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Der kleine blinde Pekinese Leon erzählt Erlebnisse aus seinem täglichen Leben

 

                                                 

Mein Tagebuch ...

XXI. Teil - Februar 2005

 

 

 

 

1. Februar  2005

 

Das erste, was Frauchen heute Morgen gemacht hat war, mir eine Liebeserklärung zu machen und mich gaaaaanz feste zu umarmen und mir ein Küsschen auf die Stirn zu drücken. "Hä" dachte ich, denn ich war noch nicht so recht ausgeschlafen ... - Jaaaa, ich habe heute meinen zweiten Jahrestag bei Herrchen und Frauchen und rutsche morgen in das dritte Jahr ..... Es war eine schöne Zeit, wenngleich auch viel passiert ist und nicht nur schönes oder gutes. Es ist schön zu wissen, da ist wer, der einen schrecklich lieb hat und bei uns sind es ja gleich mehrere.

 

 

Noch vor dem Frühstück fuhr Frauchen mit uns ins Neandertal zur großen Wiese. Es war heute matschig und weil Frauchen beim Einparken nicht aufpasste, fuhr es unser Auto in den Schlamm und saß fest. "Schei..." sagte Frauchen, stieg aus dem Auto, stiefelte ein paar Meter vom Wagen weg, kam zurück und schmiss etwas gegen das feststeckende Rad, ich hörte es noch ein bisschen mit dem Fuß treten und schwups saß Frauchen im Auto, zündete es und holte uns wieder raus, aus der Misere. Später erfuhr ich, Frauchen holte sich eine Handvoll weggeschmissenes Grünzeugs, was da schon seit Ewigkeiten liegt und stopfte es gegen das Rad. Es war ihm nämlich peinlich, sich so blöde beim Einparken angestellt zu haben, weil gleich neben unserem Einstieg auf die Wiese Bauarbeiter arbeiten, die natürlich sahen, was Frauchen da verbrockt hatte und sicherlich feixten. Frauchen wollte den Arbeitern nicht die Genugtuung lassen zu sagen "typisch Frau!!!". Naja, ich finde, hat es auch richtig gut hingekriegt, denn so schnell wir im Morast standen, waren wir auch wieder draußen.

 

Später verließ uns Frauchen noch einmal, weil es die Fernsteuerung vom Fernsehgerät reparieren lassen musste. Nachdem diese nämlich mindestens 100 mal auf den Boden gefallen war, gab sie ihren Geist auf.  Herrchen jammerte Sonntag dann den ganzen Abend, weil er nicht  mit der Fernsteuerung snapen konnte und stattdessen immer zum Fernseher robben musste und die entsprechenden Knöpfchen suchen. Nun kann er wieder, wenn er diese Woche nach Hause kommt.

 

Frauchen hat mir versprochen, es will heute Abend noch mit mir auf mein Wohl anstoßen. Gefeiert wird noch zusammen mit Herrchen am Wochenende.

 

2. Februar 2005

 

Frauchen stand als erste auf und kam nach einer knappen Stunde aus dem Bad. Wir bekamen unser Frühstück und dann sauste Frauchen mit mir alleine los, weil wir so viel erledigen mussten. Zuerst fuhren wir in den Ort und Frauchen ließ mich kurz alleine, kam wieder, fuhr keine 100 Meter und stieg erneut aus, während ich warten musste. Ich   h a s s e   das! Endlich kam es zurück, schwang sich hinter das Lenkrad, drehte und fuhr mit mir zu einer kleinen Wiese, nahe unserem Zentrum. Dort konnte ich das Nötigste erledigen, während leichter Regen auf mich hernieder fiel. Kaum war ich fertig, gingen wir zur Bank und danach Gott sei Dank zum Auto zurück. Leider führte uns der nächste Weg zum Tierarzt, wo anscheinend der Teufel los war, denn obwohl keiner im Wartezimmer saß und wartete, dauerte es endlos lang, bis ich endlich dran kam. Das übliche. Weil vor uns ein Hund Blut spendete, meinte Frauchen sofort, ob ich nicht eventuell auch .... Zum Glück können die so einen kleinen Hund wie mich nicht zum Blutspenden gebrauchen. Also sollte Lissy dran glauben ... - aber Lissy ist schon zu alt. Frauchen hat natürlich recht, wer weiß, ob ich oder einer von den anderen nicht auch einmal gespendetes Blut braucht und dann wären wir auch froh, wenn da einer wäre. Wie ich das verstanden habe, will Frauchen schon seit Jahren einen Hund Blut spenden lassen, klappte bisher aber noch nie, weil immer etwas war, entweder zu klein oder krank. Und, wie sieht es bei Dir aus Frauchen? Spendest Du denn Blut?

 

Über Mittag begann Frauchen den Speicher aufzuräumen, auf dem wir uns praktisch kaum noch bewegen konnten. Zwar ist Frauchen noch nicht fertig, aber Platz ist jetzt wieder da. Micki und ich haben Frauchen bei der Arbeit unterstützt. Ich habe mich in jeden leeren Karton gelegt und Micki forderte Frauchen zu einem wilden Nachlaufspiel auf dem Speicher auf. Ich glaube, Frauchen hatte seinen Spaß dabei und war uns für die Hilfe dankbar.

 

3. Februar 2005

 

 

Heute ist Altweiber, sagt Frauchen, hat aber nichts damit im Sinn (alt sei es selbst, da gäb's nix zu feiern). Deshalb lief auch alles wie immer ...  - aufstehen, frühstücken, gassigehen.  Nur das Gassigehen soll heute wieder einmal ziemlich daneben gegangen sein, denn wir Hunde seien in einer halben Stunde keine 100 Meter weit gekommen. Lissy hatte etwas mit dem Magen und kaute deshalb endlos lange Gras, was mich dazu inspirierte, es ihr nachzutun. Als mich Frauchen rief, setzte ich mich auf mein Hinterteil, dass ja eigentlich immer etwas ziept und zwackt, vor allem nach einem Tierarztbesuch und ließ Frauchen rufen. Also stiefelte es in die nasse Wiese, im Schlepptau Micki, die sich, wie ich aus den Worten von Frauchen entnahm, ziehen ließ. Ich gab Frauchen das Gefühl, hinter ihm zurück zum Weg herzulaufen, tat es aber nicht wirklich. Somit musste Frauchen noch einmal zurück, wieder mit der im Schlepptau hängenden Micki, um mich zum Laufen zu bewegen. Ich tat ihm den Gefallen und rannte zum Weg, dort allerdings verweilte ich erneut auf meinem Po sitzend.

 

Währenddessen erbrach Lissy das gefutterte Gras, wie ich aus dem unschwer zu erkennenden Geräusch entnahm. Frauchen versuchte mit uns weiterzukommen und musste feststellen, es funktioniert nicht, bis auf Pici hatten wir keine Lust. Etwas aufgebracht drehte es um, nahm mich an die Leine und ab ging es zurück zum Wagen. Im Gegensatz zu sonst, erwog Frauchen heute zuerst Lissy ins Auto steigen zu lassen. Aber Lissy verschwand hinter dem Wagen und Frauchen stand mit Pici in der Tasche und mir und Micky auf dem Weg neben der geöffneten hinteren Autotüre und brüllte nach Lissy. Die hörte jedoch nicht, währenddessen näherte sich ein Auto und nun kam Frauchen in Fahrt, denn es fürchtete um Lissys Gesundheit und Leben. Da hatte es aber die Rechnung ohne uns, Micki und mich, gemacht, denn wir zogen in die andere Richtung, jeder an seiner Flexileine. Die Flexileine von Micki lässt sich jedoch schlecht einziehen und deshalb stand nun Micki auch noch auf dem Fahrweg, während sich das Auto näherte und Frauchen Lissy immer noch nicht erreicht hatte. Dann endlich packte Frauchen Lissy am Schwanz, die  zusammenknickte und daraufhin erst recht weglaufen wollte, während Frauchen nur mühsam Micki an der langen Flexileine an den Rand des Weges befördern konnte. Der Autofahrer war nett und fuhr langsam an uns vorbei.

 

Nachmittags räumte Frauchen weiter den Speicher auf, schenkte mir einen supertollen Ball mit Schlaufe und raste hinter Micki her, die wieder in Nachlaufstimmung war. Und so ist der Tag doch rasendschnell umgegangen, jetzt warten wir alle auf Herrchens Rückkehr aus Nürnberg.

 

4. Februar 2005

 

Frauchen stahl sich aus dem Bett und fuhr, nachdem es aus dem Bad kam, sofort zum Einkaufen. Erst als es wiederkam, gab es Frühstück für alle. Gegen Mittag fuhr Frauchen mit Pici und mir ins Neandertal, Micki blieb bei Herrchen im Büro, wo Frauchen ihr Körbchen hinplacierte und Lissy lag in ihrem Korb im Wohnzimmer und wollte auf gar keinen Fall mit. Unterwegs zog ich  mehrmals die Nummer mit dem Sitzenbleiben ab, nur Frauchen pfiff mir etwas. Es sagte einfach mal "tschüss Leon" und dann hörte ich nichts mehr. Also, das war mir doch etwas ungeheuer, alleine mitten auf dem Weg sitzen zu bleiben und Frauchen mit Pici ziehen zu lassen. Ich düste daraufhin sofort hinter den beiden her. Auch der nächste und übernächste Versuch fruchtete bei Frauchen nicht, denn es sagte sofort "tschüss Leon" und ging anscheinend weiter. Diesmal hat mich Frauchen drangekriegt, mal sehen, was mir als nächstes einfällt, womit ich Frauchen ins Boxhorn jagen kann ....

 

Pici, Micki und ich sind dann mit Herrchen und Frauchen nach oben ins Büro gegangen. Frauchen bastelte an irgendetwas auf dem Boden und bekam eine Krise, als Micki und ich hintereinander darüberlatschten und Pici ebenfalls Ansätze dazu machte. Zum Schluss aber war Frauchen ausgesprochen begeistert von dem Ergebnis seiner Bastelei.

 

5. Februar 2005

 

Wie gestern verduftete Frauchen still und heimlich und fuhr einkaufen. Wieder zurück gab es Frühstück und danach einen schönen großen Spaziergang im Neandertal. Kaum standen wir auf der großen Wiese meinte Frauchen zu Herrchen, was er davon halte, Micki einmal von der Leine los zu machen und sich frei bewegen zu lassen. Herrchen war zwar erst skeptisch, rang sich dann aber doch dazu durch, Frauchen zuzustimmen und Micki frei laufen zu lassen. Das tat Micki den ganzen Weg über und blieb immer in unserer und vor allem Frauchens Nähe. Herrchen und Frauchen sagten, man könne Micki ansehen, wie sie das Freilaufen genieße. Bevor Herrchen Micki jedoch von der Leine ließ, verpflichtete Frauchen es hinter Micki herzulaufen, falls die doch auf die Idee kommen sollte auszubüchsen. Während des Spaziergangs bekam Lissy einen Anfall von Ausgelassenheit und biss Frauchen übermütig in den Arm, das ich aus dem lauten Aufheulen von Frauchen schloss, was sich bei Lissy über dieses ungebührende Benehmen beschwerte. Wirklich böse war Frauchen nicht auf Lissy aber gemotzt hat es doch ein bisschen, vor allem, nachdem Herrchen Lissy in Schutz nahm und sagte, sie habe doch nur gespielt .... Jetzt besitzt Frauchen einen blauen Fleck am Arm und einen am Bein, in das Pici dieser Tage gebissen hat, weil er sauer auf Frauchen war, das ihn an den Vorderpfoten kämmte, was Pici überhaupt nicht leiden kann.

 

 

Auf der Rückfahrt vom Spaziergang kuschelten Micki und ich auf dem Vordersitz. Micki neben mich zu setzen ist wirklich eine gute Lösung, von der wir beide profitieren.

 

Video:

Micki spielt_dsl / Micki spielt_isdn

 

Nach dem Gassigehen tranken Herrchen und Frauchen im Büro Kaffee. Micki's Körbchen samt Micki kam mit nach oben, ebenfall Pici und ich. Micki quiekte so lange rum, bis Frauchen mit ihr eine Runde wild im Korb tobte und so richtig die Post abging. Nun besitzt Frauchen zu den zwei blauen Flecken noch zwei kleine Löcher im Finger, denn Micki malträtiert wohl ausgesprochen gerne Frauchens Finger - natürlich auch nur aus Spaß!

 

6. Februar 2005

 

Eigentlich wollte Frauchen früh aufstehen, Herrchen stellte jedoch den Wecker ab, was dazu führte, dass Frauchen meinte verschlafen zu haben. Mittags sollte Frauchen sich nämlich mit einer Freundin zum Karnevalszug in Unterbach treffen, wozu es eigentlich überhaupt gar keine Lust hatte und ihm das "Verschlafenhaben" ganz gut in den Kram passte, um vielleicht doch noch absagen zu können. Wir machten dann vor dem Frühstück von Herrchen und Frauchen (wir waren bereits abgefüttert) einen richtig schönen Spaziergang im Neandertal bei tollem Sonnenschein und frischen Temperaturen.

 

Wieder zu Hause tranken Frauchen und Herrchen Kaffee und Herrchen überredete Frauchen ihre "sozialen Kontakte" zu pflegen und an dieser karnevalistischen Veranstaltung in unserem Ort teilzunehmen. Murrend kam Frauchen dieser Aufforderung nach und verschwand fürs erste .... Irgendwann kam es kurz heim, gab uns was zu futtern und verschwand wieder, weil das Feiern so lustig war und richtig Spaß machte. Hoffentlich sind wir Frauchen jetzt nicht jede Woche los ....

Am späten Abend kam Frauchen puppenlustig nach Hause und stank entsetzlich nach Qualm. Herrchen und Frauchen gingen dann allerdings sehr früh ins Bett, denn Herrchen muss morgen in der Früh nach Nürnberg fahren und Frauchen war vom vielen feiern müde und fiel wie ein Stein ins Bett.

 

7. Februar 2005

 

Das erste, was Frauchen heute Morgen nach dem Aufstehen von sich gab klang etwa so "krächz ..." Herrchen war längst weg, als Frauchen in die Gänge kam und uns alle aus dem Bett schmiss. Ohne Frühstück ging es ab ins Neandertal, wo wir leider nur eine kleine Runde drehten, da sich Frauchen etwas überstrapaziert fühlte und nach einem ausgiebigen Frühstück lechzte. Den Tag über blieb Frauchen ausgesprochen müde und wenn es denn mal sprach, dann sehr heiser. Herrchen gab per Telefon gute Ratschläge, wie einen dicken Schal solle Frauchen um seinen Hals hängen und etwas in den Hals sprühen, damit es bloß keine Erkältung bekomme. Aber Frauchen sagte, es bekäme keine Erkältung, seine Stimmbänder seien nur vom lauten Feiern am Sonntag etwas ramponiert. Wir nahmen Rücksicht auf Frauchen und verhielten uns den Tag über verhältnismäßig unsichtbar.

 

8. Februar 2005

 

Was hat Frauchen  am Sonntag bloß angestellt??? -  Es ist immer noch heiser.

 

Bei tollem Wetter fuhren wir ins Neandertal zu unserer Wiese. Nachdem wir alle draußen standen, sagte jemand "Guten Morgen, könnten sie den Wagen vielleicht ein wenig anders stellen, weil gleich ein großer LKW kommt, der evtl. nicht an ihrem Auto vorbeikommt". Frauchen erwiderte den Gruß und fragte, ob er nicht etwas hätte sagen können, bevor wir Hunde aus dem Auto ausgestiegen wären. Der Typ bot an, unser Auto selbst anders einzuparken und Frauchen ließ sich tatsächlich darauf ein, meinte jedoch, er möge jetzt aber nicht wegfahren .... Wir liefen unsere Runde, allerdings auch heute nur die kleine, weil Pici unbedingt zu Hause, in seinem Bett bleiben und Frauchen möglichst rasch zu ihm zurückkehren wollte. Kurz vor dem Auto bemerkte ich den Typen, der mit unserem Auto gefahren ist und habe ihm gehörig die Meinung gesagt, denn ich hätte nicht so freiwillig mal einfach unseren Autoschlüssel rausgerückt und einen wildfremden Menschen mit unserem Wagen fahren lassen. Frauchen ist aber auch manchmal wirklich etwas blauäugig.

 

Nachdem wir zu Hause waren, haben Micki und Frauchen bald das Schlafzimmer abgerissen, denn die beiden lieferten sich eine wilde Spielrunde. Leider will Micki immer nur mit Frauchen spielen, dabei würde ich gerne Frauchens Part mal übernehmen. Bisher lässt sich Micki nur dazu hinreißen, auf dem Spaziergang hin und wieder hinter mir herzulaufen. Auf der Wiese versuche ich schon mal Micki zum Spielen aufzufordern, werde jedoch ewig von Frauchen gestoppt, weil das meint, ich ginge zu wild mit der alten Dame um. Gut, ich gebe zu, ich habe die Omi umgeschmissen und das geht nicht, sagt Frauchen.

 

Morgenfrüh will sich Frauchen mit jemandem bei der Tierklinik treffen; ich hoffe inbrünstig es fällt ihm nicht noch ein, dass einer von uns in die Praxis rein muss. Bei Frauchen kann man ja nie wissen, auf was für Ideen es verfällt.

 

Für heute habe ich genug getan, werde mir ein verdientes Nickerchen gönnen und mal sehen, was noch so ab geht. Wahrscheinlich nichts, denn bestimmt schläft Frauchen gleich wieder vor dem Fernseher ein ....

 

9. Februar 2005

 

Der erste heiser dahingesäuselte Satz von Frauchen, nachdem der Wecker angegangen war, lautete "auf, auf ihr Lieben, packen wir es an ...". Wir haben Frauchen es erst einmal alleine "anpacken" lassen und noch eine Runde geschlafen, während das sich auf den Tag vorbereitete.

 

Der erste Weg nach unserem Hundefrühstück führte, wie bereits gestern angekündigt, zur Tierklinik und, wie von mir bereits vermutet, einen von uns hatte es getroffen .... Micki musste mit in die Praxis, weil sie am Abend zuvor mit dem Po auf dem Boden "Schlittengefahren" ist. Aha, kenne ich .... Jedenfalls mussten Lissy, Pici und ich ganz schön lange im Auto vor der Tierklinik auf Frauchens Rückkehr warten. Danach fuhren wir zur großen Wiese und liefen ca. 150 Meter, dann setzte ich mich hin und ließ mich nicht mehr darauf ein, auch nur noch einen Meter zu laufen. Kurzerhand steckte mich Frauchen in Pici's Beutel vor seinem Bauch und trug mich zum Auto zurück. Das Einsitzen in Pici's Bauchtasche war eine Premiere für mich, und ich muss schon sagen, prima, wirklich prima. Da verstehe ich Pici gut, das ist tierisch gemütlich und praktisch.

 

Es tut mir irgendwo in Richtung Po weh, Frauchen vermutet es ist mein Rücken. In den letzten Tagen bin ich öfters auf der großen Wiese in verschiedene Löcher  geplumpst, die wahrscheinlich andere Hunde gegraben haben, und überschlug mich einmal sogar dabei. Mehrfach legte Frauchen mir über Tag sein kleines, erhitztes Dinkelkissen auf den Rücken, was mir sehr gut tat. Für Morgen plant Frauchen einen Ruhetag für mich, eventuell fahren wir zum Tierarzt. Es will aber den morgigen Tag abwarten und dann entscheiden, was mit mir passiert.

 

10. Februar 2005

 

Frauchen hat den morgigen Tag nicht abgewartet und ist mit mir gleich nach dem Aufstehen zur Tierklinik, zum Chef höchstpersönlich, gefahren. Der begrabschte mich von allen Seiten und meinte, Frauchen habe mit seiner Vermutung, ich hab's im Kreuz, recht. Ich soll vielleicht einen Hexenschuss oder so haben. Was für eine Krankheit "schuss", so was können auch nur die Menschen erfinden. Ende vom Lied, ich bekam zwei Spritzen gesetzt, die mich schlagartig müde werden ließen. Außerdem darf ich jetzt vorläufig nicht mehr ohne Leine laufen und Frauchen soll morgen per Telefon berichten, ob es mir besser geht. Frauchen wollte mich gleich dem vollen Programm zur Diagnosefindung mit allem Drum und Dran ausliefern, zum Glück meinte der Tierarzt jedoch, dies sei nicht nötig, da es bestimmt nichts wirklich Schlimmes sei, was mir fehle. Ein paar Pillen, ein bisschen Ruhe und schon wäre ich in ein paar Tagen wieder der Alte.

 

Heute Abend kommt Herrchen zurück, der kann mich dann mal so richtig bedauern und vielleicht bekomme ich sogar ein Leckerchen mehr ....

 

11. Februar 2005

 

Frauchen ließ alles schlafen und trollte sich aus dem Bett, schmiss sich in Schale und düste zum Einkaufen ab. Danach wurde erst einmal gefrühstückt. Sodann fuhr Frauchen nur mit mir und Micki zur großen Wiese ins Neandertal, um zu testen, wie gut ich heute zu Pfote bin. Wir nahmen Herrchens Auto, was wir dann entsprechend, wie Frauchen sagt, versaut haben (das weiß Herrchen aber noch nicht - hihihi). Jedenfalls bin ich so gut wie überhaupt nicht gelaufen, nicht mal 50 Meter vom Auto entfernt. Um es Frauchen und dem Tierarzt ein bisschen leichter zu machen, habe ich mich dazu durchgerungen eindeutig zu zeigen, was mir denn nun wirklich ziemlich weh tut. Ich setzte mich hin und hob noch mein rechtes Hinterbein beim Sitzen hoch, denn was soll's, ich kann ja nicht weiterhin so tun, als ob ich nichts hätte. Frauchen telefonierte sofort mit der Tierklinik und kündigte uns an.

 

Zum Glück fand Frauchen einen Parkplatz vor der Klinik und konnte daher Micki im Auto sitzen lassen. Die sorgte dann durch Rumgehopse im Wagen dafür, dass mehrmals die Alarmanlage in Gang gesetzt wurde. Ich wurde vom Chef kurz in Augenschein genommen, der packte dann meine rechte Hinterpfote und zog wie ein Verrückter daran rum. Mannnn - das hat aber tüchtig weh getan und das habe ich laut verkündet. Diagnose "Meniskus" und nichts mit irgendeiner Hexe, die da schießt. Jedenfalls sollten von meinem Knie Röntgenbilder angefertigt werden, was erst halbwegs beim dritten Versuch funktionierte, weil ich so doll zappelte und damit die Aufnahmen versaut wurden. Das Resultat ist zwar nicht wirklich schlecht, denn es ist nichts kaputt, dennoch muss ich in fünf Tagen wieder fitt sein, weil ansonsten ins Kniegelenk reingeguckt werden soll, was so viel heißt wie, es wird aufgeschnitten. Na prima, das fehlt mir, habe ich nicht schon genug OP's hinter mir!?

 

 

 

 

Später am Tag nahm Frauchen uns, Micki, Pici und mich, mit ins Büro nach oben zu Herrchen, während Lissy in ihrem Korb im Wohnzimmer weiterschlafen wollte. In liebenswerter Pici-Manier protestierte dieser, weil er weder bei Herrchen noch bei Frauchen auf den Schoß durfte und motzte fleißig in quietschenden Tönen. Also hörte ich Frauchen sagen, ich hole jetzt sein Körbchen aus der Küche, mal sehen, ob ich ihn da reinsetzen und still bekommen kann. Im Nu hing das Ding am Schreibtisch, was ich dadurch bemerkte, weil ich davor lief. Weiteres Gemeckere von Pici wurde geflissentlich überhört und dann schlief Picilein ein.

 

12. Februar 2005

 

Frauchen hockte diese Nacht bis 2:00 Uhr am Computer, deshalb schliefen wir lang und ausgiebig. Wir hatten heute viel Zeit, weil Frauchen erst um 14:00 Uhr mit uns zur großen Wiese fahren wollte, wo wir während der Hundeschulgruppentrainingszeit öfters üben. Ursprünglich beabsichtigte  Frauchen sich dort mit einigen Hundeschulgruppentrainingsteilnehmern und deren Hunden zu treffen um spazieren zu gehen. Weil ich aber mit meinem Knie Probleme habe und das Wetter so schlecht war, sagte Frauchen das Treffen gestern per Email ab, befürchtete aber, es steht vielleicht jemand dort, der die Nachricht nicht mehr rechtzeitig erhalten hatte. Bei dem Sauwetter erschien aber niemand und Frauchen machte mit uns einen Kurzspaziergang. Mit Lissy schimpfte Frauchen fortwährend, denn die fraß alles, was sie an Schafsküttel finden konnte. Der Wind war so stark, dass wir bald weggeweht wurden. Eigentlich wollte Herrchen noch kurz etwas besorgen und dann nachkommen. Er kam, als uns Frauchen gerade wieder ins Auto packte. Wir waren wohl alle froh, bald wieder zu Hause angekommen zu sein.

 

Der Tag ging dann wie im Flug vorbei, zumal ich Schmerzmittel bekomme und dadurch bedingt recht schläfrig war und nun kann ich eigentlich schon bald ins Bett gehen.

 

13. Februar 2005

 

Was für ein Wetter ... - wir wären alle, einschließlich Herrchen und Frauchen, am liebsten den heutigen Tag im Bett geblieben, denn bei dem Sauwetter schickt man keinen Hund vor die Türe. Da ich vom Tierarzt aus "Bettruhe" verschrieben bekommen habe, lockte Frauchen uns nur in den Garten. Lissy und Micki kann man ebenso wie mir keine Freude mit einem Spaziergang bei Regen, Schnee, Hagel und Windböen machen. Anders Pici, der läuft seine 200 Meter und verlangt dann in seine Pici-Tasche gesteckt zu werden. Ja, so kann ich mir Gassigehen bei miesem Wetter auch gut vorstellen, gemütlich vor Frauchens Bauch baumelnd, in seine warme Jacke eingelullt und unter dem Regenschirm geschützt.

 

 

Nachmittags, es regnete gerade mal nicht, ging Frauchen mit uns wiederholt in den Garten. Während Lissy und ich bereits vor der Hoftüre darauf warteten ins Haus gelassen zu werden, raste Frauchen mit Micki durch den Garten. Micki hatte wohl Lust auf ein Nachlaufspielchen mit Frauchen, was sich nicht zweimal bitten ließ. Gegen Abend verlangte Micki im Körbchen sitzend mit Frauchen zu raufen, was das sofort tat. Also, ich will ja nicht behaupten, dass ich eifersüchtig bin, nur Frauchen beschäftigt sich ein bisschen viel mit dieser Ulknudel. Eigentlich könnte es mit mir auch mal etwas häufiger spielen.

 

14. Februar 2005

 

Herrchen weckte mich um 4:00 Uhr als er aufstand, um sich für seine Abfahrt nach Nürnberg fertig zu machen, denn Pici motzte laut, weil ihm Herrchens frühes Aufstehen nicht passte. Gegen 6:00 Uhr verabschiedete sich Herrchen von uns und entschwand. Frauchen schlief mit uns noch eine ganze Weile, bevor es das Bett verließ und Frühstück machte. Wieder so ein langweiliger Tag, denn ich muss immer noch "Bettruhe" einhalten und darf nicht laufen, lag also vor mir. Da die anderen eher froh sind, nicht Spazierengehen zu müssen, ging Frauchen auch mit ihnen nur in den Garten. Als wir nachmittags noch einmal raus gingen hörte ich einen dezenten Plumps und Frauchen fluchen, weil es nämlich auf dem matschigen Boden ausgerutscht und hingefallen war. Ich glaube, Frauchen hat vor eine sportliche Übung  namens "Fallen aus dem Stand" zu kreieren. Diesmal ist zum Glück alles an ihm heil geblieben.

 

Die Schmerzmittel, die ich einnehmen muss, machen mich den ganzen Tag über müde und schlapp. Frauchen meint, ich sähe richtig traurig aus und wäre gar nicht mehr sein altes Leonchen. Außerdem ist seine Prognose für mein Knie nicht gerade beruhigend für mich, denn es glaubt nicht, dass ich an einer OP vorbeikomme.

 

Micki's Antipathie gegen das Gekämmtwerden steigert sich langsam zu einem kleinen Kampf zwischen Frauchen und ihr. Zwar kann sich Frauchen durchsetzen, nur Micki regt sich tierisch auf und beginnt zu husten. Frauchen sagt, es sei das Herz von Micki und die Aufregung tue ihr gar nicht gut. Allerdings müsse die Maus ja gepflegt werden, denn ansonsten sei sie in nullkommanichts völlig verfilzt. Da ist guter Rat teuer .... - sagt Frauchen.

 

15. Februar 2005

 

Frauchen fiel aus dem Bett und ging zum Fenster, wo es feststellte, es schneit. Ausgerechnet heute, da Frauchen endlich mal wieder ein paar Schritte mit uns vor die Türe gehen wollte. Natürlich fuhren wir nirgends hin, denn bei Schnee und Eis fährt Frauchen keinen Meter mit dem Wagen, wenn es nicht unbedingt muss.

 

Ooooch, war das wieder langweilig. Zum Glück bekam ich meine Schmerztablette am Morgen und verschlief den größten Teil des Tages. Erst zum Füttern wurde ich wach, stellte sogleich fest, Frauchen musste sich um eine Stunde vertan haben. Nee, hatte es nicht, aber Micki war hungrig bettelnd hinter Frauchen hergewetzt und wollte einfach nicht mehr warten. Frauchen konnte das Elend nicht mit ansehen und erbarmte sich ihrer. Micki fraß alles auf, versuchte aber eine halbe Stunde später sich über Frauchens Essen herzumachen. Da streikte Frauchen denn aber.

 

16. Februar 2005

 

Heute Mittag kommt der Elektriker, deshalb riss uns Frauchen früh aus dem Schlaf. Mich trägt es nach wie vor die Treppe runter und rauf. Wenn ich denn oben bin, und Frauchen muss noch einmal runter, um Micki oder Pici zu holen, laufe ich hinterher. Frauchen fragt mich dann jedesmal, ob ich noch gescheit sei, es hätte mich doch gerade hochgetragen und ich dürfe momentan keine Stufen laufen.

 

Spazierengegangen sind wir auch, obwohl es leicht schneite. Frauchen fuhr mit uns zur großen Wiese, allerdings durfte ich nicht von der Leine, dabei hatte ich so eine Power und wäre gerne über die Wiese gerast. Es lag eine dünne Schicht Schnee, deshalb meinte Frauchen, Micki würde bestimmt nicht mitlaufen wollen. Doch Micki hielt den kleinen Rundweg tapfer durch und versuchte sogar mit mir um die Wette zu laufen - kein Kunststück, wenn ich an der Leine hänge.

 

Den Elektriker konnte ich erst beim Weggehen begrüßen, weil Frauchen versuchte, mich davon abzuhalten. Aber, was ein richtiger Peki ist, der lässt sich durch nichts beirren.  Unter anderem legte der Elektriker eine Leitung in den Garten, um dort Lampen anschließen zu können, damit Frauchen im Dunkeln etwas sehen kann und nicht ständig in die Rabatten fällt. Allerdings kaufte Frauchen sich letzte Woche eine -Originalton Frauchen- Wahnsinns Taschenlampe, deren Strahl den ganzen Garten bis in die letzte Ecke ausstrahlt. Das heißt, bald wird der Garten abends in helles Licht getaucht, während ich mit meinem Blinkhalsband durch die Sträucher robbe und Frauchen mit der Riesentaschenlampe hinter uns Hunde herstolpert.

 

17. Februar 2005

 

Frauchen erwachte mit einem Brummschädel und sorgte für Besserung, während wir noch etwas schlafen konnten. Gleich nach dem Frühstück rasten wir zur großen Wiese ins Neandertal, wo ich wieder nur an der Leine laufen durfte. Das ist blöd und macht überhaupt gar keinen Spaß. Wir liefen natürlich auch nur die kleine Runde, weil ich mein Knie schonen muss.

 

Mittags rief die Tierklinik an und teilte mit, der Termin, den Lissy und ich morgen beim Chef haben, fällt aus, weil der hingefallen ist und es nun im Kreuz hat. Ich glaube, die Tendenz zum Fallen zeichnet sich langsam zum Breitensport aus.

 

 

Dann die Sensation .... Micki hat laut gebellt. Bisher kam immer nur so ein komisches Gegrunze bei ihr heraus. Frauchen war ganz aus dem Häuschen und rief immer wieder "Micki kann ja bellen!". Als ob das etwas Besonderes wäre ... - Hallo, was ist denn daran so aufregend und toll? Wenn ich wollte, könnte ich den ganzen langen Tag bellen, zumal es mir die letzten Tage ausgesprochen langweilig war. Vielleicht sollte ich das in Erwägung ziehen und sehen, ob es Frauchen ebenfalls glücklich macht.

 

So, nun warte ich noch auf die Heimkehr von Herrchen und danach versuche ich ein schönes Plätzchen auf der Couch zu erhaschen.

 

18. Februar 2005

 

Frauchen schmiss Herrchen rechtzeitig aus dem Bett, weil der sein Auto in die Werkstatt bringen musste. Nachdem wir Hunde unser Frühstück intus hatten, fuhr Herrchen mit seinem Wagen schon mal los und Frauchen bereitete uns fürs Gassigehen vor, was immer eine Weile dauert, da Pici und Micki in ihre Mäntel gepfropft werden  und wir zum Schluss alle in unseren Geschirren stecken müssen. Bevor wir Herrchen trafen, fuhr Frauchen beim Tierarzt vor, um ein Medikament für Lissy abzuholen. Der Spaziergang fiel leider erneut mickrig aus, da  nach wie vor auf meinen Meniskus Rücksicht genommen wird. Dabei herrschte so tolles Wetter und ich hätte Bäume ausreißen können.

 

Herrchen arbeitete im Büro und Frauchen verdrückte sich gegen Mittag ebenfalls dort hin und belagerte den Computer. Wir Kleinen gingen mit nach oben, wobei Micki samt Inhalt ihres Körbchens von Frauchen transportiert wurde. Im Büro steht nun nämlich noch ein zusätzlicher Weidenkorb, der aus der Küche entfernt werden musste, weil er aus irgendeinem unerklärlichen Grund den Katzen dort nicht gefiel. Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was Fatima und Bruno mit dem Korb angestellt haben, nur so viel .... - Katzen können sehr überzeugend sein! 

 

Micki wurde es jedoch nach einiger Zeit langweilig im Korb, daher quengelte sie so lange, bis Frauchen sich ihrer erbarmte und mit ihr spielte. Das Spiel endete erst, als Micki zu husten begann und Frauchen der Meinung war, nun genüge es, denn das Herzchen von Micki wird dabei stark belastet. Micki schlief daraufhin tief und feste, bis es Zeit zum Fressen wurde.

 

19. Februar 2005

 

Heute schmiss zur Abwechslung mal Herrchen Frauchen rechtzeitig aus dem Bett, denn Herrchen verkündete exakt um 6:40 Uhr, es müsse Schnee schippen gehen. Herrchen verdrückte sich auf die Straße vor dem Haus und war eine Weile beschäftigt. In der Zeit goss Frauchen Kaffee auf und brachte sich auf Vordermann (bzw. -frau). Nachdem sich beide einen Kaffee reingezogen hatten, sorgte Herrchen für sein Outfit und Frauchen bereitete uns Frühstück. Pici und Micki wurden noch gekämmt und dann ging es ab zum Einkaufen, Herrchens Auto abholen und zum Kurzspaziergang auf unsere große, verschneite Wiese. Immer noch darf ich nicht laufen ... - hoffentlich gibt mir der Tierarzt am Montag "grünes Licht".

 

Ins Büro zu gehen hatte ich heute keine Lust, konnten sich Micki und Pici um Herrchen und Frauchen kümmern. Ich habe lieber den Nachmittag im Flur schlafend verbracht. Wenn die mich nicht bald wieder laufen lassen, trete ich in Streik.

 

20. Februar 2005

 

Frauchen macht mal wieder uns Hunde und die Katzen dafür verantwortlich, nicht bei Zeiten aus dem Bett geschmissen worden zu sein. Liebes Frauchen, wie oft hast Du sonntags in der Früh gejammert, wenn Cosima Dich veranlasst hat, zu früher Morgenstund' aus den Federn zu kommen?!!! Und nun sollen wir die Verantwortung übernehmen, wenn Du und Herrchen es an jedweder Disziplin fehlen lasst. Daraus wird nix, wir sind unschuldig, wie immer.

 

Der Tag war denn auch wieder langweilig, denn ich durfte immer noch nicht spazierengehen oder gar laufen.

 

 

 Frauchen fertigte das "Micki Büchlein" für Micki's ehemaliges Frauchen an, womit es den ganzen Nachmittag beschäftig war.

 

 

Herrchen bereitete abends seine Abreise nach Nürnberg vor, obwohl es ihm irgendwie schlecht ging. Unser tapferes Herrchen ....

 

21. Februar 2005

 

Herrchen ist nicht abgereist, weil es eine Magenverstimmung hat und es überhaupt nicht gut drauf ist. Frauchen stand auf und bereitete sich für den Tierarztbesuch mit Lissy und mir vor, ich dachte schon, es wolle Herrchen ebenfalls mitnehmen. Nach dem Frühstück von uns Hunden fuhren Lissy und ich mit Frauchen los. Herrchen überließ uns seinen Wagen, denn der besitzt Winterreifen, die heute Morgen gut angebracht waren, denn die Straße war glatt und leicht verschneit. Beim Tierarzt kamen wir unmittelbar nach der Ankunft, die sich etwas schwierig gestaltete, da Lissy absolut nicht in die Klinik hineingehen wollte, in den Behandlungsraum. Ich wurde zuerst behandelt und der Doc zerrte an meinem rechten Hinterbein, um festzustellen, ob es meinem Meniskus besser geht. Und in der Tat, das tut es. Der Tierarzt ist zuversichtlich, dass ich an einer OP vorbeikommen kann. Blöde ist nur, mir sind weitere acht Tage Ruhe verordnet worden. Wie soll ich die durchstehen? Ich werde vor Langeweile dahinsiechen ....

 

Nach mir wurde Lissy untersucht, die während meiner Behandlung probierte, die Türe aus den Angeln zu heben und sich von dannen zu machen. Bei ihr stand eine Kontrolle an, die zur vollsten Zufriedenheit des Tierarztes ausfiel und Frauchen ausgesprochen froh machte.

 

Mit Gassigehen war es denn wieder nichts, weil ich ja nicht laufen darf und das Bein schonen muss. Als Entschädigung habe ich mich von Frauchen am Bauch kraulen lassen. Außerdem habe ich hin und wieder nach Herrchen "geschaut", dem es immer noch nicht besser geht. In der Zwischenzeit gab ich bereits zweimal mein Fressen von mir ... - Herrchen wird mich doch wohl nicht angesteckt haben?

 

22. Februar 2005

 

Die Nacht habe ich auch noch mehrmals erbrochen und damit Pici's Unmut erregt, was er mir deutlich mit einigen unflätigen Wau's zu verstehen gab. Eigentlich wollte Frauchen früh aufstehen, weil es mit seiner Hand zum Arzt gemusst hätte. Daraus wurde nichts, stattdessen gingen wir alle zusammen nach dem Frühstück einmal um die große Wiese im Neandertal spazieren, während Herrchen sich zu Hause noch schonte. Es war zwar nur ein kleiner Gang, aber besser als nichts. Bin ich froh, wenn die Woche um ist und meine Chancen von der Leine losgelassen zu werden wachsen.

 

Ansonsten passierte heute nichts, außer dass der Gärtner kurz reingeschneit kam und mit Frauchen etwas besprach. Danach herrschte Ruhe und ich konnte relaxen und mich gesund schlafen.

 

23. Februar 2005

 

Frauchen rang sich durch, nach dem Frühstück von uns Hunden zum Arzt zu fahren und uns mit Herrchen alleine zu lassen. Weil es schneite und ich nach wie vor nicht viel laufen soll, schleppte Frauchen uns alle in den Garten. Aber selbst hier durfte ich nicht toben, was ich sooooo gerne getan hätte. Was mir allerdings mittlerweile recht gut gefällt. ist das von Frauchen die Treppen Rauf- und Runtergetragen werden. Also, daran könnte ich mich gewöhnen.

 

Mittags tranken Herrchen und Frauchen im Büro Kaffee und anschließend kroch Frauchen mit Micki und mir über den Boden. Wir tobten wild herum und Micki biss vor lauter Übermut Frauchen in den Finger. Da Micki ja nichts hören kann, nahm es auch nicht Frauchens Aufschrei und Jammern wahr und gab nicht nach. Frauchen hat ganz schön gestöhnt und, nachdem es sich befreien konnte, ein bisschen besser auf seine Finger aufgepasst.

 

 

Nachmittags klingelte es und Frauchen raste die Treppe nach unten, um die Türe zu öffnen. Kaum stand die Türe offen, hörte ich Frauchen sagen "was denn, ich bekomme Blumen???".  In der Tat, Frauchen bekam Blumen geschickt, was es dazu veranlasste sofort alle Treppenstufen nach oben zu Herrchen ins Büro zu rasen und ihm die Blumen vor die Nase zu halten. Micki's ehemalige Familie hat sich für Frauchens verfasstes Büchlein über unsere Micki-Maus bedankt. Darüber wiederum freute sich Frauchen ganz mächtig und hüpfte aufgeregt herum. Am Abend bekam es dann noch einen Anruf von der Tochter des ehemaligen Frauchens von MIcki, mit dem es sich lange am Telefon unterhielt und noch das ein und andere über Micki erfuhr.

 

Jetzt packt Herrchen seine Siebensachen für Nürnberg und macht sich für morgenfrüh startklar. Er kommt erst am Samstagabend nach Hause, weil er Samstag in der Nähe von Nürnberg einen Tierschutzhund in Empfang nimmt und nach Osnabrück transportiert.

 

24. Februar 2005

 

Herrchen fuhr um 6:00 Uhr los, nachdem er sich von uns verabschiedet hatte. Auch heute stand kein großartiger Spaziergang auf dem Plan sondern mal wieder "Leon schonen". Ich krieg' bald 'ne Krise, wenn das so weitergeht. Lissy, Pici und Micki scheint das überhaupt nichts auszumachen, im Gegenteil, ich glaube, die sind froh, bei dem kalten, eisigen Wetter zu Hause bleiben zu können.

 

In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, Herrchen kommt nun doch Freitag nach Hause, weil sich das Transportieren des Tierschutzhundes wegen Schneefalls verschoben hat und erst kommende Woche stattfinden kann.

 

Frauchen bekam mal wieder eine Meldung über eine behinderte Pekinesen-Mix-Dame rein und nun warten wir auf Infos der Hündin namens "Molly" aus Sardinien, ob sie nicht vielleicht zu uns passt (war diesmal Herrchens Idee) ....

 

Kurz bevor wir unser Fressen bekommen sollten, setzte Frauchen das Haus unter Qualm. Wir bekamen schon bald keine Luft mehr, als Frauchen vom Büro nach unten gedonnert kam und alles aufriss. Jetzt ist es eiskalt in der Wohnung, weil die Fenster geöffnet sind, damit der Gestank und Qualm herauszieht. Und der Reis für mich, den ich bekommen sollte, weil ich etwas am Magen habe, ist auch hin.

 

25. Februar 2005

 

Endlich fuhr Frauchen mit uns zur Wiese und ich durfte wenigstens an der Leine ein Stückchen laufen. Dummerweise rannte ich vor Micki's Kopf, die daraufhin beleidigt abdrehte. Ich hörte Frauchen hinter ihr herbrüllen "Miiiiiiickiiiiii!!!" und sagte mir, warum brüllt Frauchen, Micki hört doch eh nix. Frauchen brüllte genauso nach Lissy, die schien sich nämlich in die andere Richtung von dannen zu machen. Dann klatsche die Flexileine, an der ich hing, auf den Boden und ich hörte Frauchen sich, mit Pici vor dem Bauch, in Richtung Micki und Auto entfernen. Es dauerte etwas, bevor die Drei zurückkamen. In der Zwischenzeit hatte auch Lissy gecheckt, was passiert war und kam zu mir zurück. Frauchen ließ Micki dann erneut laufen, meinte aber zu mir, ich solle sie um Gotteswillen nicht wieder über den Haufen rennen, scheinbar sei Madam heute etwas empfindlich und schnell beleidigt. So etwa 15 Minuten später zog Micki die gleiche Nummer noch einmal ab, diesmal ohne jegliches Verschulden meinerseits. Frauchen kriegte sie jedoch gleich zu fassen und nahm Micki sodann, mit der Begründung, es habe die Nase voll, an die Leine. Ein paar Minuten später erreichten wir das Auto und fuhren heim.

 

Mittags kam ein neues Email aus Sardinien mit Fotos von Molly und Frauchen klärte uns darüber auf, wie hübsch die Kleine sei. Außerdem sagte es uns, Molly würde wahrscheinlich am 12. März per Flugzeug in Köln ankommen und von ihm und Herrchen dort abgeholt werden. Um mir Molly's Adoption schmackhaft zu machen, meinte Frauchen, sie würde vielleicht sogar mit mir spielen. Frauchen erzählte uns noch eine ganze Menge, ich musste mich aber am Ohr kratzen. Prompt bekam ich einen Finger in die Seite gedrückt, ich solle gefälligst zuhören ....

 

Ich lasse mich mal überraschen, was da mit Molly auf uns zukommt. Frauchen vermutet, in ihr steckt außer einem Pekinesen noch eventuell ein Sheltie. Was es zu der Überlegung anregte, Molly könne echt was auf der Pfanne haben.  Also weiß'te Frauchen, doof sind wir ja auch nicht gerade ....

 

Nachmittags trudelte unser Herrchen schon wieder aus Nürnberg ein. Warum ist er überhaupt dahin gefahren? Hat sich doch gar nicht gelohnt.

 

26. Februar 2005

 

Frauchen fiel schon vor 7:00 Uhr aus dem Bett und erledigte alles Notwendige. Bevor wir zum Gassigehen kamen, erschienen zwei Männer, die im Wohnzimmer das Fenster ausmaßen. Herrchen und Frauchen haben beschlossen, unser Wohnzimmer total umzugestalten. Unter anderem soll so viel Sitzplatz geschaffen werden, damit alle darauf Platz haben. Das ist man eine gute Idee, finde ich.

 

Nach diesem Termin packte Frauchen Micki und Pici warm ein, zog allen die Geschirre an  und steckte sich zur Abwechslung mal Micki in die Tasche, die davon keineswegs begeistert zu sein schien. Wir fuhren  zur Wiese, die dick eingeschneit war und drehten eine kleine Runde, denn mehr laufen darf ich ja immer noch nicht. Apropos laufen .... - Micki mag dieses Wetter anscheinend überhaupt gar nicht und düste doch tatsächlich  wieder los, um möglichst schnell zum Auto zurückzugelangen.  Diesmal versuchte es Frauchen gar nicht erst mit rufen, sondern lief gleich hinter Micki her. Von Herrchen wurde der Vorgang entsprechend kommentiert, so dass ich genau wusste, wie der Stand des Rennes war ....

 

"Micki geht in Führung, gefolgt von Frauchen mit Pici im Arm. Der Abstand von Micki zu Frauchen vergrößert sich und Frauchen sieht sich gezwungen, Pici abzusetzen und auf der Strecke zu lassen. Nun kommt Frauchen in Schwung und zieht rechts an Micki vorbei ... - aber Micki reagiert sofort und mobilisiert all ihre Kräfte und lässt Frauchen hinter sich. Frauchen setzt zu einem Spurt an und ... - ja, Frauchen setzt vorbei und versucht Micki den Weg abzuschneiden. Aber nein, Micki schlägt einen Haken und rast an Frauchen vorbei. Frauchen setzt zum Endspurt an und packt Micki am Schwanz. Pfui - Schiebung - ein Foul - Frauchen wird disqualifiziert ..."

 

Ich glaube, Frauchen ist ganz schön ins Schwitzen geraten, denn Micki setzte wohl alles daran, ihm zu entkommen, um möglichst schnell aus dieser Kälte ins gemütliche Auto zu gelangen. Zu allem Ärger von Micki trafen wir dann auch noch Alex, den Schäferfreund von Lissy, und nun kam Micki an der Leine nicht weiter, denn Lissy durfte natürlich ihren Freund begrüßen und eine Runde mit ihm drehen.

 

 

Kaum zu Hause klingelte es an der Haustüre und Frauchen lief nach unten und öffnete die Türe. Die Stimme von draußen kam mir doch sehr bekannt vor, also nichts wie hin .... Mein Hundeschultrainer stand vor dem Haus und unterhielt sich mit Frauchen. Klar, dass ich den gebührend begrüßt habe. Leider wollte er nicht reinkommen und nur etwas abgeben. Schade, ich hätte gerne ein bisschen auf ihm rumgetobt und ihn abgeschleckt.

 

27. Februar 2005

 

Diese Nacht schneite es und Herrchen musste dementsprechend frühzeitig sein Bett verlassen, weil Frauchen es aufforderte, den Gehsteig von Schnee und Eis zu befreien. Frauchen ist mit uns Hunden lediglich runter in den Garten gegangen, weil die Straße glatt gewesen sein soll und es zum Autofahren zu gefährlich war. Da ich ja immer noch nicht laufen darf, Lissy und Micki sowieso lieber im Warmen bleiben und Pici gerade mal 100 Meter läuft und dann in seine Pici-Tasche will, sagte Frauchen, es sei nicht schlimm, wenn wir nicht gassigehen. Frauchen ist gut, ich finde das schon schlimm ....

 

 

Bis auf Lissy wurden wir Hunde alle gekämmt. Pici zog sein übliches Theater ab, ich beschwerte mich gerade mal -im Gegensatz zu Pici- freundlich bei Frauchen und Micki tobte beim Gekämmtwerden durch ihr Körbchen und klaute Frauchen die Bürste.

 

Herrchen braucht morgen nicht nach Nürnberg zu fahren, sondern erst am Mittwoch - Homeoffice steht an.

 

28. Februar 2005

 

Als Frauchen nach dem Aufstehen ins Wohnzimmer kam, rannte Micki herum und hatte bereits erbrochen. Micki ging es den ganzen Tag nicht gut, sie wollte nichts fressen und sie machte merkwürdig klingende Geräusche, wie gluckern und quietschen. Frauchen sagte, das Bäuchlein von Micki verursache dieses Gerumpel und gab Micki etwas gegen das Bauchweh ein. Micki verließ ihr Körbchen nur, um kurz mal in den Garten getragen zu werden, ansonsten verkroch die Arme sich in ihre Decken.

 

Frauchen fuhr mit mir und Pici kurz beim Tierarzt vorbei, um, wie es sagte, Diätfutter für Micki zu kaufen. Anschließend fuhren wir zur Wiese und kämpften uns durch dicken Schnee. Das heißt, ich kämpfte und Pici ließ (gemütlich in seiner Tasche baumelnd) Frauchen kämpfen.

 

 

Nach unserem Spaziergang frühstückten Herrchen und Frauchen und ich machte es mir heute einmal in Pici's Körbchen auf der Sitzbank gemütlich, denn der hatte es durchgesetzt, auf Herrchens Schoß zu sitzen. Ansonsten haben wir uns den Tag über alle ruhig verhalten und Rücksicht auf Micki genommen.

 

Abends kam dann das Email, mit dem uns die definitive Ankunft von Molly (die  Frauchen in Molina umtaufen möchte) am 12. März in Köln mitgeteilt wurde. Also noch 12 Tage warten ....

 

 

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