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Der kleine blinde Pekinese Leon erzählt Erlebnisse aus seinem täglichen Leben

                                               

Mein Tagebuch ...

45. Teil - März 2007

     

 

 

1. März 2007

 

Es wurde rechtzeitig aufgestanden, denn gegen Mittag wollten Herrchen und Frauchen mit uns Hunden in die Tierklinik im Taunus abfahren. Es herrschte eine bedrückte Stimmung, obwohl ich wirklich mein Bestes tat, um die Situation ein wenig zu entschärfen, aber es half wohl nicht viel. Pünktlich fuhren wir mit dem Auto los. Snoopy-Lupy und ich hinter dem Fahrersitz, Pici in seinem Korb und Molly vorne, durch einen Autogurt gesichert, bei Frauchen auf dem Schoss. Zum Glück regnete es nicht, obwohl der Wetterbericht dies kundgetan hatte.

 

Ca. zwei Stunden später erreichten wir die Tierklinik, jedoch fast eine Stunde zu früh. Also suchten unsere Leute ein Plätzchen, an dem wir alle zusammen noch eine Runde spazierengehen konnten. Es war ein Weg, der anscheinend von Hunden gesäumt schien, denn an allen Ecken und Kanten trafen wir auf fremde Hunde. Während ich das toll fand, moserte Snoopy jedesmal herum und Molly tat es ihm, in der Pici-Tasche vor Frauchens Bauch sitzend, gleich. Frauchen passte nicht gut auf, deshalb lief ihm Pici mehrmals in eine Pfütze, denn davon gab es hier satt und genug. Bevor Herrchens Nerven zerreißen konnten, bei all dem Trubel um uns herum, liefen wir zum Auto und fuhren das kleine Stückchen zur Tierklinik zurück.

 

Da Herrchen unser Auto auf dem Gelände der Tierklinik parkte und es vom Wartezimmer aus zu  sehen war, mussten Snoopy und ich im Wagen bleiben, während Molly Herrchen, Frauchen und Pici in die Tierklinik begleiten durfte. Während der langen Wartezeit tauschte Frauchen Snoopy irgendwann gegen Molly aus. Zuerst kuschelte Molly mit mir, wuselte sich dann jedoch durch das Sicherheitsnetz und entschwand nach vorne auf den Beifahrersitz.

 

Weiterhin warteten wir und ich hoffte, eventuell auch mal ausgetauscht zu werden. Jedoch nichts geschah und so ergab ich mich meines Schicksals und schlief.

 

Ich glaube, ich hatte eine lange Zeit geschlafen, da hörte ich Herrchen, Frauchen und Snoopy als sich die Türen unseres Autos öffneten. Wir wurden alle dem auf Gelände der Tierklinik zu einem Hundeklöchen geführt und erledigten das Nötigste, um die Rückfahrt gut zu überstehen. Natürlich war ich sehr gespannt, was denn nun mit Pici war ....

 

Herrchen und Frauchen unterhielten sich, wie sie gemeinsam die Zeit des Wartens durchgestanden haben. Weil wir ja zu früh angekommen waren, musste Pici auf seine Behandlung warten. Frauchen sagte, Pici habe bibbernd auf seinem Schoß gesessen und es sei vor Aufregung auch beinahe gestorben. Plötzlich habe eine Tierarztassistentin Pici aufgerufen und es sei mit Pici in den Behandlungsraum gegangen, während Herrchen mit Molly im Wartezimmer zurückgeblieben sei. Der behandelnde Tierarzt hätte Pici noch einmal abgehorcht und danach hätte man versucht Pici den Maulkorb anzuziehen. Weil Pici jedoch nicht so recht wollte, sollte Frauchen es versuchen. Das klappte auch prompt, nur rutschte nun das Band, was am Hinterkopf von Pici in einen Verschluss eingesteckt wurde, immer wieder aus selbigem heraus. Auch der herbeigeholte zweite Maulschutz rutschte aus seiner Befestigung heraus. Leichte Verzweiflung, sagte Frauchen, keimte bei ihm auf. Eine resolute Assistentin meinte dann aber, es würde schon gehen, wenn sie Pici richtig fest hielte, könnte sich das Band nicht lösen. Das hat sich bestätigt und der Tierarzt setzte im Nu die Kanüle, um Pici die Narkose zu verabreichen.

 

Frauchen kehrte zu Herrchen und Molly zurück und ich denke mal, es war bestimmt sehr traurig. Als es erneut im Wartezimmer Platz genommen hatte und aus dem Fenster sah, konnte es zwischen den Häusern ins Tal schauen und erblickte einen sich bildenden Regenbogen, der im unteren Teil immer dicker und in den Farben kräftiger wurde, nach oben hin jedoch verschwamm. Es erzählte, zuerst habe es gedacht, wie schön, denn Frauchen liebt Regenbogen, doch dann sei ihm die "Regenbogenbrücke" eingefallen ... - Sollte dies vielleicht ein Zeichen sein, habe es gedacht. Gleichzeitig sei ihm jedoch klar gewesen, ein Zeichen in den Regenbogen zu interpretieren, sei natürlich Blödsinn. Allerdings sagte Frauchen, es habe ein beruhigtes Gefühl gehabt, weil sich der Regenbogen nicht zu einem Bogen schloss. Also habe es gedacht, beim CT von Pici stelle man gerade fest, wie schlimm es um ihn stehe.

 

Herrchen und Frauchen wurden gebeten in den Behandlungsraum zu kommen, weil der Tierarzt mit ihnen das Ergebnis des CT's besprechen wollte. Der Tierarzt habe gesagt, die Prognose für Picis Operation sei sehr schlecht und er wollte wissen, wie zu verfahren sei, wenn sich während der OP herausstelle, da ist etwas, was das Leben von Pici nie wieder lebenswert machen würde. Außerdem könne sich während der Operation erst herausstellen, wie viel von Picis Lungenflügel entfernt werden müsse, was natürlich ebenfalls zu einem großen Problem führen könne. Wie ich dem Gespräch entnahm, entschieden sich Herrchen und Frauchen dafür, Pici unter diesen Umständen schlafen zu lassen ....

 

Wieder mussten die Beiden warten, nun noch etwas trauriger als vorher, denn es bestand kaum eine Chance für das Leben von Pici.

 

Plötzlich sei er wieder gekommen, der Regenbogen .... Diesmal begann er größer zu werden und weiter in den Himmel zu reichen. "Oh Gott ..." sagte Frauchen, habe es gedacht. Die Sicht auf das andere Ende des Bogens wurde Frauchen aber durch die Häuser verwehrt, so dass es nicht sehen konnte, ob er auf der anderen Seite endete. Nach einer Weile, bemerkte Frauchen, löste sich der obere Teil auf, nur der untere blieb noch eine Weile stehen, ganz dick, so wie es einen Regenbogen noch selten gesehen habe. Dann verschwand auch das letzte Stückchen.

 

Eine Weile mussten Herrchen und Frauchen weiterhin warten, dann habe der Tierarzt sie ins Behandlungszimmer gerufen und über das ganze Gesicht gestrahlt ... - JA! Pici hatte die OP gut überstanden und der Tumor ließ sich besser als erwartet entfernen und das Loch, was durch den Verlust eines Lungenlappens entstand, war nicht so groß, wie es anhand des CT's zu erwarten gewesen war. Eventuell müsse Pici noch eine Chemotherapie machen, dies stelle sich nach der Untersuchung des Tumors, der auf jeden Fall bösartig ist, noch heraus. Der Tierarzt stellte beruhigend klar, Pici habe nun wirklich eine reelle Chance wieder gesund zu werden.

 

Bis hierhin hat es unser Pici geschafft!!!!

 

Wir kamen völlig erschöpft nach Hause und sehnten uns alle nach einem Bett.

 

2. März 2007

 

Wir verbrachten die erste Nacht ohne Pici. Frauchen stand in aller Früh auf, denn es konnte nicht mehr schlafen, weil es, wie es später zu Herrchen sagte, immer an Pici denken musste. Frauchen ging mit Molly, Snoopy-Lu und mir in den Garten. Es war ganz ungewöhnlich, nicht den zeternden und schimpfenden Pici hinter uns herbrüllen zu hören, denn Pici ärgert sich jeden Morgen darüber, mit uns und Frauchen in den Garten gehen zu müssen.

 

Gegen Mittag klingelte das Telefon, ich hörte Frauchen "Oh nein ...!" sagen, wobei es mir schmerzhaft auf den Schwanz trat, und Herrchen das Gespräch annehmen .... Keiner kümmerte sich um meinen ramponierten Schwanz, Herrchen und Frauchen schienen ins Telefon zu lauschen. Als Herrchen auflegte fragte Frauchen hektisch "waaaas ist mit Pici???? - geht es ihm gut - hat er geweint?". Herrchen erklärte, Pici ginge es recht gut, er läge auf einer Wärmematte, da er am Morgen etwas Untertemperatur hatte und er sei ansprechbar. Ich glaube, ich hörte den Stein auf den Boden fallen, der Frauchen vom Herzen fiel.

 

Den heutigen Tag verbrachten wir alle wohl etwas entspannter. Weil in den Abendstunden Informationen über die Patienten in der Tierklinik erteilt werden, bat Frauchen Herrchen einmal anzurufen und nachzufragen, was Pici mache, es selbst sei einfach zu feige dazu. Herrchen tat Frauchen den Gefallen und stellte das Telefon laut, so dass wir alle mithören konnten. Zum Schluss sprach Frauchen dann doch noch selbst mit dem diensthabenden Tierarzt, der bestätigte, dass Pici gute Fortschritte mache und ein tapferes Kerlchen sei. Ich glaube, bald haben wir Geröll in der Wohnung, denn der "Steinschlag" der Erleichterung von Frauchens Herzen hinterlässt seine Spuren.

 

3. März 2007

 

Nun schliefen wir bereits die zweite Nacht ohne Pici und verbrachten die Zeit bis zum Mittag, bis Frauchen endlich in Hofheim anrufen durfte, mit einem ausgesprochen rappeligen Frauchen. Da das Telefon laut gestellt war, konnten alle mithören ... - "Hallo Frau Wirths" wurde Frauchen bereits freundlich und fröhlich begrüßt, was ich für ein gutes Zeichen hielt. So war es denn auch! Der Tierarzt berichtete, "ihr" (er glaubt nämlich Pici sei ein Mädel), geht es gut und es konnte bereits die Drainage herausgenommen werden. Eine Drainage soll so ein Schlauch sein, der aus Pici herausguckte und aus dem Flüssigkeit aus der Wunde in seinem Köper herauslief. Weil das nur wenig war und dann nichts mehr nachkam, ist das für Picis Genesung als gut zu werten.

 

Nach dem Anruf in der Tierklinik fuhr Frauchen mit Molly zur Hundeschule, um einen Kaffee zu trinken und etwas abzugeben. Irgendwie fand ich das nicht nett, denn Snoopy und ich wären sooo schrecklich gerne mitgefahren. Es hieß jedoch, draußen würde es tierisch regnen und es hätte keinen Zweck uns mitzuschleppen, da wir ja sowieso nur im Auto bleiben müssten. Und warum durfte dann Molly mit???

 

Ich glaube den restlichen Tag über wartete Frauchen darauf, endlich erneut in der Klinik in Hofheim anrufen zu können. Punkt 19.00 Uhr tat es dies und erfuhr nichts Neues, denn Pici geht es nach wie vor den Umständen entsprechend gut. Nur futtern will er nicht, erzählte Frauchen nach dem Gespräch Herrchen, was jedoch sicherlich völlig normal ist, wenn man eine solch schwere OP hinter sich hat und dann auch noch WIR ALLE fehlen. Morgen gegen Mittag werden wir erfahren, ob Pici abgeholt werden kann oder ob erst einmal der Montag noch abgewartet werden muss.

 

Den Abend werde ich versuchen, bei Herrchen und Frauchen Pici ein bisschen zu vertreten, damit die Beiden nicht traurig sind.

 

4. März 2007

 

Frauchens Nervosität spürte ich bereits beim Frühstück. Herrchen und Frauchen unterhielten sich darüber, ob Pici heute wohl kommen würde oder nicht. Beide waren sich einig, nicht darauf zu drängen, Pici unbedingt aus der Klinik abzuholen, um nur ja kein Risiko für ihn einzugehen. Um 12.00 Uhr sollte Frauchen sich in der Tierklinik melden, jedoch rief die Klinik gegen 11.00 Uhr bei uns auf Herrchens Handy an. Während Herrchen das Gespräch entgegennahm, hörte ich Frauchen im Treppenhaus die Treppe hinaufsprinten, hatte es anscheinend ebenfalls das Handy läuten hören. Herrchen sprach eine Weile und dann sagte es zu Frauchen, wir sollen Pici abholen, er würde nicht mehr sehr kooperativ mitarbeiten und er wolle auch nicht fressen. Im Klartext hieß das "Pici ließ die Sau raus ...!".

 

War Frauchen schon beim Frühstück äußerst rappelig, so drehte es nun völlig am Rad. Trotzdem schafften wir es, ca. eine 3/4 Stunde nach dem Anruf startklar zu sein. Wie gehabt saßen Snoopy und ich hinter dem Fahrersitz und Molly bei Frauchen auf dem Schoß. Genau zwei Stunden später erreichten wir unser Ziel. Ich blieb zusammen mit Snoopy und Molly im Auto zurück, was wiederum auf dem Klinikgelände parkte. Diesmal mussten wir allerdings nicht lange warten bis Herrchen und Frauchen zurückkehrten. Und dann war es soweit ...

 

 

Pici wurde ins Auto gepackt und lag während der Rückfahrt in seinem Korb.

 

Während der Fahrt nach Hause erfuhren wir, dass Pici fast nackt sei und sehr viele Haare hat lassen müssen. Herrchen und Frauchen wurde schon an der Rezeption erzählt, was Picilein doch für ein "anstrengender Patient" sei. Außerdem erfuhren Herrchen und Frauchen, wie gut die Heilung von Picis Wunde vonstatten geht und wie positiv auch das Röntgenbild von Picis Innenleben ausgefallen sei. Leider würde Pici aber nicht fressen, obwohl man versucht hatte, ihn ein bisschen zu betüddeln und sogar sein verbliebenes Fell gebürstet hatte. Wenn die wüssten, wie begeistert Pici vom Haare kämmen und bürsten ist, hätten sie es bestimmt nicht getan.

 

Ein etwas strenger Geruch umwehte nach dem Einpacken von Pici ins Auto meine Nase. Ich hörte, Pici habe wohl etwas Probleme mit seiner Verdauung gehabt und seine Hinterfront entspräche noch nicht den einschlägigen hygienischen Bestimmungen für Schoßhunde.

 

Wieder Daheim stellte Frauchen Pici in der Diele ab, wo wir ihn uns näher betrachten bzw. beschnüffeln konnten. Molly untersuchte ihn gründlich, ob auch noch alles dran ist. Ich glaube, sie war mit dem Ergebnis zufrieden.

 

Es gab Fressen für alle ... - und siehe da, Pici fraß zuerst ein Leckerchen, anschließend noch ein Stück Käse und dann sein Futter. Na also, wer sagt es denn!!! Nach dieser Anstrengung kam Pici in seine Kiste zurück und sollte schlafen. Pici schlief, aber erst, nachdem er es sich auf Herrchens Schoss bequem gemacht hatte. Sogar ein weiteres Leckerli verleibte er sich ein und machte unsere Leute so richtig glücklich damit.

 

Auch wenn Pici noch eine Weile braucht, um so richtig der Alte zu werden, ist es doch schön nun wieder vereint zu sein, zumal es Herrchen und Frauchen überglücklich zu machen scheint.

 

5. März 2007

 

Ich glaube, so richtig viel Zeit, um wieder der Alte zu werden, braucht Pici doch nicht ... - Pici schlief zwar die Nacht gut durch, dennoch motzte er irgendwann in der Nacht, weil Frauchen sich traute nachzusehen, wie es Pici in seinem Bettchen geht und ob er auch atmet. Beim Aufstehen tat Pici ebenfalls überzeugend kund, noch eine Weile länger schlafen zu wollen und es solle ihn bloß niemand daran hindern wollen ....

 

Pici frisst wie ein Scheunendrescher, sagt Frauchen, auch seine Medikamente waren schwups in Pici verschwunden, ohne jegliche Probleme. Nach dem Gang in den Garten polierte Frauchen Picis Hinterfront auf und setzte ihn anschließend in seine Box, denn auf Herrchens Schoß sitzen ist momentan nicht. Herrchen traut sich übrigens auch nicht, Pici auf den Arm zu nehmen, muss alles Frauchen machen.

 

Ich glaube, Picis Laune lässt momentan noch zu wünschen übrig, nach der schweren OP aber verständlich, meinen Herrchen und Frauchen. Nun wird diese kleine Monsterbacke natürlich noch mehr verwöhnt wie sonst, befürchte ich. Wo bleibe ich dann?!!!

 

Nachmittags hatte Pici einen Termin in unserer Tierklinik, wo er von einem neuen Tierarzt untersucht wurde, der sehr zufrieden mit seinem Gesundheitszustand war. Witzigerweise kommt dieser neue Tierarzt von der Tierklinik in Hofheim, an der Pici operiert wurde. Wer könnte also Pici besser betreuen, als der Neue.

 

In der Zwischenzeit weiß ich nun auch, was genau mit Pici in der Tierklinik passiert ist. Ihm wurde ein Lungenlappen entfernt und nicht ein Lungenflügel. Hätte Pici tatsächlich ein Lungenflügel entfernt werden müssen, wäre sein Leben wohl kaum noch lebenswert gewesen und Pici wäre wohl niemals wieder richtig gesund geworden.

 

Nach dem Besuch beim Tierarzt musste auch Herrchen Pici unter den Arm klemmen, um ihn von hier nach dort zu befördern, denn Frauchen fiel mit einem "dicken Kopf" aus und verschwand ins Bett.

 

6. März 2007

 

Wie seit geraumer Zeit standen wir am Morgen verhältnismäßig früh auf, denn Pici wollte freiwillig in den Garten, was Frauchen den Verdacht aufzwang, Pici müsse mal müssen .... Also begleiteten wir anderen Hunde Frauchen und Pici in den Garten. Warum Frauchen sich ausgerechnet über die Hinterlassenschaften von Pici mordsmäßig freute, werde ich wohl nie verstehen. Eventuell hat es etwas mit Picis Krankenhausaufenthalt zu tun .... Frauchen schmiss Molly das Quietschi und Molly raste durch den Garten, ohne Rücksicht auf Verluste. Da ich ja leider nicht hinterher wetzen kann, jedoch auch nicht im Weg stehen wollte, verdrückte ich mich auf die alte Gartenbank, auf der mittlerweile immer mehr Dinge herumstehen, die Frauchen aus unserem Garten mit in den neuen Garten nehmen will.

 

 

Picis Genesung schreitet voran. Eigentlich ist es so, als ob Pici niemals tagelang von uns weg gewesen wäre. Seine Laune hat sich auch wesentlich verbessert. Lediglich sein Outfit scheint sich etwas verändert zu haben, denn er trägt einen Mantel. Einerseits weil das für den halb nackt geschorenen Pici wärmer ist und andererseits, damit er nicht an seine Wunde kann.

 

 

Ich habe vor, mir einen schönen ruhigen und gemütlichen Abend zu gönnen ... - irgendwo zwischen einer Umzugskiste oder diversen Tüten.

 

7. März 2007

 

In der Nacht gab es ein großes Getöse von Pici, weil der nämlich halbwegs aus seinem Anzug geschlüpft war und nun völlig Beine und Kopf nicht mehr in den richtigen Löchern stecken hatte. Herrchen meinte zu Frauchen "guck mal, irgendwie hat Pici sich aus seinem Mantel befreit ...". Das hieß natürlich keineswegs, Frauchen möge einen Blick darauf werfen und dann ist gut ... - nein, das sollte heißen "bring' das mal wieder in Ordnung!!!". Klar brachte Frauchen das in Ordnung, nur Pici verspürte anscheinend überhaupt gar keine Lust, aus seiner etwas misslichen Lage befreit zu werden, tobte wie ein Berserker und biss um sich. Aber Frauchen wäre nicht Frauchen, wenn es Pici nicht einen der anderen Mäntel hätte verpassen können. Nun glänzt Pici wohl in einem neuen Outfit.

 

 

Beim Frühstück betrachteten Herrchen und Frauchen Picis Narbe, die ihn angeblich fast einmal halbiert. Es sei schon erstaunlich, wie so ein Hündchen diese Operation mit allem Drum und Dran wegstecken könne, meinten Herrchen und Frauchen, denn Pici sei kaum noch etwas anzumerken. Ist wahr, Pici ist bereits wieder hinter unseren Leuten her und läuft auch die Treppe hoch und runter.

 

 

Das Einpacken geht weiter .... - nun stehen weitere Kartons im Treppenhaus, im Schlafzimmer und auf dem Weg ins Büro. Wie wir heute erfahren haben, wird unser neues Häuschen am 26. März endgültig frei und wir können anrücken. Auch kam heute die ca. 395. Rechnung bezüglich neues Haus (Grundbucheintrag, Müllgebühren, Straßenreinigung, Grunderwerbssteuer und und und ...), dabei wohnen wir noch gar nicht dort. Dafür müssen unsere Leute in Waldbröl aber bei weitem nicht mehr so viel Hundesteuer für uns vier Hunde zahlen, wie in Düsseldorf, wo für vier Hunde 720,-- Euro Hundesteuer gezahlt werden müssen.

 

 

 

Nachmittags machten wir es uns zusammen mit Herrchen gemütlich. Ich rückte mir das Bett von Snoopy zurecht, so lange, bis ich es kuschelig fand.

 

8. März 2007

 

Ich glaube, im Garten ist der Frühling ausgebrochen. Jedenfalls waren die Temperaturen am Morgen dermaßen mild und bestimmt nicht mehr winterlich. Im vergangenen Jahr um diese Jahreszeit sah das ganz anders aus.

 

 

Bruno hat das neue Dingsbums für die Katzen, was Herrchen und Frauchen vergangene Woche gekauft haben, angenommen, sagt Frauchen. In dieses röhrenartige Gebilde sind mehrere Löcher eingelassen, wo man, katz oder hund einsteigen und es sich bequem machen kann. Als ich das versucht habe, wäre ich beinahe stecken geblieben. Frauchen schien allerdings mehr Panik erfasst zu haben als mich, denn es zog mich recht unsanft und hektisch aus dem Loch heraus. Jedenfalls hat sich Bruno wohl in eines der Löcher niedergelassen und erfreut damit Herrchen und Frauchen.

 

9. März 2007

 

Frauchen sprang um 7:00 Uhr aus dem Bett, denn Pici musste zur Nachkontrolle zur Tierklinik und Snoopy zum Impfen. Die Drei verschwanden rechtzeitig zum Termin und kehrten relativ schnell zurück. Von Frauchen erfuhren wir, der Tierarzt ist mit Picis Genesung sehr zufrieden. Ein angefertigtes Röntgenbild bestätigte seine Gesundheit, nun muss Pici kommenden Montag zum Fäden ziehen. Snoopy ist allerdings nach dem Tierarztbesuch leidend, denn anscheinend hat die Spritze ihn am Muskel getroffen. Aber unser Oldie ist, glaube ich, ein bisschen wehleidig und lässt sich gerne von Frauchen betüddeln, was das natürlich gerne tut.

 

Mittags begann es draußen zu gießen, so dass wir kaum noch in den Garten konnten, ohne triefend nass zu werden. Frauchen raste mal wieder durchs Haus und packte oder schleppte Kartons oder Müll die Treppe hinunter. Ca. zwei- oder dreimal hörte ich es die Treppe hinauffallen und fluchen. Wie es ausschaut, werden Frauchen, Molly, Pici, Snoopy und ich am 27. oder 28. März in Waldbröl mit dem Notwendigsten einziehen.  Frauchen will unbedingt dabei sein, wenn die Katzenvolliere gebaut wird, außerdem muss der Telefon- und Computeranschluss verlegt werden, dann stehen noch Elektriker, Anstreicher und der Bodenleger an. Hab' ich etwas vergessen ...? Klar, der Holzzaun für uns Hunde muss am Grundstück entlang montiert werden. Nee, ist das alles spannend!!!

 

10. März 2007

 

Frauchen ist kein Freund von großem Abschiednehmen, deshalb und weil es weiter packen musste, sind wir heute auch nicht mehr zur Hundeschule gegangen. Da sind wir uns einig, die Zeit in der Hundeschule war prima, nun beginnen wir aber bald ein neues Leben ... - und wie sagt Frauchen so schön "Schwund ist immer!". Während Frauchen sich im Haus austobte, räumte Herrchen den Garten auf. Meine ganzen Spielsachen liegen nun ebenfalls in einem Karton, egal - ich habe ja Molly.

 

Viel passierte den Tag über nicht mehr, denn Frauchen packte und Herrchen rumorte irgendwo im Haus herum, bevor es in den Garten ging und dort "klar Schiff" machte.

 

11. März 2007

 

Obwohl Frauchen überhaupt gar keinen Grund hatte, früh aufzustehen, tat es dies aber. Daher kamen wir Hunde recht früh in den Garten. Mir schien, heute gibt es richtig gutes Wetter. Das bestätigte sich über Tag, denn beim nächsten Besuch im Garten spürte ich die warme März-Sonne auf meinem Fell.

 

Nachmittags kam Besuch, während wir Hunde gerade mit Herrchen und Frauchen im Garten waren. Besuch finde ich echt geil, Besuch, der mich aber zudem noch krault und auf der Küchenbank zwischen sich sitzen lässt, liiiiiieeeebe ich.

 

 

Pici hat zusammen mit Frauchen morgen in der Früh einen Nachuntersuchungstermin in der Tierklinik. Außerdem werden Picis Fäden gezogen, was bestimmt ein großes Bamborium werden wird und das pathologische Ergebnis seiner Tumor-OP steht noch aus. Lassen wir uns überraschen, was Pici wieder anstellt ....

 

12. März 2007

 

 

 

Molly hat ihren Jahrestag!!! Hoch soll sie leben ... - hoch soll sie leben ... - dreimal hoch!!!!!!

 

Pici fuhr mit Frauchen am Morgen in die Tierklinik zum Fäden ziehen und um das Ergebnis des pathologischen Befundes zu erfahren. Der Tierarzt war mit Picis Genesung sehr zufrieden. Beim Ziehen der Fäden sei Pici sehr tapfer gewesen, meinte Frauchen ... - es selbst allerdings auch, denn es habe Pici festgehalten. Ob Pici nun noch eine Chemotherapie machen muss, will der Tierarzt noch abklären. Er verunsicherte Frauchen etwas, denn er meinte, Pici könne evtl. doch schon Metastasen gebildet haben, die im momentanen Zustand nicht zu erkennen seien, genauso gut könne die OP für seine Genesung bereits ausreichen. Frauchen sagt, es sei nun überhaupt nicht klüger wie vor dem Arztbesuch. Warten wir die nächste Aussage des Tierarztes ab. In sechs Wochen soll Pici wieder geröntgt werden.

 

 

Weil das Wetter so schön sonnig und fast sommerlich warm war, verbrachten wir eine Weile im Garten. Frauchen schoss ein paar Fotos von uns, vor allem von Snoopy, den es vorher ausgiebig kämmte.

 

 

Es wird immer schwieriger den Weg von der Hoftüre in den Garten zu finden, denn dort stapeln sich die Dinge, die wir nicht mit nach Waldbröl nehmen. Herrchen lärmte nachmittags auf dem Speicher, nachdem es vorher zu OBI gefahren war, um neue Umzugskartons zu kaufen. Frauchen entstellte unser Wohnzimmer, was wohl immer kahler wird. Momentan bin ich recht froh, das Elend hier nicht erblicken zu können.

 

13. März 2007 

 

Herrchen wollte relativ früh nach Gummersbach fahren und auf diesem Weg unser Häuschen in Waldbröl aufsuchen, deshalb standen wir rechtzeitig auf. Aus Waldbröl erhielt Frauchen einen Anruf von Herrchen, der uns eine Hiobsbotschaft verkündete ... - im Nachbarhaus war durch das schlechte Wetter Wasser ins Haus gelangt. Aus diesem Grunde muss nun auf dem Grundstück des Nachbarhauses und auf unserem eine Drainage gebaut werden. Frauchen war begeistert ... - nicht einmal eingezogen in das Haus, haben wir schon eine teure Reparatur. Etwas später meldete sich Herrchen nochmals und verkündete, es habe bereits alles in die Wege geleitet "und alles wird wieder gut!".

 

In der Zwischenzeit ist Herrchen wieder zu Hause eingetrudelt und hatte jede Menge zu berichten. Kommenden Freitag, habe ich bei der Gelegenheit gehört, fahren wir alle zusammen erneut nach Waldbröl. Die ersten Arbeiten müssen mit einem der Handwerker besprochen werden, schließlich wollen Frauchen und wir Hunde in 14 Tagen in Waldbröl Einzug halten.

 

14. März 2007

 

Frauchen hat Geburtstag ...

 

Einen Schnapszahl-Geburtstag, der eigentlich gefeiert werden müsste. Doch feiern ist bei uns in der mittlerweile wohl etwas ungemütlichen  Wohnung nicht. Von Herrchen geschenkt will Frauchen auch nix haben, denn es meint, es sei genug, dass es unseren Pici noch einmal zurückbekommen hat. Was für ein schöneres Geburtstagsgeschenk könnte es denn bekommen!!!?

 

Nachmittags machten sich unsere Leute plus Molly auf, um neue einbruchsichere Fenster und Türen für unser neues Haus auszusuchen. Sehr erfolgreich kehrten sie zurück und schienen ausgesprochen geschafft zu sein. Auch mit Molly war nicht mehr viel anzufangen. Ich glaube, wir bauen uns in Waldbröl ein kleines Alcatraz.

 

Abends wurde dann noch auf Frauchens Wohl angestoßen und schon war dieser Tag um.

 

15. März 2007

 

Herrchen fuhr am Morgen neue Umzugskartons kaufen und Frauchen entschwand mittags zu einem Termin. Wir sonnten uns eine Weile im Garten, denn das Frühlingswetter ist phantastisch.

 

Molly entwickelt sich irgendwie zu einer kleinen Zimtzicke, sagt jedenfalls Frauchen, denn sie verprügelte mich diese Woche schon das zweite Mal. Dabei habe ich gar nix gemacht! Ehrlich!!! Aber auch Snoopy scheint einen an der Klatsche zu haben, der verprügelte nämlich Molly diese Woche ebenfalls zweimal. Ich glaube, wir sind langsam alle im Umzugsstress; wird Zeit, dass wir hier unsere Zelte abbrechen.

 

Pici soll nun keine Chemotherapie machen, weil die Chemo nicht gut auf den Tumor, den Pici hatte, anschlägt. Es kann sein, Pici ist gesund, es kann aber auch leider sein, Pici hat Metastasen. Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht feststellbar. Der Tierarzt meinte, Frauchen solle Pici auf keinen Fall ein zweites Mal operieren lassen, wenn sich erneut ein Tumor bildet, denn dann hat er metastasiert. Nun soll Pici in sechs Wochen geröntgt werden. Frauchen fragte den Tierarzt für was das gut sei, denn es würde doch nur bedeuten, wir wüssten Bescheid über seinen Zustand, helfen könnte der Tierarzt aber nicht. Das bekam Frauchen bestätigt und deshalb werden Herrchen und Frauchen vorerst keine weiteren Untersuchungen anstellen lassen. Wir hoffen einfach auf Glück für Pici, sagen beide übereinstimmend.

 

16. März 2007

 

Frauchen erwachte am Morgen mit Kopfweh. Das war ziemlich blöd, denn am Nachmittag wollten wir zu unserem Treffen in Waldbröl ankommen. Bevor wir jedoch losfuhren, gingen wir noch eine Runde im Neandertal spazieren.

 

 

Ich glaube, Frauchen fühlte sich während des Aufenthalts in unserem Haus in Waldbröl gar nicht wohl. Das konnte ich beurteilen, denn wir Hunde durften zum ersten Mal alle unser neues Zuhause kennenlernen. Zuerst ging es für uns in den Garten, wo es einiges zu entdecken gab.

 

 

Anschließend gingen wir ins Haus, wo es irgendwie so aussehen musste, wie bei uns Daheim, denn es stand überall etwas herum.

 

Herrchen und Frauchen nahmen ihren Termin wahr und dann merkte ich, Frauchen wollte unbedingt nach Hause. Kaum saßen wir im Auto, übergab sich Frauchen. Wir fuhren nach Hause, wo Frauchen quasi vom Auto ins Bett fiel.

 

Damit war der Tag vorbei.

 

17. März 2007

 

Herrchen ging am Morgen mit uns Hunden in den Garten. Frauchen bereitete unser aller Frühstück zu, verschwand nach dem Frühstück allerdings wieder ins Bett, denn immer noch "gewitterte" es in seinem Kopf. Wir Hunde hielten uns alle in Frauchens Nähe auf und spendeten so gut wir konnten Trost.

 

Damit war dieser Tag ebenfalls um.

 

18. März 2007

 

Sonntag und Frauchen ist wieder auf den Beinen! Trotzdem wurde es ein sehr ruhiger Tag, bei dem wir Frauchen beim Schonen halfen. Da das Wetter saumäßig war, hätten wir sowieso nichts besseres anstellen können.

 

Und wieder war ein Tag vorüber.

 

19. März 2007

 

Der heutige Tag verlief wieder normal ... - Frauchen stand zeitig auf, ging mit uns in den Garten, in dem sogar etwas Schnee lag, bereitete Frühstück und stürzte sich danach in die Arbeit.

 

Pici musste gekämmt werden, worüber er lautstark protestierte, denn seine Frisur ist anscheinend momentan durch den halben Kahlschnitt und dem ständigen Tragen eines Mantels verfilzungsanfällig. Frauchen ließ sich nicht beirren und stritt sich anschließend auch noch mit Snoopy-Lupy herum, dem es ebenfalls die Haare stylte.

 

Angeblich hat Snoopy eine phantastisches Fell bekommen seit er bei uns vor fast einem Jahr eingezogen ist. Hatte er damals, laut Aussage von Frauchen, einen nackten Po, so wallen nun an dieser Stelle seine Haare wohl fast bis auf dem Boden.

 

Ansonsten stellte Frauchen neue Kartons auf und packte, packte und packe ....

 

20. März 2007

 

Wir wurden mal wieder früh aus dem Bett geschmissen. Die Zeiten, in denen Herrchen und Frauchen nachts kein Ende finden konnten und morgens nicht aus den Federn kamen, sind wohl endgültig vorbei. Disziplin ist bei uns angesagt!  Und es wurde gepackt ....

 

Mittags überraschte Herrchen mich mit einem ausgiebigen Spaziergang im Neandertal. Herrlich ... - als es mich von der Leine ließ, raste ich kreuz und quer über die Wiese und fühlte mich wunderbar. Angeblich wollen wir alle zusammen große Spaziergänge veranstalten, wenn wir erst in Waldbröl leben. Wie ich eben gehört habe, wird morgen schon einmal vorab provisorisch der Zaun an unserem neuen Haus angebracht, damit wir Hunde nicht auf dumme Ideen kommen und das Weite suchen, wenn Frauchen mit uns in ein paar Tagen dort einzieht.

 

Ansonsten ist es kühl geworden und der Frühling in weite Ferne gerückt. Macht nix, warm wird es noch früh genug, ich bevorzuge kühle Temperaturen, ebenso wie Herrchen und Frauchen.

 

 

So, nun werde ich eine Runde mit Molly auf der Couch kuscheln und es mir so richtig gut gehen lassen.

 

21. März 2007

 

Eigentlich ist heute Frühlingsanfang, dafür war es allerdings bereits am Morgen sehr kalt.

 

 

Leider waren unsere Leute wieder sehr beschäftigt, denn die Zeit, meint Frauchen, laufe uns langsam weg und der Umzug naht. Frauchen packte Sachen ein und Herrchen machte viel Lärm; anscheinend will er unser verkauftes Haus noch abreißen. Beim Herunterschleppen der von Frauchen gepackten Kartons jammerte es denn, die Kartons seien so entsetzlich schwer und ob Frauchen nicht etwas weniger in den einzelnen Kartons verstauen könne. Frauchen meinte, bei Herrchen piepe es wohl, denn es könne doch nicht die Pappschachteln nur halb füllen.

 

Beim Zubettgehen schneite es erneut. Vielleicht liegt morgen ja ganz viel Schnee im Garten ...!?

 

22. März 2007

 

Herrchen brachte uns nach dem Aufstehen in den Garten, denn Frauchen musste für Ordnung sorgen, weil die neuen Besitzer unseres Hauses ganz zeitig mit ein paar Fachleuchten zum Hausumbau vorbeikommen wollten, ebenso ein Mitarbeiter eines Umzugsunternehmens, der uns ein Angebot über die nach Waldbröl zu befördernden Kisten und Möbel erstellen soll. Natürlich wurde ich wieder zwangsverfrachtet und durfte nur kurz "Hallo" sagen.

 

 

Und Frauchen packte und packte und packte, während Herrchen rumorte und lärmte.

 

23. März 2007

 

Heute die gleiche Nummer wie gestern, jedoch später am Tag .... - Zuerst kam jemand, der uns ein Angebot über Umzug, Ausmistung und Besenrein erstellen will und dann ... - ups, ist bisher nicht gekommen. Was ich aber bemerken will ist, ich durfte denjenigen nicht begrüßen, was ich richtig gemein fand.

 

Und dann geriet Herrchen heute hinter den Staubsauger, mit dem Frauchen die Wohnung reinigte und bekam doch tatsächlich einen Zug ab, denn es meinte "Huch ... - jetzt habe ich die Luft aus dem Staubsauger ins Auge bekommen". Als Frauchen es fragte, was daran nun so dramatisch sei, antwortete Herrchen, es hätte auf sein Auge gezogen .... "Halllllo???" Also, wenn ich Frauchen gewesen wäre, hätte ich den Krankenwagen glatt gerufen. Wie oft bin ich schon diesem Staubsaugerdurchzug ausgeliefert gewesen?!! Klar, mich trifft es bestimmt nur immer auf der Seite, auf dem ich kein Auge mehr habe, deshalb, und nur deshalb, ist mir noch nix passiert. Wir könnten es mit Herrchen und ein bisschen Watte mal probieren. Ich weiß was, wenn er mich das nächste Mal ärgert, puste ich ihm einfach auf's Auge. ;-P

 

Trotz seines staubsaugerdurchzuggeschädigten Auges schnappte sich Herrchen nachmittags mein Geschirr, schmiss mich in selbiges hinein und drehte eine Runde mit mir im Neandertal. Das war echt klasse und ich kam kaputt wie Hund und völlig eingedreckst nach Hause.

 

Unser zweiter "Termin" heute setzte uns drauf. Somit bekam ich auch keine zweite Chance auf eine hundsgemäße Begrüßung; was diesem unzuverlässigen Menschen da entgangen ist, ahnt er nicht.

 

Nachmittags versuchte Frauchen beim Generalkonsulat der Niederlande anzurufen, um bezüglich seines vor bereits drei Jahren abgelaufenen niederländischen Paspoorts etwas zu erfragen. Es schien sich die Finger wund zu wählen, bekam anscheinend aber immer nur eine "Maschine" als Anschluss, die stets alles in holländisch und deutsch wiederholte. Frauchen hatte dann noch weitere Möglichkeiten zu wählen, was aber nicht ging, weil die Ansage immer von einer bestimmten Zeit sprach, in der man die von Frauchen begehrte Abteilung erreichen könne. Natürlich hielt sich Frauchen an diese Zeit, doch die doofen Käsköppe anscheinend nicht, denn dort ging keiner ans Telefon.

 

Endlich, nach langem Geschimpfe von Frauchen und zahlreichen "guten Ratschlägen" von Herrchen, bequemte sich jemand am anderen Ende das Gespräch entgegen zu nehmen. Ende vom Lied, Frauchen muss sich selbst nach Düsseldorf bewegen und vorstellig werden.

 

24. März 2007

 

Großer Tag heute!!! Schlüsselübergabe vom neuen Haus ....

 

Nach dem Frühstück brach hektisches Treiben bei Herrchen und Frauchen aus, denn sie wollten bereits am Vormittag mit uns nach Waldbröl abdüsen, heute sollten wir den Schlüssel vom Haus übergeben bekommen. Pünktlich trafen wir ein. Das erste was Herrchen verkündete war, der neue Zaun, der in der vergangenen Woche schon einmal teilweise aufgestellt wurde, entspräche nicht seinen Vorstellungen. Das hat bei Herrchen allerdings nicht viel zu sagen, meist findet er etwas nicht in Ordnung oder nicht schön, um dann aber etwas später festzustellen, es ist doch so, wie er es haben wollte oder noch viel besser. Genauso bei dem Zaun, er soll prima aussehen. Frauchen meinte, derjenige, der ihn aufgestellt habe, hätte gute Arbeit geleistet und würde bestimmt auch eine super Voliere für unsere Katzen bauen.

 

Leider turnte jedoch noch der frühere Besitzer im Haus herum, so dass wir uns zusammen mit Herrchen und Frauchen nicht wirklich frei bewegen konnten. Frauchen sperrte uns von einem Zimmer ins andere und meckerte, weil wir bellten und die Türen zerkratzten. Eigentlich wollten Herrchen und Frauchen noch ein bisschen die Tapeten bemalen, um anzuzeigen, wo der Elektriker alles neue Anschlüsse hin verlegen soll. Und gucken wollten sie und beratschlagen .... Stattdessen fuhren sie unverrichteter Dinge viel früher, als geplant, mit uns nach Hause. Damit wir nicht in einem Stau zu stehen kommen, fuhr Herrchen eine andere Route, die uns durchs Sauerland führte, wo nach Aussage von Frauchen "verdammt viel Schnee" lag ... - prompt landeten wir auch dort in einem Stau.

 

Nun sind wir alle mal wieder geschafft. So eine Autofahrt ist ganz schön anstrengend ....

 

25. März 2007

 

Ausgerechnet nach dem gestrigen "anstrengenden" Tag wurden in der Nacht die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Dies bedeutet im Allgemeinen, man/hund muss eine Stunde früher aufstehen, bekommt aber vorgegaukelt, es sei bereits später als man/hund denke. Zum Glück ließen sich unsere Leute nicht davon beirren und so schliefen wir ausgiebig in den Morgen hinein.

 

Draußen im Garten erwartete uns angenehmes Frühlingswetter. War es gestern noch recht kühl, so spürte ich die Sonne in meinem Fell. Frauchen beschäftigte Molly, beseitigte diverse Spuren von uns und murmelte, es müsse unbedingt noch von jedem Grab seiner und Herrchens verstorbener Tiere etwas Erde abnehmen, um diese als Erinnerung mit nach Waldbröl zu nehmen. Es ist nämlich so, Frauchen freut sich auf den Umzug, bedauert aber, den Garten mit all' seinem "Inhalt" zurücklassen zu müssen.

 

 

Der Müllberg auf unserem Hof steigt scheinbar jeden Tag an. Ich habe es mir zum Hobby gemacht, mindestens einmal am Tag, wenn Frauchen nicht hinsieht, auf unsere Müllhalde zu klettern. Rauf komme ich gut, nur beim Abstieg gibt es für mich Probleme. Ist aber auch kein Ding, denn Frauchen kommt prompt angerast, sagt "Leon, Du sollst doch nicht darauf klettern ....!!!" und rettet mich.

 

26. März 2007

 

Unsere letzte Woche in Düsseldorf ist angebrochen ....

 

Herrliches Frühlingswetter erwartete uns am Morgen im Garten. Molly düste mit Frauchen und dem Quietschi durch den Garten, ich saute mich unter den Tannen mit kleinen Ästchen, Tannengrün und Moos ein, und Snoopy und Pici erbosten sich über einen bellenden Hund in unserer Nachbarschaft.

 

Nachmittags kam kurz Besuch vorbei, der sich noch einige Dinge aus unserem Garten holte. Ich durfte mich endlich mal wieder so richtig dem Begrüßungsrausch hingeben und versprühte meinen ganzen Charme.

 

Frauchen tat das, was es die Wochen zuvor getan hat ... - Umzugskartons packen. Mittlerweile ist es ins Büro vorgedrungen und wühlt sich dort durch die Schubladen, Regale und Schränke.

 

Morgen wollen wir erneut nach Waldbröl fahren. Unsere Leute hoffen, sich dort endlich einmal ungestört umsehen zu können. Wird bestimmt wieder eine lustige Tour quer durch Deutschland mit seinen Sehenswürdigkeiten und Staus ....

 

27. März 2007

 

Als der Wecker am Morgen ansprang, hörte ich Herrchen aufstehen und ihn wieder ausstellen. Frauchen bemerkte davon nichts und schlief weiter. Irgendwann erwachte Frauchen und wunderte sich darüber, dass der Wecker nicht angegangen sei. Herrchen klärte es über seinen Gesundheitszustand auf, der eine Tour nach Waldbröl nicht zulasse. Unser armes Herrchen hatte nämlich bereits beim ins Bettgehen Kopfweh und das war über Nacht wohl nicht besser geworden. Ich glaube, es war aber nicht nur das Kopfweh, denn Herrchen aß über Tag gar nichts und ließ sich nachmittags von Frauchen einen Kamillentee servieren.

 

Außerdem hustet Pici erneut, was Frauchen veranlasste bei der Tierklinik anzufragen, ob es Pici entwässern solle. Die Antwort lautet ja, wenn sich Picis Zustand aber die nächsten zwei bis drei Tage nicht bessert, müsse er zur Untersuchung in die Tierklinik gebracht werden. Oh nein, nun geht das doch hoffentlich nicht von vorne los .....

 

Momentan ist Frauchen etwas ratlos, weiß es doch nicht, was es noch alles einpacken soll, schließlich leben wir ja auch noch hier und brauchen so einige Dinge des täglichen Lebens.  Endlich kam es heute zwischen dem Packen dazu, von jedem Grab eines verstorbenen Tieres etwas Erde abzunehmen, die entweder in ein schönes Gefäß soll oder im neuen Garten verstreut wird.

 

 Herrchen stand auch am Abend nicht auf, es geht ihm immer noch schlecht, denn es  leidet unter einer Migräne.

 

28. März 2007

 

Eigentlich wollte Frauchen früh aufstehen und nach dem Frühstück nach Düsseldorf fahren, um seinen Pass verlängern zu lassen. Herrchen überredete Frauchen jedoch, den Termin zu verschieben.

 

Herrchen liegt nach wie vor danieder. Wenn es sich bis morgen nicht erholt, wird Frauchen alleine nach Waldbröl fahren müssen und mit den Handwerkern sprechen. Wie ich vernahm, darf Molly es begleiten. Warten wir es ab, ob nur die Beiden morgen fahren oder ob wir anderen Hunde und Herrchen doch noch mitkommen.

 

29. März 2007

 

Herrchen hat sich erholt und war am Morgen halbwegs fitt. Da wir früh das Haus verlassen und nach Waldbröl abfahren wollten, mussten wir rechtzeitig aufstehen. Pünktlich fuhren wir Hunde mit Herrchen und Frauchen los und erreichten unser Ziel zügig.

 

 

Herrchen und Frauchen hielten ihren ersten "Kaffeeklatsch" in der Küche ab und Molly durfte ausnahmsweise am Fenster sitzen. Für Snoopy und mich lagen Deckchen auf dem Boden.

 

 

Die Handwerker kamen pünktlich ... - und es war wunderbar, ich durfte alle begrüßen, zumal die das auch noch gut fanden. 

 

Zwischendurch fuhr Herrchen in die Stadt, um einen neuen Fernseher zu kaufen und ich sorgte etwas später für helle Aufregung ... - Herrchen sollte eigentlich auf uns Hunde aufpassen, denn wir befanden uns in dem Teil des Gartens, in dem der neue Zaun noch nicht errichtet ist und daher Ausbruchmöglichkeiten bestehen. Weil Frauchen Herrchens Hilfe kurz in Anspruch nahm, sah es anscheinend nicht, wie ich das kleine Einfahrtstor unter die Lupe oder besser Nase nahm und mich unten hindurch schob. Ich hörte die beiden nach mir rufen, doch war meine Freiheit tierisch aufregend und ich versprach mir jede Menge Abenteuer. Gerade als ich so richtig durchstarten wollte, hörte ich Frauchen erneut nach mir brüllen, sagen wir mal, leicht panikgeprägt. Im nächsten Augenblick muss es mich auf der Straße entdeckt haben und schon kam es angedüst und trug mich zurück ins Haus, wo auch die anderen eingesperrt wurden, sozusagen als Kollektivstrafe. Frauchen meinte denn zu Herrchen, es wäre entsetzlich gewesen, wäre mir etwas zugestoßen. Unter diesen Umständen hätte es niemals in dieses Haus einziehen können. Ups, da habe ich wohl echt Mist gebaut.

 

Als wir gegen Abend zurückfuhren, sagte Frauchen, es würde gerne schon dort bleiben, denn es gefiele ihm so richtig gut im neuen Haus. Stattdessen wird es für Frauchen, Molly, Snoopy-Lu, Pici und mich erst am Sonntag ernst. Ob Pici nicht eventuell doch bei Herrchen bleibt, ist noch offen, denn Pici mag nicht gerne ohne Herrchen sein. Allerdings mag er auch nicht gerne ohne Frauchen sein, wie soll man es ihm also recht machen???

 

30. März 2007

 

Der Tag begann wie immer, eigentlich ganz nett und freundlich .... - doch beim Frühstück vernahm ich etwas von "Tierarzt". In der Tat, unsere Leute planten einen gemeinsamen Tierklinikbesuch mit uns Hunden. Kurz vor Mittag trudelten wir in der Tierklinik ein, mussten allerdings noch eine Weile warten, bis wir an der Reihe waren. Zuerst musste Snoopy seinen Backbord hinhalten, war aber recht schnell fertig. Der Tierarzt meinte in aller Ausführlichkeit den Analdrüseninhalt beschreiben zu müssen, was Frauchen auch tatsächlich zu interessieren schien, im Gegensatz zu Herrchen, der sich auf seinem Stuhl zu krümmen schien. Darüber lachten sich Tierarzt, Helferlein und Frauchen kaputt. Nach Snoopy war ich an der Reihe und wieder die entsprechenden Kommentare dazu von Tierarzt und Frauchen, die Herrchen ärgerten, bis der das Weite mit mir und Snoopy suchte. Ich vermute mal, Pici war als nächster dran, bekam noch zusätzlich die Krallen geschnitten, bevor Molly das unvermeidliche Schicksal traf und zusätzlich noch die Jahresimpfung.

 

Nachmittags fuhren Herrchen und Frauchen weg, um sich ein geräumiges Tierschutzauto für die nächsten Tage zu leihen, in dem Herrchen einen Teil der nach Waldbröl zu schaffenden Kartons transportieren will. Morgen hat Herrchen vor, die Tour zweimal zu fahren. Am Sonntag dann nochmals, wobei Frauchen und wir Hunde im eigenen Wagen mitkommen und in Waldbröl bleiben.

 

31. März 2007

 

Der Endspurt hat begonnen ...

 

Nach dem Frühstück wurde das geliehene Auto bepackt und dann rauschte Herrchen zur ersten Tour nach Waldbröl ab. Es kam gut durch und war deshalb relativ schnell wieder zurück. Nach einem kleinen Päuschen rappelte Herrchen sich erneut auf, bepackte unter Aufsicht von Frauchen den Wagen und düste ab. Diesmal klappte es ebenfalls bestens, so dass Herrchen am frühen Abend zurückkehrte.

 

 

Frauchen befand sich tagsüber im Einpackendspurt und wirkte etwas nervös, denn anscheinend war doch noch sehr viel zu tun.

 

Nun ist es also soweit, wir brechen die Zelte endgültig hier ab. Herrchen jammert schon, weil es die nächste Zeit noch hier bleiben muss und das ganz ohne Frauchen und uns Hunde. Na ja, so schlimm wird es wohl eher nicht werden, denn Fatima und Bruno werden  ihm Gesellschaft leisten. Außerdem feiern wir Ostern doch noch einmal zusammen mit Herrchen in Düsseldorf. Frauchen meint sowieso, es würde mehrfach pendeln müssen, bevor am 27. April endgültig "finito" ist.

 

Der Tag war anstrengend, deshalb bin ich sehr müde und werde mich aufs Ohr legen.

 

Die nächsten Tage werde ich wohl kaum zum Schreiben kommen, denn der Computer wird frühestens kommende Woche Montag angeschlossen. Und dann gibt es bestimmt viele Neuigkeiten und jede Menge Bilder ....

 

Bis dahin, liebes Tagebuch, sage ich Tschüss und auf Wiedersehen in Waldbröl ....

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