dass wir seit Fridolin neben dem Pavillon lebt, dort mit Frauchen nicht einmal mehr eine Stunde zugebracht haben. Na ja, ob das was wird, mit den Spinnen und Frauchen ...???

 

4. September 2004

 

Frauchen und ich hatten Hundeschule - heute auf der großen Wiese. Es hätte schön sein können, wenn die Temperaturen nicht so in die Höhe geschossen wären. Zum Glück war das Gras, was so hoch war, dass es mich an den Ohren kitzelte, pitschenass und kühlte mich somit einigermaßen gut ab. Irgendwann während der Übungen fragte Frauchen, warum es sich und mir das angetan hat. Ich war froh, als die Übungsstunde vorüber war und wir Vierbeiner uns alle noch auf einen Tropfen Wasser am Napf trafen, während die Zweibeiner Kaffee tranken. Hor-Pa war wieder gut drauf und hopste ständig auf mir rum, während ein nicht unattraktives Hundegirly das ebenfalls versuchte. Also, Jungs und Mädels, so nicht ... - ich bin doch kein Trampolin.

 

 

Abends wurde bei uns im Garten gegrillt. Voraussichtlich das erste und letzte Mal in diesem Jahr, dabei wurde der Grill extra im Frühling für eine Grill-Saison gekauft. Irgendwie waren wir diesen Sommer nicht viel im Garten oder im Pavillon, da das Wetter meist nicht mitspielte.

 

5. September 2004

 

Cosimas Variante, Frauchen zum Aufstehen zu motivieren, drückte sich heute, am heiligen Sonntag in Form eines gewaltigen Bellers in sein Ohr aus. - stand Frauchen neben dem Bett und meckerte, weil es sich so erschrocken hatte. Es wurde dann aber ein ruhiger und sehr warmer Tag, der mit einem Frühstück im Pavillon begann. Mit uns Hunden war nicht viel anzustellen, wir suchten uns alle ein kühles Fleckchen im Haus. Herrchen beging den Fehler, Frauchen ein neues Programm aus dem Internet herunterzuladen, was bedeutete, dass es nun den restlichen Tag vor dem Computer verbrachte - glücklich vor sich herblubbernd.

 

6. September 2004

 

Montag! Wir kamen alle schwer aus dem Bett. Pici wurde zwei Tage nicht gekämmt, deshalb hatte Frauchen richtig Arbeit mit ihm. Als Pici endlich gestylt war, ging es ab zum Segelflugplatz in den Stadtwald. Wir liefen jedoch nicht über die große Wiese, sondern machten eine ausgiebige Runde durch den Wald. Cosima will immer weniger laufen und lässt sich gemütlich im Hundewagen schieben. Kaum waren wir zu Hause, fiel es Frauchen ein, es könne doch mal den Pici waschen und/oder Cosima, denn die beiden hätten es nötig. Oh Gott, es hat sich dann tatsächlich "Picilein" gekrallt und in die Dusche gesteckt. Wir anderen haben uns ganz schnell aus dem Dunstkreis von Frauchen verdrückt, denn wer weiß, was dem so alles in den Sinn kommt ... - letztendlich will es doch lieber alle Hunde waschen ... Zum Glück reichte ihm aber das "Großreinemachen" von Pici und wir konnten aufatmen.

 

7./8./9./10. September 2004

 

Frauchen ging es die letzten Tage überhaupt nicht gut, deshalb kam ich nicht zum Schreiben, da ich mich um Frauchen kümmern musste. Pici, Cosima und natürlich Herrchen haben mich ganz doll unterstützt. Auch Lissy ließ sich hin und wieder sehen und schmiss wohl einen Blick auf Frauchen.

 

Heute Morgen nahm Herrchen Frauchen und uns mit in den Stadtwald und machte einen riesigen Spaziergang mit uns. Das war richtig supi, allerdings wusste ich kaum zum Auto zurückzukommen, da ich völlig erschöpft vom Laufen, Schnüffeln und Baden war. Nach dem Bad, was ich etwas unfreiwillig nahm, weil ich nicht hörte und deshalb ins Wasser plumpste, pflügte ich den Waldboden und sah entsprechend aus. Blödsinnigerweise hing alles mögliche an meinen Beinen und meinem Bauch, deshalb kam ich kaum noch vorwärts, denn es zwackte und zwickte an jeder Stelle.

 

Zurück Zuhause hielten wir alle ein Schläfchen und siehe da, nachmittags wurde Frauchen plötzlich putzmunter. Ja, so lieb ich mein Frauchen und ich bin sooooo froh, dass es wieder o. k. ist.

 

11. September 2004

 

Zuerst gingen Frauchen und ich zum Hundeschulgruppentraining. Wir waren sehr mutig, denn noch kurz bevor wir loszogen, goss es in Strömen. Bei unserem Eintreffen allerdings knallte die Sonne vom Himmel. Ich konnte mich nicht so richtig konzentrieren, weil Herrchen später mit Pici vorbeikommen sollte und wir, zusammen mit einer guten Bekannten von uns, nach Düsseldorf zum Dog-Day-Treffen von "Handicap-Hunde" fahren wollten und ich schon richtig gespannt war. Endlich war die Stunde vorbei, Frauchen hatte ihren Kaffee getrunken, unsere Bekannte war bereits eingetroffen und Herrchen fuhr dann auch mit Pici vor. Frauchen schnallte sich die Pici-Tasche um, holte Pici aus dem Wagen von Herrchen, steckte ihn in seinen Beutel und wir gingen zu Fuß los. In einer Straßenbahn bin ich bisher noch nie gefahren, es war also mein erstes Mal und das durfte ich auf dem Schoss unserer Bekannten tun. Als wir in der großen Stadt aus der Bahn ausstiegen, waren überall Menschen und auch einige Hunde und es war tierisch aufregend. Irgendwann gelangten wir dann zu der Veranstaltung und hier waren ganz viele Hunde und Leute.

 

 

Als wir da so standen, trafen wir plötzlich auf Hor-Pa und seine Leute. Mensch, habe ich mich gefreut. Dann hieß es auf einmal, alle Handicap-Hunde sollen in den großen Kreis in der Mitte des Platzes gehen ... Und tatsächlich, wir gingen auch mit und wurden der zuschauenden Menge vorgestellt. Boh, war das alles aufregend ...

 

 

mehr Bilder vom unserem Besuch auf dem *Dog-Day*-Treffen......

 

Nach einiger Zeit verließen wir dann die Geselligkeit und Hor-Pa begleitete uns noch ein gutes Stück bis zur Straßenbahn. Wieder zu Hause waren wir alle total erschossen und kaputt. Ich habe nur noch mein Futter verkrümelt und mich in eine Ecke geschmissen. Werde mich jetzt auch umgehend zu Bette begeben und hoffentlich herrlich schlafen und vom Dog-Day träumen.

 

12. September 2004

 

Habe diese Nacht gut geschlafen, bin ja auch wie ein Stein in mein Bett geplumpst. Pici soll nicht so müde wie ich gewesen sein ... - Kunststück, schließlich wurde er gestern fast den ganzen Weg getragen. Heute ließen wir es dann etwas ruhiger angehen, zumal Lissy sich etwas schonen muss, denn Herrchen und Frauchen haben sie letzten Freitag ein wenig überstrapaziert und deshalb humpelte Lissy einen Tag.

 

Frauchen sprach mit Herrchen über Pici, weil es gestern auf dem Dog-Day erfuhr, dass Hunde, die sich unter Stress ohne Ende im Kreis drehen, gegebenenfalls geistig behindert sind. Pici benimmt sich in einigen Situationen manchmal sehr merkwürdig. So zum Beispiel jeden Morgen, wenn er noch in seinem Körbchen an der Sitzbank hängt und von Herrchen oder Frauchen hinausgenommen wird, um auf seinen Fressplatz gesetzt zu werden. Wir anderen Hunde freuen uns immer wahnsinnig auf unser Fressen, Pici tobt und motzt und manchmal beißt er sogar zu. Geben Herrchen und Frauchen ihm nichts, beginnt er wütend zu schimpfen, nehmen sie ihn dann hoch, mutiert er zu einem kleinen Monster, das Gift und Galle spukt. Steht er endlich vor seinem Napf, ist alles gut und er frisst. Es soll gar nicht so leicht festzustellen sein, ob ein Hund so einen kleinen "Tütü" hat. Jedenfalls meint Frauchen, wenn das nun wirklich mit Pici so ist, dann hat sie ihn noch lieber, wenn das überhaupt geht.

 

Den Tag über habe ich relaxt, jetzt nickere ich schon mal ein bisschen vor, denn gleich geht es ab auf die Matratze ...

 

13. September 2004

 

"Heute nehme ich nur meine Jungs zum Spazieren mit, dann kann ich wenigstens mal stramm durchgehen ..." sagte Frauchen am Morgen. Es machte wirklich ernst und ließ Cosima und Lissy zu Hause, denn Lissy sollte ihr Beinchen noch ein wenig schonen und "Krankenschwester" Cosi sollte ihr Gesellschaft leisten. Voller Vorfreude raste ich die Treppe runter, stürmte aus dem Haus und ins Auto. Aber, wo fuhr Frauchen denn hin? Nee, ne ... - das durfte nicht wahr sein, wir landeten in der Tierklinik. Pici ging es genauso an den Kragen wie mir; allerdings schrie der alles zusammen. Leider haben wir die gleiche unangenehme Geschichte ... Der arme Pici bekam anschließend noch ein paar Haare von den Füßen geschnitten, was ihn dazu veranlasste wie wild um sich zu beißen und zu toben. Ich glaube weit sind die mit seinen Füßen nicht gekommen, denn Frauchen meinte später im Auto, dass man ihm den Stress für die drei entfernten Haare eigentlich nicht hätte zumuten müssen.

 

Hatte Frauchen wirklich geglaubt, es könne bei unserem Spaziergang einen Wanderschritt einlegen, so musste ich es enttäuschen, denn mir war gerade nicht nach schnellem Gehen. Es hängt aber auch ständig so ein doofes Zeug zwischen und an meinen Beinen. Jedenfalls moserte Frauchen irgendwann rum, weil ich so trödelte.

 

Wir haben im Forum Post bekommen, sagte Frauchen, als es wieder Zuhause vor dem Computer saß und las mir den Teil vor, der für mich interessant war ...

 

 

...wollte nur nochmal sagen, ich bin Leon üüüüberhaupt nich böse, dass er mich mit einem Baum verwechselt hat Im Gegenteil, ich bin eigentlich fest davon überzeugt, dass das nur als Kompliment gemeint war. Er hat sich bestimmt gedacht, die is nett, die markier ich mal schnell als mein Eigentum

Und Klamotten kann man ja waschen! Wenn´s mehr nich ist als ein bißchen Pekinesen-Pipi...

Liebe Grüße ...

 

 

Ach so ....- das war auf dem Treffen von Handicap-Hunde auf dem Dog-Day. Ja, da ist es wohl ein bisschen mit mir durchgegangen ...

 

14. September 2004

 

Als Frauchen sich die Schuhe zum Spaziergang anzog, stibitzte ich ihr eine Socke. Das mache ich eigentlich jeden Tag, wenn Frauchen sich anzieht. Heute schniefte ich allerdings heftig durch meine Nase, als Frauchen versuchte, mir den Socken abzunehmen und schon gab's ein großes "Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihhhhh Leon, Du alte Schniefnase". Potzdonner ... - ich hab' mal wieder seine Brille getroffen. Frauchen kam zu der Erkenntnis "Rotznasen vertragen sich nicht mit Brillen ..." und will sich Morgenfrüh eine Taucherbrille auf die Nase setzen. Frauchen übertreibt immer gleich so.

 

Der Spaziergang im Stadtwald war einsame Spitze. Cosi ließ sich die meiste Zeit fahren und auch Pici nutzte unseren Hundewagen, Lissy trödelte, aber ich düste von links nach rechts. Ein Stückchen begleitete uns ein kleiner Hund mit seinem Frauchen, der Typ war nett - hoffentlich treffen wir beide mal wieder.  Zur großen Wiese am Segelflugplatz können wir nicht mehr fahren, haben wir heute erfahren, weil dort irgendwelche Aufseher herumlaufen und den Leuten, die ihre Hunde auf der Wiese frei laufen lassen, zur Strafe Geld abnehmen. Schade, ich fand es dort immer sehr schön. Frauchen meint allerdings, im Winter läuft da bestimmt keiner bei Wind und Wetter herum und kontrolliert, ob alle Hunde an der Leine gehen. Außerdem gibt es dann keinen Flugbetrieb.

 

15. September 2004

 

Es sah heute Morgen sehr nach Regen aus, sagte jedenfalls Frauchen. Deshalb fuhren wir auf die große Wiese ins Neandertal und gingen dort eine nicht ganz so große Runde wie sonst spazieren.

 

 

Ansonsten war heute einfach nix los und ich habe den Tag dösend verbracht - auch mal ganz schön.

 

16. September 2004

 

Bei super Wetter liefen wir eine große Runde im Neandertal. Weil wir alle so getrödelt haben, waren wir lange unterwegs. Cosima lässt sich immer häufiger von Frauchen tragen. Frauchen weiß nicht, was es davon halten soll und überlegt, ob es Cosi in der Tierklinik vom Chef höchstpersönlich mal so richtig unter die Lupe nehmen lassen soll. Andererseits regt sich Cosima in der Klinik immer wahnsinnig auf, und das möchte Frauchen ihr  natürlich möglichst ersparen. Ich weiß nicht, wie der momentane Stand ist ... geht Frauchen mit Cosi zum Arzt oder wartet es noch?

 

Der restliche Tag verlief nicht anders als gestern. Ich bin jetzt nach unseren Spaziergängen aber auch immer müde ... Komisch, ich dachte es gäbe nur eine Frühlingsmüdigkeit, die ausschließlich für Menschen ansteckend ist, von einer Herbstmüdigkeit für Hunde habe ich nie gehört ....

 

17. September 2004

 

Auch heute machten wir bei phantastischem kühlem aber schönem Wetter eine große Runde im Neandertal. Wir trödelten noch mehr als gestern und genossen die vielen Gerüche an und in der Wiese und im Wald. Cosima wurde weiter und öfter getragen, was Frauchen wohl doch veranlasst, die nächsten Tage mal mit ihr zum Doktor zu gehen. Am Ende unserer Gassirunde ärgerte ich Frauchen ... Ich ließ es nämlich mindestens 15 mal "HALT" brüllen und stellte meine Ohren auf Durchzug. Wie eine Dampfwalze kam Frauchen angewetzt und ließ mich Gehorsamsübungen absolvieren. Das volle Programm! Und dann noch bestimmt fünf Minuten "Platz und bleib!". Nach einer Weile dachte ich, es sei nun genug, stand auf und dröselte mich von dannen ... Boh, Frauchen kann brüllen - wie ein Löwe. Also legte ich mich lieber wieder hin und wartete ab. Frauchen war dann irgendwann zufrieden, rief mich ab und knuddelte mich ordentlich durch, nannte mich dabei aber einen "elendigen kleinen Schlawiner, der es faustdick hinter den Ohren hat". Ja, ja, ich weiß ... - Schlawiner sind süüüüß und elendige ganz besonders!!!

 

Dann half ich Frauchen fleißig bei der Hausarbeit ... es schaffte Ordnung und ich sorgte für mehr Gemütlichkeit (ein paar Kissen am Boden, ein auseinandergenommenes Pici-Bett, verteiltes Spielzeug im ganzen Wohnzimmer, verbuddelte ein Leckerli in LIssys Korb ...).

 

Abends machten wir uns einen gemütlichen Fernsehabend, Lissy und Cosima kuschelten auf der Couch und ich machte es mir auf dem Sitzkissen bequem.

 

18. September 2004

 

Ich stand mit einer Bombenlaune aus dem Bett und begeisterte Frauchen mit meinen frühmorgendlichen Aktivitäten. Eigentlich konnte ich die Fahrt zur Hundeschule gar nicht abwarten und war froh, als es endlich los ging. Außer uns waren nur noch Hor-Pa und Nicki mit ihren Leuten anwesend und natürlich unser Trainer und dessen Assistentin. Frauchen konnte ich heute wohl zur Abwechslung mal ganz zufrieden stellen, denn es mäkelte nicht groß an mir rum. Zu der anschließenden Wasser/Kaffee-Runde fanden sich dann aber noch drei weitere Hunde mit Herrchen und Frauchen ein, die einfach nur "Hallo" sagen wollten. Weil Hor-Pa nicht locker ließ auf mir herumzureiten, nahm mich Frauchen auf seinen Schoss und das war echt gemütlich. Bereits auf dem Nachhauseweg schlief ich im Auto tief und fest ein, kam kurz zu mir als wir vor unserem Haus zum Stehen kamen und legte mich dann ins Treppenhaus, um weiterzuschlafen. Jetzt bin ich wach und werde mal sehen, ob sich jemand findet, der eine Runde Ballfangen mit mir spielt.

 

19. September 2004

 

, ausschlafen, schnüffeln was über Nacht im Garten passiert ist,  frühstücken, gassigehen, relaxen, dösen, futtern, im Garten nach dem Rechten sehen, dösen, TV hören, dösen, letztes Mal Garten aufsuchen, schlafen.

 

20. September 2004 

 

Frauchen machte einen großen Spaziergang im Stadtwald mit uns. Cosima wurde die meiste Zeit in ihrem Gefährt geschoben und Frauchen meint, sie habe das richtig genossen. Ich wäre zu gerne ins Wasser gesprungen, aber Frauchen ließ mich nicht und drohte mir, wenn ich trotz des Verbots ins Wasser steige, ließe es mich kahl scheren. Nichts darf man. Ich glaube Frauchen war sowieso "gut drauf", denn am Morgen "stanzte" Pici in dieser Woche das 5. Loch in Frauchens Finger. Nachmittags hörte ich es mit jemandem am Telefon schimpfen, Frauchen war sehr aufgebracht und tierisch wütend. Irgendwann im Verlauf des Streitgespräch drohte Frauchen seinem Telefonpartner, es würde sein persönlicher Albtraum, wenn dieser nicht sofort für die Abschaffung eines mir nicht ganz verständlichen Zustandes sorge. Ups - da muss Frauchen aber einer richtig geärgert haben ...

 

Nachmittags war alles wieder o.k., Pici benahm sich ausgesprochen höflich gegenüber Frauchen und wir anderen gaben ebenfalls unser Bestes.

 

21. September 2004

 

Wir fuhren zur großen Wiese ins Neandertal, wo wir Hunde uns für ca. 300 Meter wieder endlos Zeit ließen (sagt jedenfalls Frauchen). Weil Cosima nicht störungsfrei lief, meinte Frauchen wir könnten nicht sehr weit gehen, denn selbst wenn es Cosi in der Pici-Tasche trägt, so ist der Weg dafür zu weit. Also hielten wir uns rund um die Wiese auf und überquerten sie bei unserem Weg zurück zum Auto.

 

 

Abends kuschelten wir alle auf den Sofas herum und Herrchen und Frauchen hatten kaum Platz. Frauchen zog schon in Erwägung das Körbchen von Lissy aufzusuchen, um von dort aus fernzusehen.

 

22. September 2004

 

Frauchen schien einen Korb mit zu unserem Spaziergang genommen zu haben, jedenfalls stand etwas dieser Art vor meinem Autositz, als wir ins Neandertal fuhren. Es nahm das Ding auch mit auf die Wiese und dann trödelte es herum, was das Zeug hielt. Es war so langweilig, denn Frauchen beschäftigte sich anscheinend damit, etwas zu sammeln, was am Wegesrand wuchs. Das muss ziemlich pieksig gewesen sein, denn ich hörte Frauchen aufheulen, wenn sie mit den Händen in einen Dorn fasste. Und dann gab es wieder eine Solo-Einlage ... "Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih eine SPINNE!!!!" Im nächsten Augenblick hörte ich den Korb am Boden landen, anscheinend war so ein possierliches Kriechtierchen in den Korb gelangt und thronte auf dem geschnittenen Grünzeugs, was Frauchen eingesammelt hatte. Dem Geräusch nach hopste Frauchen immer um das Körbchen herum, bis die Spinne sich von dannen machte und Frauchen seine Utensilien wieder einräumen und weiter sammeln konnte.

 

                  

 

Weil wir so lange auf Frauchen warten mussten, spielte es anschließend mit uns auf der Wiese nachlaufen und fangen. Nachdem ich bereits völlig geschafft auf dem Wiesenboden lag, knöpfte sich Frauchen Lissy vor. Die tat ihm auch den Gefallen, muss jedoch ziemlich ruppig mit ihm umgegangen sein, denn Frauchen jammerte einige Male "Autsch Lissy, nicht so feste ...". Danach fuhren wir heim und machten es uns zu Hause gemütlich, während draußen ekeliges Herbstwetter herrschte.

 

23. September 2004

 

Gott, war das heute ein "Hundewetter" .... Ich habe mich erst einmal geweigert auch nur eine Pfote vor die Türe zu setzen. Zum Glück war Frauchen einsichtig (oder vielleicht froh!?) und verlangte nicht allzu viel Auslauf von uns. Stattdessen kuschelten wir uns eng zusammen und wärmten uns, denn es ist auch ziemlich kühl geworden. Pici verfolgte Frauchen auf Schritt und Tritt, um von ihm warm gehalten zu werden. Davon werde ich gleich auch Gebrauch machen und mich mal so richtig schön einschmeicheln, wie das sonst immer nur Pici mit viel Erfolg tut; das wird bestimmt tierisch gemütlich ...

 

24. September 2004

 

Mannnnn ..., war das ein Tag. Zuerst kam Frauchen am Morgen nicht in die Gänge und wir standen uns im Treppenhaus die Beine in den Bauch und warteten darauf, dass wir endlich aus dem Haus kamen. Nachdem es endlich los ging und Frauchen uns alle Vier im Auto verfrachtet hatte, hörte ich sie nur noch sagen "was für eine Sch..... ist das denn wieder?". Ich ahnte schon, was es meinte, denn kaum hatte mich Frauchen auf den Vordersitz gesetzt und angeschnallt, hörte ich das hintere Fenster runterfahren. Alles Gemeckere und Geschimpfe von Frauchen nützte nichts, denn das Fenster blieb wo es war, nämlich unten. Also, packte uns Frauchen alle wieder aus und schickte uns in den Garten. Nach ein paar Minuten holte es uns ins Haus, zog Lissy, Cosima und Pici die Geschirre aus und verkündete, es wolle mit mir zum Autohaus fahren und gucken, was sich machen lässt. Das taten wir und so lernte ich ein Autohaus von innen kennen; allerdings durfte ich nirgendwo drangehen, denn Frauchen schien zu befürchten, ich könne mich vergessen ... Warum sagen Menschen eigentlich  immer  "vergessen" zu diesem Akt der Hinterlassenschaft? Ist doch Quatsch, schließlich dient das Markieren dazu, dass man bzw. hund nicht vergessen wird und sich nachhaltig verewigt. Menschen .....!

 

Im Autohaus mussten wir eine Weile warten, dann kam jemand der sich um Frauchen und das Auto kümmerte. Mit dem Erfolg, das Auto blieb zur Reparatur in der Werkstatt und Frauchen und ich mussten zu Fuß/Pfote nach Hause wandern. Ich will nicht mosern, aber der Weg nach Hause hörte überhaupt gar nicht mehr auf und ich war "kaputt wie Hund" als wir endlich in die Zielgrade einliefen und das Haus erreichten. Heute kann sich Frauchen wirklich nicht beklagen, zu wenig an der frischen Luft gewesen zu sein; jeden Tag möchte ich die Tour nicht machen, ich bin jetzt noch völlig im Eimer. Zum Glück holten Herrchen und Frauchen unser Auto nachmittags ab und nun soll sich das Fenster angeblich nie wieder öffnen.

 

25. September 2004

 

Eigentlich begann der Tag ganz gut ... Frauchen stand wie immer als erstes auf und wir anderen, einschließlich Herrchen, kamen alle pöapö auf Touren (wir ohne, Herrchen mit Kaffee!). Nach dem Frühstück wurde gemeinsam eingekauft und anschließend spazierengegangen. Mittags meldete sich Besuch an (im übrigen mein Lieblingsbesuch, das Frauchen von den vielen Katzen), der kurz danach eintrudelte. Ich bekam gerade noch genug Zeit ihn (über- /sagt Frauchen) gebührend zu begrüßen, dann geriet Frauchen aber in Alarmstufe rot ... Weil Frauchen eine Rechnung begleichen musste, wühlte es nach seiner Geldtasche und die war weg! Hatte Frauchen doch tatsächlich beim Einpacken unserer gekauften Ware den Geldbeutel auf das Autodach gelegt und ist abgefahren. Das war ein Schreck für Frauchen, denn irgendso eine Karte, die möglichst nicht verloren gehen sollte, steckte darin. Frauchen raste wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung und telefonierte wild durch die Gegend. Herrchen düste gleich los, um nachzusehen, ob er eventuell  fündig werden könnte. Und ich kümmerte mich hingebungsvoll um meinen Lieblingsbesuch - hatte ich ihn doch ganz alleine für mich (toll!!!). Herrchen kam zurück und konnte nichts Positives berichten. Nachdem der Besuch uns verlassen hatte, rief Frauchen bei der Polizei an und fragte nach, ob jemand ein Portemonnaie abgegeben hätte. JA!!!! Hatte tatsächlich jemand und auch noch das von Frauchen. So ca. eine Wagenladung Steine konnte ich von Frauchens Herz fallen hören und schon waren beide, Herrchen und Frauchen, auf dem Weg zur Polizei. Später sagte Frauchen, es hätte nicht gedacht, jemals so froh zu sein, eine Polizeiwache aufsuchen zu dürfen.

 

Bin mal gespannt, was der Sonntag für uns, vor allem Frauchen, bereit hält, denn diese Woche hatte es wirklich in sich ....

 

26. September 2004

 

Wir haben jetzt schon Mittag und es ist bisher alles gut gelaufen. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir eine große Runde im Neandertal gedreht. Cosi wurde ein ganzes Stück von Herrchen getragen, weil Frauchen das so anordnete (hihi). Nee, Herrchen machte das schon freiwillig. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat Frauchen über eBay einen nagelneuen Buggy gekauft, der in Zukunft bei Cosima zum Einsatz kommen soll. Also, das Ding muss ich dann auch unbedingt mal ausprobieren, bin echt gespannt.

 

Der Rest des Tages verlief ebenfalls ohne besondere Vorkommnisse. Hoffe ich mal weiter und beziehe gleich die ganze kommende Woche damit ein, dass bei uns alles reibungslos läuft und Frauchen nicht wieder so genervt wird wie in der vergangenen Woche.

Noch ein bisschen TV hören und dann geht es ab ins Bett.

 

27. September 2004

 

Den heutigen Montag bekamen wir schon mal gut um. Leider nieselte es bei unserem Spaziergang am Morgen und deshalb gab es nur eine kleine Runde. Bis auf Pici mussten wir laufen, der saß mal wieder schön trocken unter Frauchens Schirm in seiner Tasche vor Frauchens Bauch. Den Tag über machten wir es uns dann gemütlich, während Frauchen ein bisschen was im Haus zu tun hatte.

 

Ich werde mir jetzt gleich auch noch ein schönes Plätzchen neben Frauchen auf der Couch erobern und schon mal ein bisschen dösen, bevor ich schlafen gehe.

 

28. bis 30. September 2004

 

Frauchens Gesundheitszustand lässt momentan etwas zu wünschen übrig, daher musste ich mich die letzten Tage wieder um es kümmern. Aber "Schwester" Cosima und ich bekommen das schon wieder hin.

 

zurück zum Anfang

 

 

Archiv