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Der kleine blinde Pekinese Leon erzählt Erlebnisse aus seinem täglichen Leben

 

                                                 

Mein Tagebuch ...

VI. Teil - Dezember 2003

 

 

1. Dezember  2003

 

 

Das erste Mal sind nur wir, Cosima, Lissy, Pici und ich, spazieren gewesen mit Frauchen. Den ganzen Weg über meinte Frauchen, sie könne sich gar  nicht daran gewöhnen, nun nur noch mit so wenigen Hunden Gassi zu gehen. Ich glaube, sie vermisst Billy und Ricky doch sehr. Trotzdem machte der Spaziergang richtig Laune und ich war am Ende fast zu müde, um die Pferde auf der Koppel anzublaffen.

 

Kaum zu Hause, fing Frauchen wieder an, Pakete für die Weihnachtsfeier von TiN zu verpacken. Die Küche füllte sich und Cosi und ich fanden kaum noch ein Plätzchen für uns. Nun soll aber Schluß sein, denn Frauchen hat ihr Pensum geschafft.

 

Außerdem telefonierte Frauchen endlos lang, bis Pici es nicht mehr aushalten konnte und dringend verlangte, in den Garten gebracht zu werden. Da wir sowieso nichts anderes zu tun hatten, liefen wir alle mit raus und sagten dem neuen Nachbarhund kurz unsere Meinung - allen voran Pici mit seiner großen Klappe.

 

2. Dezember 2003

 

Herrchen ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen, also schliefen wir heute Morgen alle aus, weil Frauchen nicht so früh aufstehen musste. Auch heute liefen wir wieder unsere Runde. Frauchen sagt, jetzt, wo wir nur noch so wenige sind, werden wir auch mal woanders spazieren gehen. Darauf freue ich mich schon sehr, denn dann gibt es ganz andere Düfte, denen ich nachgehen kann. Das wird bestimmt sehr spannend, hoffentlich machen wir das schon bald ...

 

Nachmittags mussten wir alleine bleiben. Frauchen erklärte uns, dass sie ihre Mutti nach Düsseldorf in die Universitätsklinik bringen muss, damit es der gesundheitlich wieder besser geht. Mmh, ich kenne nur die Tierklinik, aber da wird Frauchen ihre Mutter wohl nicht hingebracht haben - oder? Egal, Hauptsache, Frauchens Mutti kommt wieder auf die Beine.

 

Abends kam dann auch Herrchen heim und so sind wir wieder in "kleiner Runde" vereint.

 

3. Dezember 2003

 

Frauchen hat Wort gehalten ... Gleich nach dem Frühstück sind wir in den Hildener Stadtwald gefahren, um dort spazieren zu gehen. Es war super und ich bin die ganze Zeit vorne weg gelaufen. Die neuen Gerüche, die sich mir auftaten, waren bombastisch. Cosima und Pici wechselten sich mit Sitzen in der Pici-Bauchtasche von Frauchen ab. Lissy trödelte, wie immer, hinter uns her. Kurz bevor wir zum Auto zurück kamen, trafen wir noch Leute, die uns mit Leckerchen abfüllten. Frauchen musste Cosima davon abhalten, mit diesen Leuten mitzugehen. Ich glaube, Cosi würde ihre eigene Großmutter für ein Leckerli verraten und verkaufen. Lissy hingegen sprang die Leute an, damit sie ihr noch mehr geben. Das belohnte sie dann damit, dass sie ihnen in die Finger biss. Ich glaube, Frauchen war begeistert, sie kann es nämlich überhaupt nicht ab, wenn irgendwer kommt und uns Dinge gibt, die wir vielleicht gar nicht fressen dürfen. Zum Beispiel Pici, sagt Frauchen, bekommt Durchfall und Bauchkrämpfe, je nach dem, was er frißt.

 

Natürlich ruhte ich mich erst einmal ausgiebig aus, nachdem wir wieder zu Hause waren. Von den anderen hörte ich ebenfalls nicht mehr viel. Nur Frauchen wieselte durch's Haus, denn sie musste ein bisschen aufräumen, weil sie gestern ja zu nichts gekommen ist.

 

So, jetzt warte ich eigentlich darauf, dass Herrchen nach Hause kommt, denn dann gibt es für alle je einen Hundekuchen und das will ich nicht verpassen.

 

4. Dezember 2003

 

Auch heute machten wir eine große Gassirunde im Wald und es gab so viel zu riechen und zu erkunden. Zuerst einmal schalteten aber die beiden Mädels auf stur, als Frauchen ihnen verbot, Pferdeäpfel zu fressen. Cosi bekam "lange Ohren", wie Frauchen immer sagt, und quiekte wie ein Schweinchen, als Frauchen an ihnen zog. Lissy's Ohren bekamen wohl auch kurz eins weg, denn Lissy preschte im Schweinsgalopp an mir vorbei, als Frauchen auch auf sie los ging, weil sie nicht hören wollte. Dann lief alles wie am Schnürchen und Frauchen war zufrieden. Langsam gewöhne ich mich daran, länger spazieren zu gehen und bin gar nicht mehr so müde, wenn wir nach Hause kommen.

 

Den Rest vom Tag lungerte ich so rum und war mal in meinem Bett, im Büro in der Bürokiste von Pici und dann wieder im Wohnzimmer auf der Couch. Herrchen ließ sich auch kurz blicken, verschwand aber wieder, weil er irgendeinen Termin hatte.

 

Es passierte nichts nennenswertes mehr. Also verbrachten wir den Abend ausgesprochen gemütlich. Lissy nahm die große Couch in Beschlag und wir, Frauchen, Cosima, Pici und ich quetschten uns auf der kleinen Couch zusammen. Herrchen erhielt ein Plätzchen, was ihm Lissy gnädigerweise zur Verfügung stellte, nachdem er sie höflichst darum bat.

 

5. Dezember 2003

 

Herrchen hat Geburtstag! Und deshalb haben wir heute Morgen alle zusammen mit Herrchen gefrühstückt. Der musste dann aber trotz seines Ehrentages zur Arbeit und unser Futter verdienen.

 

Mit Frauchen machten wir dann wieder einen großen Spaziergang, bei dem wir viele Leute und Hunde trafen. Irgendwie kamen wir überhaupt nicht von der Stelle. Ich glaube, jetzt gehen wir jeden Tag so lange gassi - toll. Anschließend fuhren wir zu Frauchens Mutti, um sie zu besuchen. Also, genügend Zeit für mich, ein Schläfchen nach dem langen Weg, den wir hinter uns hatten, zu halten. Gut erholt fuhr ich dann später zusammen mit Frauchen und den anderen heim.

 

Frauchen zog es sogleich an den Computer, von dem sie sich dann erst mal nicht lösen konnte. Der Nachmittag ging sehr schnell um und jetzt warten wir alle auf das Geburtstagskind.

 

6. Dezember 2003

 

Heute soll Nikolaus sein, was immer das ist. Die Menschen stellen angeblich ihre Schuhe am Abend vor Nikolaus vor die Türe und bekommen etwas geschenkt. Ist aber auch zu blöd, wir Hunde tragen keine Schuhe. Allerdings bekamen wir von Frauchen auffallend viele Leckerchen ...

 

Herrchen kam die Gassirunde mit. Frauchen jammerte, es sei ihr kalt, obwohl sie sich, laut ihrer Aussage, wintergerecht angezogen hatte. Solche Probleme kenne ich gar nicht, mein Pelz hält bei jedem Wetter dicht. Ich gebe jedoch zu, Regen kann ich nicht leiden und deswegen lehne ich es auch ab, bei Regen Gehorsamsübungen zu machen.

 

Gegen Abend ließen Herrchen und Frauchen uns alleine, weil sie gemeinsam auf einen Weihnachtsmarkt wollten. Lang waren sie aber nicht fort und Frauchen meinte, ihr lägen die verzehrten Reibekuchen im Magen. Kuchen? Also, wenn ich Kuchen esse, dann liegt der mir auch im Magen, wo soll er denn sonst hin?

 

Ich geh jetzt schlafen, denn morgen wollen wir einen großen Spaziergang machen und da muss ich ausgeschlafen sein.

7. Dezember 2003

 

Nach unserem langen Spaziergang von heute Morgen bin ich kaum noch in der Lage, etwas in mein Tagebuch zu schreiben. Wir sind gegen 10:00 Uhr losgefahren und erst gegen 13:30 Uhr wieder zurückgekommen ...

 

Nachdem Frauchen Herrchen und uns aus den Federn geschmissen und Herrchen mit Kaffee und uns mit Fressen abgefertigt hatte, wurden Pici und Cosima in warme Wintermäntel gehüllt und Herrchen verkündete, dass er den Hundewagen aus dem Keller holt. Ich fragte mich, wer den nun noch, nachdem uns Ricky verlassen hat, darin gefahren werden soll? Die Antwort bekam ich rasch, denn Frauchen meinte, Herrchen habe wohl recht, den Wagen für Cosima mitzunehmen. Also spurtete Frauchen gleich noch einmal durchs Haus, um genügend Decken mitzunehmen, damit Cosi bloß nicht friert, wenn sie in dem Gefährt liegt. Während dessen bekam Cosima einen ihrer in der letzten Zeit häufig auftretenden Niesanfälle. Es dauerte mal wieder endlos lange, bis Frauchen endlich in die Gänge gekommen war und wir alle los konnten. Herrchen wartete bereits seit einiger Zeit draußen auf uns und war froh, als alle im Auto verstaut waren. Ich durfte natürlich vorne, zur Sicherheit gefesselt an meinem Geschirr, bei Frauchen auf dem Schoß sitzen.

 

Sorry, your browser doesn't support Java(tm). Endlich ging es los und wir kamen auch schon bald bei unserem Ziel an. Dort bekam Cosi erneut einen Niesanfall und ich hörte, wie Frauchen Cosima tröstete, weil sie beim Niesen mit der Schnauze auf den Korb, in dem sie saß, aufgeschlagen war und zu bluten anfing. Zum Glück hörte Cosi auf zu niesen und zu bluten und wir konnten alle losziehen. Pici verlangte ziemlich schnell von Frauchen, in seine Pici-Tasche gesetzt zu werden, was auch prompt geschah. Ich glaube, Frauchen genießt es, wenn sie ihn durch die Gegend schleppen und als Heizkissen benutzen kann. Also, mir wäre das zu blöd, vor Frauchens Bauch zu hängen, wofür habe ich Beine?! Weil Frauchen sich mal wieder um Cosi sorgte, durfte diese nach kurzer Wanderung bereits in den Hundewagen. Nachdem wir eine Stunde gelaufen sind, gab es ein kleines Picknick, denn Herrchen und Frauchen nahmen ihr Frühstück mit. Wir bekamen einige Leckerlis und Wasser. Irgendwann ging es dann endlich weiter und wir liefen und liefen. Am Ende war ich total kaputt und ich denke, Lissy auch. Wir zwei liefen die ganze Strecke, während Cosima und Pici gefahren oder getragen wurden.

 

So, jetzt falle ich nur noch in mein Bettchen. Ich bin so entsetzlich müde und geschafft ..., aber toll war es trotzdem. Hoffentlich machen wir bald wieder so einen langen Ausflug.

 

8. Dezember 2003

 

Nach dem Frühstück packte uns Frauchen alle ins Auto und wir fuhren eine ganze Weile, bevor Frauchen anhielt und zu unserer Überraschung ihre Freundin in den Wagen einstieg und mich auf den Schoß nahm. Herrlich, ich konnte sie abknutschen, ohne dass sie sich groß dagegen wehren konnte. Wie ich aus dem Gespräch zwischen Frauchen und ihr erfuhr, verbringt sie die letzten Tage in Deutschland, bevor sie wieder zu Mann und Hund nach Kanada reist. Dann fuhren wir, nun zusammen mit Frauchens Freundin, noch einmal so lange, bis wir im Neandertal auf unserer großen Wiese landeten. Von dort gingen wir alle eine Runde spazieren und Frauchens Freundin hielt mich an der Leine.  Später fuhr Frauchen ihre Freundin wieder zurück zu ihren Eltern. Allerdings durften wir, bis auf Pici, der immer eine Extra-Wurst bekommt, nicht mitfahren.

 

Also mir gefällt die Adventszeit, denn anscheinend ist immer etwas los oder wir unternehmen was. Mal sehen, ob das weiter so funktioniert.

 

9. Dezember 2003

 

Also, Frauchen nimmt uns nun richtig ran ... Wir laufen jetzt anscheinend jeden Tag eine große Runde. Das ist klasse! Heute war es wieder ausgesprochen kalt und das bringt mich so richtig in Schwung. Frauchen hofft allerdings, es schneit nicht noch in der nächsten Zeit, denn sie meint, dann pappt der Schnee unter unseren Füßen und wird zu Eisklumpen. Außerdem hängt er dann in unserer Beinbehaarung und macht uns das Laufen schwer. Lissy, sagt Frauchen, wäre evtl. nicht so sehr davon betroffen, weil sie groß ist, allerdings würde der Schnee unter ihren Füssen ebenfalls gefrieren und verklumpen. Ja, ich weiß, habe ich in Ungarn alles erlebt, denn da gibt es sehr kalte Winter.

 

Nach der Gassirunde besuchten wir Frauchens Mutti, die heute irgendwie munterer als in der letzten Zeit wirkte. Da wir erst spät dort ankamen, fuhren wir auch relativ spät erst nach Hause. Dort angekommen, gönnte ich mir ein Erholungsschläfchen, von dem ich erst zur Fressenszeit erwachte.

 

Heute Abend müssen wir Frauchen ein bisschen beschäftigen, denn Herrchen bleibt bis morgen Abend weg und kommt erst spät nach Hause. Jetzt schau ich mal, ob ich Frauchen überreden kann, uns allen ein Leckerli zu geben,

 

10. Dezember 2003

 

Zuerst durften wir alle ausschlafen und dann ging es ab in den Hildener Stadtwald bei bombigem Wetter. Wir machten eine riesige Runde und ich schlief danach, bis Herrchen abends nach Hause kam. Naja, nicht ganz so lange, zwischendurch nahm ich noch mein Fressen ein und hörte ein bisschen Fernsehen.

 

Frauchen findet  heute gar kein Ende, aber ich geh jetzt endlich schlafen ...

 

11. Dezember 2003

 

Die Nacht schlief ich dann durch, wie ein toter Hund, um frisch, wie ein Fisch im Wasser, aufzuwachen und dem neuen Tag entgegenzutreten. Irgendwie klinge ich heute poetisch, finde ich. Jedenfalls war es ein schöner Tag, denn auch heute drehten wir eine große Runde im Wald und trafen einige Leute mit ihren Hunden. Und weil wir jetzt immer so viel laufen müssen, bekommen wir öfters mal als bisher ein Leckerli. Frauchen meint, davon werden wir jetzt nicht mehr dick, denn das trainieren wir ja alles wieder ab.

 

Pici hat in seinem Bettchen einen sogenannten Poofbeutel liegen, den ich sofort ausprobieren musste. Phantastisch, das Ding ist in etwa so, wie ein kleines, weiches, mit Flies ausgelegtes Hundebett. Also, das würde mir auch gut gefallen. Mal sehen, wie ich es Frauchen verklickere, dass ich unbedingt auch so einen Schlafsack haben möchte.

 

Am späten Nachmittag kam ein Mann, der irgendwelche Gitter vor einige Fenster im Haus anbringen soll. Außerdem lässt Frauchen an alle Türen im Haus Schlösser montieren, die aus unserer kleinen Hütte einen einbruchsicheren Bunker machen sollen.

 

12. Dezember 2003

 

Heute war wieder Frauchens-Mutti-Tag. Allerdings kamen wir nur schwer in die Gänge, da Frauchen sich nicht traute Auto zu fahren. Draußen herrschte nämlich Nebel und die Straße war ein bisschen glatt. Frauchen erzählte Herrchen bei dessen Frühstück von ihren wettertechnischen Sorgen, was der aber mit "so schlimm wird es schon nicht sein" abtat. "Klar", sagte Frauchen zu ihm, "Du hast ja schließlich Winterreifen". Also blieben wir noch ein Stündchen zu Hause, bevor wir in den Wald zum Spazierengehen fuhren und danach zu Frauchens Mutti.

 

Als Herrchen am späten Abend nach Hause kam, erzählte er Frauchen gleich davon, dass er mit dem Auto am Morgen gerutscht sei. Ach nee Herrchen, die Wetterverhältnisse am Morgen waren demnach gar nicht so schlimm - was!?

 

Bin gespannt, was wir morgen unternehmen. Herrchen redet ständig  davon, Samstag Glühwein trinken zu gehen, wahrscheinlich wollen sie uns dann aber nicht mit dabei haben. Was die Menschen zur Weihnachtszeit immer mit ihrem Glühwein haben; ich finde so ein Pfützchen, mit ordentlich einem Schuss Motoröl drin, ist die Krönung. Aber nein, da kriegt Frauchen gleich eine Krise, wenn unsereins sich mal etwas gönnt.

 

13. Dezember 2003

 

Also, wir haben ein Wetter, bei dem es sich nicht gelohnt hat aufzustehen. Der Tag fing auch prompt richtig an ..., denn Herrchen stand bereits mit Kopfweh auf. In der Zwischenzeit hat sich sein Zustand ziemlich verbessert ..., ob es evtl. daran lag, dass Frauchen mit Lissy und mir alleine spazierengegangen ist? Komisch, denn Herrchen machte auf mich einen putzmunteren Eindruck, als wir vom Gassigehen und Einkaufen zurückkamen.

 

Frauchen meinte, wir hätten bei unserer Runde noch Glück gehabt, denn es regnete nur mal kurz zwischendurch. Glück ist gut ..., Frauchen und Lissy vielleicht, denn die wurden nicht von unten nass. Ich mit meinen kurzen Beinen latschte fast durch jede Pfütze. Und zum Ende hin bekam ich sogar den Eindruck, Frauchen schickt mich extra dadurch, damit ich saubere Pfoten bekomme. Jedenfalls verkroch ich mich gleich in Pici's Poofbeutel, der wahrscheinlich heute Abend noch feucht sein wird, wenn Pici schlafen geht.

 

Frauchen wird heute überhaupt nicht müde, sie meint, sie habe zu spät am Nachmittag noch Kaffee getrunken, der sie nun wach hält. Vielleicht sollte ich auch regelmäßig Kaffee trinken, dann würden die mich evtl. nicht mehr Müdhund nennen. Jedenfalls geh ich jetzt schlafen. Pici's Schlafsack dürfte auch längs trocken sein.

 

 

14. Dezember 2003

 

Zur Abwechslung schmiss uns mal wieder Cosima aus dem Bett. Dabei hätten wir gut und gerne den ganzen Tag darin bleiben können, denn das Wetter ist unter alle Sau. Dementsprechend kurz fiel unser Spaziergang  auch aus. Nur Lissy kam auf ihre Kosten, denn sie traf ihren Lieblings-Setter im Neandertal auf der großen Wiese. Danach ging es schnell wieder ab nach Hause, wo wir es uns alle gemütlich machten.

 

Irgendwann verschwand Frauchen dann zum Computer, weil sie noch einen Kalender mit Bildern von uns allen für ihre Mutti basteln muss. Erst Herrchen konnte sie loseisen, so dass sie herunterkam und unser Fressen fertig machte.

 

Später gab es dann noch einen Gruselfilm im Fernsehen, von dem ich aber nur die Hälfte akustisch mitbekam, weil ich ständig eingeschlafen bin - Frauchen übrigens auch.

 

15. Dezember 2003

 

Angeblich war es heute  Morgen erneut draußen ein wenig glatt. Herrchen rief zwar an und teilte Frauchen mit, sie könne bedenkenlos mit uns losfahren, aber was wir von Herrchens Einschätzung der Lage halten können, wissen wir spätestens seit Freitag ... Also hielten wir uns alle eine Zeit im Garten auf und dann half  ich anschließend Frauchen beim Bettenüberziehen. Wir hatten tierischen Spaß miteinander und rissen beim Spielen fast das Haus ab. Danach schlüpfte ich zur Erholung ins Pici's Bettchen, in den supertollen Poofbeutel, und ruhte mich von dem Toben mit Frauchen aus.

 

Frauchen war den ganzen Vormittag über sehr dynamisch und flitzte von einer Ecke in die andere. Bis sie zum Computer entschwand, danach vernahmen wir erst mal nichts mehr von ihr. Pici hörte ich irgendwann die Treppe nach oben zu Frauchen hochstiefeln. Ich erwachte erst wieder, als die beiden irgendwann lärmend die Treppen herunter kamen. Pici hat ein Faible für Gepfiffens, also pfeift Frauchen ihm etwas ins Ohr. Ohhhh Gott, musikalisch ist Frauchen nun wirklich nicht, auch wenn sie Lissy's Heuler imitieren kann.

 

Mal sehen, was heute Abend noch so abgeht. Alt werde ich auf keinen Fall, denn gestern kam ich spät ins Bett und ich brauche schließlich meinen Schönheitsschlaf.

 

16. Dezember 2003

 

Frauchen entschädigte uns für den gestrigen Tag und schickte uns kreuz und quer durch den Stadtwald. Ich, wer auch sonst, musste ständig, wenn Läufer oder Spaziergänger kamen, Sitz oder Platz machen. Hab ich auch getan und Frauchen hat sich darüber sehr gefreut. Anschließend besuchten wir Frauchens Mutti, die uns aber keine Hundeplätzchen geben konnte, weil Frauchen die zu Hause hat liegen lassen. Also klaute sich Lissy kurzerhand die Waffel, die Frauchens Mutti gerade aß und wir anderen bekamen ein Stück Brot. Na ja, war auch nicht schlecht, Hauptsache wir bekamen überhaupt etwas. Wieder zu Hause, gab es die vergessenen Plätzchen nachträglich.

                       

Jetzt warten wir auf Herrchen, denn wenn der nach Hause kommt, gibt es ebenfalls eine Kleinigkeit zu futtern. Wenn ich es mir recht überlege, so besteht meine Beschäftigung darin, zu schlafen, futtern, spielen, schlafen ...

 

17. Dezember 2003

 

Boh, Frauchen bekommt uns jetzt beim Spazierengehen morgens richtig ran ... Heute dauerte unsere Runde über zwei Stunden. Cosima ließ sich ein gutes Stück in Pici's Beutel tragen, in dem eigentlich Pici selbst sitzen wollte. Aber den ließ Frauchen laufen, was der wohl auch ohne groß zu murren tat. Lissy wäre gerne schon ein wenig früher zurück zum Auto gelaufen, jedenfalls entnahm ich das der Äußerung von Frauchen, die Lissy aufforderte einen anderen Weg einzuschlagen, als den, den Lissy unbedingt entlang laufen wollte, denn der führte auf dem direkten Weg zum Auto. Ja, und so müde wie sonst, bin ich auch nicht mehr, langsam gewöhne ich mich an das Rumsausen im Wald. Frauchen meint sogar, ich hätte richtige Mucki's an den Schenkeln vom Laufen bekommen.

 

Später verdrückte sich Frauchen natürlich zum Computer. Pici hörte ich die Treppe hinter Frauchen herdackeln und beschloss ebenfalls hoch zu gehen. Oben lag Pici in seinem "Bürokarton", den ich angeblich kaputt gemacht haben soll. Gut, ich gebe zu, hin und wieder tobte ich in ihm ein wenig rum, so dass sich die Wände etwas verschoben haben. Wie er sich anfühlt, ist er trotzdem noch bestens in Schuss und reicht allemal für Klein-Pici. Da muss es doch nicht gleich heißen "Leon hat den Büro-Karton von Pici zerstört". Als erstes warf ich Pici aus seinem Karton raus, der prompt bei Frauchen petzte. Die holte mich sofort aus dem Karton raus, bot mir aber eine tolle Alternative unter dem Tisch, die ich noch gar nicht entdeckt hatte.... Ein "Rundum"-Korb, in dem ich von allen Seiten umschlossen bin und es nur ein kleines Loch zum Ein- und Ausstieg gibt. Es ist ein Katzenkorb von Fatima und Bruno.

 

18. Dezember 2003

 

Da, wo wir heute spazieren waren, bin ich noch nie gewesen. Es kam mir vor, als seien wir mitten durch den Wald gelaufen und zwar durch dorniges Gestrüpp. Pici konnte seine Tasche kaum verlassen, weil der Weg zum Führen von uns zwei blinden Hunden für Frauchen einfach zu eng war. Aber, ich glaube, Pici fand sich nur zu gerne mit dieser Tatsache ab und ließ sich gnädig gestimmt tragen. Andere Hunde trafen wir dort ebenfalls, jedoch wurden sie an die Leine genommen, so dass wir sie nicht begrüßen konnten. Ich glaube, Frauchen ärgert sich immer ein bisschen, wenn die anderen Hundehalter, kurz bevor sie auf uns treffen, ihre Hunde plötzlich festmachen, denn wir sind ja nicht im Einzelpack und Frauchen springt dann hin und her, um Lissy und Cosima habhaft zu werden und Pici in den Beutel zu schmeißen.

 

Der Weg, den wir gingen, ist nicht nur dornig, sondern auch noch zusätzlich hügelig, es ging über Stock und Stein, hoch und runter, bis wir wieder zum Auto kamen. Später, als Frauchen Herrchen erzählte, wo wir waren, erfuhr ich, dass Pici in diesem Gebiet gelernt hat, ordentlich zu laufen, denn er musste sich völlig auf Frauchens Angaben "Vorsicht, hoch, runter, hier her, aufpassen" orientieren. Als Pici perfekt war, blieb Frauchen nichts anderes übrig, als eine etwas weniger hügelige Gegend aufzusuchen, weil ihr linkes Knie nicht mehr mitspielte und zu schmerzen begann. Nun wollen wir dort aber wieder öfters spazieren gehen, Frauchen muss es ja nicht gleich übertreiben.

 

Inzwischen bin ich gar nicht mehr so müde, wenn wir vom Spazierengehen nach Hause kommen. Ich lege mich nur noch kurz auf's Ohr und bekomme alles mit, was sich so im Haus abspielt. Außerdem erwarte ich von Frauchen mehr Aufmerksamkeit, denn meine Aktivitäten sind mittlerweile ungebremst.

 

19. Dezember 2004

 

Frauchen fuhr am Morgen zusammen mit Pici zur Tierklinik. Die gleiche unangenehme Geschichte wie meine ... Analdrüsen entleeren. Was mit ihm angestellt wurde, erkannte ich sofort am Duft, der ihn umgab, als Frauchen mit ihm zurückkam. Der Weg führte denn sogleich ins Bad, wo Pici seines aufdringlichen Geruches beraubt wurde.

 

Nachdem wir alle unser Geschirr trugen, fuhren wir in den Wald und drehten eine Runde. Ich glaube, Frauchen war über die beiden Mädels etwas ungehalten. Lissy und Cosima stellten nämlich ihre Ohren auf Durchzug und das macht Frauchen rammdösig und irgendwann flippt sie aus. Das ließ denn auch nicht lange auf sich warten. Lissy zeigte sich einsichtig genug und lenkte rechtzeitig ein; nicht so Cosi ... Als wir auf andere Spaziergänger mit ihren Hunden trafen, die da standen und sich unterhielten, während ihre  Hunde uns begrüßten, setzte Cosima sich mitten zwischen die Leute und bettelte. Frauchen rief nach ihr, Frauchen lockte sie, Frauchen brüllte ... Und dann setzte sich Frauchen in Bewegung, mich im Schlepptau. Dem Geräusch von Cosima nach, gab es "lange Ohren". Danach war Ruhe und die beiden gehorchten eine Nuance besser.

 

Da Freitag ist, fuhren wir nicht nach Hause sondern zu Frauchens Mutti, die heute zum Glück wieder mit Leckerchen für uns versorgt war. Apropos Leckerchen ... Wo bleibt eigentlich Herrchen? Es ist reichlich spät und das Leckerli von ihm steht noch aus ....

 

20. Dezember 2003

 

Irgendwie sind wir heute alle nicht aus dem Bett gekommen und so begann der Tag erst sehr spät. Nach dem Einkaufen fuhren wir auf die Wiese ins Neandertal, denn für einen großen Spaziergang, der eigentlich geplant war, eignete sich das Wetter nicht.

 

Herrchen und Frauchen ließen uns nachmittags alleine und fuhren zum Weihnachtsmarkt und zum Stöbern, wie Frauchen sagt, in einige Geschäfte. Als sie endlich nach Hause zurückkamen, wurde es Zeit für unser Fressen.

 

Herrchen ist schon lange im Bett und auch ich würde gerne dorthin gehen, aber Frauchen kommt nicht von der Glotze los ...

 

21. Dezember 2003

 

Frauchen hat uns Hunde doch tatsächlich bis weit nach Mitternacht wach gehalten. Deshalb bin ich heute Morgen doch noch recht schläfrig.

 

Um wach zu werden, ging ich die erste Runde mit Pici und Cosima in den Garten ... Hätte ich besser nicht getan, denn das Wetter war unter aller Kanone und Frauchen kam auf die gute Idee, doch mal eben schnell noch restlich verbliebenes Laub von der Wiese zu rechen. Natürlich war das nicht in nullkommanix getan, sondern dauerte und dauerte, während wir im Nieselregen standen und ins Haus zurück wollten. Gnadenlos zog Frauchen die Nummer durch, bis es ihr selbst zu feucht wurde.

 

Nachmittags helle Aufregung bei Frauchen ... Eine Email von der Kriminalpolizei Düsseldorf mit dem Hinweis, dass ein Ermittlungsverfahren gegen Herrchen und/oder Frauchen in die Wege geleitet worden sei, weil einer der beiden angeblich etwas aus dem Internet heruntergeladen hatte, was nicht erlaubt ist, war eingegangen. Frauchen war ganz aus dem Häuschen, rief dann aber bei der Kripo an .... Nach dem Gespräch erzählte Frauchen Herrchen, alles sei nur ein böser Scherz und ein Virus in der beigefügten Anlage versteckt. Sofort löschte Frauchen die Mail und dann hörten wir alle den Stein fallen, der Frauchen von der Brust fiel.

 

Große Wurmkur für uns Hunde war angesagt ... Also kriegte jeder von uns seine Pille. Wem haben wir das zu verdanken ...!? Cosima und Lissy, die nämlich in den letzten Tagen angeblich sooooo verfressen sind und Frauchen auf die Idee brachten, es könne sich bei uns ein Wurm eingeschlichen haben. Wir wurmkuren regelmäßig in Abständen von etwa drei Monaten. Allerdings sagt Frauchen, sie gibt uns nicht gerne ein Präparat, mit dem andere Tiere abgetötet würden, denn schließlich handele es sich dabei ja praktisch um Gift. Aber, wat sin mut, mut sin, um es einmal rheinisch auszudrücken.

 

Sicher ist, heute gehe ich rechtzeitig schlafen, auch wenn Frauchen wieder bis in die Puppen vor dem TV abhängt.

 

22. Dezember 2003

 

Cosima hat einen "dicken" Schnupfen, wie Frauchen sagt und so, wie ich Cosi's Nieser akustisch um die Ohren geschleudert bekam, recht heftig. Also stand einmal mehr Tierklinik auf dem Programm. Ein Highlight für Cosima, denn sie liebt es, im Gegensatz zu uns anderen, zum Tierarzt zu gehen. Klar, ich weiß, dort gibt es nach der Behandlung etwas zwischen die Beißerchen. Doch, das alleine könnte mich nicht dazu bewegen, gerne zum Arzt zu gehen. Cosima bekam also eine Spritze und massenweise Leckerchen, denn alle finden es so putzig, wie sie ihre Belohnung für erduldete Pein einfordert. Laut Frauchens Aussage ist "Mausezähnchen" (ätzend diese Kosenamen für uns) in der Tierklinik sehr beliebt und jeder der Angestellten püngelt mit ihr rum, was übrigens ebenso für mich gilt. Wir zwei gelten dort als die liebsten Peki's, die es  überhaupt gibt.

 

Nach dem Tierarztbesuch ging es ab auf die große Wiese ins Neandertal, verbunden mit einem Spaziergang, der wieder auf der Wiese endete.

 

Nachmittags bekamen wir Kurzbesuch. Ich liiiiiiebe Besuch über alles. Man kann herrlich an ihm hochspringen, an den Fingern knabbern und ihn veranlassen, auf den Arm genommen zu werden. Bin ich erst oben angekommen, knutsche ich ihn halbtot bis er sich hinsetzt und dann lässt es sich köstlich auf ihm rumtrampeln, bis ich mich entschließe ihn als Schlafplatz zu nutzen. Phantastisch ..., und wenn ich Glück habe, bringt der Ankömmling mir etwas zum Knabbern mit.

 

Der Tag war im nu um und nun werde ich mich gleich zur Ruhe begeben, damit ich morgen frisch und munter bin.

 

23. Dezember 2003

 

Es ist ein Tag vor Heiligabend und meinem ersten Weihnachtsfest in Deutschland bei Herrchen und Frauchen. Für Lissy ist es das zweite Weihnachtsfest, für Cosima das dritte und für Pici das vierte. Ich bin ja so gespannt, was ich geschenkt kriege.

 

Weil es draußen nach Frost aussah, ging Frauchen nur mit mir und Lissy am See, der übrigens fast vor unserer Haustüre liegt, spazieren. Da wir immer mit dem Auto irgendwo hinfahren, wusste ich gar nicht, wie schnell man/hund zu Fuß/Pfote dort hin kommt. Allerdings gehen wir dort fast nie gassi, denn für dieses Gebiet gibt es einen Förster, der ziemlich ekelig sein soll und dem will Frauchen nicht mit uns Hunden begegnen. Was das genau auf sich hat, mag Frauchen nicht erzählen; irgendwann erfahre ich es bestimmt einmal.

 

Es sah nicht nur nach Frost aus, es schneite sogar so viel, dass abends noch Schnee im Garten lag, der allerdings ausgesprochen pappig und nass war. Weil Pici Schnee liebt, verlangte er mehrmals von Frauchen nach draußen befördert zu werden, um dort im nassen Schnee mit seinen Patschefüsschen (wieder mal so eine Verniedlichung unserer Extremitäten, nur weil wir klein sind) zu versinken.

  

 

Und nachmittags kam erneut Besuch. Klasse, davon kann ich gar nicht genug bekommen. Auch dieser Gast erhielt mein volles Begrüßungsrepertoire und zeigte sich genauso begeistert, wie der gestrige. Frauchen schien allerdings in Stress verfallen zu sein, freute sich aber dennoch über den Gast, der nämlich auch noch Geschenke mitbrachte.

 

Herrchen kam recht früh nach Hause, wovon wir Hunde allerdings gar nichts hatten, denn er schnappte sich Frauchen und die beiden verschwanden. Erst eine ganze Zeit später kamen sie zurück und schleppten alles mögliche ins Haus.

 

Der Rest des Tages verlief in ruhigen Bahnen und jetzt gehen wir alle zeitig ins Bett.

               

 

 

24. Dezember 2003

 

Endlich ..., heute ist Heiligabend und ich bekomme von Herrchen und Frauchen etwas geschenkt. Die Bescherung findet jedoch erst am Abend statt und deshalb muss ich sehen, wie ich den Tag schnellstmöglich umbekomme. Mal sehen, ich werde erst mit gassigehen und danach ein langes, ausgedehntes Schläfchen halten. Vielleicht kommt ja wieder jemand zu Besuch, und so geht die Zeit bis zum Abend schnell herum ...

 

Das Wetter war für meinen Geschmack nicht weihnachtlich und da es so ekelig war, gingen wir nicht lange spazieren und sind lieber alle schnell nach Hause gefahren. Während Herrchen und Frauchen frühstückten, machte ich es mir neben Frauchen auf der Bank in der Küche bequem und schlug die Zeit mit einem Nickerchen tot.

 

Nach dem Frühstück hockte sich Frauchen an den Computer, was sie im übrigen schon vor dem Gassigehen und dem Frühstück tat. Gegen Nachmittag lockte Herrchen Frauchen mit einem Glas Sekt nach unten in die Wohnung. Das bekam ich dadurch mit, weil der Korken ordentlich aus der Flasche ploppte. Na ja, ich fand es ja ein bisschen früh am Tag, Herrchen und Frauchen meinten aber, es sei eine Ausnahme, weil Heiligabend ist.

 

Sorry, your browser doesn't support Java(tm). Beim Essen beschenkten sich Herrchen und Frauchen mit einer Kleinigkeit und nach dem Essen bekamen wir Hunde unsere Päckchen. In allen waren Leckerlis verpackt, die tierisch gut schmeckten. Und dann bekam ich mein Geschenk ... Ein Plüsch-Moorhuhn sei es, sagte Frauchen und dann durfte ich damit spielen. Neben Besuch liebe ich Plüschtiere, Socken, Weihnachtsdeko, Schuhe und vor allem Finger.

 

Nach der Bescherung guckten und/oder hörten wir alle ein bisschen Fernsehen. Später unterhielten sich Herrchen und Frauchen noch und tranken den restlichen Sekt. Es war ein schöner Heiligabend und nun will ich nur noch schlafen und vielleicht ein bisschen von dem Tag träumen, denn es war ja mein erster Heiligabend hier.

 

25. Dezember 2003 Sorry, your browser doesn't support Java(tm).

 

Leider war auch heute das Wetter nicht besonders weihnachtlich, trotzdem gingen wir alle im Neandertal spazieren. Weil Cosima immer noch erkältet ist, durfte sie bestimmt die Hälfte des Weges in Pici's Beutel vor Frauchens Bauch hängen. Frauchen wunderte sich über Pici, der sich nicht beschwerte, seine Beine benutzen zu müssen, was er gerne vermeidet, wenn Frauchen mitspielt.

 

Natürlich verschwand Frauchen gleich nach dem Gassigehen und dem daran anschließenden Frühstück zum Computer, denn ihre Kalender-2004-Produktion sollte endlich abgeschlossen werden, da Herrchen sein Exemplar eigentlich gestern schon erhalten sollte und Frauchens Mutti den ihrigen morgen geschenkt bekommt.

 

Es hat doch noch eine ganze Weile gedauert, bis Frauchen den Kalender endlich fertig gestellt bekam. Danach gab es endlich für alle etwas zu futtern. Nun hätten wir gut und gerne einen gemütlichen Abend verbringen können ..., aber nein, beide, Herrchen und Frauchen, verschwanden hoch zum Computer und tüftelten etwas gemeinsam am Computer aus. Als sie wieder runter kamen, war es bereits ziemlich spät und ich wäre gerne ins Bett gegangen. Frauchen fiel es ein, sich noch ein Video irgendso eines Sangeskünstlers reinzuziehen und Herrchen guckt mit. Es war nach Mitternacht, als wir schließlich ins Bett kamen.

 

26. Dezember 2003

 

Es wurde lange geschlafen und ausgiebig gefrühstückt. Gegen Mittag verschwanden Herrchen und Frauchen kurz, um das Auto von Frauchen zu deren Mutti zu bringen, weil wir dort zum Kaffeetrinken verabredet waren und die Strecke hin zu Fuß/Pfote laufen  und zurück mit dem Auto fahren wollten. Sobald Herrchen und Frauchen dies erledigt hatten und wir nun los konnten, bemerkte Frauchen das Malheur ... Sie vergaß die Leinen für uns aus ihrem Auto zu nehmen und die lagen nun im Wagen vor Frauchens Mutti's Haustüre. Zum Glück fanden sich im Haus noch genau drei Leinen, die als Ersatz dienen konnten.

 

Sorry, your browser doesn't support Java(tm). Endlich war es so weit, wir zogen ab. Weil die Strecke recht weit ist, nahmen wir den Hundewagen mit, in den Frauchen sogleich Cosima setzte. Pici wurde in seine Pici-Tasche gesteckt, Lissy und ich kamen an die Leine und mussten mit Herrchen gehen. Irgendwie nahm die Strecke gar kein Ende und ich bemerkte schon, wie ich zur Müdigkeit neigte. Also setzte man mich zwischendurch einfach auch in den Wagen. Lange hielt ich allerdings nicht aus, denn ein bisschen doof kam ich mir in dem Ding schon vor. Herrchen stellte natürlich wieder, laut Aussage von Frauchen, Blödsinn an, denn er spannte mich vor den Hundewagen, der dann prompt umkippte. Außerdem trafen wir andere Hunde; ein Goldie schien Lissy's Herz zu erobern.

 

Endlich, nach zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, erhielten viele Leckerchen und legten uns zur Erholung auf ein Schläfchen hin, während Herrchen und Frauchen mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. Zum Glück brauchten wir ja nicht zurück nach Hause laufen, sondern stiegen einfach in das bereitgestellte Auto von Frauchen.

 

Ich bin todmüde und werde jetzt unverzüglich in mein Bettchen fallen und schlafen, schlafen, schlafen ....

 

27. Dezember 2003

 

Frauchen sagt, nun sei Weihnachten vorbei. Oh, das finde ich richtig schade, denn das ein oder andere zusätzliche Leckerchen ist doch für uns Hunde abgefallen. Als nächstes käme Silvester, was sie aber nicht so gerne mag, wegen der Knallerei. Hier in Deutschland sollen Millionen Euro für Böller ausgegeben werden, und Frauchen meint, dafür könne man so viel zu Essen kaufen für Menschen, die verhungern müssen, weil sie nichts haben und auch tierschutzmäßig ließe sich eine Menge mit dem Geld machen. Wie viel Hundekuchen würde ich denn für eine Million Euro bekommen?

 

Wir erholten uns heute von dem gestrigen Tag und außerdem herrschte ekeliges Wetter. Schon beim ersten Austreten am Morgen bin ich ordentlich nass geworden. Über Mittag machte ich es mir auf Frauchen bequem und so schliefen wir eine ganze Weile, bis uns Pici's Quengeln weckte, weil er mal kurz in den Garten wollte. Gegen Abend wurde Frauchen wieder emsig und begann die Vorbereitungen für ein neues Mäntelchen für Cosima zu treffen. Morgen will sie es denn nähen. Ich hoffe nur, sie kommt nicht auf die Idee, mir so ein Ding zu verpassen. Klar, wenn ich mal alt und klapprig bin, können wir ja darüber noch mal reden - ich habe nämlich sehr wohl schon mitbekommen, dass Frauchen begeistert feststellte, mir würden die Mäntelchen von Ricky passen ...

 

Für heute reicht's mir liebe Leute - ihr findet mich in meinem Bett.

 

28. Dezember 2003

 

Natürlich, wie immer, es fing zu regnen an, als wir im Auto saßen und ins Neandertal fuhren. Also liefen wir eine kurze Runde durch den Regen und freuten uns alle, schnell wieder in die gute Stube heimkehren zu dürfen.

 

Frauchens Geraschel verriet mir ihre Aktivitäten bezüglich Cosima's neuem Mantel. Auf einmal entschwand sie dann doch nach oben ins Büro, um erst zwei Stunden später in die Küche zur Nähmaschine zurückzukehren. "Trödeltag" im Sinne von "bummeln" stand wohl für Frauchen auf dem Programm, denn sie nähte, guckte Fernsehen, kochte Kaffee, nähte, guckte Fernsehen, trollte sich zum Computer, guckte Fernsehen, nähte ... Und nun ist sie schon wieder weg.

 

Was soll's, ich stellte jedenfalls fest, dass es sich auf Herrchen ebenso gut liegen lässt, wie auf Frauchen. Vor allem habe ich auf Herrchen mehr Platz, denn an ihm scheint umfangmäßig ein wenig mehr, als an Frauchen, dran zu sein.

 

29. Dezember 2003

 

So ein Mist, wir mussten früh aufstehen, weil die Feiertage vorbei sind und der Alltag uns wieder hat ... Was so viel heißt wie, Herrchen ist Schuld an der Misere, denn er muss zur Arbeit. Ich will mal nicht so ungnädig mit ihm sein, denn schließlich geht er unsere Hundekuchen verdienen.

 

Das Wetter war zwar nicht besonders, trotzdem gingen wir eine Runde im Neandertal spazieren. Lissy traf jede Menge Verehrer und hüpfte begeistert in alle Richtungen, ohne Rücksicht auf Verluste - oder mich.

 

Frauchen nähte nachmittags endlich Cosima's Wende-Mantel fertig. Was sie alles mit Cosima bei der Anprobe anstellte konnte ich leider nicht sehen, jedenfalls muss es sehr lustig gewesen sein, denn Frauchen lachte sich schibbelig. Ob Cosima das auch so witzig fand, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

Obwohl wir morgen in aller Herrgottsfrühe wieder aus dem Bett geschmissen werden, ist es doch schon recht spät. Zeit für mich ins Bett zu plumpsen ...

 

30. Dezember 2003

 

Und auch heute beendete der Radiowecker meinen Tiefschlaf. Ächzend und stöhnend robbte sich Frauchen aus dem Bett und entschwand ins Bad.

 

Im Wald fanden sich liebe Menschen, die uns mit Leckerlis verwöhnten. Frauchens Gesicht hätte ich gerne gesehen, denn sie kann das nicht leiden, wenn uns jemand füttert. Irgendwie verstehe ich das sogar, denn Cosima möchte seit dem ersten Mal gefüttert werden, grundsätzlich etwas von jedem bekommen, der uns auf unseren Spaziergängen begegnet. Lissy freut sich ebenfalls sehr über jede kleine Spende, beginnt jedoch die Leute anzuspringen, wenn nicht sofort etwas nachgeschoben wird. Hat sie Erfolg, schiebt sie sich gleich noch eine Portion Finger mit in den Hals. Frauchen meint, zum Glück seien bisher alle Fütterwütigen bei Lissy's Bettel-Attake nicht hingefallen. Und genau das ist es ... Sollte Lissy denn doch mal jemanden zu Fall bringen, kann das schnell zu "Rufmord" führen ... - und aus der lieben Lissy wird ein böser Hund, der Leute umschmeißt, nachdem er ihnen in die Finger gebissen hat.

 

Nach Beendigung unseres Spaziergangs im Hildener Stadtwald, fuhren wir zu Frauchens Mutti, sahnten weitere Leckerchen ab und hielten unseren Mittagsschlaf.  Wieder zu Hause empfing uns gewohnheitsgemäß das Tantchen bereits an der Haustüre und teilte Frauchen voller Freude mit, dass sie die von Frauchen zur Müllabfuhr herausgestellte Mülltonne wieder hereingeschoben habe, weil es die falsche war. Frauchen lobte das Tantchen dafür ausgiebig, verzichtete aber darauf, ihr ein Leckerli zu geben und entschwand leise vor sich hinbrummelnd die Treppe nach oben.

 

Morgen ist also Silvester. Bin mal gespannt, was hier so abgeht. Wahrscheinlich müssen wir alle bis in die Puppen wach bleiben. Egal - es ist das erste Silvester bei Herrchen und Frauchen und ich werde es genießen. In zwei Monaten, also am 1. Februar 2004, bin ich schon ein ganzes Jahr hier. Ich glaube, Frauchen könnte sich das Leben ohne mich gar nicht mehr vorstellen. Tja, ich bin eben halt ein Herzensbrecher (hihi).

 

31. Dezember 2003

 

Frauchen sprang mal wieder als erste aus dem Bett und knipste den Tag an. Weil der Wetterbericht vom Vortag gutes Wetter vorausgesagt hatte, planten Herrchen und Frauchen einen großen Spaziergang rund um das  Wildgehege im Neandertal.

 

Bevor wir aber von Zuhause wegkamen, versetzte Fatima Frauchen in helle Aufregung ... Weil Lissy nicht auf Frauchen hörte, als diese sie rief, damit sie aus der Hoftüre in den Garten kommt, lief Fatima durch die geöffnete Tür in Windeseile an Frauchens Beine vorbei nach draußen. Ich stand bereits im Garten und hörte Frauchen "oh neeeeeiiiiinnn Fatima" brüllen. Fatima darf nämlich nicht nach draußen, weil Frauchen und Herrchen gar nichts davon halten, Katzen den Gefahren, die außerhalb des Hauses auf sie lauern, auszusetzen. Und ausgerechnet heute, an Silvester, an dem Katzen unbedingt im Haus gehalten werden sollen, kommt Fatima auf so eine blöde Idee. Erst vor ein paar Tagen zog Fatima die gleiche Nummer ab, da hatte sich Fauchen auch schon ziemlich aufgeregt, aber heute sagt sie, haben ihr vor Aufregung die Knie gezittert. Bevor ich überhaupt realisierte, was passiert war, hörte ich Fatima fauchen und böse knurren, während Frauchen sie fragte, ob sie noch alle beisammen hätte. Ich schätze, Fatima wurde von Frauchen, gewiss etwas unsanft, eingefangen, indem sie sie am Schwanz erwischte und zwang ins Haus zurückzukehren, während Fatima auf's schärfste protestierte.

 

Endlich zogen wir los, nachdem es Frauchen noch in den Sinn kam, Kaffee aufzuschütten und mit auf unsere Runde zu nehmen. Da Frauchen diesmal nicht den Hundewagen mitnehmen wollte, weil es im Neandertal ziemlich hügelig ist, wie sie sagt, bekam Herrchen die "Zweit-Pici-Tasche" umgehängt. Er murrte ein bisschen rum, weil er meinte, es sähe doch albern aus. Frauchen sagte jedoch "papperlapapp, was kümmern uns die anderen Leute, so ist es doch viel praktischer". Erstaunlich, wie Herrchen sich manchmal bequatschen lässt.

 

Wir haben über drei Stunden für den Spaziergang gebraucht und es war wirklich toll. Irgendwelche komischen Rindviecher, die dort in einem Gehege untergebracht sein sollen, von denen Frauchen natürlich mal wieder endlos lang Fotos schoss, rochen ausgesprochen gut. Dann entdeckte Frauchen außerhalb der Gehege Rehe, die sie natürlich ebenfalls ablichtete. Und die ganze Zeit mäkelte Frauchen an ihrer Kamera rum, weil sie die alte Einstellung nicht wiederfinden konnte, mit der sich so klasse Fotos machen lassen. Herrchen hielt sich natürlich nicht mit entsprechenden Kommentaren zurück, die besagten, Frauchen sei halt zu doof dazu. Zu Hause stellte Frauchen dann fest, so qualitativ gute Bilder hatte sie schon lange nicht mehr fabriziert.

 

So, jetzt bereite ich mich auf Silvester vor. Hoffentlich krieg' ich auch was mit, denn ich bin hundemüde von dem langen Spaziergang.

                         Frohes Neues Jahr liebes Tagebuch ...

 

 

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