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Mein Tagebuch ...

 

III. Teil - ab August 2003

 

 

 

1. August 2003

 

Es ist Freitag und deswegen besuchten wir Frauchens Mutti, die gestern aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Weil es heute wieder warm werden sollte, fuhren wir schon ganz früh hin, um auch rechtzeitig vor der Mittaghitze wieder nach Hause zu fahren.

 

Wir Hunde legten noch ein Schläfchen ein, während Frauchen mit ihrer Mutti frühstückte und danach irgendetwas Metallenes zusammenbaute. Wie ich das so mitbekam, bepflanzte sie das Ding anschließend mit Blumen.

 

Zurück fuhren wir mit geöffneten Fenstern. Das merkte ich daran, weil der Wind so herrlich durchs Auto zog. Wie immer krähten aus dem Heck Ricky und Cosima. Ricky gibt bei jeder Fahrt kaum mal eine Minute Ruhe und Cosima unterstützt ihn dabei hingebungsvoll.

 

Wieder Zuhause verdonnerte uns Frauchen dazu, in den Garten zu gehen. Eigentlich wollen wir das ohne sie überhaupt nicht. Aber nein, es ist ja soooo schönes Wetter und das sollen wir im Garten ausnutzen. Gut - nutze ich es aus und buddel ein wenig.

 

Morgen will Herrchen mein Schwimmbecken aufblasen. Darauf bin ich ja mal gespannt. Dann fehlt mir zu meinem Glück nur noch ein Schwimmentchen (hihi).

 

 

2. August 2003

 

Puh! Hundeschule auf der großen Wiese stand an und wir waren natürlich mit dabei. Eine ganze Weile trainierten wir auf der großen Wiese in der Sonne, die mir auf den Pelz schien. Irgendwann konnte ich nicht mehr und Frauchen hat das Training für uns beide abgebrochen und sich mit mir in die Wiese gesetzt. Da war aber schon fast die ganze Stunde um. Danach das obligatorische Kaffeetrinken und dann nichts wie ab nach Hause in den Garten, in dem ein kühles Wasser für mich bereit stand und noch eine Überraschung ...

 

Herrchen raffte sich auf mein Schwimmbecken aufzupumpen ... Mit viel Ach und Krach und "geht nicht" kam mein Swimmingpool wohl in Form, denn kurze Zeit später stand ich schon im Wasser, was gerade mal meine Pfoten umspülte. Aber ehrlich gesagt, so der wirkliche Renner ist das nicht ...

 

 

Pici musste genauso herhalten wie ich. Na ja, eine kleine Abkühlung war es natürlich - ich will nicht ungerecht sein, haben Herrchen und Frauchen sich doch solche Mühe gegeben.

Videos:

DSL  oder  ISDN   

"Der Swimmingpool"

 

DSL  oder  ISDN   

"Hundeschul-Gruppentraining"

 

 

Der Tag wurde lang, denn Herrchen und Frauchen saßen noch lange mit uns im Garten, bevor wir endlich unserem wohlverdienten Schlaf nachkommen konnten.

 

3. August 2003

 

Die Nacht war angenehm kühl und so haben wir alle gut geschlafen. Sogar Cosima hat mich in der Nacht nicht geweckt, worüber ich mich immer etwas ärgere.

 

Obwohl Frauchen am Vorabend noch lange vor dem Fernseher hockte, sprang sie in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett, schnappte sich Pici unter den Arm, weckte Ricky, Billy und Cosima, brachte mich auf Vordermann und entschwand mit uns in den Garten. Nur Lissy und Herrchen durften weiterschlafen.

 

Kaum unten, raste sie in die Waschküche und montierte den Wasserschlauch. Natürlich half ich ihr beim Auslegen des Schlauches, brachte mich aber in Sicherheit, bevor es "Wasser marsch" hieß. Und dann wässerte Frauchen den Garten, so lange, bis ich sie quietschen hörte, denn der Schlauch löste sich aus dem Gewinde und Wasser spritzte. Allerdings meinte Frauchen, sie sei doch noch recht trocken geblieben. Das änderte sich dann aber schlagartig, als der Schlauch sich aus dem Gewinde löste, welches in der Waschküche am Wasserhahn festgemacht war ... Ich hörte Frauchen sich wundern "Hä, wieso kommt so wenig Wasser aus dem Brausekopf???" Da es nun nicht mehr unmittelbar bei ihr goss, sondern das Geräusch spritzenden Wasser aus der Gegend Waschküche kam, eilte sie im Sausebrausschritt dort hin und ... Ich möchte ihre Flüche hier nicht wiedergeben. Wie sie es später Herrchen erzählte, spritzte das Wasser nur so aus dem Schlauch und  an die Decke der Waschküche. Um möglichst den Wasserschaden zu begrenzen sprang sie an der Türe durch den Wasserstrahl in den Kellerraum ... und war bis auf die Knochen nass. Ein paar Minuten später stand sie allerdings schon wieder unten und sprengte den Garten weiter - ich nehme an, nachdem sie sich abgetrocknet, gefönt und umgezogen hatte.

 

4. August 2003

 

Den ganzen Tag diese Hitze ... Ich lag nur faul herum und habe gar nichts getan - nicht einmal ein Loch gebuddelt. Abends sprengte Frauchen erneut die Blumen, Sträucher und die Wiese. Diesmal blieb Frauchen trocken.

 

Bevor wir alle schlafen gingen, saßen wir mit Herrchen und Frauchen im Garten bis es dunkel war. Frauchen legte zur allgemeinen Belustigung eine kleine Zwischeneinlage ein, indem sie von der Bank hüpfte und schrie "iiiiiiiiiiiih, eine Spinne, eine Spinne ...." Wer hätte das gedacht, aber ich habe ein Frauchen, dass sich vor Spinnen fürchtet, andererseits aber jede Kröte, jeden Frosch, jede Blindschleiche, jeden Wurm und jede Schnecke und, und, und ..., als süüüüüß bezeichnet. Tststs .... Nun weiß ich ja nicht, wie das alles aussieht, aber laut Frauchen müssen Spinnen das Schrecklichste und Schlimmste sein, was es außer Naturkatastrophen noch gibt.

 

5. August 2003

 

Der Morgen fing dann auch nicht viel anders an ... "Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih - eine Spinne - Hilfe ..."  In der Küche krabbelte wohl eine über die Fliesen an der Wand. Herrchen musste sie in einem Glas einfangen und nach draußen setzen, erst dann herrschte wieder Ruhe. Liebes Frauchen, ich kenne zwar keine Spinne persönlich, bin jedoch sicher, dass so ein kleines Wesen vor Dir bestimmt noch mehr Angst hat und das sicherlich zu Recht.

 

Den Vormittag verbrachten wir wieder bei Frauchens Mutti im Garten. Aber noch bevor sich das Auto richtig aufheizen konnte, fuhren wir heim. 

 

Den restlichen Tag lungerte ich im Garten oder Treppenhaus rum und träumte von schönem, frischen Wind, der mir um die Nase streift und von Temperaturen um die 20 Grad.

 

6. August 2003

 

Puh! Ist das heiß!!! Es ist den ganzen Tag nichts Nennenswertes passiert, außer dass die Sonne ohne Gnade auf uns herabgeschienen hat. Zu mehr, als alle meine vier Pfoten von mir zu strecken, habe ich es nicht gebracht. Auch Frauchen kroch mehr, als sich aufrecht zu bewegen und wir waren beide froh, heute nicht zur Hundeschule zu müssen, denn der Trainer verlegte den Termin auf Freitag. Wenn sich das Wetter Freitag nicht anders gestaltet, wird Frauchen auf meine Anwesenheit in der Hundeschule verzichten müssen.

 

Cosima ist krank, sie erbrach mehrfach und will nicht belästigt werden. Frauchen meint, wir sollten mal den Tag abwarten und gucken, ob es ihr morgen besser geht. Wenn nicht, muss sie natürlich zum Tierarzt. Erstmal bekam sie nichts zu futtern, was ihr nichts ausmachte und das ist schon sehr bedenklich, denn Cosi ist kein Kostverächter.

 

Dann telefonierte Frauchen wieder endlos mit jemandem, dem auch ein Hund gestorben ist. Frauchen erzählte es am Nachmittag Herrchen. Dieser Jemand rannte dann von einem Hundezüchter zum anderen, weil er auf jeden Fall ausschließen wollte, ein krankes oder ängstliches Tier zu erwerben. So ein Quatsch - als wenn Mix-Hunde oder Rasse-Hunde aus dem Tierheim kranker oder ängstlicher wären. Nun hat sie ein Hündchen, mit dem sie total unglücklich ist, weil es ihr Klavierspiel nicht mag und bei jedem Ton in Angst gerät. Die Menschen sind manchmal richtig blöd. Frauchen hat ihr geraten, den Hund an den Züchter zurückzugeben, denn noch ist für den Hund kein Schaden entstanden, da er erst zehn Tage in seinem neuen Zuhause ist und nicht an das neue Frauchen gewöhnt.  Das will nämlich auf gar keinen Fall auf sein Klavierspielen verzichten.

 

So, jetzt geh ich nur noch kurz mit Frauchen in den Garten Blümchen gießen und dann ist der Tag für heute gelaufen ...  

 

7. August 2003

 

Puh! Puh! Puh! Wer hätte das gedacht - heute war es mit der Hitze noch schlimmer und ich kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen und liege nur träge danieder. Etwas Gutes hat der Tag denn doch gebracht ... Frauchen sagt, der Hundeschultrainer hat uns allen Hitzefrei gegeben und so fällt Freitag das Einzel- und Samstag das Gruppen-Training aus. Hurra!!! Warum freue ich mich denn darüber? Eigentlich gehe ich doch gerne mit Frauchen irgendwo hin und so schlimm ist die Hundeschule auch wieder nicht. Da sieht man mal wieder, auch Hunde können komisch sein ...

 

Wahrscheinlich wird Frauchen am Abend den Garten sprengen und heute springe ich bestimmt unter den Strahl. Mal sehen, ob wir später dann noch im Pavillon sitzen und auf ein Windchen hoffen können.

 

Herrchen hat den Garten gewässert und wir haben noch ganz lange draußen gesessen. Unsere Hoffnung auf eine kleine Abkühlung hat sich nicht erfüllt.

 

Cosima ist übrigens wieder o. k. und hat einen vorzüglichen Appetit.

 

8. August 2003

 

Was für eine Nacht - ich hab' kaum ein Auge zugekriegt, denn an schlafen war gar nicht zu denken ... Außerdem hat Cosima laut geschnarcht und Herrchen ist herumgetigert weil er Kopfweh hat. Auch jetzt leidet er noch vor sich hin und kann nicht zur Arbeit gehen. Darüber freut sich Pici, der nämlich immer bei "seinem Herrchen" auf dem Schoß oder im Arm liegen will.  Na, dann wollen wir mal sehen, wie wir diesen Tag umkriegen ...

 

Also, umgegangen ist er ja irgendwie, der Tag - nur wie! Die Hitze war entsetzlich und wir konnten gar nichts anstellen. Herrchen verbrachte den ganzen Tag im Bett und Frauchen litt aufgrund der Wärme vor sich hin. Mal sehen, ob ich diese Nacht ein Auge zubekomme.

 

War die vorvergangene Nacht schon schlimm, diese stellte einen Hitze-Rekord auf .... Da es kein einziges Lüftchen gab, was ein wenig Abkühlung brachte, wurde die Hitze unerträglich. In der Nacht begann Frauchen in der Wohnung herumzutigern und eine Krise nach der anderen zu bekommen. Als es ganz schlimm mit ihr wurde, verlegte sie die Wanderungen in den Garten. Zuvor hatte Herrchen Lissy bereits nach draußen befördert.

 

Herrchen verschwand kurze Zeit später ebenfalls in den Garten und dann holten sie den Rest von uns auch noch runter, nahmen ihr Bettzeug mit und nun schliefen wir alle im Garten vor dem Haus. Nachdem ich mit meiner Nase vor die erste Liege gelaufen war, wusste ich, worauf Herrchen und Frauchen schlafen wollten. Pici im übrigen auch, denn der suchte sich gleich den besten Platz auf Frauchens Liege aus.

Die Idee, im Freien zu nächtigen, fand ich großartig und abenteuerlich. Was da nicht alles passieren konnte ... Vielleicht würden wilde Tiere vorbeikommen, dachte ich so, oder gar ein Gespenst ...? Wer weiß das schon, was im Dunkeln alles durch unseren Garten kreucht und fleucht ....

Nachdem Lissy einen ihrer üblichen nächtlichen Wolfsheuler von sich gab und Pici mal wieder so richtig die Sau raus ließ und alle in der Gegend aufweckte, suchte ich ebenfalls Schutz bei Frauchen auf deren Liege. Kaum waren Pici, Frauchen und ich eingeschlafen, weckte uns Cosima, weil sie nun auch auf Frauchens Liege wollte. Schwups fand Frauchen auch noch ein Plätzchen für sie.

 

In der Zwischenzeit überlegte sich Lissy, dass sie nun doch gerne in ihr Körbchen wolle, was leider von Ricky belegt war, der tief und feste schlief. Nachdem ein bisschen Weinen nicht half, versuchte sie ihr Glück bei Herrchen und gedachte dort auf dessen Liege ein schönes Plätzchen als Ersatz für ihr Körbchen zu finden. Der wiederum verbat sich diese Dreistigkeit und schickte sie in die "Wüste".

 

Irgendwann meinte Frauchen dann, bevor sie auf Ricky im Körbchen neben unserer Liege fiele, weil Cosima, Pici und ich uns angeblich zu dick machten, sie räume das Feld ... Auch gut, hatten wir endlich Platz. Frauchen war noch nicht lange im Haus, als Ricky erwachte und nun Randale veranstaltete, weil er zu Frauchen wollte. Also raffte sich Herrchen auf, packte den Unruhestifter und transportierte ihn zu Frauchen.

 

Gegen Morgen wurde es Herrchen dann zu kalt und er nahm Cosima, Pici und mich mit  ins Haus. Lissy und Billy sollten im Garten bleiben, was ihnen zu gefallen schien, denn keiner von den beiden machte Anstalten ins Haus zu kommen.

 

9. August 2003

 

Nachdem wir Hunde gefrühstückt hatten, machte Frauchen Frühstück für sich und Herrchen und ab ging es in den Garten.

 

Im Laufe des Tages raffte sich Frauchen trotz tropischer Hitze auf, holte etwas Raschelndes aus dem Haus, an dem sie dann herumbastelte. Irgendwann stand dann das Ergebnis mitten im Garten und ich lief natürlich dagegen. Dieses Etwas entpuppte sich als ausgesprochen elastisch und Frauchen erklärte mir dann, es sei ein Moskito-Zelt. Bevor ich denken konnte "warum brauchen wir ein Zelt?", meinte Frauchen, in dem schlafen wir heute Nacht, wenn es wieder so warm ist. Wow - ich habe noch nie in einem Zelt geschlafen, das wird bestimmt wieder ganz spannend.

 

Auch Herrchen konnte sich für das Schlafen im Zelt begeistern und so wurde von Frauchen alles für die Nacht vorbereitet. Bevor dann allerdings die Platzverteilung im Zelt losging, saßen wir alle noch lange im Pavillon. Frauchen meinte, als es Schlafenszeit wurde, sie wolle doch lieber erst mal mit uns Kleinen sehen, ob es in der Wohnung hitzemäßig erträglich sei. Na klar, hätte ich mir auch denken können, denn Frauchen fürchtet sich natürlich wieder vor Spinnen, die sie in der Nacht überfallen könnten ... (hihihi).

 

So durften Billy und Lissy zu Herrchen, der es sich bereits gemächlich im Zelt auf seiner Schaumstoffunterlage gemütlich gemacht hatte. Doch dann entschied sich Billy dafür, mit uns anderen nach oben schlafen zu gehen.  Frauchen lag noch keine halbe Stunde im Bett, als sie uns wieder weckte und wir mit nach draußen zu Herrchen ins Zelt umziehen sollten. Ricky und Billy und Pici wollten aber nicht und so sind nur wir drei, Frauchen, Cosi und ich mit zu Herrchen. Lissy wurde, zu ihrem Kummer, des Zeltes verwiesen, denn für uns alle ist da kein Platz drin, und wir zogen ein. Lissy kann ausgesprochen grimmig reagieren, wenn man ihr auf die Pelle rückt, diese Erfahrung machten wir alle schon.

 

Meine erste Nacht im Zelt. Toll!  ... vielleicht kommt denn doch noch ein Gespenst vorbei.

 

10. August 2003

 

Ich glaube, es gibt überhaupt gar keine Gespenster - und wenn, dann heißen sie Pici oder Ricky oder so.

 

Irgendwann in der Nacht sind wir dann alle wieder ins Haus umgezogen, dort waren die Temperaturen auf halbwegs erträgliche Grade heruntergesunken. Geweckt wurden wir heute Morgen gegen 8:00 Uhr durch einen Tambo-Chor, der rund um unser Haus lärmte und keine Ruhe geben wollte.

 

Sobald wir Hunde unser Futter intus hatten, ging es ab zum Frühstück von Herrchen und Frauchen in den Pavillon im Garten. Dort holten wir Hunde eine Mütze Schlaf nach, während Herrchen und Frauchen Kaffee tranken.

 

 

Obwohl es den Tag über immer noch sehr heiß war, ließ es sich aushalten. Als wir abends noch im Garten saßen, stellten wir alle fest, dass es wesentlich kühler als den Tag davor war. Herrchen erzählt Frauchen immer, was der Wetterbericht von sich gibt und macht ihr Hoffnung auf Abkühlung.

 

11. August 2003

 

Die Temperaturen in der Nacht sanken auf angenehme Werte und daher hat die ganze "tierische" Familie gut geschlafen - darüber hinaus sogar verschlafen, denn irgendeiner (wer wohl?) vergaß den Wecker anzustellen.

 

Die erste "Amtshandlung" von Frauchen am Morgen ... Pici waschen! Frauchen meint, Pici sähe nun wieder blütenweiß und wie ein Flöckchen aus. Wenn sie gleich noch sagt, wie ein Engelchen, krieg ich einen Schreikrampf ...

 

Natürlich war dann weiter nix los, denn die Hitze lähmte all unsere Aktivitäten ... Nur Herrchen sprengte abends noch den Garten, dabei bespritzte er sich selbst mit Wasser und meinte, mir würde das ebenfalls gut tun. Na, da kann man/hund anderer Meinung sein - Wasser gehört in und nicht auf den Hund.

 

12. August 2003

 

Es ist so öööööööde - mir ist sooooo langweilig .... Mittlerweile sehne ich mir die Hundeschule sogar wieder herbei, nur damit endlich mal etwas passiert.

 

Irgendwann ging der Tag zur Neige und wir saßen mal wieder im Garten. Frauchen wollte unbedingt Sternschnuppen gucken, leider konnte sie aber keine entdecken. Herrchen beschloss mit Lissy im Zelt zu schlafen, Frauchen hingegen schleppte uns wieder ins Haus. Kaum eine Stunde später erzählte sie uns, die wir nun im Haus vor uns hinhechelten, dass sie gerne mit uns zu Herrchen ins Zelt ziehen würde, weil die Hitze mittlerweile ins Unerträgliche abdriftete. Da es ihr aber zu leid tat, Lissy wieder aus dem Zelt zu schmeißen, schliefen alle weiterhin im Haus.

 

13. August 2003

 

Somit litten wir den Rest der Nacht bis zum frühen Morgen vor uns hin. Dann rückten wir alle an, um Herrchen und Lissy im Zelt zu wecken. Beide schlummerten noch sanft vor sich hin, als wir vor ihrem Zelt standen. Pici umkreiste so lange das Zelt, bis er endlich zu Herrchen hineinkriechen konnte.

 

Anschließend frühstückten Herrchen und Frauchen im Garten und genossen gemeinsam mit uns die angenehme Kühle des Morgens.

 

Den übrigen Tag, der nochmals extrem warm ausfiel, verbrachten wir größtenteils draußen. Geschlafen haben wir dann alle wieder im Haus.

 

14. August 2003

 

Klasse, die Temperaturen sind gefallen und deshalb durften Billy, Lissy und ich mit Frauchen gassigehen. Den ersten Teil des Weges bin ich viel gelaufen und habe so etliche Spurts eingelegt; leider wurde ich dann zusehends müder und trödelte den Rest des Spaziergangs nur noch rum. Also packte mich Frauchen und trug mich ein Stück. Das wiederum fand ich blöd und wollte ich nicht. Am Ende gingen wir noch ne' Runde schwimmen. Naja, nicht so richtig - aber so lange bis ich pitschenass war. Weil irgendso ein Depp den Weg mit Ästen zur Düssel versperrt hatte, wurde der Ab- und Aufstieg für Frauchen etwas schwierig. Runter trug sie mich und es klappte recht gut. Rauf trug sie mich ebenfalls, es ging jedoch nicht so gut, weil sie ins Trudeln geriet. "Oh weia" ,dachte ich, "gleich brezelt sie uns nieder". Bevor sie endgültig die Gewalt über sich verlor, stellte sie mich noch schnell auf festen Boden und rief verzweifelt nach Billy ... Der trappte sogleich an, konnte jedoch scheinbar auch nicht helfen. Ich hörte noch ein paar Ächzer und Stöhner und dann stand Frauchen wohl wieder auf ebenem Boden - gerettet.

 

Im Garten wehte über Tag ein belebender Wind, was nach den heißen Tagen eine Wohltat darstellte. Morgen planen wir Frauchens Mutti endlich mal wieder zu besuchen. Ich hoffe ja nur, wir bekommen unsere Leckerchen-Rationen für die letzten ausgefallenen Besuche zusätzlich zur Begrüßung.

 

15. August 2003

 

Ja, hat geklappt, wir bekamen bei Frauchens Mutti wirklich mehr als sonst zur Begrüßung. Leider stellte ich fest, dass man mir neuerdings mindestens den halben Garten  vorenthält. Plötzlich steht mittendrin ein Zaun -  und dann entnahm ich dem Gespräch zwischen Frauchen und Mutti, warum da jetzt ein Zaun steht ... Hinter dieser "Barriere" befindet sich ein Teil des Gartens mit zwei Gartentoren. Eines dieser Tore ist defekt und es könnte mir gelingen hindurchzuschlüpfen. Na, wenn ich das früher gewusst hätte, ich wäre bestimmt fündig geworden...schade. Mittags traten wir unseren Heimweg frühzeitig an, denn Frauchen meinte, sie hätte noch so einiges im Haus zu erledigen, was während der warmen Zeit liegengeblieben sei.

 

Verlangte Frauchen noch vor dem Besuch bei ihrer Mutti von mir Gehorsamsübungen zu machen, so fand ich das o. k. Aber, dass dann auch noch am Nachmittag Hundeschule anstand, beglückte mich nicht so sehr. Da ich aber die letzten Wochen kaum üben brauchte, habe ich mir gedacht, es sei mal wieder an der Zeit einen guten Eindruck zu schinden. Ich glaube, Frauchen und der Hundetrainer waren mit dem Ergebnis zufrieden. Die sollen aber nicht glauben, morgen beim Gruppentraining mache ich wieder auf gelehriger Peki - gepfiffen ... Wuff!

 

Unser tägliches Treffen aller Familienmitglieder am Abend im Garten fand heute bei angenehmer, kühler Temperatur statt; Frauchen lief sogar zurück ins Haus und holte sich eine Jacke.  Kein Denken daran, die Nacht im Zelt, was im übrigen gestern schon abgebaut wurde, zu verbringen.

 

16. August 2003

 

Da Hundeschul-Gruppentraining für den Mittag angesagt war, schmiss Frauchen uns Hunde früh aus dem Bett. Nur Herrchen durfte mal wieder länger schlafen, weil er samstags kein Training hat - so gut möchte ich es auch mal haben ... Da sich angeblich für Herrchen und Frauchen nichts Essbares mehr im Haus befand, fuhr Frauchen einkaufen und kam erst nach mindestens über einer Stunde zurück. So oft, wie Frauchen die Treppen hoch und wieder runter gelaufen ist, scheint sie eine Menge eingekauft zu haben.

 

Danach gab es endlich Frühstück; ich dachte schon, sie lässt uns heute verhungern. Nachdem wir einigermaßen gesättigt von unseren leergeleckten Näpfen abließen, gab es auch Frühstück für Herrchen und Frauchen. Und dann ging es gleich ab zum Gruppentraining.

 

Entgegen meinem Vorhaben, die Trainingsstunde zu schmeißen, machte ich doch mit. Warum sollte ich Frauchen enttäuschen? Sie freut sich immer so, wenn ich gut drauf bin und sie stolz auf mich sein kann. Also tu' ich ihr den Gefallen und zeig mich von meiner, na ja, nicht besten aber guten Seite und spiel halt mit. So ein Stündchen ist schnell um und ehrlich gesagt, macht es mittlerweile fast schon Spaß. Einziger Nachteil ... Ob Einzeltraining oder Gruppentraining - danach bin ich immer völlig geschafft und verschlafe meistens den Rest des Tages.

 

17. August 2003

 

Dank Cosima schliefen wir nicht bis in die Puppen sondern brachen vorzeitig ab. Neuerdings weckt Cosi Frauchen, wenn wir es uns erlauben einmal etwas länger als bis 8:00 Uhr zu schlafen. Also raffte Frauchen sich auf, wischte sich den Schlaf aus den Augen (was immer seine Zeit braucht) und startete den Versuch, uns zum "Pipimachen" zu animieren. Jeden Tag läuft das gleiche Schema ab ... Mitgehen tun grundsätzlich nur Ricky, Billy, Pici und Cosima. Lissy bleibt gleich im Wohnzimmer auf der Couch liegen und ich schaffe es bis zum 1. Absatz im Treppenhaus.

 

Kaum befanden sich die Vier im Garten kam Frauchen zurück, auf der Suche nach Fatima und Bruno. Die beiden Katzen müssen immer erst gefunden und davon abgehalten werden, durch die Waschküchentüre zu schlüpfen, wenn der Wasserschlauch zum Blümchenspritzen angeschlossen wird. Anscheinend ist es Frauchens neues Hobby sonntagmorgens den Garten zu wässern. Aus diesem Grunde durften wir mal wieder lange auf unser Frühstück warten, denn das gibt es erst anschließend.

 

Es war schon fast Mittag, als wir endlich auf unserer schönen, großen Wiese im Neandertal ankamen. Nun darf ich mit den anderen ohne Leine laufen, weil Herrchen und Frauchen hoffen, meine etlichen Hundeschul-Übungsstunden haben etwas gebracht. Da Ricky keine längere Stecke mehr laufen kann, setzte sich Frauchen mit ihm auf die Wiese und in nullkommanix saßen dort Cosima, Pici, Ricky und Frauchen vereint. Ich lief zweimal zwischen der Gruppe am Boden und Herrchen mit Lissy und Billy hin und her, um mich dann ebenfalls bei Frauchen niederzulassen.

 

Lange blieben wir nicht, denn Frauchen meint, Ricky sei nicht mehr allzu viel zuzumuten. Seit der schrecklichen Hitze hustet Ricky regelmäßig, vor allem dann, wenn er sich aufregt. Grund zum Aufregen, ob nun aus Freude oder Ärger, findet er immer.

 

Herrchen sagte Frauchen, er wird den Computer am Montag mitnehmen, um etwas einbauen zu lassen ... Frauchen ist überhaupt nicht damit einverstanden und meinte, da könne ich mein Tagebuch gar nicht schreiben. Ach Frauchen, wir beide schaffen es bestimmt, mal ein oder zwei Tage ohne Computer ... Ist echt schlimm mit ihr, als ob der Compi lebendig wäre und sie ohne ihn nicht sein kann. Mensch, Frauchen hat doch uns; wir werden ihr schon über die PC-Abstinenz hinweghelfen.

 

18. August 2003

 

Der Tag ohne PC beginnt ..., aber Frauchen ist noch nichts anzumerken.

 

Vor dem Küchentisch liegt irgendein Gegenstand, der sich verschiebt, wenn man davorläuft, was ich die letzten Tage mehrfach getan habe. Also untersuchte ich das Ding ... und siehe da, es entpuppt sich als wundervolles Schlafgemach. Als Herrchen und Frauchen mich beim Einstieg beobachten und ihren Senf dazu geben, erfahre ich, dass es sich um einen Koffer für eine Nähmaschine handelt. Ausgesprochen bequem, praktisch und solide gearbeitet.

 

Gegen Mittag wurde Frauchen langsam ungeduldig und erweckte durchaus den Eindruck, sie litte unter Entzugserscheinungen. Aber dann besann sie sich und "quälte" uns ein bisschen, da sie meinte, wir bräuchten unbedingt eine Haarpflege und zupfte vor allem mir und Lissy am Fell rum. Nachdem es an uns nichts mehr zu verbessern gab, telefonierte sie erst mal eine Stunde mit dem Frauchen von Billy's verstorbener Freundin Vicky. Das Frauchen von Vicky scheint beschlossen zu haben, einem neuen Hund ein schönes Zuhause zu geben. Ich glaube, Vicky und Billy waren einmal ein richtiges Liebespaar, denn Frauchen meint, es sei so schade, dass die beiden sich nur noch zweimal  gesehen haben, nachdem Vicky mit ihrer Familie umgezogen ist. Vicky scheint allerdings schon eine alte Dame gewesen zu sein, da Billy's Vorgänger, der Chow-Chow namens Joscha, die erste große Liebe von Vicky war und Billy  ja nun auch bereits ein alter Knabe ist. Das alles konnte ich dem Telefonat von Frauchen entnehmen. Schade, sie telefoniert eigentlich nur selten, sonst würde ich vielleicht noch viel mehr aus dem Leben vor mir erfahren ...

 

19. August 2003

 

Frauchens Mutti stand auf dem Programm. Ich hatte den Eindruck, zwischen Frauchen und ihrer Mutti bestand heute nicht unbedingt ein Stimmungshoch . Trotzdem erhielten wir Hunde unsere Leckerchen und wir blieben auch bis Mittag. Dann fuhren wir Heim und Frauchen stellte sogleich fest, Herrchen hatte den Computer in der Zwischenzeit nach Hause gebracht und wieder angeschlossen. Frauchen gluckste zufrieden vor sich hin und haute in die Tasten ...

 

20. August 2003

 

Cosima war traurig, weil sie nicht mit gassigehen durfte. Statt ihrer nahm Frauchen  heute einmal Pici mit. Ricky bleibt jetzt immer sowieso zu Hause, weil er einfach nicht mehr laufen kann. Dafür lässt ihn Frauchen öfters am Tag in den Garten.

 

Frauchen ist sauer, denn irgendso ein Miesling , sagt sie, versendet unzählige, virenverseuchte Emails an Tierschutzvereine, um deren Computersystemen zu schaden. Zum Glück wurde der Virus durch unseren Viren-Scanner entdeckt und deshalb konnte er bei unserem PC keinen Schaden anrichten.

 

In der Hundeschule bin ich richtig rangenommen worden. Unser Trainer möchte gerne, dass ich eine Prüfung ablege (wie das so schön heißt) und Frauchen scheint nicht abgeneigt zu sein, allerdings gibt sie zu bedenken, dass ihr jede Art von Prüfung auf den Magen schlägt. Bin ich für den praktischen Teil der Prüfung zuständig, so käme ihr der theoretische zu. Um diese Rollenverteilung wird sie wohl nicht rumkommen. es sei denn, sie kann unserem Hundeschultrainer weismachen, wir wären zu doof dazu. Da muss'te durch Frauchen ...

 

21. August 2003

 

Billy's Herz wurde in der Tierklinik untersucht, also fuhr Frauchen früh mit ihm los. Als die beiden wieder zurückkamen, packte sich Frauchen sogleich das Telefon und berichtete Herrchen, wie zufrieden der Tierarzt mit Billy's Herz sei. Der Tumor am Herzen scheint nur sehr langsam zu wachsen und das in den Herzbeutel eingedrungene Blut ist noch weniger geworden, als bei der letzten Untersuchung. Eine Arzthelferin verriet Frauchen, alle in der Klinik haben nicht damit gerechnet, dass Billy diese Erkrankung überleben würde und nun geht es ihm sogar verhältnismäßig gut. Sicherlich können jederzeit wieder extreme Blutungen auftreten, aber Frauchen solle positiv denken, meint auch der Tierarzt.

 

Am Nachmittag holte einer der Männer, die Frauchen den Vertrag zur Lieferung von Dosenfutter für uns auf's Auge gedrückt hatte, die an uns gelieferten Dosen wieder ab. Nachdem innerhalb von wenigen Tagen drei der Dosen beim Öffnen gezischt haben und der Inhalt nach draußen drängte, weigerte sich Frauchen weitere Dosen zu öffnen. Die Kosten der zurückgegebenen  Dosen sollen wir nun zurückerstattet  bekommen, die verdorbenen hat der Typ Frauchen aber nicht ersetzt und darüber ist sie ziemlich erbost. Diesen blöden Vertrag schloss sie nur ab, weil jemand sie dazu drängte und sie nett sein wollte. Nun hat sich Fauchen geschworen nie und nimmer wieder "nett" zu sein.

 

22. August 2003

 

Statt Pici kam Cosima mit zum Spaziergang, der nach dem langen heißen Wetter sogar recht kühl ausfiel. Phantastisch ..., endlich wieder annehmbare Temperaturen, bei denen man/hund sich wohl fühlt.

 

Irgendwann, in der Mitte des Weges, kam es Frauchen in den Sinn, mit mir Gehorsamsübungen zu machen. Ich habe wirklich gut gehorcht und prima mitgearbeitet. Wenn es nicht so gut lief, dann deswegen, weil Lissy sich beflügelt fühlte, den "Unterricht" zu stören. Daran, dass Billy von sich aus alle Übungen mitmacht, wenn er schon mal dabei ist, haben Frauchen und ich uns gewöhnt, zumal Billy dabei nicht auffällig wird. Aber das auf sich Aufmerksammachen von Lissy, während meiner Übungen, ist nicht auszuhalten ... Sie drängt sich zwischen Frauchen und mich, sie schmeißt sich auf den Boden, so dass ich über sie falle und hat dabei alle Pfoten in die Luft gestreckt. Außerdem zwackt sie Frauchen in alles, was sie erhaschen kann, so lange, bis Frauchen schimpft. Ende vom Zitat ... - wir mussten die Lektion abbrechen. Dabei war ich so gut ...

 

Lissy's Störattacken scheinen sich auf die Zeit zu beziehen, in der sie noch zur Hundeschule ging und jedes Mal ein Leckerchen bekam, wenn sie etwas richtig machte, meint Frauchen. Nun glaubt Lissy, auf diese Art und Weise an ihre Belohnung zu kommen, denn wie die Übung wohl richtig aussieht, daran scheint sie sich nicht mehr so recht  zu erinnern.

 

23. August 2003

Frauchen ist ja so gemein ... Nach der Hundeschule -Gruppentraining- sagte sie beim Einsteigen ins Auto zu mir "Leon, Du warst heute echt scheiße!" Erst einmal finde ich das schrecklich vulgär und dann auch nicht gerade aufbauend - wie soll ich da die Prüfung schaffen, bei so wenig Motivation?

 

Herrchen und Frauchen sind mittags zusammen mit Ricky weggefahren. Nach drei Stunden kamen sie zurück und ich entnahm ihrem Gespräch, sie hatten die ganze Zeit mit dem Auto im Stau gestanden und kamen unverrichteter Dinge wieder heim.  Frauchen dachte, für Ricky sei es besser mitzukommen, damit er nicht alleine zu Hause bleiben muss. Sie sorgt sich ständig um seine Gesundheit, um die es nicht besonders gut steht. Natürlich stellte die "Fahrt" im Stau eine zusätzliche Belastung für Ricky's Gesundheit dar und es wäre vernünftiger gewesen, ihn bei uns  zu lassen - aber nachher weiß man/frau immer alles besser ...

 

24. August 2003

 

Beim Frühstück beschloss Herrchen die vermasselte Tour von gestern nachzuholen und diverse Gegenstände als Spende bei einem Tierschutzverein in der Nähe der holländischen Grenze  abzugeben. Diesmal brauchte er gerade mal eine 3/4 Stunde für die Strecke hin, sagte Herrchen. Natürlich stand er nicht im Stau und war deshalb ruckzuck hin- und zurückgefahren.

 

Wir, Billy, Frauchen und ich, fuhren stattdessen ins Neandertal ... Billy spielte mit dem Ball und ich durfte üben. Weil ich keine Lust verspürte Frauchens Aufforderung zum Platz oder Sitz und Bleib nachzukommen, traf mich zweimal der Ball auf meinen Pelz. Das bewog mich, ordnungsgemäß dieser Aufforderung nachzukommen - und dafür gab es jedesmal ein dickes Lob.

 

25. August 2003

 

Wieder waren Pici, Lissy, Billy und ich im Neandertal unterwegs. Frauchen ließ mich meine Übungen absolvieren, und dabei haben wir beide nicht auf Lissy geachtet, die auch heute ihre Mätzchen abzog.

Ein kleines Stück des Weges durfte ich sogar ohne Leine gehen. Bis Pici in Frauchens Bauchtasche mächtig zu bellen begann und ich mich schon mal in Bewegung setzte, um Abstand zwischen Frauchen und mich zu bringen, damit ich freien Zugang auf den Feind oder Freund habe. Aber gar nichts geschah und ich musste trotzdem an die Leine. Pici bringt es fertig, ohne Leine, nur auf Kommandos von Frauchen "vorsicht; hoch; runter; hier rüber; holperig; halt" auf dem Weg zu bleiben. Frauchen meint, davon wäre ich noch "meilenweit" entfernt. Was soll das heißen? Dafür bin ich bei weitem nicht so pingelig wie Pici und weine nicht, wenn ich hin und wieder auf's Maul falle oder Herrchen und Frauchen mich mal so eben in ein Loch plumpsen lassen und ich mir die Pfote vertrete.

 

Cosima entwickelt ungeahnte Talente ... nämlich Frauchen holen, wenn das ewig lange vor dem Computer sitzt und vergisst, unser Fressen rechtzeitig an den Hund zu bringen. Außerdem sorgt Cosi sonntags dafür, dass Frauchen nicht allzu ausgiebig ausschläft und wir endlos  auf unser Frühstück warten müssen. Ausgesprochen praktische Eigenschaften, die sich bestimmt noch auf andere Dinge ausdehnen lassen.

 

26. August 2003

 

Dienstag, Besuchstag bei Frauchens Mutti. Bei Frauchen herrschte immer noch Gewitterstimmung, die zu einer Entladung seitens Frauchen führte. Danach schien die Sonne aber wieder, und wir verbrachten einen schönen Vormittag im Garten von Frauchens Mutti.

 

Da wir nicht großartig zum Spazierengehen kamen, entging ich dem täglichen Training - und das, obwohl Frauchen mir endlich anständige Manieren beibringen will (hihi).

 

Ricky scheint gar nicht gut drauf zu sein. Momentan machen sich Herrchen und Frauchen nicht so sehr Sorgen um sein Herz, sondern mehr um seinen Bewegungsapparat, der nämlich ganz schön lädiert ist. Seine Beinchen wollen nicht mehr so recht, sagt Frauchen, und es fällt ihm schwer aufzustehen und zu laufen.  Da ich eher ein "Bodendecker" bin, brauche ich sicherlich später mal nicht so hoch aufzustehen und bekomme solche Probleme nicht (?).

 

Wir haben alle noch einen schönen Abend im Pavillon verbracht, herrlich kühl, so dass Frauchen eine dicke Jacke anzog und Ricky ein warmes Deckchen übergeschmissen bekam.

 

27. August 2003

 

Die beiden Mädels Cosi und Lissy schienen am Morgen keine Lust auf Spazierengehen zu haben, denn die beiden trödelten laut Frauchen entsetzlich rum. Billy und ich waren frisch und munter. Auf einmal war Billy gar nicht mehr so lauffreudig und Frauchen sagte zu ihm "Mensch Billy, was ist los? Ich kann dich doch nicht tragen - ja, was machen wir denn bloß?" Und dann murmelte Frauchen weiter vor sich hin und ich bemerkte, sie machte sich große Sorgen um Billy und überlegte, ob wir nicht gleich zum Tierarzt fahren. Klar, Billy könnte es jederzeit schlecht gehen, denn seine Erkrankung ist lebensbedrohlich. Das ging eine ganze Zeit so weiter, bis Frauchen wohl einen Geistesblitz bekam und eine von Billy's hinteren Pfoten hoch nahm. Den Stein, der Frauchen vom Herzen fiel konnte ich auffallen hören, denn unter Billy's Pfote saß eine Bucheckernschale. Und das hat Billy natürlich beim Laufen gestört und auch weh getan. Nachdem das Ding entfernt war, raste Billy an mir vorbei und wurde ganz lustig und albern vor Freude.

 

Hatte ich gedacht, an meinen täglichen Übungen durch diesen Zwischenfall vorbeigekommen zu sein, so irrte ich. Kaum war Billy wieder o. k., musste ich ran ...

 

Der Irre, der uns letzte Woche mit virenverseuchten Email bedachte, schlägt schon wieder zu, sagte Frauchen Herrchen am Telefon. Nun will Frauchen endlich eine neue Email-Anschrift, denn der Blödmann geht ihr tierisch auf den Keks und genau das will der Blödi ja.  Pustekuchen - das war der letzte Tag, den er uns ärgern konnte!!! ... Und tatsächlich, Herrchen änderte sofort nach seinem Nachhausekommen aus dem Büro die Email-Anschrift und die alte bleibt jetzt 40 Tage im Verborgenen. Soll der Doofmann doch sehen, wo er seine Viren hinschickt ...

 

Unser Hundeschultrainer überraschte Frauchen und mich mit "Prüfungsaufgaben". Frauchen zierte sich und wollte nicht so recht den Fragebogen ausfüllen, ließ sich dann aber doch breitschlagen von ihm und bestand den Test. Dann war mein Talent für eine Testprüfung in Sachen "Gehorsamsübungen" gefragt ... Da ich behindert bin, erhielt ich Bonuspunkte. Auch ich habe die Test-Prüfung bestanden, zwar knapp aber immerhin. Hoffentlich krieg ich das noch mal so easy gebacken bei der offiziellen Prüfung.

 

Nun bin ich soooo müde und träume davon, was für ein gesellschaftsfähiger Wunder-Peki ich geworden bin. Ich denke, Frauchen darf stolz auf mich sein - und ich bin ganz sicher, sie ist es auch, denn sie hat Herrchen alles haarklein erzählt. Trotzdem könnte sie es mir ruhig mal sagen ...

 

28. August 2003

 

Unser Ausflug war wundervoll. Frauchen fuhr mit uns in die Gegend, in der wir sonst immer mit der Hundschule einmal im Monat üben. Fast die ganze Zeit durfte ich ohne Leine auf der Wiese, die riesig zu sein scheint, denn sie nahm einfach kein Ende, toben. Nur meine täglichen Übungen verlangte Frauchen von mir zu machen, wozu ich aber einfach nicht in Stimmung war. Daher benahm ich mich ausgesprochen albern und Frauchen reagierte darauf recht ruppig. Nach dem Training durfte ich gleich weiter über die Wiese rasen, was mich richtig glücklich machte, denn so einen Spaß hatte ich lange nicht mehr.

 

Nur Pici wollte ständig auf Frauchens Arm oder noch besser, gleich in seinen Beutel. Lissy bekam zwischendurch ihre "dollen fünf Minuten" und Frauchen versuchte sich und uns, Billy, Pici und mich, zu retten, wobei sie sich auch selbst in Sicherheit bringen musste, denn Lissy hat echt einen Hau. Wenn sie einmal loslegt, ist niemand mehr vor ihr sicher gezwackt oder niedergetrampelt zu werden. Als Frauchen sich zwischendurch einmal kurz auf die Wiese setzte, kam Lissy angedackelt und schmiss sich voll auf Frauchens Beine. Da lag Frauchen dahingestreckt und konnte nicht unter diesem Koloss weg und bettelte um Gnade.

 

Nun meint Frauchen, wir könnten mit dem Rest der Hundeschar auch mal dorthin fahren , nur müsse sie dann den Kinderwagen für Ricky mitnehmen, denn der kann nicht mehr laufen. Nur, der Kinderwagen passt nicht mehr ins Auto ... Allerdings haben wir einen Gepäckträger geschenkt bekommen und den könnten wir ja jetzt mal ausprobieren. Fragt sich nur, wer den aufbauen soll, sagt Frauchen, denn Herrchen hat, nach ihrer Aussage, zwei linke Hände.  Jetzt frag ich mich nur, was sind "zwei linke Hände"? Gibt es auch zwei linke Pfoten? Na ja, warten wir es ab, Frauchen wird es schon richten ...

 

29. August 2003

 

Frauchen meint, endlich sei der lang ersehnte Regen gefallen ... Zugegeben, mir hat die Hitze auch nicht gefallen - aber Regen? .... Igittigittigitt!  Nee, nix für mich. Soll sich bloß keiner einbilden, mich morgen zum Gruppentraining schleifen zu können, wenn das so gießt. Ach, jetzt weiß ich auch, wer für dieses nasse Wetter verantwortlich ist ... Unser Hundeschultrainer, der wünschte sich nämlich Regen speziell zum Gruppentraining, damit er sich sein Mützchen überstreifen kann und wir anderen im Regen stehen. Na warte ....

 

30. August 2003

 

Glück gehabt ..., die Sonne schien und alle "drei" Teilnehmer des Gruppentrainings, einschließlich der Hunde und dem Trainer waren puppenlustig und bestens motiviert.

 

Frauchen stellte nachmittags fest, dass Cosima sich still und heimlich über Ricky's Futter hermacht, sobald der seinen Napf verlässt. Seit einiger Zeit frisst Ricky sein Fressen nicht mehr ganz auf und es bleibt ein guter Rest übrig.  Kaum höre ich Ricky's Pfoten sich vom Fressnapf fortbewegen, tippelt Cosi sich ran, noch bevor ich mir das Futter einverleiben kann. Frauchen staunt seit geraumer Zeit über den ständig wachsenden Umfang von Cosi und hat ihr auch schon deswegen die Portionen gekürzt. Nur, es half alles nichts, Cosi's Formen veränderten sich in Richtung "Bettwurst". Nun weiß Frauchen Bescheid, ohne dass ich gepetzt habe, und die "fetten Wochen" dürften für Cosima vorbei sein, da gehe ich jede Wette ein, denn Frauchen denkt an Cosima's Gesundheit.

 

31. August 2003

 

Sonntag - ausschlafen! Ja, sogar Frauchen durfte etwas länger schlafen, denn Cosima hat uns zur Abwechslung mal nicht so früh geweckt.

 

Frühstücken im Garten ist vorbei, denn dafür ist es morgens zu kalt und der Boden zu nass. Wir sind die letzten Tage kaum im Garten gewesen, dafür gehen wir jetzt aber wieder regelmäßig morgens Gassi. Heute durfte ich mich auf der großen Wiese im Neandertal austoben. Leider konnten wir nicht weit laufen, weil Ricky's Bein weh tut und er von Frauchen getragen werden musste - Montag hat er einen Termin bei der Tierklinik, sagt Frauchen.

 

1. September 2003

 

Nachdem Billy, Lissy, Frauchen und ich vom Spaziergang zurückkamen, hat sich Frauchen auf's Ohr gelegt, denn sie meinte, ihr Schädel würde platzen. Sie hat zwar über Tag für unser aller Wohl gesorgt, ansonsten war mit ihr aber nichts anzufangen. Für meine täglichen Übungen raffte sie sich allerdings noch auf, und ich dachte mir, mache es ihr heute mal leicht.

 

Herrchen kam dann früher nach Hause, weil Ricky und ich zum Tierarzt mussten und Frauchen nicht selbst fahren konnte. Ricky bekommt nun für sein Beinchen Schmerztabletten. Ansonsten war der Doktor sehr mit Ricky's Zustand zufrieden und nun meinen Herrchen und Frauchen, Ricky würde sie beide sicherlich sogar noch überleben. Ich wurde wegen meiner alten Geschichte behandelt ...

 

2. September 2003

 

Dienstags immer Besuch bei Frauchens Mutti. Frauchen's Birne funktioniert wohl wieder, jedenfalls scheint  es so.

 

Soeben erfahre ich, morgen soll ich schon wieder eine Prüfung ablegen ... Ja, sind die denn noch gescheit? Ich glaube von unserem Trio "Frauchen, Hund und Trainer" ist der Trainer der Streber; ich bin auf keinen Fall karrieregeil und Frauchen sicherlich auch nicht.

 

3. September 2003

 

Ups, Frauchen ist als erstes heute Morgen im Garten in ein Loch geplumpst. Kaum war sie wieder oben im Schlafzimmer, erzählte sie es Herrchen und äußerste auch gleich einen Verdacht, wer das Loch gebuddelt hat .... Ich stellte mich weiter schlafend und habe mir nichts anmerken lassen. Frauchen befürchtet nun, ich könne den gesamten Garten umgraben. Also, eine schlechte Idee wäre das bestimmt nicht, denn um unseren Rasen scheint es nicht gut bestellt zu sein und es könnte wohl mal ein neuer eingesät werden.

 

Über Mittag bekamen wir Besuch. Eine gute Bekannte von Frauchen, mit der sie einige Jahre zusammen Bauchtanz erlernte, schaute bei uns rein und ich durfte auf ihrem Schoß sitzen. Sie selbst hatte bis vor Kurzem zwei große Hunde, von denen einer gestorben ist. Nun besitzt sie nur noch einen und das ist ein Akita-Inu.

 

Gott sei Dank, ich brauchte keine Prüfung abzulegen. Da wir auch weiterhin Einzel-Hundeschul-Stunden nehmen werden, kann ich die Prüfung später mal machen. Außerdem sagte der Trainer, meine Test-Prüfung könne als normale Prüfung anerkannt werden. Obwohl meine Aufmerksamkeit bei der heutigen Stunde zu wünschen übrig ließ, schien man doch recht zufrieden mit mir zu sein.

 

Nun bin ich wahnsinnig müde von diesem anstrengenden Tag und freue mich auf mein Bettchen.

 

4. September 2003

 

Pici, heutiger Kandidat, der mit auf den ausgesprochen langen Spaziergang bei Traumwetter durfte. Lissy ist unterwegs zu ihrem Freund, einem Setter namens Charly, durchgebrannt. Es interessierte sie nicht die Bohne, dass sich Frauchen die Seele nach ihr aus dem Hals schrie. Alle durften wir daraufhin zu ihr hinlatschen, um sie zurückzuholen. Außerdem riss sie sich los, als ein Pferd vorbei kam und Frauchen sie sicherheitshalber am Geschirr fest hielt. O. k. , es ist nichts passiert, trotzdem hielt sich Frauchens Begeisterung in Grenzen. Und dann der Höhepunkt ... als ein anderes Herrchen seinen Hund an die Leine nahm und Frauchen Lissy wieder am Geschirr festhalten wollte, ließ Lissy sich aus dem Stand auf den Rücken fallen. Bautz, lag sie da und machte einen auf armer Hund, der von seinem Frauchen misshandelt wird. Frauchen fand die Vorstellung großartig und fragte dezent bei Lissy an, ob sie einen an der Waffel habe. Der andere Hund kläffte uns alle dann noch ziemlich tolldreist an und hielt nicht mit wüsten Beschimpfungen zurück.

 

Nachmittags fuhren Frauchen und Billy zum Herz-Spezialisten in die Tierklinik. Billy's Herz wurde gründlich untersucht und das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend sagt Frauchen, denn das Herzbluten hat aufgehört und der Tumor sich nicht vergrößert oder anderweitig verändert.

 

Darüber bin ich sehr froh, denn ich hege eine tiefe Zuneigung zu Billy, der mir ein guter Freund und Rudelpartner ist. Seine Freundschaft erkämpfte ich mir hart, denn Billy lehnte es anfangs ab, mich überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.  Jetzt gehöre ich schon 7 Monaten dazu und ich glaube, nicht nur ich habe das Gefühl, als ob ich schon immer hier gelebt hätte.

 

5. September 2003

 

Freitag - Frauchen's-Mutti-Besuchstag. Meine Übungen habe ich heute 1A abgelegt und Frauchen damit versucht ein wenig aufzuheitern; Frauchen sagt nämlich, sie habe immer noch einen Brummschädel.

 

Da das Wetter mal wieder so schön war, schickte Frauchen uns in den Garten, dabei wollen wir dort gar nicht ohne sie rein. Aber das will Frauchen nicht einsehen und lässt nicht locker, uns bei Sonnenschein im Garten auszusetzen. Nicht einmal meine Buddel-Aktionen halten sie davon ab.

 

Morgen findet unser monatliches Wald- und Wiesen-Hundeschul-Gruppentraining statt. Bin mal gespannt, wer alles kommt.

 

6. September 2003

 

Zuerst tobte ich mich im Neandertal auf der großen Wiese aus und dann ging es nach Herrchen und Frauchens Frühstück ab zum samstäglichen Hundeschul-Gruppentraining ... Anwesend waren: 4 Hunde; 3 Frauen; 1 Trainer. Zum ersten Mal durfte ich ohne Leine mit den anderen Hunden herumlaufen und spielen. Und weil das so klasse war, habe ich anschließend ein Super-Training hingelegt. Nach der Übungsstunde gab es wie immer Kaffee und Plätzchen, von denen wir Hunde mal wieder nichts abkriegten. Mein Trainer hat mich geknuddelt und gesagt, ich sei ein "Leckerer". Mmmh, bisher dachte ich immer, lecker seien vor allem Dinge, die Menschen nicht mögen, wie zum Beispiel Pferdeäpfel.  Na ja, manchmal drücken die Menschen sich schon komisch aus, wenn sie einem sagen wollen, "ich mag Dich". Jedenfalls meinte er noch, Frauchen habe so einen Hund, wie mich, gar nicht verdient. "Boh" hat Frauchen gesagt, "das ist aber gemein!" Ich bin  ganz sicher, er hat das nur so zum Spaß gesagt, um Frauchen ein bisschen zu ärgern.

 

Wieder zu Hause, tranken Frauchen und Herrchen im Garten Kaffee und ich habe alle Viere von mir gestreckt und eine Runde geschlafen. Pici ließ mich jedoch nicht all zu lange ruhen, weil er mich mit seinem Gequake immer wieder weckte.

 

7. September 2003

 

Zur Abwechslung weckte uns Ricky, während Cosima noch sanft vor sich hinschnarchte. Mich stört das ja nicht weiter, weil ich sowieso beim ersten Pipimachen nicht mit dabei bin, aber Frauchen wurde wider Willen aus dem Bett geschmissen und knurrte missmutig vor sich hin. Um Herrchen aus dem Bett zu bekommen, reicht das sonntägliche Wecken von Ricky oder Cosima nicht aus, einzig der Duft von Kaffee bringt ihn auf den Plan.

 

Nachdem wir Hunde und die Katzen abgefüttert waren und Herrchen seinen Kaffee geschlürft und ausgehfein angezogen war, fuhren wir alle zusammen mit Frauchens Auto los. Natürlich fährt dann immer Herrchen, das habe ich mittlerweile schon mitbekommen. Frauchen und ich sitzen auf dem Beifahrersitz, während Billy sich mit Lissy die Rückbank teilt. Für Ricky, Pici und Cosima gibt es zwei Kisten im Heck des Wagens, wobei sich Pici und Cosi einen Korb teilen.

 

Seit Ricky nicht mehr laufen kann, fahren wir am Wochenende nur noch zur großen Wiese im Neandertal.  Ricky schnupperte  ein wenig herum und erledigte das Nötigste, um dann schnellstens zum Auto zurückzukehren. Frauchen lässt ihn recht ungern alleine im Wagen zurück, aber wir waren ja alle in seiner Nähe. Billy und ich tobten mit dem Ball herum und die anderen wuselten durchs Gras.

 

Herrchen schaute heute bei meinen Übungen zu und war ganz hin und weg, was ich alles kann. Na Herrchen, bin ich nun ein Wunder-Peki oder nicht? Frauchen meint ja, ich sei ein Traum-Peki - jetzt weiß ich nicht, was eigentlich besser ist ... - wahrscheinlich, wenn man beides ist.

 

Nachdem wir nach Hause kamen, frühstückten Herrchen und Frauchen erst einmal, während Pici die ganze Zeit rumzappelte und auf Frauchens Schoß wollte. Na klar, hat er seinen Willen gekriegt und Herrchen deswegen prompt gemeckert. Dann bekamen sich Cosi und Ricky unter'm Tisch in die Wolle, weil Cosima die Brötchenkrümmel aufsammelte und das Ricky keineswegs gefiel.

 

  

 

Billy und ich machten es uns dann gemütlich im Korb. Ist schon schön, so einen großen Freund zum Kuscheln zu haben ...

    

   

Alle waren müde, bis auf Frauchen, die natürlich wieder zum Computer entschwand und Cosima, die mit ihr ging. Lissy und Ricky gönnten sich ein Schläfchen und Herrchen machte es sich gemeinsam mit Pici gemütlich.

 

Auch den restlichen Tag war so gar nichts mehr los. Ich hoffe, Frauchen macht mit uns morgen einen langen Spaziergang. So, nun werde ich mich noch ein wenig pflegen bzw. Frauchen das überlassen.

 

8. September 2003

 

In der Nacht hat es bereits vom Himmel geschüttet, und bis Mittag sah der Tag auch nicht besser aus. Natürlich hat es sich Frauchen nicht nehmen lassen, uns durch dieses "Hundewetter" zu schicken, allerdings nicht allzu lange. Den Rest des Tages habe ich getrost verdöst, weil es sowieso nichts zu tun gab.

 

9. September 2003

 

Heute habe ich Frauchen glücklich gemacht .... Alle Gehorsams-Übungen wurden von mir zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Frauchen konnte es gar nicht fassen und meint jetzt "Mensch Leon, mit der Leistung machen wir die nächste Prüfung mit links". Nun halt Dich mal ein bisschen bedeckt, Frauchen, und flippe nicht ganz aus, denn das Ergebnis ist nur tagesaktuell und lässt sich beliebig von mir verändern.

 

Bei Frauchens Mutti bekamen wir wieder Riesenportionen Leckerchen. Später schaute noch ein Elektriker vorbei, der etwas reparieren sollte. Dem haben wir gehörig auf den Zahn gefühlt, bevor der ins Haus rein kam. Er war aber ganz in Ordnung und hatte gar keine Angst vor uns.

 

Mittags fuhren wir heim und machten es uns Zuhause gemütlich. Frauchen schwang noch schnell den Besen durch's Haus und entschwand -wie nicht anders zu erwarten- zum Computer.

 

10. September 2003

 

Klasse, Frauchen läßt mich jetzt morgens immer auf der großen Wiese im Neandertal frei laufen. Das macht mir tierischen Spaß und deswegen gehorche ich auch postwendend, wenn sie mich ruft oder nach mir pfeift. Pici durfte mit spazieren gehen, bestand aber die meiste Zeit darauf, in seinem Beutel vor Frauchens Bauch getragen zu werden. Ja, und dann hat mich ein Rindvieh geküsst, gleich 2 mal. Als ich doch etwas peinlich berührt auf diese plumpe Anmache reagierte, meinte Frauchen, es wäre doch fast noch ein Baby, weil es so klein und jung sei und ich solle etwas Rücksicht nehmen. Baby hin, Rindvieh her, ich mag keine nassen, glitschigen Küsse - wenn Frauchen das anders sieht, kann es sich ja abschlecken lassen.

 

Hundeschule ist ausgefallen, weil unser Trainer (hihi) wasserscheu ist, sagt Frauchen, deshalb hat er auch angerufen und gefragt, ob wir das Training auf Freitag verlegen könnten. Klar, war mir nur recht, denn ich hasse Regen - ich glaube, Frauchen ebenfalls, denn sie schien auch nicht gerne durch dieses Wetter laufen zu wollen.

 

11. September 2003

 

Bei unserem Rundgang am Morgen schnupperte es schon so richtig herbstlich und die Luft war herrlich frisch. So liebe ich das Wetter und liege da wohl voll auf Frauchens Linie. Cosima durfte mit und wurde sogar ein Stück von Frauchen in Pici's Beutel getragen. Allerdings ächzte und stöhnte Frauchen über Cosi's Gewicht, was sie vor sich herschleppte.

 

So richtig war ich mit meinem bisherigen Bettchen nicht zufrieden, das muss Frauchen wohl bemerkt haben. Also bekam ich heute ein neues!!! Suuuuuper!!! Das Bett, Frauchen sagt, es sei ein Weiden-Wäschekorb, gehörte einmal einem Hund namens "Cadeau", den Frauchen zuerst in Pflege hatte und den sie dann kurz vor seinem Tod ganz zu sich nahm, weil sein Frauchen mit seiner Krebserkrankung nicht klar kam. Es handelt sich bei meinem Bett also um ein gutes, altes Erinnerungsstück an einen Weggefährten von Frauchen und Billy. Bruno kannte ihn auch noch und Fatima zog am Tag seines Ablebens bei uns ein. Das alles erzählte mir Frauchen, als sie den Korb für mich zum Schlafen vorbereitete. Natürlich bin ich sofort hineingeklettert und habe den ganzen frühen Nachmittag darin verschlafen. Herrlich komfortabel und gemütlich.

 

12. September 2003

 

Der Morgen fing gut an .... Frauchen kam mit Ricky vom Garten wieder hoch und erzählte Herrchen ganz aufgeregt, Ricky habe an der Mülltonne Stanniolpapier gefunden und aufgefressen. Sie habe versucht, es Ricky abzunehmen, der habe sie daraufhin aber gebissen und alles runtergeschluckt. Also wurde sofort in der Tierklinik angerufen und Frauchen samt Ricky dorthin beordert. Wie Frauchen später Herrchen am Telefon berichtete, erstellte man ein Röntgenbild von Ricky's Magen und beschloss gemeinsam, Frauchen solle ihm einen dicken Brei aus Erbsen machen und dadurch dafür sorgen, das Stanniolpapier wieder ans Tageslicht zu befördern.

 

Nach dieser Aufregung besuchten wir Frauchens Mutti und kamen erst am frühen Nachmittag nach Hause.

 

Eine Premiere gab es am heutigen Tag auch ... Als Frauchen irgendwann ins Wohnzimmer kam, fand sie Cosima und Ricky zusammen in einem Korb vor. Ricky erlaubt es sonst niemandem von uns, sich in seine Nähe zu legen. Frauchen war von dem Anblick so entzückt, dass sie sofort losrannte und ihre Kamera holte, um dieses einmalige Erlebnis festzuhalten.

 

Spätnachmittags stand für mich Hundeschule auf dem Programm. Ich glaub' beim Trainer habe ich ein Stein im Brett und Frauchen bekam ein's übergebügelt, weil sie nicht ordentlich Rechts- und Linkskurven mit mir geübt hat. Frauchens Ausrede, da, wo wir üben, sei es so eng, dass wir kaum nach rechts und links ausweichen können, war ausgesprochen schwach.

 

Nach dem Training war ich wieder so groggi und habe nur noch mein antiquarisches "Erinnerungs"-Bett aufgesucht und gepoft.

 

13. September 2003

 

Frauchen fiel, nachdem der Wecker zu trällern begann, punkt 6.30 Uhr aus dem Bett. Ich staune eigentlich jeden Tag darüber, wie sie das fertig bringt. Vor drei Jahren soll sie das noch in der Früh um 4.15 Uhr getan haben, damit sie in aller Herrgottsfrühe im Wald war, um ungestört von anderen Spaziergängern oder Läufern gassizugehen. Undenkbar für mich, der ich ein ausgesprochener Langschläfer bin. Diese Leidenschaft zum endlos Ausschlafen teile ich mit Lissy, die es noch länger fertigbringt. Jedenfalls ist Frauchen gewaschen, gekämmt, gestylt, mit Ricky, Cosima und Billy im Garten gewesen, hat Herrchen seinen obligatorischen Samstagmorgenkaffee gekocht, Fatima und Bruno gefüttert, Herrchen und Pici aus dem Bett geschmissen, unser Fressen vorbereitet und unsere diversen Pillen in jeweils ein Stück Käse gesteckt, bevor ich mich bequeme aufzustehen und am Leben teilzunehmen.

 

Danach fuhren wir auf dem Weg zur großen Wiese ins Neandertal gemeinsam mit Frauchen zum Einkaufen. Herrchen düst immer mit seinem Auto hinter uns her, weil das Eingekaufte nicht mehr in unseren Wagen passt und es in seinem eingelagert und befördert wird.

 

12.00 Uhr Hundeschule - Gruppentraining. Es waren eine Menge Hunde mit ihren Leuten dabei und ich wusste gar nicht, wen ich zuerst begrüßen sollte. Mit der Labrador-Dame Lissy durfte ich sogar spielen. Sie legte sich eigens dafür auf den Rücken und so konnte ich prima auf ihr rumhüpfen. Auch Hor-Pa versuchte mit mir zu spielen, leider tut er das immer erst am Ende, wenn die Kaffeerunde eröffnet ist, aber da habe ich keine Lust mehr und will meine Ruhe. Ja und dann benimmt er sich ausgesprochen unsittlich und tritt mir dauernd zu nahe. Doof dabei ist, er darf frei laufen, ich dagegen bin angeleint und kann mich seinen Annäherungsversuchen kaum entziehen.

 

Weil das Wetter so schön war, versuchte uns Frauchen in den Garten zu schicken ... - aber, ohne jeden Erfolg. Keiner von uns will dort verweilen, wenn Frauchen nicht auch dabei ist. Also huschten wir ihr ganz schnell durch die Beine, als sie die Türe vom Hof aufschloss. Einzig Pici wollte draußen bleiben, nur der darf, so ganz alleine, ohne Lissy oder wenigstens Billy, nicht in den Garten, da ist Frauchen etwas komisch.

 

Jetzt schlafe ich erst einmal eine Runde vor und dann geht es ab in die Federn ...

 

14. September 2003

 

Zuerst weckte Pici Frauchen gegen 4.00 Uhr in der Früh, weil er mal nach draußen wollte. Kaum lagen Frauchen und Pici wieder in ihren Betten, bekam Cosima einen ihrer Erstickungsanfälle. Der Tierarzt hat Frauchen dazu geraten, Cosima viel frische Luft zukommen zu lassen, wenn sie sich nicht beruhigt und deshalb verschwanden beide in den Garten. Als die zwei ins Schlafzimmer zurückkamen, herrschte endlich Ruhe und ich konnte wieder einschlafen. Gegen 8.00 Uhr meinte Cosima, die Nacht sei um und nun wäre es Zeit für Frühstück.

 

Zum Gassigehen und Austoben fuhren wir ins Neandertal. Heute allerdings nicht auf die Wiese sondern zu einer Firma, die einen riesigen Parkplatz hat, auf dem sonntags aber keine Autos stehen, sagt Frauchen. Von dort geht es gleich in den Wald. Da aber Ricky dabei war, mussten Billy und ich uns damit begnügen auf dem Parkgelände hinter dem Ball herzulaufen - d.h., ich natürlich hinter Billy, der den Ball fängt. Mittlerweile spielen wir auch gerne gemeinsam mit dem Ball, indem ich an dem einen Ende der Ballschnur ziehe und Billy am anderen Ende zieht.

 

Mittags beschlossen Herrchen und Frauchen zusammen mit Pici eine Fahrradtour zu machen. Die Drei blieben sehr lange fort und kamen alle völlig erschöpft nach Hause. Frauchen schien kaum in der Lage, unser Futter zuzubereiten und schmiss sich danach sofort auf die Couch. Auch von Pici vernahm ich keinen Ton mehr und hörte aus dem Gespräch von Herrchen und Frauchen, dass Pici streckenweise neben den Fahrrädern herlief, wenn Herrchen und Frauchen zu Fuß gingen, weil es zu sehr bergauf ging. Herrchen soll ab Dienstag der kommenden Woche urlauben, ich hoffe, da darf ich auch mal mit, wenn sie eine Fahrradtour unternehmen.

 

So, wie ich das sehe, werden wir heute alle nicht alt und kommen rechtzeitig zu unserem Schönheitsschlaf ...

 

15. September 2003

 

Zum Ärger von Frauchen, was ich eigentlich gar nicht verstehe, wälzte ich mich beim Spaziergang lustvoll in Sch..... Der Geruch war herrlich - für mich - Frauchen mochte ihn nicht. Wie sehr sie ihn verabscheute wurde mir bewusst, als ich beim Heimkommen postwendend in der Dusche stand und sie mich einseifte. Im Nu war ich gesäubert und relativ nass. Krrrrrrrrr - ich kann so etwas nicht ab - brrrrrrrrrr.

 

Montags ist immer Großaufräumtag für Frauchen, denn über's Wochenende bleibt so viel liegen, sagt Frauchen - ... was auch immer sie damit meint. Und ausgerechnet da kommt Herrchen früher vom Büro nach Hause und beginnt seinen Urlaub. Irgendwie wühlte sich  Frauchen wohl doch noch durch das Chaos, was ich daran bemerkte, dass mir nachmittags dann nichts mehr auf dem Gang durch die Wohnung im Weg lag oder stand.

 

Kürzlich entdeckte Lissy ihre Leidenschaft zum Körbchen von uns Kleinen. Nun liegt sie am Abend ständig dort drin und blockiert Ricky's Lieblingskorb. Herrchen und Frauchen lachen sich darüber kaputt, weil Lissy anscheinend gerade mal mit ihren (Aus-)Maßen hineinpasst. Mir macht das nichts aus, lege ich mich halt in ihren Korb, in den ich schätzungsweise 5 bis 6 mal passe.

 

Zur Abwechslung machte ich es mir am Abend auf Herrchens Schoss bequem, während Frauchen Bilder von Lissy im Mini-Korb schoss. Irgendwann begann Herrchen meine Ohren in Form zu bringen, worüber sich Frauchen tot zu lachen schien und prompt bemerkte ich, dass ihr fotografisches Interesse von Lissy zu mir wanderte und schon ging die Knipserei auf's Neue los. Angeblich soll ein urkomisches Bild von mir entstanden sein .... Bin ich ja gewöhnt - entweder entstehen von mir Lach- oder Horror-Bilder. Wie bereits erwähnt ... Mit mir kann man es ja machen, bin ich ein armes, schwaches Hündchen (hihihi).

 

16. September 2003

 

Klasse, wir konnten alle länger schlafen, weil Herrchen ja urlaubt. Frauchen und wir Hunde sind dann, wie üblich dienstags, zu Frauchens Mutti gedüst, während Herrchen sich auf sein Fahrrad schwang  und  eine Rad-Tour unternahm. Nachmittags fanden wir uns alle wieder Zuhause ein und während Herrchen und Frauchen Kaffee tranken, dösten wir Hunde ein wenig vor uns hin, bis es Zeit zum Futtern war.

 

17. September 2003

 

Eigentlich sollte es ein Ausflug mit einem Picknick werden, wir Hunde sorgten allerdings dafür, dass es ein Chaos wurde ...

 

Als wir an unserem Ausflugsziel eintrafen, wurde erst einmal das zweckentfremdete Kinderwagengestell aus Herrchens Auto zum Vorschein geholt. So richtig weiß ich nicht, wie das Ding aussieht, es soll aus dem Gestell eines Kinderwagens und einer Obstkiste bestehen. Dann wurde die Obstkiste aus Frauchens Auto genommen, in der aber noch Pici und Cosima saßen. Ich hörte, wie die Kiste samt Inhalt  auf das Kinderwagengestell geschoben wurde und Frauchen fluchte, weil sich die Haltegummis für die Kiste nicht richtig festzurren ließen - und weil Pici mal wieder unentwegt zappelte und auf Frauchens Arm wollte.

 

Irgendwann war es dann soweit, wir stiegen alle aus und standen nach ein paar Metern auf einer Wiese. Dem Geruch nach handelte es ich hierbei um die Wiese, auf der Frauchen, Lissy, Billy und ich kürzlich schon einmal frühmorgens waren und auf der ich so herrlich rumtollen konnte. Wir rannten wohl alle in eine andere Richtung, denn Herrchen und Frauchen begannen, uns zusammenzurufen. Nachdem wir uns ausgetobt hatten, setzten sich Herrchen und Frauchen auf die Wiese, auf der sie aber vorher eine Decke ausbreiteten. Nachdem ich einmal gegen die Obstkiste vor Herrchen und Frauchen gelaufen war, wusste ich,  diese wird als Abstellfläche benutzt.

 

Und nun ging es los .... Pici wollte auf Frauchens Schoss und erkämpfte sich sein Recht, Lissy versuchte Herrchen die Tüte mit Butterbroten aus der Hand zu reißen. Nachdem dies nicht funktionierte und Herrchen sie bereits derb anblaffte, machte sie sich wohl über Frauchens Tasse her, aus der sie versuchte, die gerade von Frauchen eingegossene Milch zu schlecken. Also motzte Frauchen mit ihr und verbat sich dieses Benehmen, während Herrchen schon wieder alles einpacken wollte. Als Herrchen Frauchen ein Brot reichte, schien Lissy sich auf das Brot zu stürzen, denn ich hörte nur noch "NEIN - Lissy aus". Und dann vernahm ich wieder ein "AUS" von Herrchen, denn nun versuchte sie anscheinend sein Brot zu erwischen. In der Zwischenzeit begriff Ricky "aha..hier gibt es etwas zu futtern" und ging auf mich los, der ich ihm angeblich zu nahe kam. Sein Benehmen verursachte sogleich einen Rüffel von Frauchen, die ihm die Leviten lies, weil er mich nicht zu zwacken hat. Zur gleichen Zeit begann Cosima laut zu quieken, da sie auch etwas vom Brot abhaben wollte, derweil versuchte Lissy weiterhin an Frauchens Brot zu gelangen. Indessen kletterte Pici unentwegt an und auf Frauchen herum. Weil mir das alles zu viel wurde, übergab ich mich und ver-schmutzte somit den Rastplatz. Nur Billy, von Beruf Heiligenscheinträger, beteiligte sich nicht an diesem Chaotenpicknick.

 

Danach stand noch ein Spaziergang auf dem Programm, den wir verhältnismäßig gut über die Bühne brachten, wenn man mal davon absieht, dass Ricky, für den eigens der umfunktionierte Kinderwagen mitgenommen wurde, unbedingt laufen wollte, obwohl er das gar nicht mehr kann. Also stand er die meiste Zeit in seinem Gefährt und hechelte unentwegt vor sich hin und wollte sich nicht setzen.

 

Ich glaube, Herrchen und Frauchen waren recht froh, als sie uns alle wieder im Auto hatten und die Heimfahrt antreten konnten.  Irgendwie schienen sie beide geschafft und etwas verstört. Ich hoffe, Frauchen macht heute Abend nicht schlapp beim Einzeltraining, und ich kann sehen, wie ich sie wieder nach Hause bekomme.

 

Nee, es hat mit Frauchen alles bestens geklappt; wir sind gut durch die Stunde gekommen und ich gab mir, nach dem Fiasko von heute Vormittag, an dem ich, bis auf die Verunreinigung des Picknickstandortes, nicht maßgeblich beteiligt war, zur Wiedergutmachung wirklich Mühe.

 

18. September 2003

 

Im Neandertal durfte ich fast den ganzen Weg ohne Leine laufen und war happy. Mitgekommen waren Herrchen, Frauchen, Lissy, Billy und Pici. Es gab kein Picknick und daher auch kein Anlass für Lissy oder Pici sich daneben zu benehmen. Cosima und Ricky blieben zu Hause, weil Ricky nicht mehr laufen kann und Cosi nicht laufen will. Aber, ich vermute, Cosi sollte bei Ricky bleiben, damit der sich nicht einsam fühlt und Herrchen und Frauchen kein schlechtes Gewissen haben müssen, weil Ricky allein zu Hause ist. So wie ich Frauchen aber kenne, ist ihr Gewissen bestimmt nicht rein gewesen bei dem Spaziergang, weil sie immer alle Hunde um sich haben möchte.

 

Irgendwie kamen wir aber nur schleppend voran, weil Frauchen fotografierte und mir schien, sie haderte mit der Technik der Kamera. An Frauchens leise blubberndes Daherfluchen bin ich schon gewöhnt und gebe nichts mehr darum. Früher oder später kommt sie schon in die Reihe und kriegt sich wieder ein - so auch heute.

 

19. September 2003

 

Wir Hunde sind begeistert von Herrchen's Tante, die noch mit in unserem Haus wohnt, denn sie gibt uns Leckerchen und ist nett zu uns. Außerdem ist sie immer da ...

 

Wenn wir morgensfrüh zum Gassigehen losziehen, geht garantiert die Türe auf und die Tante guckt raus. Klasse, findet Cosima, denn sie spurtet an der Tante vorbei und hofft, die Speisekammer steht offen und es findet sich etwa zum Fressen. Auch ich habe schon öfters den Weg in die Küche gefunden und mich umgeschnüffelt. Jedes Mal, wenn wir uns Zugang verschaffen, juchzt die Tante los, wetzt hinter uns her und versucht uns freundlich zu bewegen, ihre Wohnung zu verlassen. Das dauert ....

 

Kommen wir vom Gassigehen zurück .... Tante's Dielentüre geht auf ....  Prima denken wir alle und erstürmen die Bude .... Die Tante düst hinter uns her und versucht liebevoll, uns aus ihrer Wohnung zu entfernen. Und das dauert ....

 

Mittags gehen wir runter in den Garten .... Die Tante kommt aus ihrer Wohnung ... Cosima ergreift erneut die Gelegenheit in die Wohnung zu flutschen ... - und die Tante juchzt, rennt hinter Cosima her, holt sie aus der Speisekammer, befördert sie zur Türe, während sich ein anderer von uns  Einlass in die Wohnung verschafft. Die Tante gerät in Aktion und bugsiert jeden von uns nach und nach wieder raus. Und das dauert ....

 

Schauen wir einige Zeit später, auf dem Weg zum Garten, wieder vorbei, öffnet  Tantchen die Türe ... Hochstimmung bei uns Hunden - wir nichts wie rein in die gute Stube. Die Tante ist vorübergehend mit unserem Rausschmiss beschäftigt.  Und das dauert ...

 

Nachdem wir am späten Nachmittag abgefüttert werden, geht es ab in den Garten und .... Ganz bestimmt geht auch dann die Dielentüre von der Tante wieder auf ...

 

Also, wie gesagt, wir Hunde und auch Bruno und Fatima, finden das spitze, denn es verschafft uns immer ein wenig Abwechslung, hin und wieder finden wir etwas Verwertbares und die Tante ist bestens beschäftigt. Nur Frauchen findet das, glaube ich, nicht so prickelnd, denn wir hauen alle ab, lassen sie stehen und kümmern uns nicht um ihre Anweisungen. Eine Zeitlang half sie, uns wieder aus Tantchens Wohnung zu holen. Seit einiger Zeit kümmert sie sich nicht mehr darum und sammelt uns erst irgendwann später, wenn wir alle im Treppenhaus stehen, wieder ein und setzt ihr Vorhaben, das Haus zu verlassen, in den Garten zu gehen oder nach oben in die Wohnung, fort.

 

Außer, die Tante zu beschäftigen, besuchten wir Frauchens Mutti und verbrachten ansonsten einen ruhigen Urlaubstag mit Herrchen und Frauchen.

 

20. September 2003

 

Kein langes Ausschlafen, denn heute war Gruppentraining angesagt. Eine Menge Hunde mit ihren Leuten waren zugegen und es herrschte Bombenwetter - für meinen Geschmack etwas zu bombig.

 

Während der Kaffeerunde belästigte Hor-Pa mich mit seinen sexuellen Phantasien. Ich finde ihn ja wirklich nett, aber ich will nix von ihm. Warum können wir nicht einfach nur Freunde sein!?

 

Als wir nach Hause kamen stellte ich fest, Herrchen hatte den Rasen gemäht, denn nun kam ich endlich wieder durch das Gras und verfing mich nicht in den Halmen (hihihi, der Schnitt war aber auch wirklich nötig). Klar, Frauchen freute sich über das rege Treiben von Herrchen im Garten, der sogleich auch stolz darauf hinwies, was er in der Zeit unseres Wegseins alles getan hatte. Zur Belohnung gab es für Herrchen Kaffee und Kuchen. Ich verzog mich in eines meiner Lieblingslöcher und erholte mich erst mal von den Strapazen des Gruppentrainings.

 

Am Abend gab es für Herrchen und Frauchen Raclette im Pavillon. So verbrachten wir den ganzen Abend im Garten, bei sommerlichen Temperaturen.

 

21. September 2003

 

Praktisch sind wir heute vom Bett in den Garten gefallen ... Weil das Wetter so schön war, sind Herrchen und Frauchen gleich nach unserer Fütterung in den Garten, um dort ebenfalls zu frühstücken. Danach war es eigentlich schon zu warm zum Spazierengehen für uns Hunde.

 

Am späten Nachmittag schnappte sich Herrchen Billy und Lissy, um mit ihnen im Neandertal eine große Runde zu drehen. Ein bisschen traurig, nicht mitgenommen worden zu sein, war ich schon. Frauchen entschädigte mich, indem sie mit mir durch die Wohnung tobte. Anschließend gingen wir alle noch einmal in den Garten und blieben bis es stockdunkel war und Schlafenszeit.

 

Gääääähn ... - schlafe bereits während des Schreibens ein und werde  jetzt auch sofort in mein Bettchen verschwinden.

 

 

22. September 2003

 

Pici schmiss Frauchen aus dem Bett. Weil das aber nicht so schnell in die Gänge kommt und zum Augenöffnen seine Zeit braucht, opferte sich Herrchen und brachte Pici in den Garten. Damit war die Nacht um und wir standen alle pöapö auf. 

 

Leider machten wir keinen ausgedehnten Spaziergang, weil Ricky mitkam und nach fünf Minuten, wie immer, zum Auto zurück wollte. Er bekam seinen Willen und wir hielten uns noch eine Weile in Nähe des Autos auf. Frauchen alberte mit uns auf der Wiese rum und so kam ich auch auf meine Kosten.

 

Ganz überraschend gingen Herrchen und Frauchen zusammen mit uns, Lissy, Billy und mir, am Abend auf einen Rundgang ins Neandertal. Den Aussagen von Herrchen entnahm ich, Frauchen fotografierte mal wieder, was das Zeug hält. Laut ihren eigenen Angaben dürfte sie ca.  100 Sonnenuntergänge fototechnisch festgehalten haben. Jedenfalls war das eine gelungene Abwechslung, auch mal am Abend eine Runde zu drehen.

 

 

23. September 2003

 

Herrchen fuhr -nach dem allgemeinen Frühstück-  mit Frauchen und uns los. Als das Auto anhielt,stieg aber nur Herrchen aus und holte Lissy und Billy aus dem Wagen.  Ich saß gemütlich, zusammen mit Frauchen, auf dem Beifahrersitz und dachte "Hallo, was soll das?" Im nächsten Moment krabbelte Frauchen unter mir weg auf den Fahrersitz. Herrchen ging doch tatsächlich mit den Großen ohne uns los und wir fuhren weiter zu Frauchens Mutti. Tja, die Leckerchen dort haben wir natürlich alleine abgesahnt und durch den Regen brauchten wir auch nicht laufen. Mittags kamen wir dann wieder zurück und Billy schien sich darüber vor Freude gar nicht einkriegen zu können. Lissy konnte ich auf der Couch erschnuppern, unsere Heimkehr löste bei ihr keinen Freudentaumel aus.

 

Schade, heute machten Herrchen und Frauchen keinen Abendspaziergang mit uns. Aber vielleicht morgen wieder, denn das Wetter soll dann besser sein und vielleicht gibt es ja einen bombastischen Sonnenuntergang ...

 

24. September 2003

 

Am Morgen bin ich über die große Wiese im Neandertal gedüst und habe mich tierisch ausgetobt. Obwohl ich Billy mehrfach versuchte, zum Spielen aufzufordern, ist er meiner Bitte nicht nachgekommen. Frauchen meint, es sei schade, dass sich Billy und ich nicht früher kennengelernt hätten, denn nun wäre Billy leider schon zu alt, um mit mir gemeinsam über die Wiese zu laufen und zu spielen. Überhaupt findet es Frauchen bedauerlich, für mich keinen familiären Freund zum Rumtollen zu haben. Alle anderen Hunde sind zu alt für mich, außer Pici. Aber ehrlich gesagt, mit Pici zu spielen reizt mich nicht, denn letztendlich ist er ein Mimöschen und rein spieltechnisch untauglich. Ist ja alles nicht so schlimm, Frauchen tobt mit mir und ich nenne eine ganze Menge Spielzeug mein Eigen.

 

Die Hundeschule fing heute nicht so gut an ... Der Hund, der vor mir Unterricht bekommt, riss sich, als er in das Auto seiner Leute einsteigen sollte, von der Leine und ging auf mich los. Frauchen hat wohl ziemlich große Angst um mich gehabt, aber der Trainer hat mich gerettet. Und dann musste sich der andere Hund vor mich setzen, so lange, bis er mich nicht mehr anblaffte. Das dauerte seine Zeit, in der ich dem anderen signalisierte "he, sieh her, ich will Dir doch gar nichts und bin ein ganz netter ...". Jedenfalls sagte Frauchen, nachdem der Hund mit seinen Leuten weggefahren war, es hätte sie schon geärgert, weil die Besitzer gar nicht eingegriffen hätten, um mich vor ihrem Hund, der ganz schön böse auf mich losging, zu schützen.  Danach hatten wir aber noch ein gutes Training und irgendwie muss es auch ganz lustig gewesen sein.

 

Weil wir ja zum Training gingen, wurde nichts aus dem Abendspaziergang und Frauchen konnte keine neuen Sonnenuntergangs-Bilder schießen.

 

Für heute bin ich bettreif und geh jetzt nur noch mal ganz schnell kurz in den Garten.

 

25. September 2003

 

Frauchen kündigte es gestern schon an "wir werden morgen über einen Segelflugplatz in der Nähe von Düsseldorf spazieren gehen und Ricky kommt im Hundewagen mit". Also brausten wir am Morgen mit zwei Autos los - im einen wir Hunde und Frauchen, im anderen Herrchen und der Hundewagen. Die Wiese entpuppte sich mal wieder als endlos groß für mich, denn ich konnte ohne Stopp laufen, hüpfen, springen ... Suuuuuper!!! Kaum starteten wir los, gesellte sich ein anderes Frauchen mit Hündin zu uns. Nach einer kurzen Begrüßung ging die Post ab und wir beide spielten, was das Zeug hielt. Nur Lissy gefiel das nicht so gut und sie versuchte, uns zur Ordnung zu rufen. Das wiederum untersagte ihr Frauchen und schon ging es weiter rund.

 

Vor allem ich bin wie der Teufel gelaufen, bis ich nicht mehr konnte. Nachdem sich unsere Damenbekanntschaften verabschiedeten, haben wir alle noch eine Zeit mit Herrchen und Frauchen auf der Wiese gesessen, damit wir uns vom Herumwuseln erholen konnten. Vorher mussten aber  Ricky und Cosima davon überzeugt werden, weiterhin unserem Rudel treu zu bleiben, denn die zwei drifteten ab und gesellten sich zu den beiden, die sich gerade von uns getrennt hatten. Billy (guckend) und ich (riechend) orteten die Lage und passten auf, dass keiner unserer kleinen Gruppe zu nahe trat, denn es waren noch eine Menge anderer Hunde unterwegs.

 

   

 

Dann traten wir den Rückweg an; und weil es so schön war, gingen wir einfach wieder über die Wiese zurück. Frauchen dachte, ich sei zu müde zum Laufen, setzte mich in den Hundewagen und nahm Ricky auf den Arm. Ich hörte gleich Pici mosern, weil er getragen werden wollte, Frauchen aber die Meinung vertrat, Pici solle mal seine Beinchen gebrauchen, denn er könne zwar nicht sehen jedoch laufen. Aber ich wollte gar nicht im Wagen gefahren werden und probierte das Weite zu suchen, brauchte allerdings dazu doch Herrchens Hilfe. Also wurden wir kurzerhand umgelagert ... Ich auf den Boden, Ricky in den Wagen und Pici, wunschgemäß, auf den Arm von Frauchen.

 

Zu Hause suchte ich sogleich mein Bettchen auf und schlief bis zum Nachmittag feste durch. Erst als es fast schon Fressenszeit war, stand ich auf und sah nach, was so abgeht.

 

 

26. September 2003

 

Keine besonderen Vorkommnisse ... Besuch bei Frauchens Mutti, bei der dann noch Frauchens Onkel vorbeischaute, dem Billy und Lissy die Hose von schwarz auf beige-braun umgestalteten. Frauchen wies den guten Onkel darauf hin, dass seine Hosenbeine völlig behaart seien und er so sicherlich nicht, rein optisch gesehen, seinen beruflichen Aufgaben nachkommen könne. Dem schien das allerdings kaum etwas auszumachen, denn er wischte ein paar mal mit den Händen über seine Hose und verabschiedete sich dann bald.

 

Zuhause erwartete uns Herrchen, der vor dem Computer hockte, was er, nach einer Tasse Kaffee, den restlichen Tag weiter tat.

 

27. September 2003

 

Beim Gassigehen regnete es doch tatsächlich und Frauchen befürchtete das Schlimmste, nämlich, dass das Gruppentraining bei Regen stattfindet. Aber bis zum Mittag hin schien die Sonne bereits schon wieder. Man (um es genau zu sagen, Frauchen) mäkelte an meiner "Bei-Fuß-Geh-Technik" herum, denn ich lief dauernd zu schnell und außerdem Frauchen vor die Füße. Ja, ja, ja, ich weiß,  ich kann das besser ... Dafür setzte ich mich bei "Sitz"auch immer hin, statt "Platz" zu machen. Allerdings weigerte ich mich dafür, bei "Platz" auch wirklich "Platz" zu machen und setzte mich, tat überhaupt nichts, guckte in der Weltgeschichte rum oder ließ meinen Po oben in der Luft. Hor-Pa kam  nicht zum Gruppentraining, auch Lissy war nicht anwesend, dafür kam ein anderes flottes Mädel, mit dem ich heftig vor und nach dem Training geflirtet habe. Und das Beste ist, die Maus wohnt sogar ganz in unserer Nähe, denn wir nahmen sie und ihr Frauchen im Auto mit und beide stiegen kurz vor unserem Zuhause aus. Außerdem nahm der Rüpel von meiner Mittwoch-Übungsstunde das erste Mal am Gruppentraining teil und ließ ganz schön den "Larry raushängen".

 

Wie immer kam ich todmüde von der Hundeschulstunde heim und verschlief den Nachmittag bis zum Fressen. Danach ließ ich es weiterhin ruhig angehen und dröselte so vor mich hin. Ich denke, ich werde Frauchen jetzt noch zu einer Knuddelrunde auffordern und dann schon mal ein bisschen vorschlafen.

 

28. September 2003

 

Sonntag!

Ausschlafen!!!! Frühstücken. Gassigehen.

Erholen. Fressen. Vorschlafen. Einschlafen.

 

29. September 2003

 

Obwohl das Wetter mal nicht so superdoll war, sind wir wieder auf der riesengroßen Wiese in der Nähe von Düsseldorf gewesen. Diesmal trafen wir eine Menge anderer Hunde, die wir alle begrüßten. Nur ich konnte mich dann jedesmal nicht trennen und Frauchen raste brüllend und schreiend hinter mir her, um mich einzufangen. Nachdem sie sich das eine Zeitlang ansah und ich ihr auch in keiner Weise nur annähernd gehorchte, zog sie die Rüttel-/Schüttel-Nummer mit mir durch. Ich gebe zu, mir wäre kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn ich ein wenig klein beigegeben und zu ihr gekommen wäre. Beim nächsten Hund kam ich ihr ein klitzekleinesbisschen entgegen und wurde dafür überschwänglich geherzt und gelobt. Jedenfalls bin ich gelaufen und gelaufen. Dann bemerkte ich irgendwelche anderen Tiere auf der Wiese und versuchte hinter ihnen herzuwetzen. Da sie immer wegflogen, ging ich davon aus, es handele sich um Vögel. Und richtig, Frauchen sagte zu Herrchen "Guck mal, Leon verfolgt die Krähen, obwohl er sie nicht sehen kann". Herzallerliebstes Frauchen! Ich habe zwar kein Augenlicht, aber einen super Riecher und erstklassige, bombastische Lauscher.

 

Ricky wollte schon nach 3 Minuten zurück zum Auto. Aber, Frauchen sorgte vor ... Als erstes bekam Ricky ein flauschiges Fleece-Hundemäntelchen an, darüber einen Regenmantel und zum krönenden Abschluss stülpte Frauchen ihm noch einen Plastikbeutel -a la gelbe Mülltonne- über. So kam er in den Kinderwagen, in dem dicke Decken ausgelegt waren. Woher ich das weiß ...? Frauchen zählte alles fein auf, als sie ihn einmummte und Herrchen genau wissen wollte, wie sie Ricky warm und trocken zu halten gedenke.

 

Auch dieses Mal gingen wir über die Wiese zurück zum Auto, brauchten eine Ewigkeit, bis alles und jeder im Wagen verstaut war und fuhren im Konvoi heim. Dort ward ich nicht mehr gesehen und erholte mich von dem morgendlichen Ausflug und träumte von der Wiese, den Hunden und den Vögeln.

 

Für heute ist noch eine Runde spielen und Schmusen mit Frauchen angesagt; ich denke, dann kann ich getrost schlafen gehen, in dem Bewusstsein, Frauchen den Tag über genug beschäftigt zu haben, damit sie nicht unterfordert ist.

 

30. September 2003

 

Heute und morgen ist unser Hunde-Auto von Frauchen in der Werkstatt, weil es zum TÜV muss (mmh, was immer das auch ist). Für uns hieß dies heute morgen, Cosi musste bei Ricky bleiben, Frauchen mit Pici im Beutel, Lissy und Billy gingen zu Fuß zum Treffpunkt, an den ich mit Herrchen und dessen Auto hinfuhr. Herrchen läuft nicht gerne mit uns über die Straße, weil er befürchtet, wir könnten uns daneben benehmen und den Bürgersteig verschmutzen. Jedenfalls kamen Frauchen und die anderen an, ohne den Gehsteig beschmutzt zu haben und wir liefen eine große Runde durch Wald und Wiese. Ich durfte mal wieder fast die ganze Strecke ohne Leine laufen. Ein Stück des Weges übte Frauchen fleißig mit mir Unterordnung und ich fand mich gar nicht so schlecht. Frauchen schien auch nicht unzufrieden mit mir zu sein. Geärgert hat sich Frauchen, weil sie die Kamera vergessen hat und wir deshalb keine Bilder von unserem Ausflug haben. Sie meinte, ich hätte in Zukunft die Aufgabe, sie daran zu erinnern, ihre Digi mitzunehmen. Na, die ist gut, bin ich jetzt ihre rechte Pfote oder was?

 

Auf dem Rückweg wurde Lissy von einem Husky-Mix angefallen. Herrchen und Frauchen waren ziemlich sauer, weil Lissy von Frauchen ganz kurz am Halter gehalten wurde, ich von Herrchen an der Leine, Pici im Beutel saß und Billy hört, was man ihm sagt. Die Leute waren nicht einmal in der Lage ihren Hund  so kurz an der Leine zu halten, dass er keinen Unfug anstellen konnte und lachten sich sogar noch eins. Ich hörte, wie Herrchen und Frauchen mit den Leuten schimpften, die aber nur noch etwas Blödes von sich gaben.

 

Der Rückweg gestaltete sich wie der Hinweg, nämlich ... Frauchen mit Pici im Beutel und mit Lissy und Billy bewegten sich zu Fuß und ich durfte mit Herrchens Auto fahren. Schon im Wagen bin ich eingeschlafen. Die Treppen von der Haustüre bis in unsere Wohnung schaffte ich kaum noch und bin sogleich in mein Bettchen.

Alle, bis auf Frauchen, waren müde und haben geschlafen.

 

Irgendwann tat mein Nacken tierisch weh und ich wusste gar nicht mehr, wie ich mich setzen und legen sollte. Herrchen und Frauchen bemerkten am späten Nachmittag meine Fehlhaltung und sofort gurkte Frauchen mit mir zum Tierarzt. Dort wurde heftig an meinem Kopf gedrückt und gezogen, was schrecklich weh tat und dann bekam ich auch noch zwei Piekser   in meine Pogegend. Angeblich soll mir das die Schmerzen nehmen; frage mich nur, wann es endlich wirkt ...

 

So, ich bin im Bett. Mein Tag ist gelaufen. Hoffentlich ist morgen wieder alles paletti.

 

 

 

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