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Der kleine blinde Pekinese Leon erzählt Erlebnisse aus seinem täglichen Leben

 

                                                 

Mein Tagebuch ...

25. Teil - Juli 2005

1. Juli 2005

 

Zur großen Freude von Frauchen hatte es in der Nacht geregnet und tat es auch noch einmal über Tag. Mittags ging Frauchen mit uns in den Garten und stutzte im Eingangsbereich den Winterjasmin und während es das tat, quengelte Molly unentwegt, Frauchen solle ihr das Quietschi werfen. Aber Frauchen hustete ihr etwas und verwarnte Molly mehrmals, sie möge Ruhe geben. Es half nichts, Molly quäkte, quietschte und bellte .... - bis Frauchen Molly zur Brust nahm .... Auf einmal plötzlich herrschte eine herrliche Stille, keine Molly-Maus, die  Krach schlug, dafür ein zufriedenes Frauchen.

 

Später kämmte es Pici, Micki und mich und sah danach angeblich aus, als trüge es einen Pelz. Vor allem der Verband an Frauchens Hand soll die Farbe gewechselt haben und bedeckt mit Haaren, speziell von mir, gewesen sein. Also kam endlich der Verband vom Tierarzt, dessen Farbe grün sein soll, zum Einsatz. Ich glaube, Frauchen war sehr zufrieden mit dem Ergebnis, denn es meinte, dies sei nun der schönste Verband, den es während der letzten 5 1/2 Wochen getragen habe. Das Ding soll bis Dienstag halten, bis der Gips abkommt.

 

Herrchen kam abends von der Arbeit aus Nürnberg heim und verteilte Leckerchen.

 

Frauchen hat versprochen, wir gehen morgen gemeinsam zur Hundeschule. Hoffentlich klappt das, denn ich muss endlich mal wieder aus dem Haus und unter Leute und andere Hunde kommen.

 

2. Juli 2005

 

... gäääähn - uahhh! Frauchen konnte nicht schlafen und stand kurz nach 4:00 Uhr auf, rumorte kurz in der Küche herum, während sich Molly und Pici zu ihm gesellten, was mich natürlich sofort veranlasste ebenfalls die Küche aufzusuchen, schließlich weiß man ja nicht, ob es eventuell etwas zu futtern gibt. Prompt wachte Lissy auf und kam gleichfalls gucken .... Nur Micki schien sanft weiterzuschlafen und von unseren Katzen hörte ich auch nichts. Und wo ging Frauchen hin....? Natürlich zum Computer, wo es wie wild zu arbeiten begann. Ich legte mich in Picis Bürokiste, was die anderen taten, entzieht sich meiner Kenntnis, denn ich poofte sofort ein.

 

Gegen 7.15 war Frauchen startklar, um mit mir und Molly im Stadtwald spazieren zu gehen und danach einkaufen zu fahren. Wir machten einen schönen Spaziergang, auf dem ich mich nach langer Zeit mal wieder richtig austoben konnte. Molly und ich durften sogar ins Wasser und Frauchen ließ es ebenfalls zu, dass ich mich danach durch den Dreck wälzte. Am Schluss trafen wir noch auf zwei Boxer, von denen einer etwas aufdringlich war und dem ich die Meinung geigte. Das Herrchen dieser Hunde fragte Frauchen, ob es in der letzten Zeit schon einmal im Dunkeln durch den Wald gegangen ist, denn seit ein paar Tagen sei dies  ein Erlebnis, weil zahlreiche Glühwürmchen den Wald bevölkern. Frauchen war ganz begeistert, räumte allerdings ein, im Dunkeln Angst zu haben. Daraufhin meinte der Hundebesitzer "warum denn, es ist doch ganz hell, schließlich fliegen tausende von Glühwürmchen herum!" Den Witz erkannte ich erst, als Frauchen, wieder Zuhause, Herrchen das erzählte und dabei meinte, es habe sich gewundert, wieso der Wald erleuchtet sei und wollte den guten Mann gerade fragen, ob neuerdings Lampen im Wald hängen ....

 

Mittags fuhr Frauchen mit mir zur Hundeschule, wo diesmal eine Menge Hunde zum Training erschienen. Hor-Pa kam mit seinem Herrchen, denn sein Frauchen kommt erst Montag mit dem Baby aus dem Krankenhaus. Nach dem frühen Aufstehen am Morgen und dem Spaziergang im Stadtwald, übermannte mich während des Trainings eine bleierne Müdigkeit. Bei der Übung "Platz" standen immer wieder Hunde auf, ich nicht ... - war ich doch froh liegen zu können; allerdings durchschaute Frauchen das durchaus. Den restlichen Tag will ich nur noch meine Ruhe haben.

 

3. Juli 2005

 

Herrchen und Frauchen frühstückten im Garten und nahmen uns natürlich mit. Nur Micki wollte nicht in den Garten und durfte sich in ihr Körbchen ins Wohnzimmer zurückziehen. Irgendwann hörte ich Frauchens verzückt Herrchen fragen, ob er auch die riesige Libelle sähe, die an unserem Mini-Teich schwebe. Ich habe mich nur gewundert, wieso Frauchen nicht gleich ins Haus geflitzt ist und die Digi geholt hat.

 

Frauchen wurde es zu warm im Garten, denn die Luft ist heute sehr schwül, deshalb durfte ich mit Lissy alleine im Garten zurückbleiben. Leider ist mit Lissy ja nichts anzufangen, die schnarcht unentwegt in ihrem Korb vor der Hoftüre. Natürlich könnte ich mich über Mollys Quietschi's hermachen, nur das macht einfach keinen Spaß, wenn Molly das nicht sieht und sich ärgert.

 

Abends saßen wir noch lange draußen und haben die Stille genossen.

 

4. Juli 2005

 

Der erste Gang für Frauchen mit uns Hunden in den Garten bescherte ihm wenig Freude, denn es begann zu niesen und zu schnufen. Kaum im Haus zurück, beklagte es sich noch zusätzlich über triefende Augen. Alle Allergietabletten sind in den letzten Tagen von Micki aufgefuttert worden, also waren keine da und mussten erst noch besorgt werden, bevor Frauchen mit Naseputzen, Niesen und Augentränen aufhören konnte.

 

Nachdem wir Hunde unser Futter bekommen hatten, bereitete Frauchen das Frühstück für sich und Herrchen zu. Beide wollten draußen im Pavillon Kaffee trinken ... - Kaum saßen die Zwei, startete hinter dem Zaun, also auf dem Bürgersteig vor unserem Haus, jemand die Heckenschere. Herrchen sagte, das sei der Stadtgärtner, der die Sträucher rund um den Kinderspielplatz schneidet. "Oh ...!!!" - sagte Frauchen, "dann bleibt es nicht bei dem Lärm, sondern es fängt gleich an nach Abgasen zu stinken". Es dauerte keine zwei Sekunden und ein mordsmäßiger Gestank zog in unseren Pavillon ein. Ende vom Lied ... - Herrchen und Frauchen packten das Frühstück wieder ein und schleppten alles, einschließlich uns Hunde, zurück ins Haus.

 

Wir verbrachten einen ruhigen, gemütlichen Tag, dösten vor uns hin und ließen es uns gut gehen.

 

5. Juli 2005

 

Es wurde früh aufgestanden, denn Frauchen musste nach Duisburg in die Klink, um dort den Gips vom Arm nehmen und die Hand untersuchen zu lassen. Molly, Pici und ich durften doch tatsächlich mitfahren, denn anschließend wollten wir noch in Duisburg im Wald spazierengehen. Herrchen setzte Frauchen vor dem Krankenhaus ab und dann warteten und warteten und warteten wir, bis Frauchen endlich zum Auto zurückkam. Spazierengegangen sind wir anschließend auch und dann ging es ab nach Hause, wo wir von Lissy empfangen wurden. Micki verschlief unsere Ankunft, freute sich dann etwas später über unsere Rückkehr. Nun rennt Frauchen ohne Gipsarm rum und muss nur noch nachts eine Gipsschiene tragen. Bin ich froh, nicht mehr ständig dieses harte Ding vor die Rübe zu bekommen, das hat nämlich manchmal ganz schön weh getan. Allerdings hören wir nun alle paar Minuten Frauchen "aua; autsch oder schei...." sagen.

 

Gegen Abend wurde Micki plötzlich wach und wollte mit Frauchen spielen. Die beiden tobten mit meinem weichen Marienkäferball durch das Wohnzimmer und die Küche. Micki fing die Bälle sogar und raste von einer Ecke der Wohnung in die andere. Frauchen war, glaube ich, richtig glücklich, denn Micki wird nur selten so aktiv und zeigt so viel Lebensfreude pur.

 

6. Juli 2005

 

Herrchen fuhr sehr früh nach Nürnberg, wo er bis Freitag arbeiten muss. Wir standen erst viel später mit Frauchen auf und machten uns einen gemütlichen Tag im Haus und Garten.

 

 

Im Nu war der Tag um und ehe ich mich versah, schleppte Frauchen uns zum letzten Gang noch einmal in den Garten und dann gingen wir schlafen.

 

7. Juli 2005

 

Das Wetter war nicht so gut, deshalb hielten wir uns heute nicht lange im Garten auf. Frauchen musste über Mittag für eine Stunde das Haus verlassen und ich dachte schon, Gott, jetzt beginnt Molly wieder unentwegt zu mosern, bis Frauchen zurückkommt. Aber nein, Molly hielt doch tatsächlich die Klappe, bis der Briefträger kam. Kurz nach dem Postboten kehrte Frauchen zurück und Molly konnte sich entspannen.

 

Oh, oh ... - gerade bekamen Molly und ich Ärger mit Frauchen, denn wir ärgerten Bruno und Fatima. Erst Molly brachte mich darauf, was es für eine Gaudi ist, Katzen zu jagen. Ehrlich, wir wollen ihnen ja nichts tun, eben nur unseren Spaß haben. Dafür haben Fatima und Bruno überhaupt nichts übrig. Vor allem Fatima wird stinksauer und knurrt uns an. Wenn wir es soweit gebracht haben, ist es besser die Nase in Sicherheit zu bringen .... Jedenfalls wurde Frauchen verdammt laut und brüllte uns an, wir sollten das gefälligst bleiben lassen, sonst wäre der Teufel los. Hihi, "der Teufel los" - Frauchen blöfft doch nur.

 

8. Juli 2005

 

Im Augenblick tut sich Frauchen wohl ein bisschen schwer mit seiner operierten Hand, Das beginnt bereits morgens beim Aufstehen, das erste, was Frauchen sagt ist, "aua". Das geht dann den Morgen über so weiter. Gegen Mittag wird es anscheinend besser, denn dann hört das Gestöhne über die doofe Hand auf. Eigentlich möchte ich so gerne mal wieder gassigehen, doch Frauchen meint, es könne uns in einer brenzligen Situation mit nur einer Hand nicht unter Kontrolle kriegen. Mit Garten war auch nix, denn es regnete und donnerte den Tag über.

 

Unser "Hilfssheriff* wurde vorhin auch tätig und verdrosch Klein-Pici, weil der laut gebellt hat, nachdem irgendetwas in der Diele zu Boden fiel. Ich glaube, Molly bildet sich ein, die einzige hier im Haus zu sein, die bellen darf ... - und das möglichst ohne Ende. Frauchen hat natürlich sein "Bübchen" gerettet und getröstet. Ha, dieser "Pici-Puh" ist doch eine Heulsuse, als wenn Molly ihm ernsthaft etwas antun könnte.

 

Nun warten wir auf Herrchens Rückkehr vom "Brötchen/Knochen verdienen".

 

 

9. Juli 2005

 

Frauchen und ich gingen zur Hundeschule, die heute auf der großen Wiese stattfand. Es war tierisch warm und ich versagte das erste Mal nach drei  Minuten. Frauchen kannte jedoch kein Erbarmen und wir machten die volle Stunde durch. Während des anschließenden Kaffeetrinkens relaxte ich die meiste Zeit unter dem Auto unseres Trainers.

 

Wieder Zuhause gingen Herrchen und Frauchen mit uns in den Garten und tranken Kaffee. Nach dem Kaffee gab es Futter für uns und dann ging es erneut ab in den Garten. Wir verbrachten einen schönen Abend und Frauchen spielte mit uns.

 

Video:

Der Quietschi-Run_DSL   Der Quietschi-Run_ISDN

 

 

Nach dem Spiel mit Frauchen waren wir kaputt und Molly war obendrein völlig durchgeknallt. Es war ein schöner, kühler Sommerabend, unsere Nachbarn feierten eine Party und Herrchen und Frauchen fühlten sich, dank des Wetters, hervorragend. Nun geht es ab ins Bett ....

 

10. Juli 2005

 

Frauchen stand mit Molly und mir auf, holte Micki aus ihrem Körbchen, während im Schlafzimmer ein aufgebrachter Pici sein Bett nicht verlassen wollte, von Herrchen jedoch dazu genötigt wurde.  Pici schloss sich uns auf dem Weg nach unten in den Garten an, wo Molly und Frauchen sofort anfingen, mit dem Quietschi durch den Garten zu toben. Danach gab es Frühstück für uns Hunde und die Katzen und dann ging es bis Mittag mit Herrchen und Frauchen in den Garten.

 

Weil Frauchen Micki unbedingt mit hinunter nehmen wollte, packte es zuerst Micki, brachte die runter und holte Mickis Korb. Es wollte einen Versuch mit Micki-Maus starten, nämlich Micki durch einen niedrigen Zaun daran hindern, den Pavillon verlassen zu können. Frauchen dachte, Micki würde sich unter diesen Umständen in das Körbchen begeben. Aber Micki machte bei dieser "Übung" nicht mit und musste kurze Zeit später samt Korb zurück ins Haus gebracht werden.

 

 

Molly machte es sich bei Frauchen im Arm bequem, als das mit dem Frühstück fertig war. Frauchen wunderte sich, wieso Molly dermaßen müde war, kamen wir doch gerade alle aus dem Bett.

 

Dann entdeckte Frauchen den weißen Schmetterling, der doch tatsächlich jeden Morgen, den wir draußen im Pavillon verbringen, vorbeigedüst kommt. Frauchen wundert sich, weil dieser (mir unbekanntes Flugobjekt) besagte Schmetterling immer aus der selben Richtung kommt und die gleiche Einflugschneise benutzt. Es fragte sich allen Ernstes, ob es sich um den gleichen Schmetterling handelt, wurde jedoch sogleich eines Besseren belehrt, denn im nächsten Augenblick müssen gleich vier von der Sorte aufgetaucht sein. Jedenfalls veranlasste das Frauchen ins Haus zu stürmen und die Digi zu holen. Die Schmetterlinge waren zwar weg, dafür aber mehrere Libellen am Mini-See eingetroffen, die Frauchen daraufhin beobachtete und fotografierte.

 

     

 

Pici verfolgte Frauchen bei seiner Aktion und wurde natürlich sofort "ins Bild gesetzt".

 

Oh Gott ... - Am späten Abend im Garten war Frauchen mal wieder völlig aus dem Häuschen, denn ums Haus flatterten mindestens zwei Fledermäuse. Frauchen war hin und weg und hüpfte durch den Garten.

 

11. Juli 2005

 

Frauchen fiel doch tatsächlich schon kurz vor 5:00 Uhr aus den Federn und schwang sich zum Computer, während es uns weiterschlafen ließ. Erst eine Stunde später bereitete es für sich und Herrchen Frühstück zu. Da Frauchen, wie es sagte. "kaputt wie Hund" sei, legte es sich nach der Arbeit am PC noch einmal auf's Ohr. Wir Hunde taten es ihm gleich und genossen das Stündchen. Später bekamen wir unser Frühstück, was Micki jedoch nicht fraß. Nachdem Frauchen Micki noch gekämmt hatte, ging es alle Mann/Hund hoch in den Garten, wo Frauchen den Quietschi für Molly schmiss und gleichzeitig Unkraut zupfte. Und weil Micki angeblich so gut aussah, wurde wieder geknipst, was das Zeug hielt.

 

 

Nachdem wir gerade wieder im Haus waren, klingelte es an der Haustüre und ich hörte Frauchen mit jemandem reden ... - ich hätte schwören können, es wäre mein Hundeschultrainer gewesen. Leider konnte ich nicht hinunter nachsehen, weil die Zwischentüre im Treppenhaus geschlossen war. Später bestätigte sich das, denn Frauchen erzählte Herrchen am Telefon, es sei vom Hundeschultrainer, der etwas abgegeben habe, "eiskalt erwischt" worden, da es völlig verschwitzt und schmuddelig ausgesehen habe.

 

12. Juli 2005

 

Frauchen ließ mich und Lissy doch tatsächlich beim ersten Gang in den Garten gleich unten. Sogar unser Frühstück bekamen wir im Freien serviert. Eine Zeitlang fand ich das gar nicht schlecht, aber die ganze Zeit ohne die anderen, war nicht so mein Ding. Irgendwann kam Frauchen dann raus und hatte Molly und Micki dabei. Ich fragte mich, ob Pici nicht hinaus wolle oder warum er nicht im Garten anwesend sei. Die Erklärung kam ca. eine viertel Stunde später, als das Tantchen mal wieder hinter uns herkam und zu Frauchen meinte, ob Pici nicht hinaus in den Garten dürfe, er säße im Flur vor ihrer Türe und wolle hinein ...  Ups, hatte Frauchen doch tatsächlich den "kleinen Prinzen" vergessen. Schon schoss es an mir vorbei und holte das Picilein.

 

Später, wir waren wieder im Haus, klingelte es an der Haustüre und Frauchen flitzte die Treppe hinunter. Jemand stand davor und wollte etwas anliefern. Ich hörte Frauchen runter zur Hoftüre gehen, den Schlüssel abziehen, die Treppen hoch zur Eingangtüre zurückgehen und die Türe ins Schloss ziehen. "Mmh", dachte ich, da die Tante das Haus verlassen hatte und wir im Haus waren, konnte Frauchen wohl kaum zurück ins Haus, denn die Hoftüre ist von innen durch Schlösser gesichert, die verschlossen sind, sobald sich niemand im Garten aufhält. Ja, und genau so war es denn auch .... Unser liebes (etwas schusseliges) Frauchen stand draußen und wir drinnen. Sofort begann Molly zu meckern, denn sie will immer da sein, wo Frauchen ist. Wir hörten Frauchen von draußen schimpfen, Molly solle ruhig sein, es könne nicht hinein. Kratzende Geräusche an der Eingangstüre ließen mich vermuten, Frauchen starte einen Versuch, ins eigene Haus einzubrechen. Das schien allerdings nicht von Erfolg gekrönt, denn das Tantchen, was zum Glück nach Hause kam, öffnete Frauchen die Türe.

 

Abends wurde dann der Garten von Frauchen gesprengt. Pici und ich brachten uns in Sicherheit, Micki und Lissy waren gar nicht erst mit in den Garten gekommen. Molly gab ihr Bestes und verfolgte unentwegt den Wasserstrahl. Zu guter Letzt schleppte Frauchen eine durchtränkte Wasserratte ins Haus, die anscheinend vor Nässe und Anstrengung bibberte, denn Frauchen meinte zu Molly "mein Gott Molly, Du zitterst ja und bist klitschenass". Im nächsten Augenblick vernahm ich Frauchen Molly mit einem Tuch abtrocknen, was wohl sehr lustig war, denn ich hörte, wie die beiden herumalberten.

 

 

13. Juli 2005

 

Wie gestern, durften Lissy und ich gleich nach dem Aufstehen im Garten bleiben und dort unser Frühstück einnehmen. Molly brachte Frauchen zur Weißglut, weil sie den Quietschi anscheinend so unter den Bambus placierte, damit Frauchen nicht heran konnte. Nun saß sie da und quäkte, Frauchen solle doch schmeißen. Aber Frauchen erreichte weder Quietschi noch Molly, wie mir erschien, denn es moserte herum, Molly möge aufhören zu plärren und endlich aus dem Strauch hervorkommen. Molly schien jedoch nicht daran zu denken, erst als Frauchen ein anderes Quietschi hervorkramte, quietschte und ich darauf ansprach, verließ unsere Sardelle ihren Platz. Kaum erreichte Molly Frauchen, schnappte das sie und ab ging es ins Haus. Über Mittag blieb ich ebenfalls drinnen, etwas später jedoch, gesellte ich mich wieder zu Lissy, die in ihrem Korb schlief.

 

14. Juli 2005

 

Wir verbrachten einen ruhigen Morgen. Mittags verließ uns Frauchen für ca. 2 Stunden, während dieser Zeit sorgte Molly für Lärm, denn sie bellte ohne Ende, bis Frauchen endlich zurück kam und uns sofort in den Garten brachte. Vom Garten aus ging es zum Auto und schleppte Unmengen von Blumen und Gräsern in den Hof. Dass es Gräsern sein müssen, bemerkte ich daran, dass sie mich an der Nase kitzelten. Am späten Nachmittag begann Frauchen das gekaufte Grünzeugs einzupflanzen, ließ aber noch jede Menge für morgen übrig. Als es das Wasser zum Gartenspritzen aufdrehte, brachten Pici und ich uns im Hof in Sicherheit. Wir hörten Frauchen und Molly durch den Garten toben, denn Molly dreht völlig durch, wenn der erste Tropfen aus dem Schlauch schießt. Irgendwann kamen die beiden dann gefährlich nahe und prompt traf mich ein Wasserstahl. Frauchen entschuldigte sich sofort und sagte, es habe es nicht extra getan. Hätte ich geglaubt, wenn es sich nicht dabei kaputt gelacht hätte.

 

15. Juli 2005

 

Frauchen schleppte gleich beim ersten Gang in den Garten alle mit hinunter. Sogar Lissy ging freiwillig mit, obwohl sie sich meistens wehrt und lieber in ihrem Korb lieben bleibt. Anschließend hatte Frauchen noch etwas am PC zu tun, dann nahm es uns erneut mit in den Garten und arbeitete die nächsten Stunden an dem neuen Blumen- bzw. Gräserbeet. Frauchen schien sehr zufrieden mit seiner Arbeit zu sein. Und dann kam auch schon Herrchen von Nürnberg zurück und begrüßte uns.

 

 

Herrchen zog sich um und kurze Zeit später eilte es in den Garten, um dort den Rasen zu mähen. Frauchen nahm Molly, Pici und mich ebenfalls mit in den Garten, Micki blieb oben und schlief, Lissy lag bereits in ihrem Korb vor der Hoftüre. Über Mittag ließ Frauchen bereits Wasser in das Planschbecken fließen und lachte sich über Molly kaputt, weil die immerzu in den Strahl Wasser biss, der aus dem Schlauch rauschte. Jetzt ging zwischen den beiden mal wieder die Post ab ... - Herrchen mähte in der einen Ecke des Gartens fleißig die Wiese und Frauchen schmiss Molly endlich das Quietschi ins Wasser ....

 

 

 

Als Herrchen mit dem Mähen fertig war, beendete Frauchen das Spiel mit Molly, die darüber gar nicht froh war. Im Nu wurde Molly trockengerubbelt und dann kehrte endlich Gemütlichkeit im Pavillon ein. Bevor wir alle schlafen gingen, holte Frauchen Micki noch kurz raus, die das, was zu erledigen war, erledigte und sich dann Richtung Hoftüre absetzte ...

 

16. Juli 2005

 

Frauchen brauchte irre lange, bis es mit uns im Garten war, sich gewaschen hatte und endlich zum Einkaufen fuhr. Es dauert ebenfalls lange, bis es endlich nach Hause kam, uns abfütterte und Frühstück für sich und Herrchen bereitete. Kaum gefrühstückt mussten Frauchen und ich zur Hundeschule fahren. Es war so heiß, als wir am Treffpunkt ankamen, dass ich mich nur noch auf dem Boden schmiss und keine Übungen absolvieren wollte. Frauchen hatte tatsächlich eine Zeitlang Verständnis für mich und so brauchte ich eine Weile nichts zu tun. Dann besann ich mich und erledigte den Rest des Trainings halbherzig bis zum Ende. Wie immer gab es noch eine nette Runde, bevor Frauchen mit mir heim fuhr.

 

Zu Hause angekommen brachte mich Frauchen sofort in den Garten, wo Lissy sanft in ihrem Korb schlummerte. Ein paar Minuten kamen Herrchen und Frauchen mit den übrigen Dreien hinunter und tranken Kaffee. Auch den ganzen Abend verbrachten wir im Garten und Molly ließ sich, diesmal von Herrchen, nass spritzen. Bis zur Erschöpfung raste sie dem Wasserstrahl nach und schlief anschließend, völlig panne,  auf der Bank im Pavillon neben Frauchen.

 

17. Juli 2005

 

Herrchen stand auf, brachte Micki in den Garten, Frauchen tat es ihm nach, brachte Pici hinterher und kam schnell zurück ins Bett. Herrchen schleppte Micki und Pici zurück in die Wohnung und griff sich Molly, die er in den Garten trug. Nachdem Herrchen und Molly zurück waren und sich Herrchen wieder ins Bett wälzte, staunte Frauchen nicht schlecht über die außergewöhnliche Hilfsbereitschaft von Herrchen, denn auch der Müll war von ihm schon herunter getragen worden, und fragte, ob es eventuell etwas gutzumachen hätte. Wir Hunde frühstückten im Haus, Herrchen und Frauchen mit uns zusammen im Garten.

 

 

Nach dem Frühstück brachen unsere Beiden in ein wildes Treiben aus und bauten einen Gartenstuhl zusammen. Am Vortag hatte Herrchen bereits alleine den Tisch zusammenfabriziert, nun musste Frauchen helfen. Wenn was nicht klappte, dann war es Frauchen schuld ... Nach vielem Gestöhne und Gefluche von Herrchen und gutem Zureden von Frauchen, scheint der Stuhl fertig geworden zu sein.

 

Nach getaner Arbeit holte Herrchen Micki in den Garten. Micki hielt sich tatsächlich recht lange im Garten auf und schien alles zu erkunden. In ihrem Schlepptau muss Pici gehangen haben, denn Frauchen meinte, es sei zu süß, wie der Kleine hinter Micki herwackele.

 

+

 

War klar .... - Frauchen holte die Digi und verfolgte die Beiden. Zwischendurch lieferte sich Pici eine Knutschpause mit Molly. Einmal am Knipsen, hörte Frauchen natürlich nicht sofort auf, sondern ließ nicht locker, bis die Speicherkarte gefüllt war.

 

 

Den Abend verbrachten wir zusammen mit Herrchen und Frauchen im Pavillon. Molly beschäftigte sich mit Quietschi, während Pici glücklich in seinem Gartenstuhl und Lissy in ihrem Korb schlummerten.

 

18. Juli 2005

 

Herrchen verabschiedete sich ganz früh von uns für diese Woche und startete nach Nürnberg durch. Frauchen hatte heute kein besonderes Programm für uns vorgesehen, also wurden Lissy und ich nach dem Frühstück in den Garten abgeschoben. Weil die Hand von Frauchen geschont werden musste, nachdem es das die letzten Tage nicht getan hatte, gab es auch keine Gartenarbeit, stattdessen hockte sich Frauchen vor den PC und arbeitete. Außerdem litt Frauchen unter Halsschmerzen, gegen die es schwer zu kämpfen hatte.

 

Mittags kam das Damentrio zusammen mit Pici in den Garten. Molly wetzte mit Quietschi durch den Garten und Frauchen anscheinend mit Micki. Ich hörte Frauchen mit Micki spielen und irgendwann sagen, Micki müsse aufhören, durch den Garten zu rasen, denn es mache sich Sorgen um ihr Herzchen. Aber Micki schien überhaupt gar kein Ende finden zu wollen, so dass Frauchen nach einer Weile beschloss, die Maus abzufangen und mit in die Wohnung zu nehmen, weil es befürchtete, Micki könne Schaden nehmen.

 

Den restlichen Tag passierte nichts mehr, trotzdem ging Frauchen erst sehr spät mit uns schlafen.

 

 

19. Juli 2005

 

Der Tag begann mit unserem ersten Gang in den Garten, danach gab es Frühstück für alle. Um die Mittagszeit brachte uns Frauchen erneut in den Garten und buddelte, was das Zeugs hielt. Als ich schnüffeln wollte, um zu wissen, was es gemacht hat, stellte ich fest, Frauchen hatte mal wieder einen kleinen Zaun errichtet. Diese Dinger sind überall in unserem Garten, irgendwie lästig, denn ständig muss ich darum herum laufen; wie viel einfacher wäre es, überall ungehindert vordringen zu können.

 

Irgendwann ging Frauchen nach oben, ließ mich und Lissy alleine im Garten zurück. Wir Zwei sind die einzigen, die mal längere Zeit alleine draußen bleiben dürfen.

 

20. Juli 2005

 

Nach dem Frühstück wurde Pici gekämmt, der das nicht so besonders gut fand. Ich fürchte, Frauchen wird sich bald auch mal wieder über mich hermachen, denn es meint, ich sähe aus, wie eine Filzlaus. Damit wäre ich die zweite Filzlaus hinter Micki. Frauchen will gehört haben, Micki sei regelmäßig zum Hundefrisör gebracht worden und nun überlegt es, ob es Micki nicht die Haare schneiden lassen soll. Es wäre eine Chance, meint Frauchen, mit der Haarpflege bei Micki von vorne zu beginnen.

 

Heute, Spätnachmittag, begann es zu regnen und Frauchen freute sich darüber, weil der Garten schon völlig ausgetrocknet ist. Stimmt, ich genehmige mir öfters ein Staubbad ... - herrliches Gefühl.

 

Abends passierte dann das Malheur ... - Frauchen wollte mich auf den Arm nehmen, wir beide stellten uns dermaßen ungeschickt an und so fiel ich ungebremst auf Frauchens operierte Hand. Es hat gequält aufgeheult und erst einmal auf dem Boden gesessen.  Hoffentlich ist morgen alles wieder gut.

 

21. Juli 2005

 

Beim Aufstehen jammerte Frauchen doch immer noch über die wehe Hand, auf die ich gestern geplumpst bin. Weil Lissy am Morgen unbedingt im Garten bleiben wollte, stellte Frauchen ihr das Körbchen hin und ich durfte bei ihr bleiben. Das war ja ganz nett, jedoch kam Frauchen überhaupt nicht wieder, um uns reinzuholen, dabei hatte ich den Eindruck, es könne jeden Augenblick zu regnen beginnen.

 

Nachmittags kam lieber Besuch, worüber nicht nur ich mich freute. Ich glaube, Molly freute sich noch mehr, als er wieder ging, denn kaum waren Frauchen und der Besuch im Treppenhaus, hörte ich Molly von der Bank auf den Tisch klettern, wo der Kuchen drauf stand. Als Frauchen zurück in die Küche kam, hörte ich es sagen "Mollllly! - wie in aller Herrgottsnamen bist Du auf den Tisch gekommen?". Ich bin sicher, Molly hat mal kurz überall dran geleckt und vielleicht auch etwas abgeknabbert.

 

Gegen Abend, nachdem wir abgefüttert waren, nahm uns Frauchen mit in den Garten und sprengte diesen. Angeblich hatten einige Blumen und Sträucher Wassernot. Obwohl es die letzten Tage nicht heiß war, so fehlte es anscheinend an Regen, denn die Erde, sagte Frauchen, sei völlig ausgetrocknet. Natürlich tobte Molly entsprechend hinter dem Wasserstrahl her, obwohl Frauchen der Ansicht war, es wäre zu kühl, um sie nass zu spritzen. Zum guten Ende muss Molly denn doch völlig eingenässt gewesen sein, denn Frauchen rubbelte sie oben in der Wohnung sofort ab.

 

22. Juli 2005

 

Das Wetter ließ es heute nicht zu, dass Lissy und ich im Garten blieben. Haben wir es uns mit den anderen im Haus gemütlich gemacht. Nachmittags stand plötzlich Herrchen im Garten, in dem wir uns gerade kurz aufhielten, und begrüßte Frauchen und uns. Das war es auch schon für diesen Tag.

 

23. Juli 2005

 

Mitten in der Nacht weckte uns Micki das erstemal, weil sie jämmerlich weinte und schrie. Frauchen stürzte aus dem Bett und sah nach ihr. "Micki knabbert an ihren Pfoten", sagte Frauchen zu Herrchen, "ich kann aber nichts feststellen". Dann hörten wir die Schublade mit den Leckerlis aufgehen und danach Micki schmatzen. Das half, denn Micki schien wieder einzuschlafen. Gegen 5:00 Uhr ging es erneut los, Micki schrie und weinte jämmerlich und Frauchen hüpfte aus dem Bett, um die Arme zu trösten und zu sehen, was ist. Herrchen tat es ihm wenig später nach. Beide hockten bei Micki, während Frauchen nach einer Ursache an den Pfötchen suchte. Molly blieb ebenfalls nicht liegen, sondern gesellte sich zu Herrchen, Frauchen und Micki. Ich versuchte indessen weiterzuschlafen, was mir jedoch schwer fiel, da ich vom Wohnzimmer aus das Gemurmel von Herrchen und Frauchen hörte. Die Beiden befürchteten anscheinend, Mickis Krebserkrankung sei fortgeschritten und die Maus habe nun große Schmerzen. Es wurde sogar überlegt, die Tierklinik anzurufen, doch auf einmal fand Frauchen ein großes Leckekzem an einer der Hinterpfoten. In der Zwischenzeit ließ sich Micki nicht mehr mit Leckerchen ablenken und daher beschloss Frauchen ihr einen Salbenverband anzulegen. Das wirkte denn prima und wir konnten alle in Ruhe weiterschlafen.

 

Nach dem Aufstehen beeilte sich Frauchen alles auf die Reihe zu bekommen, damit es mit Micki zur Tierklinik fahren konnte. Die beiden verschwanden gegen 10:00 Uhr und kamen etwa eine Stunde später zurück. Frauchen erzählte, Micki habe Spritzen bekommen und es müsse die Pfoten in den nächsten Tagen mehrfach waschen. Micki legte sich ins Körbchen, schlief ein und Frauchen fuhr mit mir und Molly zur Hundeschule.

 

Das Hundeschultreffen fiel etwas kleiner als sonst aus, aber mein Freund Hor-Pa erschien mit seinen Leuten. Die Übungen legte ich ab, allerdings heute nicht mit Überzeugung. Molly durfte in der Pici-Tasche sitzen, während ich schwer arbeiten musste. Wieder Zuhause empfing uns Herrchen mit der Neuigkeit, er sei mit Micki eineinhalb Stunden beim Tierarzt gewesen ... - Micki hatte sich, während sie im Wohnzimmer im Korb lag und Herrchen oben am PC saß, an der wehen Pfote geleckt und gebissen, bis eine Kralle mit Wurzel entfernt war. Herrchen sagt, es habe Micki schreien hören, sei hinuntergelaufen und habe gesehen, dass sie stark blutete. Sofort ist es mit ihr zur Tierklinik gedüst, wo Micki erneut behandelt werden musste. Nun ist das Pfötchen verbunden. Frauchen sagt, es sei jetzt ein roter Verband, diese Nacht war es ein grüner und beim ersten Gang in den Garten eine geringelte Socke. Frauchen bedauerte Micki ausgiebig und verteilte ganz viele Streicheleinheiten an sie.

 

 

Endlich kamen Herrchen und Frauchen dazu, ihr gemeinsames "Frühstück" am Mittag einzunehmen. Molly wurde von Frauchen zu sich auf die Bank gesetzt und kletterte etwas später in Picis Körbchen, ich zog mich ins Schlafzimmer zurück und hielt ein Nickerchen ab.

 

 

Irgendwann, Herrchen und Frauchen hatten längst Kaffee getrunken und sich ins Büro abgesetzt, hörte ich Frauchen in der Diele sagen "Mensch Molly, das gibt es doch nicht, was machst Du da ...?" - Molly saß zusammen mit Fatima auf dem Küchentisch. Frauchen und ich fragen uns, wie sie das schafft? Ich selbst bringe diese Übung hin und wieder ebenfalls zustande und weiß, es ist gar nicht so einfach, auf den Tisch zu gelangen; wenn man bedenkt, wie klein Molly ist ....

 

24. Juli 2005

 

Diese Nacht hielt uns nicht Micki wach, sondern Frauchen. Dessen Hand schmerzte in der Nacht und deshalb konnte es nicht mehr einschlafen. Erst nachdem es eine Pille schluckte, war an weiterschlafen zu denken. Beim Aufstehen bemerkte Frauchen die Schwellung an der Hand. Ja, ja, es hatte mich in der Hundeschule gestern links geführt und hin und wieder an meiner Leine gezupft , einmal etwas heftiger ... - da, liebes Frauchen, hast Du wohl Deine Quittung bekommen ....

 

In fünf Monaten ist Weihnachten, bemerkte Frauchen am Mittag, als es anscheinend auf den Kalender blickte. Frauchen ist ein Weihnachtsfan und das ganze Jahr über mit den Vorbereitungen für die Weihnachtsfeier eines Tierschutzverein beschäftigt.

 

Eigentlich wollten Herrchen und Frauchen mit uns den Abend im Garten verbringen. Daraus wurde nichts, da es ab dem Nachmittag zu regnen begann. Abends packte Herrchen wieder seine Koffer.

 

25. Juli 2005

 

Wir erwachten, als Herrchen in aller Herrgottsfrüh aufstehen musste, um nach Nürnberg abzureisen. Später verabschiedete er sich von Frauchen und uns und war auch schon weg. Ich drehte mich noch einmal auf die andere Seite und schlief erneut feste ein, ich denke, die anderen taten es mir nach.

 

Nachdem wir gefrühstückt hatten, machten Molly und ich uns über den weichen, großen Korb unter dem Schreibtisch oben im Büro her, während Frauchen am PC arbeitete. Wir kämpften mit dem Ding und versuchten, wer schneller ein Loch hineinbeissen kann .... Aber nur so lange, bis Frauchen das mitbekam und uns freundlich, aber unmissverständlich bat, das sein zu lassen. Gut, dann eben nicht, bleibt das Ding halt so, wie es ist - auch gut.

 

Dann schlug Molly vor, wir könnten Fatima, die draußen im Flur auf einem Büroschrank vor dem Fenster lag, ärgern. Au ja, das fand ich geil. Also stellten wir uns beide vor den Büroschrank und bellten, was das Zeug hielt. Molly hüpfte sogar auf und ab und meinte, sie sei ein Katzenkiller. Fatima fauchte von oben auf uns herab und begann sogar furchteinflößend zu knurren. Natürlich mischte sich Frauchen gleich ein, nahm selbstverständlich Fatima in Schutz und zog Molly die Ohren lang. Mir nicht, denn es meinte "Molly, das ist doch einzig und alleine auf Deinen Mist gewachsen, Du sollst den Leon nicht gegen die Katzen aufstacheln ... - wehe, ich erwische Euch noch mal dabei!".  Oh Gott, es ist so langweilig und öde ....

 

26. Juli 2005

 

Der Wecker von Frauchen klingelte recht früh, was vermuten ließ, es steht etwas an .... Ja, so war es denn auch. Micki musste mit der wehen Pfote zum Verbandwechsel in die Tierklinik. Molly durfte mitfahren, ich nicht, deshalb begann ich herzzerreißend zu weinen ... Doch Frauchen fuhr mit den Beiden alleine, was ich so gemein fand, denn ich fahre gerne zur Klinik, alle sind dort lieb, nett und freundlich zu mir. Später am Telefon erzählte Frauchen Herrchen, Micki habe sich ziemlich angestellt und die ganze Klinik zusammengebrüllt.

 

Bis zum Nachmittag schlief Micki in ihrem Körbchen, danach tigerte sie durch die Wohnung und schien sehr unglücklich über den neuen Verband an ihrem Fuß zu sein. Obwohl Frauchen Micki mehrmals verwarnte, sie möge das Füßchen in Ruhe lassen, dauerte es, bis Micki sich beruhigte. Eigentlich wäre Frauchen noch einmal zur Tierklinik gefahren, weil der Verband an der Pfote überhaupt nicht saß und im Begriff schien, sich von Mickis Pfote zu verabschieden, jedoch dröhnte Frauchen der Kopf, wie es sagte, so sehr, dass es sich hinlegen musste. Schlafend verbrachten wir mit ihm den restlichen Tag.

 

27. Juli 2005

 

Frauchen erwachte zum Glück ohne Kopfweh. Nach dem Frühstück und dem ersten Gang in den Garten hatte Micki den Verband von ihrer Pfote entfernt und schrie entsetzlich, da sie sich erneut in die Pfote biss. Ganz schnell bastelte Frauchen einen neuen Verband an den Fuß und zog Micki sogar zeitweilig einen Hut an, denn sie hörte nicht auf, an der verbundenen Pfote zu knabbern.

 

 

Später, ich tobte gerade mit Molly durch die Wohnung, hörten wir Frauchen im Bad schreien "Uh, ah, uhhhhh, hiiiiiiiiiiiiieee, Hilfe ...." Ich konnte es mir denken, denn seit ein paar Tagen funktioniert das Warmwassergerät nicht mehr einwandfrei und Frauchen stand, bestimmt eingeseift, unter der Dusche. Genauso war es denn auch, Frauchen musste kalt duschen. Wenn das Herrchen hört, lacht der sich bestimmt kaputt und hat jede Menge Schadenfreude, denn Frauchen hätte längst den Monteur kommen lassen können.

 

28. Juli 2005

 

Nach dem Frühstück dachten Molly, Pici und ich, Frauchen wolle mit uns spazierengehen. Ich glaube, es hatte das sogar vor, wollte mit uns aber noch kurz bei der Tierklinik reinschauen, weil Bruno unbedingt ein Flohmittel benötigt. Der hat sich nämlich eine Wunde am Kopf zugefügt und es könnte sein, dass wir Hunde einen Floh eingeschleppt haben, dagegen ist Bruno allergisch. Jedenfalls fuhren wir bei der Tierklinik vor und Frauchen hechtete aus dem Wagen .... Als es zurück kam, ging es ihm wohl ausgesprochen plümerant, denn das Wartezimmer besteht aus einem Glasvorbau, in dem es im Sommer tierisch heiß wird. Frauchen sagt, es sei beinahe auf die Nase gefallen, weil es ihm schwarz vor Augen wurde. Mit Wasser wurde Frauchen wieder aufgepeppt und auf uns im Auto losgelassen .... Wir fuhren daraufhin heim, denn es herrscht heute eine wahnsinnige Hitze. Da heißt es nur noch "verkrümeln, das Atmen reduzieren und sich gaaaaanz ruhig verhalten ...".

 

29. Juli 2005

 

Das fing ja lustig an ... - bevor Frauchen uns das Frühstück serviert, bekommen wir immer ein Stückchen Käse oder Butter gereicht (wahrscheinlich verbirgt sich im Inneren eine Pille oder so),  jedenfalls hörte ich Frauchen plötzlich auflachen und sagen "Ups, Micki - das ist ja Dein Schwanz ...!" Ich glaube, Frauchen kann auch nicht viel besser gucken als ich, um nicht zu sagen, es ist fast blind. Wer weiß, wie oft es mir schon etwas vor den Schwanz gehalten und wieder weggenommen hat , weil ich es nicht angenommen habe?

 

Dann ging alles Schlag auf Schlag ... zuerst kam der Installateur für das Heißwassergerät im Bad, ging aber anscheinend, von Frauchen unbemerkt, direkt zurück zum Auto und ließ die Haustüre sperrangelweit offen. Das Tantchen aus der  Parterre rettete die Situation, indem es die Haustüre schloss. Natürlich musste es uns das sofort erzählen und kam deshalb extra hoch, um sich ein Lob abzuholen. Also wurden von Frauchen verzweifelt Fatima und Bruno gesucht. Fatima tauchte schnell wieder auf, Bruno aber nicht. Es klingelte erneut und ein Paketpostbote brachte die neue Kombi-Rucksack-Tragetasche, die Frauchen bei Ebay ersteigert hatte. Während Frauchen weiter nach Bruno suchte, guckten Molly und ich uns das Ding mal genauer an.

 

 

Zwischenzeitlich verließ der Installateur noch einmal das Haus, schloss jedoch die Türe hinter sich. Als es klingelte rannte Frauchen nicht hinunter, sondern betätigte den Öffner, im Glauben, es sei der Installateur. Nachdem der jedoch nicht die Treppe hochkam, dämmerte es Frauchen wohl, dass sie nicht ihm die Türe geöffnet hatte. Es war stattdessen ein weiterer Paketbote, der ebenfalls die Haustüre bis zum Anschlag offenstehen ließ. Als der verschwunden war, ging die Suche nach Bruno weiter. Irgendwann wurde der Installateur, der zurück ins Haus gekommen war,  fertig und verließ uns. Erneut begann Frauchen die Suche nach Bruno. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Kater Bruno unter der Couch im Wohnzimmer gefunden wurde. Wahrscheinlich hat er da die ganze Zeit gelegen, auch als Frauchen ca. 100 mal unter das Sofa geguckt hat ....

 

Der restliche Tag verlief ruhig bis zum späten Abend. Micki wurde sehr unruhig, lief hin und her, hechelte und bearbeitete ihre Ohren mit den Hinterpfoten, das konnte ich dem Geräusch, was sie dabei verursachte, entnehmen. Frauchen versuchte sie zu beruhigen, ich hörte wie es ein nasses Tuch auf sie legte und ihr die Ohren behandelte. Als das alles nicht half, meinte Frauchen, es gäbe Micki nun eine Beruhigungspille für die Nacht. Ich hörte Micki jedoch immer stärker hecheln und unentwegt heftig und schnell atmen, Frauchen rief Herrchen an und fragte, ob es sich wohl besser mit der Tierklinik in Verbindung setzen sollte. Scheinbar riet Herrchen ihm dazu, denn Frauchen legte auf und rief in der Tierklinik an. Dort war man der Meinung, Frauchen solle mit Micki vorbeikommen. Oh, schoss es mir doch den Kopf, wie will Frauchen bloß zum Auto kommen, denn es schien draußen aus Kübeln zu gießen und ein heftiges Gewitter tobte. Tapfer schleppte Frauchen Micki und Molly, die mitgenommen wurde, damit sie nicht unentwegt bellt, zum Wagen und wir hörten es starten und losfahren. Etwa eine Stunde später, gegen 22:30 h, es hatte aufgehört zu gießen und zu donnern, kamen die drei Mädels zurück und Frauchen rief sofort Herrchen an und erzählte ihm, es sei soweit alles o.k.. Micki habe eine Spritze gegen die Ohrenschmerzen bekommen und sie mache keinen schlechten Eindruck, es sei halt die fürchterliche, schwüle Hitze daran schuld. Der Weg zur Klinik habe allerdings, durch starken Regenguss und Gewitter, eine Höllenfahrt dargestellt, Frauchen sei bloß froh gewesen, diese Strecke im Schlaf fahren zu können, gesehen habe es nämlich kaum etwas. Micki schlief denn auch ein und wir gingen ebenfalls bald darauf schlafen.

 

30. Juli 2005

 

Um kurz nach 5:00 Uhr heute Morgen weckte Lissy Frauchen. Da es sowieso wegen Lissy aufstehen musste, guckte es nach Micki ....  Wir hörten Frauchen sagen, Micki wieso liegst du nicht im Körbchen ...? - Micki! Micki!!! Dann hörten wir Frauchen panisch rufen Micki, Micki werd wach. Aber Micki schien nicht wach zu werden, denn Frauchen begann hektisch herumzulaufen, sich anzukleiden und die Tierklinik anzurufen. Was es am Telefon erzählte, war sehr beunruhigend, denn es sagte, es glaube, Micki würde sterben .....

 

Anscheinend war Micki so schwach, dass Frauchen die Transportbox aus dem Auto holte, um Micki dort hineinzulegen, um sie ins Auto bringen zu können. Natürlich musste Molly wieder mitfahren, denn schließlich sollte nicht ganz Unterbach durch Mollys Gekläff am frühen Morgen geweckt werden. Wir anderen blieben etwas verwirrt zurück und warteten auf das, was kommt ....

 

Wer hätte das gedacht ...? - das Drei-Mädel-Trio kam puppenlustig, kaum eine Stunde später, zurück. Mickis "Auferstehung" ließ Frauchen ganz fröhlich und glücklich sein. Die Beruhigungs-Tablette war an allem Schuld, auf die hatte Micki dermaßen gut angesprochen und war tief und fest, ähnlich wie bei einer leichten Narkose,  eingeschlafen. Eine Spritze für den Kreislauf brachte Micki-Maus auf die Pfoten und nun ist sie wieder ganz die Alte, mit sehr viel Appetit.  Und am kommenden Dienstag wird sie, wie ich eben mitbekommen habe, geschoren.

 

Herrchen verkündete gerade, er fahre jetzt in Nürnberg los. Das heißt, er kommt heute Abend nach Hause. Da wird sich Klein-Pici ja freuen.

 

 Und wie sich Pici gefreut hat, aber nicht nur er. Herrchen zog sich nur kurz um und dann ging es ab in den Garten, wo wir mit Herrchen und Frauchen den Abend verbrachten.

 

 

Eigentlich lag bzw. saß ich eine zeitlang ganz gemütlich auf einem der Sessel, doch dann kam draußen ein anderer Hund vorbei und ich kletterte auf die Sessellehne. Bevor ich mich versah, lag ich unten auf dem Boden und Herrchen meinte "er ist aber mit allen Vieren aufgekommen ...", während Frauchen sich lustig machte und fragte "ob ich einen *doppelten Leonberger* erfunden und ausgeführt habe?". Auch Molly gab irgendeinen unqualifizierten Senf dazu. Dann endlich wurde ich von Frauchen getröstet und auf die Bank gesetzt, auf der ich erst einmal sicherheitshalber sitzen blieb. Erst kurz bevor wir zum Schlafen in die Wohnung hinauf gingen, verließ ich meinen ungefährlichen Platz.

 

31. Juli 2005

 

Wir verbrachten den ganzen Morgen im Garten. Eigentlich hätten wir gestern Abend gar nicht nach oben schlafen gehen brauchen, so eine Nacht im Freien hätte ich auch mal wieder gerne verbracht.

 

 

Frauchen stiefelte dann noch eine Weile mit der Digi durch den Garten, fiel zwischendurch auch mal aus der Hocke auf den Hosenboden, kicherte sich eins und machte weiter. Nun allerdings unter den Argusaugen von Herrchen beobachtet, der befürchtete, es könne erneut die Balance verlieren und auf einen von uns Kleinen drauf fallen. Es ging aber alles gut und wir Hunde kamen unbeschadet  und nicht platt gewalzt von Frauchen ins Haus zurück.

 

Unseren letzten Gang in den Garten nutzte ich, um mich im tiefsten Dickicht unseres Gartens zu verstecken. Herrchen und Frauchen stolperten mit der großen Taschenlampe in der Dunkelheit herum und suchten nach mir. Frauchen gab Herrchen Anweisung, wo es leuchten solle und  fluchte leise, es würde mir den Hals umdrehen, wenn es mich kriegt ... - hihi, als ob es das tun würde. Die Zwei mussten ganz schön lange suchen, dann fand mich Herrchen und rief nach Frauchen. Das kam, ich hörte es am Schritt, ziemlich wütend daher, zog mich am Nacken aus meinem Versteck und sagte, ich solle mich vom Acker machen ...  Ja, ja ... - hab' ich auch getan und bin zum Haus gelaufen.  Wieder im Büro stellten Herrchen und Frauchen fest, beide hatten in eine "Hinterlassenschaft" getreten. Ich habe mich lieber verzogen, denn sie gaben einige unartikulierbaren Geräusche von sich, die einen gewissen unfreundlichen Unterton enthielten.

 

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